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Studien und Texte zu Antike und Christentum

Studies and Texts in Antiquity and Christianity

Herausgeber/Editor: C H R I S T O P H M A R K S C H I E S (Heidelberg) Beirat/Advisory Board

H U B E R T C A N C I K (Tübingen) • G I O V A N N I C A S A D I O (Salerno)

S U S A N N A E L M (Berkeley) • J O H A N N E S H A H N (Münster)

J Ö R G R Ü P K E (Erfurt)

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Literarische Konstituierung von Identifikationsfiguren

in der Antike

herausgegeben von

Barbara Aland, Johannes Hahn und Christian Ronning

Mohr Siebeck

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BARBARA ALAND, geboren 1937; Studium der evangelischen Theologie, Klassischen Philo- logie und Orientalistik in Frankfurt, Marburg, Kiel und Rom; Dr. phil. 1964 in Frankfurt, Lic. in Rom 1969; Habilitation in evangelischer Theologie 1972 in Göttingen; von 1983 bis zur Pensionierung 2002 Direktorin des Instituts f ü r neutestamentliche T e x t f o r s c h u n g in Münster.

JOHANNES HAHN, geboren 1957; Studium der Philosophie, Geschichte und Archäologie in München, Heidelberg, O x f o r d und Berlin; 1982 M.A. in Philosophie in Berlin; 1986 Pro- motion; 1993 Habilitation in Alter Geschichte in Heidelberg; Nach Lehrtätigkeit an den Universitäten Heidelberg, Erfurt, Köln und Freiburg seit 1996 Professor für Alte Geschichte an der Universität Münster.

CHRISTIAN RONNING, geboren 1973; Studium der Alten Geschichte, Lateinischen Philolo- gie, Politikwissenschaft und Mittleren Geschichte; 1999 MA in Alter Geschichte in Münster; seit 2 0 0 0 w i s s e n s c h a f t l i c h e r Mitarbeiter im S o n d e r f o r s c h u n g s b e r e i c h 4 9 3 der D F G „Funktionen von Religion in antiken Gesellschaften des Vorderen O r i e n t s " an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.

G e d r u c k t mit Unterstützung der Deutschen F o r s c h u n g s g e m e i n s c h a f t

ISBN 3 - 1 6 - 1 4 7 9 8 2 - 3

ISSN 1436-3003 (Studien und Texte zu Antike und Christentum)

Die D e u t s c h e B i b l i o t h e k v e r z e i c h n e t d i e s e P u b l i k a t i o n in der D e u t s c h e n N a t i o n a l - bibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de a b r u f b a r .

© 2003 J.C.B. Mohr (Paul Siebeck) Tübingen.

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Z u s t i m m u n g des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikro- verfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Das Buch wurde von Guide Druck in Tübingen auf alterungsbeständiges Werkdruckpapier gedruckt und von der Buchbinderei Held in Rottenburg gebunden.

978-3-16-158669-9 Unveränderte eBook-Ausgabe 2019

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Vorwort

Identifikationsfiguren eignet die Fähigkeit, die Aufmerksamkeit von Ein- zelnen, von Gruppen und von Gesellschaften auf sich zu ziehen und damit zumal in schwierigen Situationen die Identität der Gruppe zu festigen oder zu stiften.

Mit „Identifikationsfiguren und Mittlergestalten in Zeiten der Krise" be- faßt sich das Teilprojekt B2 des Sonderforschungsbereichs 493 „Funktio- nen von Religion in antiken Gesellschaften des Vorderen Orients". Wir stellten daher das erste Kolloquium unseres Projekts am 9. und 10. No- vember 2001 unter das Thema „Literarische Konstituierung von Identifika- tionsfiguren von der archaischen Zeit bis zur Spätantike". Es war unsere Absicht, einzelne Fallstudien, die sich über einen weiten Zeitraum und über verschiedene Kulturkreise erstrecken, zur Frage zusammenzutragen, wie einzelne historische und fiktive Personen textuell so zu Identifikations- figuren modelliert, ja erst geschaffen wurden, daß sie in der Geschichte insbesondere in heiklen Situationen Wirkung entfalten konnten. Es ging uns um die Funktion solcher Personen und um die Absicht derer, die sie kreierten; von dieser Fragestellung ausgehend ließen sich Rückschlüsse auf die Situationen ziehen, in denen ein Bedarf nach solchen Personen bestand.

Es ging folglich auch um die Wechselbeziehung zwischen diesen Personen und Gruppen oder Gesellschaften.

In der Diskussion mit den auswärtigen Teilnehmern des Kolloquiums und angeregt durch Ihr Nachfragen konnten wir die Begrifflichkeit der

„Identifikationsfiguren" noch schärfer fassen, so daß sich daraus ein heu- ristisches Instrumentarium zum besseren Verstehen einschlägiger Texte ergab. Insbesondere die jüngeren Mitarbeiter des Projekts haben im Anschluß an das Kolloquium die theoretische Klärung der angesprochenen Grundbegriffe - Krise, Identitätsfigur - weiter vorangebracht (siehe dazu u.a. den Beitrag ,Soziale Identität - Identifikation - Identifikationsfigur.

Versuch einer Synthese'), so daß die Beiträge in mancher Hinsicht für die Drucklegung schärfer gefaßt werden konnten. Den nunmehr vorliegenden Band haben Jutta Tloka und Christoph Möllers redaktionell betreut.

Wir danken allen herzlich. Insbesondere sagen wir der Deutschen For- schungsgemeinschaft unseren Dank dafür, daß sie uns im Rahmen des Sonderforschungsbereich 493 die Möglichkeit zum kritischen und frucht-

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VI Vorwort

baren Austausch geboten hat. Wir hoffen auch durch den hiermit vorgeleg- ten Band auf anregende Kritik und Förderung bei der weiteren notwendi- gen Klärung der Wirkmächtigkeit von literarisch stilisierten Figuren in Kultur und Gesellschaft.

Barbara Aland Johannes Hahn Christian Ronning

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Inhaltsverzeichnis

HUBERT CANCIK

Myth-Historie.

Zur Literarisierung historischer Vorgänge und Personen im

antiken Epos 1

ADOLF KÖHNKEN

Herakles und Orpheus als mythische Referenzfiguren

(„Identifikations-" bzw. „Integrationsfigur") im hellenistischen

Epos 19

MATTHIAS BALTES

Nachfolge Epikurs

Imitatio Epicuri 29

BARBARA ALAND

Märtyrer als christliche Identifikationsfiguren.

Stilisierung, Funktion, Wirkung 51

JUTTA TLOKA

„... dieser göttliche Mensch!"

Die Dankrede des Gregor Thaumaturgos an Origenes als Beispiel für

die Christianisierung antiker Identifikations- und Deutungsschemata 71

JOHANNES HAHN

Weiser, göttlicher Mensch oder Scharlatan?

Das Bild des Apollonius von Tyana bei Heiden und Christen 87

CHRISTIAN RONNING

Rituale der Rhetorik - Rhetorik der Rituale.

Überlegungen zu Konstantin als Identifikationsfigur in der

spätantiken Panegyrik 111

CATHERINE HEZSER

Der Rabbi als spezifisch jüdische Identifikationsfigur

der Spätantike 139

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VIII Inhaltsverzeichnis

KARL-FRIEDRICH POHLMANN

Jeremia als Identifikationsfigur im Frühjudentum 155 MARKUS VINZENT

Vom philosophischen Apologeten zum theologischen Ketzerbekämpfer.

Zur biographischen Verkirchlichung von christlichen Amtsträgern

am Beispiel Kyrills von Alexandrien 173 THOMAS GRAUMANN

Kirchliche Identität und bischöfliche Selbstinszenierung.

Der Rückgriff auf „Athanasius" bei der Überwindung des

nachephesinischen Schismas und in Kyrills Propaganda 195 VOLKER MENZE

Die Stimme von Maiuma:

Johannes Rufus, das Konzil von Chalkedon und die wahre Kirche 215 CHRISTIAN RONNING

Soziale Identität - Identifikation - Identifikationsfigur.

Versuch einer Synthese 233

Register

Stellenregister 253 Personenregister 260 Orts- und Sachregister 262

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Myth-Historie

Zur Literarisierung historischer Vorgänge und Personen im antiken Epos

von

HUBERT CANCIK

§ 1 Historia und Mythos

§1.1 vera cum fictis: Servius zu Vergib Geschichtsbild (I)

1. Der „Qualität" nach ist Vergils Aeneis ein heroisches Gedicht - so er- klärt Servius in der Einleitung zu seinem gelehrten Schulkommentar1. In dem Gedicht agieren menschliche und göttliche Personen, und es „enthält Wahres zusammen mit Fiktivem": continens vera cum fictis. Wahr sei of- fenkundig, daß Aeneas nach Italien gekommen ist; fingiert (compositum), daß Venus mit Iuppiter spricht. Historie ist wahr. Sie darf aber „nach dem Gesetz der Poetik" nicht immer „offen" ausgebreitet werden. Manchmal wird der Dichter sie nur „im Vorübergehen berühren":

per transitum tangit historiam quam per legem artis poeticae aperte non potest ponere.2

1 Servius, Kommentar zu Vergil, Aeneis, Vorspruch. Vgl. Serv., Aen. I 286: ... ut in qualitate carminis diximus, ad laudem tendit Augusti, sicut et in sexti catalogo et in cli- pei descriptione. Damit sind die drei für die Darstellung der römischen Geschichte in

Vergils Aeneis wichtigsten Stellen zusammengefaßt: Iuppiter-Rede (I), census in der Unterwelt (VI), Schildbeschreibung (VIII); s. hier §3.1. - Typische Schüler- Erklärungen: Serv., Aen. I 4 (Ende); I 267 (Ende) u.ö. - Ausgaben: Servii Grammatici qui feruntur in Vergilii carmina commentarii, rec. G. Thilo/H. Hagen, 3 Bde., Leipzig 1881-84: hiernach wird zitiert; Serviani in Vergilii carmina commentarii, rec. E.K. Rand et al., 3 Bde., Lancaster (Penns.)/Oxford 1946-63.

2 Serv., Aen. I 382: Vergil „berührt hier die Geschichte": die „Führung durch die Mutter Venus" sei eine Anspielung auf Varros Überlieferung über den Stern der Venus, der auch am Tage die Troianer nach Westen führte und verschwand, als sie Latium er- reicht hatten. Das ist also für Servius „Geschichte". Er beruft sich auf Varro in secundo divinarum, d.i. Varro, Antiquitates rerum divinarum (hg. v. B. Cardauns, Wiesbaden 1976, Bd. I, 40: Appendix ad librum II).

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2 Hubert Cancik

Der Dichter „mischt" seinem Lied, nach seiner Gewohnheit, Geschichte bei:

carmini suo, ut solet, miscet historiam?

Wer sich an dieses „Gesetz" nicht hält, wie Lucan in seinem historischen Gedicht über den römischen Bürgerkrieg, verdient es nicht, ein Poet zu sein4: So streng ist bei Servius die normative Poetik des myth-historischen Epos.

Der Unterschied zwischen Mythos und Historia ist ihm klar: der Mythos (fabula) ist „gegen die Natur", wie die Fabel von Pasiphae und dem Stier, ob nun geschehen oder nicht geschehen; die Historia ist „naturgemäß", ob geschehen oder nicht geschehen, wie die Historie von Phaedra und ihrem Stiefsohn Hippolytos5. Das Kriterium zur Unterscheidung von Erzählungen ist hier also nicht die Faktizität eines Ereignisses, sondern seine naturge- gebene Wahrscheinlichkeit, seine reale Möglichkeit: daß sich das wirklich so hätte ereignen können.

2. Der „Intention" nach ist Vergils Aeneis, so wiederum Servius, Nachah- mung Homers und Lob des Augustus von seinen Vorfahren her6. Vergil benutzt die Formen des heroischen Epos, um römische Geschichte, insbe- sondere Augustus, zu „loben". So wird die Historie um Augustus mythi-

3 Serv., Aen. VII 601; vgl. I 246: amat poeta rem historiae carmini suo coniungere.

Varrò enim dìcit hunc fluvium ab incolis mare nominari.

4 Serv., Aen. I 382: Quod autem diximus eum poetica arte prohiberi, ne aperte ponat historiam certum est. Lucanus namque ideo in numero poetarum esse non meruit, quia videtur historiam composuisse, non poema. Vgl. die Comm. Bernensia zu Luc. I 4:

Lucanus dicitur a plerisque non esse in numero poetarum, quia omnino historiam sequi- tur, quod arti poeticae non convenit.

5 a) Serv., Aen. I 235: inter fabulam et argumentum, hoc est historiam, hoc interesse, quod fabula est dicta contra naturam, sive facta sive non facta, ut de Pasiphae; historia est, quicquid secundum naturam dicitur, sive factum sive non factum, ut de Phaedra.

Beachte die Textvariante bei Thilo/Hagen (I 89,14-17). - Zu argumentum - z.B. der hypothesis von Dramen - vgl. unten § 1.3. - b) Zur Bedeutung von historia bei Servius vgl. Serv., Aen. I 267: ab hac autem historia ita discedit Vergilius, ut aliquibus locis ostendat, non se per ignorantiam, sedper artem poeticam hoc fecisse. ... sie autem omnia contra hanc historiam ficta sunt, ut illud ubi dicitur Aeneas vidisse Carthaginem, cum earn constet ante LXX annos urbis Romae conditam. - Serv., Aen. VIII 361: prolepsis;

vgl. zu 363; zu 341. - c) Für Macrobius sind die doctrinae Vergils {ius pontificium, ius augurale, astrologia, philosophia, Kenntnis alter Dichtung) wichtiger geworden als die historia: Macr., Sat. I 24,1-21.

6 Serv., Aen. I Vorspruch (I 4,10 f. Thilo/Hagen): Intentio Vergilii haec est, Homerum imitari et Augustum laudare a parentibus. Vgl. Serv., Aen. VIII 672: sane ubique propo- situm est poetae Augusti gloriam praedicare\ vgl. zu VIII 678: Vergils Zeitgeschichte in historiographischer Prosa; vgl. zu VI 861: in Augusti adulationem.

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Myth-Historie 3

siert: durch Genealogie, Typologie, fortlaufende Antizipation (Prolepse), Allegorisierung, Aitiologie7.

Gleichzeitig wird der alte Mythos politisch aktualisiert, wissenschaftlich historisiert, literarisch modernisiert. Troia, Aphrodite, Aeneas, Mars wer- den historische Orte und Personen, indem sie zum ersten Glied einer Zeit- spanne werden, die in Zahlen und Generationen gemessen werden kann.

Dieser Zeitraum endet im Herbst 23 v. Chr. mit dem Tode des Marcellus, dem jüngsten historischen Ereignis, das Vergil in sein Gedicht aufgenom- men hat8.

Und so wurde die Aeneis ein myth-historisches Epos. Woher kommen die poietischen „Gesetze" für dieses Gebilde? Wo sind die Quellen seiner Poetologie? Sind qualitas carminis und intentio poetae, wie ich sie hier nach Servius berichtet habe, zutreffend erfaßt?

§ 1 . 2 mythistoria

1. Ins Relief gebracht hat die Vorstellungen, wie sich Historie und Mythos zueinander verhalten, Archelaos von Priene. Um 130 v. Chr. schuf er eine figurenreiche „Apotheose Homers"9. Der göttliche Dichter thront in der Höhe. Eine weibliche Gestalt opfert ihm Weihrauch, hinter ihr steht eine lange Reihe von Verehrerinnen Homers, glücklicherweise vom Künstler mit Beischriften versehen: vorn Historia, dahinter Poiesis, Tragoedia, Ko- moedia, Physis, Arete, Mneme, Pistis und Sophia10. Vorn neben Historia steht Mythos, er hält eine Libationskanne in der Hand.

Die Vorstellungen, die diese Allegorie der homerischen Dichtung ge- formt haben, sind nicht zu einem antiken Begriff geronnen. Das Paar My- thos und Historia steht nebeneinander: sie verbinden sich nicht zu einer

7 Die Gattungen, Figuren und Begriffe werden von Servius in verschiedenen Zusam- menhängen benutzt: (a) Genealogie: Serv., Aen. VIII 130 ff. (b) Typus - allegoria: Zur Begriffsgeschichte vgl. H. CANCIK-LINDEMAIER, Art. Allegorese/Allegorie, HrwG I, 1 9 8 8 , 4 2 4 — 4 3 2 ; ( c ) prolepsis: S e r v . , A e n . V I I I 3 6 1 ; ( d ) A i t i o l o g i e : v g l . H . CANCIK- LINDEMAIER, Art. Ätiologie (Aitiologie), HrwG I, 1988, 391-394.

8 Verg., Aen. VI 860 ff. Zum Anlaß vgl. Prop. III 18.

9 Fundort: Bovillae bei Rom, 17. Jh.; Aufbewahrungsort: London, British Museum;

Abbildungen: P. MORENO, Scultura ellenistica, 2 Bde., Roma 1994, 561-563; 574-579;

640-644; J.M. TOYNBEE, The Hadrianic School: a chapter in the history of Greek art, Cambridge 1934 (Ndr. Roma 1967), Tafel XXI. Vgl. D. PLNKWART, Das Relief des Ar- chelaos von Priene und die „Musen des Philiskos", Kallmünz 1965. Vgl. auch T.

SCHMITT-NEUERBURG, Vergils Aeneis und die antike Homerexegese. Untersuchungen zum Einfluß ethischer und kritischer Homerrezeption auf imitatio und aemulatio Vergils, Berlin/New York 1999.

10 Zu Homer als Quelle der Wissenschaft vgl. Ps.-Plut., Vit. Horn.: s.u. § 2.3; vgl. M.

HILLGRUBER, Die pseudoplutarchische Schrift De Homero, Teil I, Stuttgart/Leipzig 1994.

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4 Hubert Cancik

„Mythistoria". Das Wort ist nicht einmal griechisch belegt, im Lateini- schen spät, selten, marginal11.

2. Die Quelle, aus der Archelaos von Priene und der Grammatiker Servius schöpfen, ist die hellenistische Homerphilologie12, sind die Theorien über den Wahrheitsgehalt einer narratio oder historischer Stoffe in der Rhetorik und in der Grammatik. Eine Erzählung, sagt Cicero, ist Darlegung von Er- eignissen, die wirklich geschehen sind oder so gut vom Erzähler kon- struiert sind, daß sie aussehen, „als ob" sie geschehen seien: narratio est rerum gestarum aut ut gestarum expositio. Es gibt drei Arten von Erzäh- lungen: (a) weder wahr {verum) noch wahrscheinlich (verisimile): dann handelt es sich um einen Mythos (fabula), z.B. die geflügelten Schlangen der Medea-Tragödien; (b) wahr und wahrscheinlich (narratio probabilis):

dann handelt es sich um eine historia; (c) nicht wahr aber wahrscheinlich:

dann handelt es sich um ein argumentum, einen fingierten, nicht geschehe- nen Sachverhalt, der aber seiner inneren Wahrscheinlichkeit nach und ge- mäß der Art der Erzählung hätte geschehen können: das argumentum hat eine „potentielle Wahrheit"13.

Diese Theorie macht einen Rat Ciceros für die Abfassung von „Ge- schichten" in der Rede mindestens verständlich: Man könne etwas „erlü- gen" (ementiri) in den Geschichten, damit auf diese Weise ein Sachverhalt schärfer ausgedrückt werden könne14. Aber sogar einem richtigen Histori- ker, L. Lucceius, legt Cicero nahe, „die Gesetze der Historiographie zu verachten" und ihn und sein Konsulat ein wenig mehr zu loben und zu schmücken, „als es die Wahrheit zulassen wird": plusculum quam concedet veritas15.

11 Nach Auskunft des Thesaurus linguae Latinae sind mythistoria und mythistoricus belegt nur für HA, Opil. 1,5: (de Iunio Cordo viliora quaeque de imperatoribus referen- te) quae illa omnia exsequendo libros mythistoriis replevit talia scribendo, und HA, quatt. tyr. 1,2: Macrinus ... qui et mythistoricis se voluminibus implicavit. Auch im mit- telalterlichen Latein ist das Wort nach Auskunft der Glossaria zur media und infima La- tinitas nicht belegt.

12 H. ERBSE, Beiträge zur Überlieferung der Iliasscholien, Zetemata 24, München 1960; Scholia Graeca in Homeri Iliadem, rec. H. ERBSE, 7 Bde., Berlin 1969-1988. - R.

PFEIFFER, Geschichte der klassischen Philologie. Von den Anfängen bis zum Ende des Hellenismus, Reinbek b. Hamburg 1970.

13 Cic., Inv. I 19,27; vgl. Auct. ad Herenn. I 8,13; Quint., Inst. II 4,2: narrationum tres species.

14 Cic., Brut. 11,42: (die Redner können) ementiri in historiis ut aliquid dicere pos- sint argutius. Cicero begründet seine Empfehlung mit einem Hinweis auf Herodot und Theopomp, die ja auch so viele Fabeln erzählt hätten. Vgl. Cic., Leg. I 1,5.

15 Cic., Fam. V 12,3: ad Lucceium (Juni 56 v. Chr.).

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Myth-Historie 5

Archelaos von Priene, Apotheose Homers; London, British Museum (Höhe 1,15 m;

Breite 0,81 m).

In der unteren Ebene sind dargestellt (von links nach rechts): Oikoumene und Chro- nos; Homer sitzend mit Ilias und Odysseia; Mythos, Historia, Poiesis, Trago(i)dia, Komo(i)dia; Gruppe mit Physis, Arete, Mneme, Pistis, Sophia. Darüber der Helikon mit Musen, Apoll, Mnemosyne, Zeus.

(Foto aus: Doris Pinkwart, Das Relief des Archelaos von Priene, in: Antike Plastik, hg.

v. W.U. Schuchhard, Lieferung IV, Teil 7, Berlin 1965, S. 55-65, Tafel 28).

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6 Hubert Cancik

3. Ähnliche Kriterien für die Beurteilung von Wahrheit, Lüge und Fiktion benutzt Asklepiades von Myrlea (um 100 v. Chr.), um die Stoffe der Philo- logie zu gliedern. Die „historische Abteilung" der Philologie (xö

i c x o p i K Ö v yevoq) behandelt Personen, Orte, Zeiten, Handlungen, die (a)

„wahr" sind, (b) „erlogen" in den Tragödien, Genealogien, Mythen und (c)

„Erfindungen" (TrA,aa|aaxa, fictiones) in den Komödien und Mimen: Sie sind „quasi-wahre Geschichte": ex; aÄ,r|0r)<; iaxopia1 6.

§1.3 Die Bestimmung des Themas

Dies etwa sind die scharfsinnigen und widersprüchlichen Traditionen, aus denen der spätantike Grammatiker seine Begriffe von ,wahr/fiktiv', histo- ria/fabula, ,faktisch/wahrscheinlich' schöpfen konnte. In diese Traditionen gehören auch die Prooemien und Methodenkapitel der Geschichtsschrei- ber, in denen sie rechtfertigen, warum sie mit fingierten Reden und Wahr- scheinlichkeitsschlüssen arbeiten17. Offensichtlich werden im Zuge der Verwissenschaftlichung des historischen Diskurses die Grenzen zwischen Empirie, Wissenschaft, Theorie und Mythos, Paradoxographie, fiktionaler Narrative (historischer Roman) immer schärfer gezogen. Andererseits wer- den in der Literatur - wie in Kult und Kunst - mythische Muster immer weiter benutzt, um (a) den Ursprung historischer Entwicklungen im Jen- seits der Historie festzumachen, (b) Gestalten der Geschichte mit Hilfe von bekannten Typen, Charakteren, Lebensformen, Rollen zu kennzeichnen, zu rechtfertigen, zu denunzieren. Da die mythische Überlieferung in Hellas und Rom nicht sakral fixiert, nicht als Offenbarung tabuisiert, noch durch Lehramt oder Schriftgelehrte gesichert war, konnte man Mythen historisie- ren, sie als Fiktion ästhetisch genießen oder gar als Lügen abtun. Nie hat in Griechenland ein Priester mit einem Historiker Streit bekommen. Die Ge- schichte wiederum konnte benutzt werden, um die Wahrheit des so oft auf- geklärten und verspotteten Mythos doch noch zu beweisen. So heißt es im Programm der unter Plutarchs Namen überlieferten, Parallela minora ge- nannten Schrift18:

16 Asklepiades von Myrlea (Apameia/Bithynien), in: FGrH, Nr. 697, und Grammati- cae Romanae Fragmenta, ed. G. Funaioli, Leipzig 1907 (Ndr. Stuttgart 1969), XVII. Die drei Abteilungen der Philologie sind: die technische, die historische, die grammatische.

Vgl. H. CANCIK, Mythische und historische Wahrheit. Interpretationen zu Texten der hethitischen, biblischen und griechischen Historiographie, Stuttgart 1970, 28 ff. - W.

RÖSLER, Die Entdeckung der Fiktionalität in der Antike, Poetica 12, 1980, 283-319.

17 a) Thuk. I 22: die Reden nach Situation, Umständen, Sprecher; b) vgl. Cic., Orat.

12,39; Quint., Inst. X 1,31: historiaproximapoetis.

18 Ps.-Plut., Parallela minora, in: Plutarchi Moralia, vol. II/2, rec. et emend. W. Nach- städt/W. Sieveking/J.B. Titchener, Leipzig 1935 (Ndr. 1971), 1-42; LCL: Plutarch's Moralia, vol. IV (transi. F.C. Babbitt, 1936), Cambridge (Mass.)/London 1962, 256-317.

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Myth-Historie 1

„Daß die alten Geschichten (xaq äp^aiac; iatopiaq) wegen des Unglaubwürdigen in der Handlung (xa n a p ä S o ^ a xi]q np6£,£(üq) Fiktionen (7i/.aa^axa) seien und Mythen (|iu0ou<;), meinen die meisten Menschen. Da ich aber gefunden habe, daß auch in der Gegenwart (ev xo'iq vuv %povoi<;) Ähnliches (ö^ioia) geschehen ist, habe ich, was in römischer Zeit sich zugetragen hat, ausgewählt und jedem alten Ereignis einen neueren, ähnlichen Bericht (vgcotspav ö^ioiav 8vr|yr]cnv) zugeord- net; ich habe auch die Historiker, die es berichten, verzeichnet."

Die wirklichen Ereignisse der neueren Geschichte beweisen hier die Wahrheit der alten Mythen: auch dies ist Myth-Historie.

An zwei Beispielen soll Arbeit an Myth-Historie vorgestellt werden: die Historisierung des Troianischen Krieges und die mythische Fixierung des augusteischen Rombildes in Vergils Aeneis.

§ 2 Der Troianische Krieg und Homer

§2.1 Die Datierung des Troianischen Krieges

Der zehnjährige Krieg um Troia, dessen Ende Homer gedichtet hat, fand nach der Auffassung antiker Chronographie gegen Ende der mythischen Epoche der Weltgeschichte statt. M. Terentius Varro (116-27 v. Chr.) nannte diese Epoche, seiner griechischen Quelle folgend, das |ispoq

(IUQVKÖV oder spatium mythicum. Es liegt nach der „ungewissen" (incer- tum) und vor der „historischen Epoche" (|i£po<; kjxopiKÖv). Viermal vier- hundert, also sechzehnhundert Jahre dauerte diese Epoche. Sie endete mit der ersten Olympiade (776/5 v. Chr.), muß also begonnen haben im Jahre 2376/5 v. Chr. Der vierte und letzte Abschnitt der Epoche beginnt mit der Zerstörung Troias. Diese vierhundert Jahre zwischen excidium Troiae und prima Olympias, die Jahre von 1176 bis 776 v. Chr., haben einen besonde-

ren Status19: Sie sind zwar die letzten Jahre des mythischen Zeitalters, aber

Vgl. H. CANCIK/H. CANCIK-LINDEMAIER, "Parallels" - How the Ancients compared their religions, Hyperboreus 7,1-2, 2001, 308-323.

19 Varro, De gente populi Romani (abgefaßt 43 v. Chr.), frg. 3 (in: Historicorum Ro- manorum Reliquiae, rec. H. Peter, Bd. II, Leipzig 1906 (Ndr. Stuttgart 1967), 10 f.), bei Cens., De die natali (abgefaßt 238 n.Chr.) 21,1-5: „Allein diese Jahre (seil, vom Fall Troias bis zur ersten Olympiade), wie sehr sie auch die letzten Jahre des mythischen Zeitalters sind, wollen dennoch gewisse Autoren, weil sie am nächsten sind der memoria scriptorum (der historischen Überlieferung), genauer bestimmen."

Varro, De gente populi Romani, Gliederung:

I Von der ogygischen Flut bis auf Inachos/die deukalionische Flut II Von der deukalionischen Flut bis zum Troianischen Krieg III Vom Troianischen Krieg usque ad Romam conditam

IV Ab urbe condita usque ad Hirtii et Pansae consulatum (Italiae vita et diseiplina).

Varros (direkte) Quelle ist wohl Kastor von Rhodos.

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8 Hubert Cancik

doch schon ganz nah an der wirklich historischen Zeit, die mit der ersten Olympiade beginnt. Von dieser Zeit an, sagen Eusebios/Hieronymus, wird die griechische Chronologie „als wahr geglaubt": „Denn vor diesem Zeit- punkt haben sie, wie es einem jeden richtig schien, ihre verschiedenen An- sichten vorgetragen."20 So berechnet denn Hieronymus den Abstand zwi- schen der Einnahme Troias und der ersten Olympiade auch nicht auf 400 Jahre, wie Varro, sondern auf 405 Jahre.

Wie dem sei: Die letzte Phase der mythischen Epoche - historisch ge- sprochen, das Ende der Bronze-, der Beginn der Eisenzeit - ist sozusagen die myth-historische Phase der mythischen Epoche. Hier können symboli- sche Konstrukte, die den Glanz und das Prestige der Heroenzeit, die dem Mythos zugeschriebene Begründungskraft, die Macht der alten Bilder nut- zen wollen, gut anknüpfen. M. Terentius Varro hat diese Verknüpfung - auf der Grundlage alter mythographischer und poietischer Traditionen - chronographisch konstruiert. Mit Hilfe der symbolischen Zahl 440 berech- net er die Wiedergeburt von Troia am Tiber21: 1194/3 minus 440 = 754/3.

Damit ist die Gründung Roms und seine gesamte Geschichte nun auch nu- merisch fest und symbolisch in die mythische Tradition eingebaut. Der wissenschaftlich-philosophische Diskurs verstärkt den mythischen. Die Prozesse der Historisierung und Mythisierung wirken gleichzeitig. Sie er- zeugen Verschlingungen, die zu anspruchsvollen und widersprüchlichen Formen von Geschichtstheologie und myth-historischer Epik fuhren.

§2.2 Die Verwissenschaftlichung des historischen Diskurses

Die Zeitrechnung, mit deren Hilfe Varro und seine griechischen und latei- nischen Vorgänger22 chronographisches Licht in die mythische Dämme- rung zu bringen versuchen, ist ein signifikanter, wenn auch wenig geliebter Teil griechischer Geschichtswissenschaft. Seit dem „gemeinsamen Ur-

2 0 Hier., Chron. zu Olympias prima: Ab hoc tempore Graeca de temporibus historia vera creditur. Nam ante hoc, ut cuique visum est, diversas sententias protulerunt. (GCS Eusebius VII, 86a, 16-18 Helm). Vgl. A.A. MOSSHAMMER, The Chronicle of Eusebius and Greek Chronographie Tradition, London 1979.

2 1 Varro, De gente populi Romani, frg. 4; die Zahl 4 4 0 läßt sich als 7x7x9 oder 4x110 verstehen. Das Standarddatum für den Troianischen Krieg hatte Eratosthenes von Kyrene fixiert. Beachte, daß Varro vom Beginn des Krieges, nicht wie mehrere andere Rechnun- gen von der captivitas Troias ausgeht.

2 2 (a) Eratosthenes von Kyrene (3. Jh. v. Chr.), Chronographiae (FGrH, Nr. 241);

Apollodor v. Athen (ca. 180-110 v. Chr.), Chronika (FGrH, Nr. 244); Kastor v. Rhodos (1. Jh. v. Chr.), Chronik (FGrH, Nr. 250). (b) Atticus ( 1 1 0 - 3 2 ) , liber annalis; (c) Das Ost-West-Gefälle ist beachtlich: Die biblischen Sukzessionslisten beginnen mit David (um 1000 v. Chr.), die Olympiadenrechnung mit dem Jahr 776/5 v. Chr., die römische Consulliste am Ende des 6. Jh. v. Chr.

(18)

Myth-Historie 9 sprung"23 der Natur- und Menschenkunde in Ionien um 500 v. Chr. hat sich ein Teil des historischen Diskurses immer stärker verwissenschaftlicht.

Die Erzählungen der schönen Literatur mit ihrer epischen Tradition des Rühmens und den fiktionalen Mitteln von Rede, ja Gespräch und Götter- apparat werden durchsetzt mit geographischen und ethnographischen „Ex- cursen", methodischen Bedenken, politischer Diskussion: Herodot über die beste Verfassung, Thukydides über das Verhältnis von Macht und Recht24.

Die Verwissenschaftlichung des historischen Diskurses kommt in Grie- chenland zu ihrer Blüte mit Aristoteles und der peripatetischen Schule25. Sie haben die interessantesten Geschichten geschrieben: Aristoteles etwa verfaßt eine „kleine Geschichte des Geldes" 26. Historische Quellen werden gesammelt und veröffentlicht, auf Stein und Papyrus: die delphischen Sie- ger* und Veranstalterlisten, die Verfassungen der griechischen und einiger barbarischer Staaten, die griechischen Gesetze und die Sitten der Barbaren.

Historische Forschung wird ein kollektives Unternehmen, arbeitsteilig, langfristig geplant. Die wissenschaftliche Untersuchung wird eine Form der Darstellung. Geschichten werden, so in Aristoteles' Politik, erzählt zur Illustration, als Beleg für eine verfassungsgeschichtliche Hypothese. So werden Raum und Zeit vermessen. Die genealogische und chronographi- sche Arbeit erschließt sich sogar den Mythos: Sie rationalisieren, synchro- nisieren, harmonisieren und können schließlich die Regierungszeit des Theseus oder die Einnahme Troias auf den Tag genau datieren:

„am siebentletzten Tage des Monats Thargelion im 22. Jahre des Königs Me- nestheus von Athen"27.

Kundige Chronologen haben das Datum in die christliche Ära umgerech- net: Troia fiel am 5. Juni 1209 v. Chr. Die wissenschaftliche Chro- nographie saugt den Mythos auf: Troia wird datiert wie Marathon, Theseus wie Alexander. Ein einheitliches, lineares Kontinuum umfaßt Mythos, Myth-Historie und die eigene Gegenwart. Die scharfen Schnitte, die der wissenschaftliche Diskurs zwischen Wissen und Glauben legt, werden

2 3 K. VON FRITZ, Der gemeinsame Ursprung der Geschichtsschreibung und der exak- ten Wissenschaften bei den Griechen, Philosophia Naturalis 2, 1952, 200-233.

2 4 Hdt. III 80-82; Thuk. V 85-113 (Melierdialog).

25 S. die umfangreiche Sammlung: Die Schule des Aristoteles. Texte und Kommentar, hg. v. F. Wehrli, Basel 1944-1978.

2 6 Arist., Pol. I 9,1256 b40-I 10 Ende (1258 b8).

2 7 Marmor Parium (CIG XII 5,1, n. 444; FGrH, Nr. 239), abgefaßt bald nach 264/263 v. Chr. Aufbewahrungsort: Ashmolean Museum, Oxford; Paros, Museum. Höhe des Blocks: über 2 m; Breite: 0,81-0,82 m. Fundzeit: 17.-19. Jh. In der Chronik dargestellter Zeitraum: 1581/8 bis 264/3 v. Chr. Der Chronist datiert in Jahren vor seiner eigenen Zeit (264/263 v. Chr.): ep. 24.

(19)

10 Hubert Cancik

verwischt, paradoxerweise gerade mit den Mitteln dieses Diskurses28. So durchdringen sich Mythos und Historie.

Neben dem wissenschaftlichen Diskurs und der Myth-Historie bestehen die unwissenschaftlichen Formen geschichtlicher Überlieferung weiter. In den Hymnen auf Götter und Heroen, in Chorliedern und dramatischen Aufführungen an den Festen, in Staatskult, Mysterien, Kunst, Literatur lebt angefochten, aber unzerstörbar der alte Mythos bis zum Ende der Antike.

In der Persistenz des mythischen neben dem verwissenschaftlichten historischen Diskurs zeigt sich die Weite und die Spannung der griechischen und römischen Kultur.

§2.3 Parapoietik: Herodot über Homer

1. Auch Herodot (ca. 484 bis ca. 420 v. Chr.) kann den Troianischen Krieg datieren. Er gibt vorsichtigerweise eine runde Zahl: „mehr als 800 Jahre bis auf mich". Homer war, so schätzt er, „400 Jahre älter als ich" 29. Das führt auf die Jahre 1250 und 850 v. Chr. Der „Vater der Geschichtsschrei- bung" zweifelte also weder an der Tatsache des Troianischen Krieges noch an der Existenz eines Dichters Homer. Er benutzt ihn, wie Thukydides, als historische Quelle, aber er hat, wie jener, einiges zu kritisieren30.

2. Herodot hat in Ägypten das Grab Helenas gefunden und ihre wahre Ge- schichte gehört: Weder sie noch ihre Schätze waren während des Krieges in Troia; sie waren vielmehr in Ägypten. Die großen Heldentaten der Hel- lenen vor Troia, der ganze heroische Aufwand war eigentlich um nichts.

Und Homer habe das auch gewußt: aber er habe die wahre Historie geän- dert, weil sie nicht gut in sein Epos gepaßt hätte31. Der poietische Effekt

2 8 Vgl. Dion. Hai., Th. 5: Die alten Autoren von Eugeon von Samos bis zu Xanthos, dem Lyder, hätten nur ein einziges Ziel verfolgt, die „Erinnerungen" ((xvryxai) der Ein- heimischen nach Völkern und Städten, in Heiligtümern oder zivilen Anlagen überlieferte Niederschriften (ypaipai) zu „publizieren": so wie sie sie übernommen hätten, ohne et- was hinzuzusetzen oder wegzunehmen. In diesen Schriften fanden sich auch einige My- then (|iö6oi TIVEC;), die seit langem „geglaubt" wurden (Ttsniaxeunévot).

2 9 Hdt. II 145,4 und II 53,2. Wie er zu diesen Zahlen kam, sagt Herodot nicht. - W.

RÖSLER, Die ,Selbsthistorisierung' des Autors. Zur Stellung Herodots zwischen Münd- lichkeit und Schriftlichkeit, Philologus 135, 1991, 215-220.

3 0 Thukydides benutzt in seiner Archäologie von Hellas Homer, besonders den Schiffskatalog (Horn., II. II 576 ff. 612 ff.), als Quelle für die Größe des Troianischen Krieges. Er fugt jedoch hinzu, „wenn er jemandem als zeugnisfähig gilt" (Thuk. I 9).

Andererseits hat Thukydides seine eigenen „Mythen" geschrieben: s. F.M. CORNFORD, Thucydides Mythistoricus, Oxford 1907 (Ndr. 1965).

3 1 Hdt. II 116 f. Herodot beweist dies durch ein längeres Zitat aus Homer (II. VI 2 8 9 - 292), wo die Schätze der Helena beschrieben sind, die sie aus Sidon heimbrachte.

(20)

Register 1. Stellenregister

a) Altes Testament (mit Apokryphen)

Jes 20,7-13 166

55,1 143 20,14-18 157

66,1 ff. 167 32 158

66,5 ff. 167 34-44 158

66,14 162, 168 37-39 165

Jer Zeph

1,4 165 3 161

11,15 166

11,18-12,6 166 Mal

11,23 160 3,13 ff. 167

12,1-3 159 3,18 f. 162,

12,3 160

12,7 166 Sir

17,14-18 157-158 19,20 141

17,17 f. 160 21,11 141

18,23 160 24,19-22 141

20,1 ff. 165

20,1-6 166

b) Neues Testament

Mt IKor

23,34 141 1,18-31 141

12,28 83

Mk

3,31-35par. 78

(21)

2 5 4 Register

c) Antike Autoren

Amm. Arist.

XXII 9,3 f. 123 Rh.

II 1-11 124

Apoll. Rhod. II 8,2 125

Arg. II 8,12 f. 125

18 23 II 8,13 125

123 f. 23

I 2 3 - 3 4 23 Ps.-Aristid.

132 26 Or.

I 105-114 25 35,1—4 130

I 122-132 25

1211-223 25 Asclep.Myrl.

I338-340 20 FGrH, Nr. 697 6

I 338-349 20-21

I 341-343a 20 Athan.

I 343-347 21 ep. Epici. 201, 204

I 348 f. 21

I 350 21 Cass. Dio

1353 23 LXXVII 18,4 99

I359-362 23

I 361 20 Cens.

I409-424 23 De die natali

1496-511 26 21,1-5 7

1512-515 27

I 548 f. 19 Cic.

I 861 ff. 21 Fin.

1970 19 II 101 f. 41

I 1134-1139 25 II 102 45

II 144-154 21 V 3 48

II 154 22 Inv.

II 703-713 26 I 19,27 4

II 715 f. 26 Lig.

II 774 ff. 21 5,13 123

II 1091 19 N.D.

III 1232-1234 21 I 18 44

IV 1192-1195 27 143 43

IV1457-1460 21 149 34

IV 1773 19 172 39

O f f .

Ap. Ty. 1111 244

epp. 90, 95, 98, 100 de Orat.

65-67 97 II 191-196 134

71 95 III 216 134

V. Pyth. 90, 100, 102 III 223 133

flepi Guaicov 90, 96, 100 Tusc.

148 43, 45

(22)

Stellenregister 2 5 5

Clem. Epiktet

str. Diss.

II 284,5-285,3 64 IV 7,6 68

IV 71,1-2 65

VII 52,1 69 Epikur

VII 52,2 70 fragmenta

VII 54,1 69 38 (107,2 Us.) 32

99 Us. 31

Cyr. (Alex.) 116 Us. 43

c. lui. 176, 179-180, 183 141 Us. 38

dial. Triti. 184 143 (146,20 ff. Us.) 43

ep. fest. 146 Us. 39

4,3 178-179 178 Us. 38

9,3 182-183 178 (155,7 ff. Us.) 42

9,5 182 211 Us. 47

12 183-184 217 (166,2 ff. Us.) 40

226 Us. 33

Diog. Laert. 352 (233,4 Us.) 33

II 48 74 352 (234,1 ff.) 32

IV 16 74 352 (235,17 f. Us.) 32

VII 117 142 358 (240,28 f.) 32

VII 122 142 360 (241,10 f. Us.) 31

VII 125 142 361 Us. 32

X 5 38 364 (243,4 ff. Us.) 33

X 9 43 364 (243,21 ff. Us.) 44

X 18 40 364 (243,31 f.) 42

384 Us. 33

Diogenes von Oinoanda 386 Us. 38

fragmenta 386 (258,12 ff. Us.) 33

3 V 14 ff. Smith 42, 46 386 (258,15 ff. Us.) 30

19 II 6 ff. Smith 33 387 (258,21 f. Us.) 31

56 I 3 ff. Smith 45 395 (262,11 f. Us.) 42

112 Smith 37 419 (282,17 ff. Us.) 39

116,5 ff. Smith 35 547 Us. 47

119 III 4 ff. Smith 35 581 Us. 36

125 III 9 ff. Smith 39 602 (340,12 f. Us.) 40

Nr. 19,1 Arrighetti 32

Dion. Hal. Nr. 19,2 Arrighetti 31

Th. Nr. 33 Arrighetti 34, 36

5 10 Nr. 72,29 ff. Arrighetti 39

Nr. 114,17 f. Arrighetti 31

Ps.-Dion. Hal. Nr. 114,22 ff. Arrighetti 38

272 f. U./R. 130 Ad Men.

124 30

Ephraem 127 37

Rede auf die Einsiedler und 127 f. 37

Wüstenbewohner und Mönche 131 37

489-496 229 135 30, 38

Gnomologium Vat.

10 45

(23)

2 5 6 Register

29 42 Horn.

32 35 Od.

36 42 XII 69-72 19

41 35

47 38 Iamb.

52 39 VP

Ratae sent. 254 102

1 31

19 40 Jo. Mosch.

20 40 prat.

26 227

Eun.

VS Johannes Rufus

454 102 pleroph.

47 220-221

Eus. 75 222

Hierocl. v. Petr.

2 88, 101 3 228-229

2,27-29 89 34 224-225

4,30 f. 89 56 225-226

5 107 134 f. 226

h.e.

V 1 56-58 Ps.-Just.

p.e. qu. et resp.

IV 12,13 90 24 106

Gregor Thaum. Lucr.

pan. Or. 74-78 I 62 ff. 44

10 79 I 78 f. 44

13 74 II 647 31

78 74 II 649 31

84 74 II 650 32

149 75 II 651 31

II 1094 31

Hermarchos III 3 ff. 46

fragmenta Ill 9 ff. 46

27 Longo Auricchio 34 Ill 12 42

48 Longo Auricchio 31 III 15 46

III 23 f. 32

Hdt. Ill 322 38

II 53,2 10 III 821 ff. 31

II 116 f. 10-11 Ill 1043 42

II 120 11 III 1043 f. 42

II 145,4 10 V 8 43

V 13 42

Hier. V 13-53 44

Chron. 7 V 55 f. 46

V 82 31

Hierocl. V 146 ff. 33

Philaletes 88 V 1203 35

(24)

Stellenregister 2 5 7

VI 5 f. 46 17,2 78

VI 7 42 18,2 83

VI 58 31 20 78

VI 68 ff. 34 20,1 83

31,1-3 78

Marc Aurel mart. 60-62

In semet ipsum princ.

11,3 68 IV 2,6 83

Men. Rh. Orph.

II 368-369 130 Arg.

11 373,5-10 114 280-302 21

Metrodoros Persius

fragmenta 3,81 ff. 39

37 Körte 45

38 Körte 43, 45, 47 Philodem

49 Körte 38 De dis

Icol. 2,11 ff. Diels 32

Ps.-Nonnos I col. 2,9 ff. Diels 31

ad Greg. Naz. or. 1 c. Iul. Icol. 19,15 f. Diels 45

70 106, 108 Icol. 24,10 Diels 42

Icol. 24,11 f. Diels 34

Numenios Icol. 24,16 f. Diels 34

fragmenta III fr. 18,4 f. Diels 32

24 des Places 29 III fr. 32a Diels 31

III fr. 84, col. 1,14 ff

Or. Diels 30

Cels. III fr. 85,5 ff. Diels 33

162 83 De lib. dic.

III 9 78 fr. 45,9 ff. (22 Olivieri) 47

III 57 78

IV 41 100 Philostr.

VI 1 78 VA 89, 90-91,

VII 49 83 92-66

VII 51 78 12 92, 94

VII 68 78 13 91, 92, 94

comm. inJo. 17 96

13 83 I 10 97

comm. in Mt. IV 31 97, 99

XI 15 83 V i l 92

XIII 15 83 VS 93,98

XV 25 78 561 123

comm. in Rom. 582 123

12 83

II 11 78 Pind.

hom. in Jer. Nem.

5,13 78 3,6-8 24

hom. in Lc. Pyth.

12,2 83 3,112-115 24

(25)

258 Register

4,13 19 1235 2 4,67-262 19 1246 2 4,171-183 23 1267 2 4,176 f. 22,23 1382 1,2

VI 752 12 Plin. VII 601 2 Nat. Vili 625 13 XXXV 5 41,48

Suet.

Plin. (Sec.) Caes.

Paneg. 33,1 123 2,4 241 Tit.

9,3-10,1 123 Plut.

adv. Colot. Tac.

17 (Mor. 1117B) 47 Dial.

dedef.or. 2,1 239 7 (Mor. 413 A) 93

Tert.

Ps.-Plut. Fug. 62 Parallela minora Mart. 62 (Mor. 305A-B) 6-7

Vii. Hom. Them.

72 11 or.

218 11 l ( l a - 4 a ) 131 3 (44b—45a) 131 Porph. 5 (63a-c) 131 Plot. 8 (103b-104a) 131

1 f. 102

10 81 Thdt.

13 81 h.e.

23 81 1 7 f. 203

Quint. Theokr.

Inst. Eid.

114,2 4 13,16 ff. 19 IV 1,5 130 22,27-32 19 VI 2,5 124

VI 2,6 126 Thuk.

VI 2,26-2,28 124 19 10 IX 2,40 122 122 6

Sen. Varrò ep. De gente populi Romani

6,6 36 frg. 3 7 33,4 29

Verg.

Serv. Aen.

Aen. 15 f. 13 I 2 133 13

(26)

Stellenregister 259

d) Rabbinische Quellen

ARN A 36 142 y. B.B. 9:4, 17a 148

y. B.M. 2:11, 8d 145

M. Sot. y. B.M. 5:1, 10a 147

9,15 142 y. Ber. 1:1, 2c 145

y. Ber. 5:1, 9a 144

Sifre Deut. 48 143 y. Pea 8:9, 21b 144

y. B.B. 2:3, 13b 146

e) Papyri POxy. 215 col. I 16 ff. Obbink 33,34

f ) Anonyme Quellen bzw. Quellen mehrerer Autoren

Auct. ad Herenn. 5,8,2 127

I 8,13 4 5,9,1-5 119-120

5,9,5/6 126, 127

Historia Augusta 5,10,3 128, 135

AI. Sev. 29,2 100 5,13,1—4 127

Aur. 24,8 87

M. Polyc. 54-56, 64

Pan. Lat. 1,1 56

2,ZI,2 134 1,1-2 54

4,5,1—4 135 1,2 55, 64

5,1,1-5,2,1 116-120 12,1 59

5,1,2 129

(27)

260 Register

2. Personenregister

Aelius Aristides 123

Alexander von Abonuteichos 91 Alexander Severus 100 Amafinius, C. 49 Ammonios 181 Apollinaris 204

Apollinarius von Laodicea 184 Apollon 23-24

Apollon Heoios 25 Apollon Neossoos 25 Apollonios Rhodios 19-27 Apollonius von Tyana 87-109 Apuleius 104-105

Aristoteles 124, 184, 247, 249 Arkesilaos IV. von Kyrene 19, 24 Athanasius 197, 201-211 Atticus 49

Augustus 14, 17 Aulus Gellius 81 Aurelian 100 Basilides 64-65

Berger, Peter L. 72-73, 85 Blandina 56-58

Caracalla 99 Catius, C. 49 Christus 98, 226, 228 Cicero 4

Claudius II. Gothicus 115, 119 Clemens von Alexandria 65-66, 67, 69-

70

Cyrill siehe Kyrill Dahrendorf, Ralf 236-237 Damis 91

David 169-170 Demodokos 23 Demonax 81

Diogenes von Oinoanda 49 Diokletian 111

Dioskorus, Bischof von Alexandria 219, 228

Du Toit, David S. 79, 80 Echion 23

Egnatius 49

Ephraem (der Syrer) 229 Epiktet 68

Epikur 29-49 Erytos 23 Eunapius 102 Euphamos 23, 24

Euseb von Caesarea 71, 88, 98, 101, 106

Freud, Sigmund 234 Galen 68

Gerontius 224

Goethe, Johann Wolfgang 15, 17 Gregor Thaumaturgos 71-85 Herakleon 65, 66

Herakles 19-23, 25, 27 Hermarchos 40 Herodot 10-11 Hesiod 23

Hierokles 88, 89, 98, 100, 101 Hölscher, Uvo 246

Homer 2, 3-4, 5, 10-11, 14, 16, 19 Horn, Cornelia 216-217

Hypatia 178, 181 Iamblichus 102 Idmon 27 Ignatius 66-67

Iulia Domna 91, 92, 97, 99-100 Jason 19-27

Jauss, Hans Robert 247-248, 249 Jeremia 155-171

Johannes von Antiochia 199, 200, 207, 209

Johannes Moschus 227 Johannes Rufus 215-232 Julian 179, 183-184

Juvenal, Patriarch von Jerusalem 219, 221

Kaiais 23, 25 Kalliope 24 Kastor 23 Kolotes 38-39, 40

(28)

Personenregister 261 Konstantin 111, 114, 120, 125

Kyrill von Alexandria 173-194, 197- 203, 206-213

Kyrill von Skythopolis 222 Luckmann, Thomas 72-73, 85 Lukian 78, 81, 91-92 Lukrez 43-44, 46-47, 49 Marc Aurel 68

Martin, Jochen 238 Maximus von Aigai 89, 90 Medea 26

Memmius 49

Menander Rhetor 114, 130 Metrodoros 40-41, 47 Moiragenes 90, 92 Mopsos 27 Mose 178

Nestorius 177, 179, 180, 184, 198-199, 206, 221, 227

Nicomachus Flavianus 105 Orestes 181

Origenes 60-61, 67-68, 71-85, 100 Orpheus 19, 22-27

Paulus von Emesa 201, 202, 207, 208 Periklymenos 23

Perrone, Lorenzo 218

Petrus der Iberer 217-218, 223-226, 228-231

Philostrat 89, 90-99, 101, 102, 105, 106

Pindar 19, 22-24 Platon 29-30, 184 Plotin 80-81 Polyainos 40 Polydeukes 23

Polykarp von Smyrna 54-56, 57, 59, 64 Porphyrius 80-81, 88, 100, 102, 184 Pythagoras 102-104

Pythokles 38, 40 Quintilian 124, 126 Rabirius 49 Servius 1-2, 4

Steppa, Jan-Eric 216, 223 Synesius von Kyrene 181-182 Tauros 81

Tertullian 62-63, 67 Theodosius II. 198, 209 Theokrit 19

Theophilus 182 Tiphys 25

Varius Rufus, L. 49 Varro 7-8

Vergil 2-3, 12-15, 16, 18 Yochanan b. Zakkai 139 Zacharias Scholasticus 180 Zetes 23, 25

(29)

262 Register

3. Orts- und Sachregister

Adventus 117, 127, 137 Affekte; siehe Emotionen -Affektenlehre 124, 126 Aition 24

Alexandria 71, 175, 177-178, 180 -Interreligiöses 178

am ha-aretz 142, 149 civSpec; iaoösoi 40 Antichrist 221,223 Aphrodisias 102-103 Apollinaristen 204 Apollonhymnos 26 Apophthegmata 143, 147 Appellstruktur 245 Arbeit 142 Argo 19, 22, 24 Argonauten 19-27 - -katalog 22-25 Arianer 179-180, 184 Aristokratie

- stadtrömische 104-105 - gallorömische 105 Armenfrömmigkeit 167 ars-natura-Opposition 134, 136 Askese 223-226

Asket 221,225-226 Athanasius-Bild 210-211 Athen 37

Augustodunum 115, 116, 119, 121, 122, 127

aùxàpKeia 33, 36, 40 Autorität

- charismatische 223, 226, 230 - institutionelle 223, 228-229, 230 ßacnAiKO«; Xòyoq 114

Beispielerzählungen 145-147, 149, 150 Berytos/Beirut 180

Bildnis 47, 103, 104-105

Bildung 178, 179; siehe auch TtaiSsia, Schule

Bildungsweg 183

Bischof 173, 186, 205, 210, 212, 219-220, 221,223,226, 228, 229, 230

-Idealbild 212

Brief 196-197, 201, 207-208 Buße 67

Caesarea 71

captatio benevolentiae 129, 131 Chalkedonier 216, 221, 232 Charisma, göttliches 83, 84 Chrien 143-145, 149 clientelae 236 conversio 73-75, 85 Davidpsalmen 169-170 décorum 244

Deklamation 130 Disput 150

Einsetzungsritual 131 Elite 142

ËA.A,T|vici|J.6Ç 95-96, 98

Emotionen, Affekte 121, 124, 135 Endzeiterwartung 145

Epideiktik 112, 113, 114, 119, 131 Epikureer 29, 30, 34-35, 141 Epitomai 48

Epos 1-18, 19-2/

Erinnerung 197, 201, 210, 211 Erziehung 178

-Erziehungsideal 141 Eschatologie 160-168 Ethik 76

- epikureische 44, 47 Ethopoiia 127 fjeoç 118

Eucharistie 226-228, 230 - -wunder 226

sù8ai|a.ovia/Gliickseligkeit 32, 35, 37, 39-40, 44

evidentia 121

Exempla siehe Beispielerzählungen exemplum 238-239, 240

Exordium 116, 130 Experte 150

Fallgeschichten 147-149, 150 Fälschung 207-208, 209

(30)

Orts- und Sachregister 263 Familie 78

Fasten 178

Fiktion, Fiktionalität 6, 7, 12, 17 Florilegien 210, 213

/¡W-Effekt 126, 135 Freitod 37-38 Fremdverständnis 82

Führungsposition, geistige 179-180 Gallien 115

Gebet 31, 36, 144 Gedächtniskult 40-41, 48 Geld 144

Gemeinde 78, 83, 84 Genre 245, 248 Geschichtsbild 203, 206 Gnosis

- bei Origenes 82-83 Gnostiker

- christliche 64, 67

- bei Clemens v. Alexandria 69-70 Goldenes Vlies 26

Gott

- Angleichung an 29-30; siehe auch önoitoCTiq Gso)

- Epikur als 43-44, 46, 49 - Existenz Gottes 152 - Gesetz Gottes 178 - Gottesebenbildlichkeit 140 - Gottesverehrung 33 Götter

- Epikurs 30-37, 40

- der griechischen Mythologie 43-45 - und Menschen 30, 40

- -bilder 33

- -gemeinschaften 38 - -Vorstellungen 34 gratiarum actio 116 Griechenland 19 Güter, unsterbliche 30 Hagiographie 216, 222, 227 Halakha 143, 146-147 Hausidole 177 Heiden 181 Heiliger 225-226

„heiliger Mann" 139

Hellenismus 176, 177, 178, 181; siehe auch eA.>_r|viCT|a.ö(;

Herrscherlob 114

Historie/historisch 1-4, 6, 7, 10-11, 12- 13, 17

- historischer Diskurs 6, 8-10, 11, 17 Historisierung 4, 8, 16

Hof, Kaiserhof 132-133 Homoousie 184

Identifikation 59, 70, 72-73, 75, 2 3 1 - 232

- als 235-236, 250 - mit 234, 235, 250

- Identifikationsnähe 234, 250 Identität 72, 75, 206

- christliche 57

- kirchliche 202, 203, 206, 211 - öffentliche 236

- Identitätsfigur 217, 231 - Identitätstyp 244 iepd 99

imitatio 29—49 Integrationsfigur 27 Interessenstruktur 245 Intermundia 33 Introjektion 247 Jerusalem 223, 224-225

- T e m p e l 139, 170-171; siehe auch Tempelkult

Juden, Judentum 139-153, 176, 178, 181

Juristen 148, 151; siehe auch Rechtsge- lehrte

Kasuistik 151 Kirche

- chalkedonische 221, 222, 229 - nichtchalkedonische 228-231 - Einheit der Kirche 201 - Kirchengebäude 222, 229 Kleriker 221

Kolchis 26

Kommunikation 243, 244

Kommunion 227; siehe auch Eucharistie Kompilation 210

„Konfessionen" Jeremias 156-167 Konstruktion 242, 244, 250, 251 Kontorniaten 104-105

Konversion, religiöse 72, 73, 75, 78, 85 Konzil

- von Chalkedon 218-219, 221, 226

Referenzen

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