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Alleinerziehende in Bremerhaven

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Academic year: 2022

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Alleinerziehende in Bremerhaven

ein Überblick

Eröffnung Ausstellung „mittenmang“

09. Oktober 2018

„die theo“ / afz GmbH

Dr. Anne Röhm 1

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Alleinerziehende werden selten aus eigenem „Antrieb“

alleinerziehend,

sondern durch Scheidung, Tod d. Partners/Partnerin, Trennung.

Es handelt sich eher um eine vorübergehende Lebensphase!

Ca. 50 % der Alleinerziehenden gehen eine neue Partnerschaft ein.

Dr. Anne Röhm 2

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Selbst- und Fremdwahrnehmung:

Alleinerziehende selbst: positive Selbstwahrnehmung mit einem ausgeprägten „Bewältigungsoptimismus“, verfügen über ein hohes Maß an Eigenständigkeit

in der Fremdwahrnehmung: häufig negativ bewertet

 abhängig von der Haltung zu Familien- und Rollenbildern und dem eigenen Lebensentwurf

 die Ein-Eltern-Familie wird noch häufig als besondere Familienform angesehen (über 30 % der Familien in Bremerhaven!)

Alleinerziehende wünschen sich mehr gesellschaftliche Akzeptanz für ihre Familienform !!!

Dr. Anne Röhm 3

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Zur Situation der Alleinerziehenden

Zahl der AE in Bremerhaven: ca. 5.000 (Mikrozensus) * davon mehr als 4.000 Frauen

Alleinerziehende Frauen

Erwerbstätigenquote = sinkend, Ende 2016: 61,1 %

zum Vergleich: Dt.: 72,1 % Berlin: 66,5 %, HH: 71,4 %

Armutsquote von AE: 65,3 % im Land Bremen, 42,8 % in Dt. (2017)

* Statistik-Problem: zu kleine Zahlen, daher keine genauen Angaben für Bremerhaven möglich

Dr. Anne Röhm 4

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Alleinerziehende im SGB II

davon im SGB II: mehr als 1.800 = fast 50 % der AE Frauen in Brhv.

(AE Männer unter 130) davon mit Transferleistungen: 46 % = sind erwerbstätig !!!

meistens in TZ-Arbeit, Mini- oder Midijobs

im SGB II – ohne Schulabschluss 22 % (Frauen gesamt: 30 %) ohne Berufsabschluss 63 % (Frauen gesamt: 67 %)

im Land Bremen: 42 % der AE nicht erwerbstätig bei Beginn der Elternzeit (negativer Spitzenwert in Dt.)

31 % der Frauen länger als 10 Jahre im SGB II (Männer = 26 %)

Quellen: Jobcenter 2017; Arbeitnehmerkammer 2016 u. 2017; Mikrozensus; BIAJ 2017 und 2018

Dr. Anne Röhm 5

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Alleinerziehende in den Stadtteilen Bremerhavens

eLB - erwerbsfähige Leistungsempfängerinnen Kinder unter 15 Jahren (neLb) zwischen 15 und 65 Jahren – Anteil der AE an allen (im SGB II)

Bremerhaven gesamt 20,6 % 33,6 %

Leherheide 19,7 % 30 %

Lehe 22,4 % 33,5 %

Goethestr. 40 %; Klushof 30 %

Mitte 19,9 % 39,6 %

Geestemünde 24,8 % 42,1 %

Wulsdorf 12,1 % 20 %

(5.600 Kinder gesamt im SGB II; 1.500 15-18 Jahre) Quellen: Arbeitnehmerkammer 2016 u. 2017; Mikrozensus

Dr. Anne Röhm 6

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Einkommen der Alleinerziehenden (2015; Dt.) :

Mütter: 40 % verdienen weniger als 1.300 €

45 % bis 2.600 €

8 % über 2.600 €

Väter: 21 % verdienen weniger als 1.300 €

50 % bis 2.600 €

21 % über 2.600 €

Siehe auch dazu:

2. Gleichstellungsbericht 2017 – Analyse + Forderungen http://www.gleichstellungsbericht.de/

Dr. Anne Röhm 7

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Was brauchen Alleinerziehende?

Was müssen wir ändern?

Aus unseren Erfahrungen aus Beratungen und Veranstaltungen (ZGF) und aus der Befragung der AE im SGB II Ende 2016 (09/2017 veröffentlicht)

(Arbeitnehmerkammer in Kooperation mit Senator für Wirtschaft und Arbeit, ZGF, Jobcenter Bremerhaven und Bremen)

Befragung an über 8.000 AE; Rücklauf gesamt über 1.200 (= Rücklauf knapp 20 %) davon aus Brhv. etwas mehr als 200

ergeben sich folgende Forderungen zu:

 Arbeitsmarkt und SGB II

 Unternehmen

 Ämter, Behörden, andere Institutionen

 Kinderbetreuung

 Soziales Umfeld / Gesundheit

Dr. Anne Röhm 8

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… auf dem Arbeitsmarkt

nicht alle AE sind schlecht qualifiziert – d.h. es muss individuell geguckt werden

Jobcenter: Schulabschlüsse / Berufsabschlüsse ermöglichen Weiterbildungen mit Förderketten

Aufstiege (Beispiel: Altenpflegehelferin/-pflegerin) Ausbau der TZ-Umschulungen mit Begleitung

besondere Unterstützungen und Beratungen

Alleinerziehende Frauen als Chance für den Arbeitsmarkt sehen!

Dr. Anne Röhm 9

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Für 89 % der alleinerziehenden Mütter ist die Erwerbstätigkeit wichtig bzw. sehr wichtig; sie wollen sich Berufserfahrung aneignen und im Beruf „etwas erreichen“;

sie wollen Vorbild für ihre Kinder sein.

… in den Betrieben notwendig:

Gutes Betriebsklima für alle Beschäftigten, damit auch für die Alleinerziehenden

Beruf und Familie werden gelebt – für Mütter und Väter!

Unterstützung bei Kinderbetreuungsproblemen

Arbeitszeiten:

Ausbildung in Teilzeit ermöglichen/ ausprobieren flexible Arbeitszeitangebote auch bei Teilzeit

Entgegenkommen der Arbeitgeber bei der Arbeitszeitgestaltung lebensphasenorientierte Arbeitszeitmodelle entwickeln

Arbeitskulturen verändern und leben – Sitzungszeiten, Besprechungskultur, Präsenzzeiten, Gleitzeiten ….

Kommt übrigens allen im Betrieb zugute.

Gefordert sind: Arbeitgeber, Betriebs- und Personalräte, Politik, Wirtschafts- förderer, Wirtschaftskammern, Gewerkschaften

Dr. Anne Röhm 10

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Finanzielle Erleichterungen:

Unterhalt – Unterhaltsvorschuss hat sich zum 01.07.2017 verändert.

Jugendämter müssen Unterhalt verstärkt „eintreiben“ .(Personal, Schulungen, Haltungen)

Steuerrecht abändern:

Unterschiede bei Einkommen von € 3.000:

AE in Steuerklasse II mit 1 Kind zahlt jährlich € 4.700 mehr Steuern als verheirateter Mann, Frau nicht erwerbstätig

Benachteiligungen:

aus Befragung = O-Töne der befragten Alleinerziehenden

Benachteiligungen erlebt (Auswahl):

im Bewerbungs-/ Einstellungsverfahren (34 %); im Berufsleben (33 %) bei der Wohnungssuche (37 %)

bei Behörden (23 %)

41,2 % fühlen sich insgesamt benachteiligt; 59 % als Randgruppe

Dr. Anne Röhm 11

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das wünschen Alleinerziehende (Nennung mehr als 25%):

 offene Beratungsstelle für AE

 Informationsmaterialien für AE

 kostenfreie Freizeitangebote (56 %)

 gesundheitliche Angebote (Bewegung, Entspannung, Stärkung) (50 % fühlen sich gestresst)

 „Mehr Zeit für mich“ (37 %)

 Mutter-Kind-Kuren (48%)

„3 Wünsche frei“ – vielfältig beantwortet – S. 97-111 nachzulesen:

https://www.arbeitnehmerkammer.de/fileadmin/user_upload/Downloads/Politik/Famil ie_Soziales/Alleinerziehend_Ein_Kaleidoskop_2017-09_web.pdf

außerdem wünschen wir:

 Wertschätzung und Respekt für Alleinerziehende

 Familien(Rollen)Bilder und Vorurteile überdenken, ändern

 Alleinerziehende einbeziehen (Partizipation + Selbsthilfe)

Dr. Anne Röhm 12

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noch ein paar Anmerkungen zur

Kinderbetreuung

44 % der Befragten betreuen ihre Kinder selbst 24 % Kita

13 % Großeltern

13 % Nachmittagsbetreuung in der Schule

(Kinderkrippe / Tagesmutter sehr geringer Anteil)

Notfall-Kinderbetreuung: 38 % nein!

29 % nur mit großen Schwierigkeiten 23 % ja!

Daraus folgt:

 Kinderbetreuung für Notfallsituationen überlegen, Lösungen anbieten

 Ausbau der Kinderbetreuung – auch in den Randzeiten

 Anreize schaffen, Kinder unter 3 Jahren in die Krippe zu geben

 Ausbau der gebundenen Ganztagsschulen (bis dahin Hortplätze bis 12/13 Jahre)

Dr. Anne Röhm 13

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Unterstützungen

im sozialen Umfeld brauchen Alleinerziehende hier:

 „Rückendeckung“ und Unterstützung, gerade in „Notsituationen“

 Angebote in den Familienzentren (!!! läuft !!!)

 ausreichende Informationen mit niedrigschwelligen Zugängen

 preisgünstige und ausreichend große Wohnungen; keine Diskriminierungen durch Vermieter

 Zeit für Kontakte, Freizeitgestaltung …

 mehr kostenlose Freizeitangebote

 bessere Beratungsangebote

 ….. und vieles mehr

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

Dr. Anne Röhm 14

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