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Archiv "Schmerzforschung: Hypoalgesie der Borderline-Patienten" (09.12.2005)

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Selbstverwaltung

Ministerium will Reformen

Knieps: Aufgaben und Struktur von Kassen und KVen überdenken.

E

s könnte ein frostiger Win- ter für die Selbstverwal- tung werden, wenn die neue Bundesregierung mit ihren Plänen für die Krankenkas- sen und Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) ernst macht. Zwar werde der Ver- sorgungsauftrag auch länger- fristig bei den KVen bleiben, erklärte der Abteilungsleiter

„Krankenversicherung“ im Bundesgesundheitsministeri- um, Franz Knieps. Dennoch müsse man mit den KVen ei- ne Debatte über ihre Aufga- ben und Funktionen führen.

Es reiche nicht aus, dass die KVen als Gewerkschaften ge- genüber den Kassen oder als Sprachrohr gegenüber der Politik aufträten. „Die Struk-

turen im Gesundheitswesen haben noch etwas sehr Wil- helminisches, sehr Paternali- stisches. Da muss Wettbewerb reinkommen“, sagte Knieps bei einer Veranstaltung des Bundesverbandes Medizin- technologie in Berlin.

Bei den Kassen gelte es, die Ordnungsstrukturen zu prü- fen und ein einheitliches Sy- stem zu installieren. Kassen- artenübergreifende Fusionen sollen fortan ermöglicht und die Wettbewerbsbedingungen angeglichen werden. Am En- de könne eine deutlich ge- ringere Anzahl von Kassen stehen.

„2006 wird berufspolitisch ein schwieriges und raues Jahr“, weiß man auch bei der Kassenärztlichen Bundesver- einigung (KBV). Vor der Zu- kunft macht man sich dort dennoch keine Sorgen. „Die KBV wird stark gefragt sein – allen Unkenrufen zum Trotz. Denn wir verstehen uns als aktiver Gestalter, nicht als reiner Verwalter“, so der KBV-Vorstandsvorsitzende, Dr. med. Andreas Köhler. Be- reits im vergangenen Jahr ha-

be man mit der Dienstlei- stungsorientierung begonnen.

Als Beleg nannte Köhler etwa das Qualitätsmanagementsy- stem „Qualität und Entwick- lung in Arztpraxen“. Dafür seien bereits 4 000 Trainer ausgebildet, weitere 5 000 folg- ten im kommenden Jahr. TB

Arzthelferinnen

Weniger

Auszubildende

Schon seit Jahren rückläufiger Trend

M

it 14 550 neu abgeschlos- senen Ausbildungsver- trägen für Arzthelferinnen (Stichtag 30. September 2005) setzt sich der rückläufige Trend fort. Gegenüber dem Vorjahr ging die Anzahl der Neuabschlüsse bundesweit noch einmal um 2,6 Prozent zurück. Gegenüber dem Ver- gleichswert des Jahres 2002 beträgt der Rückgang der neu

abgeschlossenen Ausbildungs- verträge bereits 12,9 Prozent.

Beim Blick auf die Zahlen aus den einzelnen Ärztekam- mern zeigt sich ein hetero- genes Bild. So sind in sechs Kammern deutliche Zuwäch- se zu verzeichnen.

Die Bundesärztekammer sieht in diesen Zahlen ein In- diz für die angespannte wirt- schaftliche Situation vieler Arztpraxen – nicht zuletzt auf- grund der Auswirkungen des GKV-Modernisierungsgeset- zes. Auch die Unsicherheit vieler Ärzte angesichts der Auswirkungen des neuen EBM dürfte sich in diesen Zahlen widerspiegeln. TG A K T U E L L

Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 102⏐⏐Heft 49⏐⏐9. Dezember 2005 AA3377

Schmerzforschung

Hypoalgesie der Borderline-Patienten

P

atientinnen mit Borderline-Persön- lichkeitsstörung (BPS) fügen sich unter Stressbedingungen typischerwei- se selbst Verletzungen zu und berichten dabei von reduzierten Schmerzen bis hin zu völliger Schmerzlosigkeit. Die- sem Phänomen gingen Forscher um Dr. Christian Schmahl (Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, Mannheim) und Dr. Wolfgang Greffrath (Univer- sität Mainz) auf den Grund: Sie fanden heraus, dass die Schmerzweiterleitung bei diesen Patientinnen völlig normal funktioniert und auch die schmerzver- arbeitenden Nervenzellen im Gehirn zunächst normal reagieren. „Es muss sich also um einen völlig neuartigen, aktiven neurobiologischen Mechanis- mus der Schmerzunterdrückung durch zentralnervöse Plastizität handeln“,

folgern die Forscher. Für ihre Arbeit erhielten sie einen Förderpreis, der beim Deutschen Schmerzkongress 2005 der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes e.V. (DGSS) in Bremen verliehen wurde.

D

ie Forscher untersuchten BPS-Pati- entinnen und gesunde weibliche Kontrollpersonen. Allen Versuchsper- sonen wurden mit einem Infrarot- Laser kurze Hitzereize auf den Hand- rücken appliziert. Währenddessen wur- den mittels EEG Laser-evozierte Hirn- potenziale (LEPs) abgeleitet, um die Verarbeitung der schmerzhaften Reize im Gehirn zu dokumentieren. Die Größen der unterschiedlichen LEP- Komponenten waren – als objektive Parameter – unverändert oder sogar leicht vergrößert. Die spätere LEP- Komponente P3 – ein Maß für die Auf- merksamkeit – unterschied sich zwi- schen den beiden Gruppen nicht. Ob- wohl sich die BPS-Patientinnen bei der räumlichen Zuordnung schmerzhafter Reize subjektiv etwas unsicherer fühl-

ten, war die räumliche Diskriminati- onsleistung tatsächlich objektiv nicht von der Gesunder verschieden. Somit bestätigt diese Studie frühere Befunde einer reduzierten Schmerzwahrneh- mung bei Patientinnen mit BPS. Eine generelle Beeinträchtigung der senso- risch-diskriminativen Schmerzverar- beitung konnte jedoch erstmals voll- ständig ausgeschlossen werden.

S

chmahl und Greffrath folgern, dass das periphere System der Schmerz- wahrnehmung sowie die frühe Verar- beitung schmerzhafter Reize im Ge- hirn bei Patientinnen mit BPS vollstän- dig intakt sein müssen und es sich um einen neuartigen, aktiven neurobiolo- gischen Mechanismus der Antinozizep- tion durch zentralnervöse Plastizität handelt. Diese Studie identifiziert BPS als eine pathophysiologische Modeller- krankung zur Untersuchung neurona- ler Korrelate der stressinduziert verrin- gerten Schmerzwahrnehmung. Die Er- gebnisse unterstützen das Verständnis chronischer Schmerzen. EB Akut

2005 gab es 2,6 Prozent weniger Auszubildende als im Vorjahr.

Foto:Daniel Rühmkorf

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