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Archiv "Zusammenhang von Radon-Exposition und Lungenkrebs" (06.06.1994)

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Academic year: 2022

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MEDIZIN

des Primärtumors sicherer festge- stellt werden kann, kann nicht ganz unkommentiert bleiben. Sicher ist die Liquorzytologie das empfindlich- ste diagnostische Verfahren, mit dem eine Meningeosis durch Nachweis von einzelnen neoplastischen Zellen diagnostiziert werden kann, sogar be- vor sie klinisch oder radiologisch er- faßt werden kann. Die Immunzyto- chemie kann die Zytomorphologie auf sinnvolle Weise ergänzen und die Aussagekraft liquorzytologischer Be- funde erheblich erhöhen. Die sichere Artdiagnose eines Tumors allein auf- grund der Immunzytochemie ist je- doch nur dann gegeben, wenn:

> die Tumorzelle spezifische Proteine exprimiert, die von keiner anderen Zelle, die normalerweise im gesunden Liquor vorkommen kön- nen, nicht auch exprimiert werden.

> falsch-positive Reaktionen, wie sie bei degenerativ (nekrotisch) veränderten Zellen (die im Liquor fast die Regel sind) durch Protein- fragmente leicht auftreten können, methodisch ausgeschlossen sind.

Auf den Primärtumor hinweisen- de Proteine sind nur bei einigen Karzi- nomen (Prostata-Karzinom, gastroin- testinale Karzinome, Schilddrüsen- Karzinom) bekannt. Gerade die weni- ger differenzierten Karzinome lösen aber eine Meningeosis carcinomatosa aus. Mit der Entdifferenzierung ent- fällt häufig die Expression von Diffe- renzierungsantigenen. Darüber hin- aus können kleinzellige Lungenkarzi- nome auch Proteine exprimieren, die ebenso von im Liquor vorhandenen Gliazellen exprimiert werden.

Bei Tumoren des lymphatischen Systems ist im Liquor die sichere Aussage einer Meningeosis meist nur möglich, wenn eine Monoklonalität der Zellpopulation neben der entspre- chenden Morphologie vorhanden ist, da die Oberflächenantigene, die im- munzytochemisch dargestellt wer- den, allein nicht immer eine sichere Abgrenzung zu entzündlichen Reak- tionen erlauben.

Methodisch stellt die Immunzy- tochemie an den Untersucher erheb- liche Anforderungen. Vor allem au- tolytische Reaktionen können zu falsch-positiven Ergebnissen führen, die die sichere Beurteilung enorm er- schweren.

DISKUSSION / FÜR SIE REFERIERT

Der Stellenwert der Liquorzyto- logie hängt somit maßgeblich von fol- genden Faktoren ab:

1. der Asservierung und Präpa- rierung des entnommenen Liquors,

2. der zytologischen und metho- dischen Erfahrungen des Untersu- chers.

Die Immunzytochemie stellt ei- ne wertvolle Ergänzung dar, deren Wert in den nächsten Jahren durch Erfolge der Grundlagenforschung steigen wird.

Prof. Dr. med. Richard Meyermann Dr. med. Helmut H. Mühleisen Institut für Hirnforschung Calwerstraße 3

72076 Tübingen Schlußwort

Für die ergänzenden Bemerkun- gen zur Therapie von Keimzelltu- moren und Medulloblastomen durch Dunst und Sauer bin ich dankbar. Es ist aber anzunehmen, daß diese Tu- more aufgrund ihrer Seltenheit (ge- schätzte Inzidenz beim primären in- trazerebralen Germinom 1:1 000 000) ohnehin nur in spezialisierten Zen- tren behandelt werden. Auch bei den Formen von Leukämien und Lym- phomen, bei denen eine Prophylaxe des sogenannten . ZNS-Rezidivs re- gelmäßig durchgeführt wird, ge- schieht dies üblicherweise in speziali- sierten Zentren.

Bei den Meningeal-Karzinosen sollte unabhängig von den Behand- lungskosten die Linderung subjektiv beeinträchtigender Symptome Ziel sein. Liegen Beschwerden wie radi- kuläre Schmerzen, rasch progredien- te Paresen oder Hirnnervenstörun- gen mit subjektiver Beeinträchtigung vor, sollte immer, sofern es der Allge- meinzustand des Patienten erlaubt, eine Strahlen- und Chemotherapie begonnen werden.

Ergänzend zu den Ausführun- gen von Mühleisen und Meyermann ist anzumerken, daß eine Untersu- chung des nativen, das heißt unfixier- ten Liquors, wenn immer möglich, vorzuziehen ist. Nach meiner Erfah- rung kann die Zellerhaltung für den Transport dadurch verbessert wer- den, indem das gut verschlossene Li-

quorröhrchen in Eiswasser transpor- tiert wird. Wird anschließend eine schonende Methode der Zytrozentri- fugation durchgeführt (1), so ist eine morphologische und immunzytoche- mische Untersuchung der Liquorzel- len noch nach mehreren Stunden gut möglich.

Literatur:

1. Stark, E., U. Wurster: Preparation Proce- dure for Cerebrospinal Fluid That Yields Cytologic Samples Suitable for All Types of Staining, Including Immunologic and Enzy- matic Methods. Acta Cytologica 31 (1987) 374-376.

Priv.-Doz. Dr. med. Erwin Stark Neurologische Klinik mit klinischer Neurophysiologie

Medizinische Hochschule Konstanty-Gutschow-Straße 8 30625 Hannover

Zusammenhang von Radon-Exposition und Lungenkrebs

In einer schwedischen Studie konnte ein Zusammenhang zwischen der natürlich vorkommenden Radon- exposition und dem Auftreten von Bronchialkarzinomen nachgewiesen werden. 586 Frauen und 774 Männer im Alter von 35 bis 74 Jahren mit Bronchialkarzinomen wurden mit 1 380 weiblichen und 1 467 männli- chen Kontrollpersonen verglichen.

Radonmessungen wurden in 8 992 Wohnungen aus beiden Gruppen durchgeführt.

Das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, erhöhte sich mit zuneh- mender Radonexposition unabhän- gig von anderen bekannten Risiko- faktoren.

Die Autoren sehen in der Höhe der natürlich vorkommenden Radon- exposition einen wichtigen Risikofak- tor für das Auftreten von Bronchial- karzinomen. acc

Pershagen, G. et al.: Residential Radon exposure and lung cancer in Sweden.

N. Engl. J. Med. 330 (1994) 159-164.

Dr. Pershagen, Department of Epide- miology, Institute of Environmental Me- dicine, Karolinska Institute, Box 210, S-17177 Stockholm, Schweden.

A-1646 (84) Deutsches Ärzteblatt 91, Heft 22/23, 6. Juni 1994

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