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Archiv "Stalking: Anwaltliche Hilfe erforderlich" (04.02.2005)

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die „Linderung von Beschwer- den, um die Lebensqualität zu erhalten“. Gehören Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Haar- ausfall, Stomatitis, Appetitlo- sigkeit, Darmblutungen, Ver- änderung des Geschmacks- empfindens, allgemeiner Kräf- teverfall, Müdigkeit, Schlapp- heit, Infektanfälligkeit (bis zu lebensbedrohlichen Pneumo- nien, wie wir immer wieder se- hen) durch Leukopenie, An- ämie (die Reihe wäre fortzu- setzen!) etwa zur Lebensqua- lität? Wird hier Medizin von Blinden durchgeführt nach dem Motto „Was nicht sein darf, nicht sein kann“? Ich könnte zuhauf Patienten nen- nen, die an den Folgen der Chemotherapie und nicht un- mittelbar an ihrer Krebser- krankung verstarben. Ist das Lebensqualität? Insofern ist ein wesentlich sensiblerer und individuellerer Umgang mit dieser Therapieform dringend geboten. Wenn Herr Prof. Dr.

med. Dieter Hölzel mit seinem Beitrag nur das erreicht hätte, gebührte ihm schon ein über- großes Dankeslob!

Dr. Wolfgang Gulich, Wörthstraße 20, 70563 Stuttgart

Stalking

Zu dem Beitrag „Ärzte als Ansprech- partner“ von Priv.-Doz. Dr. med. Ha- rald Dreßing et al. in Heft 43/2004:

Anwaltliche Hilfe erforderlich

Die Opfer sollten sofort bei Grenzüberschreitungen auch anwaltliche Hilfe in Anspruch nehmen. Die Polizei ist inzwi- schen durch Publikationen in eigenen Fachzeitschriften und durch Fortbildung für die rie- sigen Probleme der Stalking- opfer sensibler geworden und schreitet nicht erst nach „voll- endeter Tat“ ein. Ich habe in vielen Fällen darüber hinaus mithilfe der Zivilgerichte er- reicht, dass Unterlassungsver- fügungen mit Androhung von Geld- und Ordnungshaftstrafe ergingen und dann im Wieder- holungsfall auch die Voll- streckung erfolgte. Der zivil- rechtliche Weg hat den Vorteil,

dass die Beweisanforderungen anders als im Strafverfahren geringer sind und der Täter früher staatliche Reaktion er- fährt. Die Opfer müssen wis- sen, dass eine Gegenwehr nicht erst im Fall physischer und psychischer Schäden er- forderlich ist.

Georg D. Hager,Rechtsanwalt, Schlüterstraße 28, 10629 Berlin

Rauchen

Zu dem Beitrag „Im Bann der Sucht“

von Dr. med. Eva A. Richter-Kuhlmann in Heft 44/2004:

Schadstoffe drastisch reduzieren

Der Beitrag von Frau Rich- ter-Kuhlmann behandelt die Einführung der Fachkunde

„Tabakentwöhnung“. Uner- wähnt bleibt, dass man die Schadstoffe im Tabakrauch drastisch reduzieren könnte, wenn man die Industrie dazu gesetzlich verpflichtete. Das hätte wahrscheinlich einen stärkeren Effekt auf die Fol- gekrankheiten. Die Industrie verfügt über Rohtabak, der nur noch zehn Prozent der im herkömmlichen Zigaretten- rauch enthaltenen Nitrosami- ne enthält. „Teer“ ist die irre- führende Bezeichnung für al- le Verbrennungsprodukte, die beim maschinellen Rauchen auf einem Filter zurückgehal- ten werden. Gasförmige Schadstoffe dürfen dagegen im Tabakrauch in unbegrenz- ter Menge vorkommen. Zu- satzstoffe unterliegen keiner Kontrolle, insbesondere wer- den sie nicht auf ihre Unbe- denklichkeit nach dem Erhit- zen geprüft. Nikotin liegt im Rauch unter anderem in frei- er Form vor und wird durch Erhöhung des pH-Werts bes- ser resorbiert. Durch die Zu- gabe von Alkalien kann man erreichen, dass die Nikotin- aufnahme aus so genannten Light-Zigaretten höher ist als bei normalen Zigaretten.

Durch den Zusatz von Kakao und Zucker wird erreicht, dass die natürliche reflektori- sche Verengung der Bronchi- en beim Rauchen vermindert Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 5⏐⏐4. Februar 2005 AA275

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wird, sodass die im Rauch enthaltenen toxischen In- haltsstoffe ungehindert tief in die Lunge vordringen kön- nen. Mit der Zugabe von Am- moniumsalzen kann man außerdem die in Rauchappa- raturen gemessenen Nikotin- werte nach unten manipulie- ren . . .

Dr. med. Rolf Klimm, Bach 2, 83093 Bad Endorf

Gesundheitspolitik

Zu dem Beitrag „Bundesparteitag der CDU: Grünes Licht für die Ge- sundheitsprämie“ von Samir Rabba- ta und Timo Blöß in Heft 50/2004:

Deutschland wird gegen die Wand gefahren

In der Gesundheitspolitik wird Deutschland, wie auch in jedem anderen Bereich, wei- ter gegen die Wand gefahren.

Zum einen zieht man der Be- völkerung die Nase lang, in- dem man von Beitragssen- kungen schwadroniert, während Praxisabgabe, höhe- re Zuzahlungen und weniger Medikamente auf Rezept so- wie Leistungskürzungen und geplante Zusatzversicherun- gen doch nichts anderes sind als eine drastische Beitragser- höhung. Zum anderen dok- tern CDU, CSU und SPD mit ihren Vorschlägen (Gesund- heitsprämie und Bürgerversi- cherung) weiterhin nur an fi- nanziellen Symptomen her- um. Die wesentlichen Ursa- chen des Desasters in unse- rem Gesundheitswesen – ne-

ben der zunehmenden Ver- greisung unseres Volkes (Fa- milienpolitik!) und der hohen Arbeitslosigkeit sind dies ins- besondere die Folgen von Al- kohol- und Nikotinmiss- brauch sowie Übergewicht – werden nicht einmal im An- satz begriffen. So belasten diese allein das Gesundheits- wesen jährlich mit etwa 60 Milliarden Euro. Daher ist es dringend erforderlich, dass die in den Krankenkassen Versicherten ebenso wie in je- der anderen Versicherung auch dazu verpflichtet wer- den, das versicherte Gut, in diesem Falle die eigene Ge- sundheit, vor mutwillig oder fahrlässig verursachtem Scha- den zu bewahren. Das erhöh- te Krankheitsrisiko der ge- nannten selbst schädigenden Verhaltensweisen, die (im Gegensatz zum Beispiel zu sportlichen Aktivitäten) kei- nerlei gesundheitsfördernde

Wirkung besitzen, ist deshalb durch Steuerzuschläge auf Al- kohol- und Tabakwaren be- ziehungsweise gestaffelte Beiträge bei Übergewicht ge- sondert abzusichern. Diese Steuerzuschläge, die ähnlich der Kirchensteuer an die Krankenkassen abzuführen sind, werden auch einen weiteren Anreiz für die viel beschworene Eigenverant- wortung schaffen, wie es schon die jetzige Erhöhung der Tabaksteuer mit einer Reduzierung der Raucher von knapp acht Prozent be- wirkte . . .

Dr. med. Bonifaz Ullrich, Schillerstraße 32, 66440 Blieskastel

Schweden

Zu dem Beitrag „Wo aus Kranken- schwestern Professorinnen werden“

von Reiner Gatermann in Heft 45/2004:

Dauerkonflikte

Wie schön ist doch das Kran- kenschwesterleben in Schwe- den. Man studiert, und zum Schluss kann man auch noch Professor werden. Die Mög- lichkeit, sich in der Pflege zu qualifizieren ist wichtig und natürlich fortlaufend weiter- zuentwickeln, in Schweden wie auch hierzulande. Die Si- tuation in Schweden jedoch ist aus meiner Sicht etwas komplizierter. Ich selbst habe ein Jahr in Schweden als Chefarzt gearbeitet und muss leider mitteilen, dass sich Teile der Schwesternschaft dort völlig verselbstständigen und sich mit einer starken Gewerkschaft im Rücken an- maßen, Teile der ärztlichen Tätigkeiten ungefragt zu übernehmen. Mit dem Hin- weis auf ihre „universitäre“

Ausbildung kam es bei mir wie bei fast allen meiner Chefkollegen zu Dauerkon- flikten, die das Arbeitsmilieu schwer belasteten. Kein Wun- der also, dass einige Kliniken möglichst keine Kranken- schwestern mehr einstellen wollen, deren Belastbarkeit sich übrigens stark in Gren- zen hielt. Die Hauptlast der Stationsarbeit lag bei den

„Unterschwestern“ (schlecht bezahlte Pflegekräfte ohne universitäre Ausbildung, ver- steht sich) und den Ärzten.

Wenn es ums „Anpacken“

ging, sah ich Krankenschwe- stern selten. Sie waren meist mit sich selbst beschäftigt oder, na wo wohl? Sich fort- bilden.

Detlef Urbanke,Am Glockenstein 3, 27777 Ganderkesee

Nicht auf der Höhe der Zeit

Der Autor dieses Beitrages ist nun wirklich nicht auf der Höhe der Zeit, wenn er in seinem Beitrag zu dem

Schluss kommt, dass in Deutschland im Vergleich zu Schweden im Bereich der akademischen Qualifizierung von Pflegekräften ein Ent- wicklungsrückstand von 30 Jahren zu verzeichnen ist. Im Hinblick auf die Anzahl von Hochschulstandorten, Studi- engängen, Studierenden, Pro- fessuren, wissenschaftlichen Projekten und Publikationen in verschiedenen Fachgebie- ten der Pflege (Pflegewissen- schaft, Pflegemanagement und -lehre) haben wir Schwe- den und viele andere westeu- ropäische Länder längst überholt. Allein an der Fach- hochschule Osnabrück gibt es derzeit drei pflegebezoge- ne Diplomstudiengänge, vier pflegewissenschaftliche Pro- fessuren sowie 13 wissen- schaftliche Mitarbeiter/in- nen, die in verschiedenen drittmittelfinanzierten For- schungs- und Entwicklungs- projekten des Fachgebiets Pflege/Hebammenwesen tätig sind . . .

Prof. Dr. Doris Schiemann, Fachhochschule Osnabrück, Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, Caprivistraße 30 A, 49076 Osnabrück

Onkologie

Zu dem Beitrag „Dosisdichte Regime und zielgerichtete Therapien“ von Annette Junker in Heft 49/2004:

Welche Zielrichtung?

Die Überschrift des oben ge- nannten Berichts lautet „Do- sisdichte Regime und zielge- richtete Therapien“. Wie bit- te? Was sind dosisdichte Re- gime? Hat das etwas mit Poli- tik zu tun? Auf diesem Feld könnte ja eine Therapie wün- schenswert sein, aber mit wel- cher Zielrichtung? In der Me- dizin jedenfalls hat eine Thera- pie immer das Ziel der Hilfe, also der Heilung oder Linde- rung. Das Wort „zielgerichtet“

unterstellt, dass es auch eine

„ziellose“ Therapie gibt; die aber wäre unärztlich, un- ethisch, im Extremfall eine Sa- che für den Staatsanwalt . . . Dr. med. Leo Voss,

Holthues Hoff 16, 48683 Ahaus

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A276 Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 5⏐⏐4. Februar 2005

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Foto:dpa

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