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Seniorenausflug derKreisärztekammer Stadt Leipzig 2004

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Ärzteblatt Sachsen 8/2004 407

Wieder einmal konnten insgesamt 228 Senio- rinnen und Senioren der Kreisärztekammer Stadt Leipzig zum Teil mit ihren Partnern am 27. Mai und 3. Juni 2004 per Bus einen inte- ressanten Ausflug in den Frühling erleben.

Die Ziele waren Wechselburg und die Stadt Rochlitz im mittelsächsischen Burgenland – am Fuße des 353 m hohen Rochlitzer Berges.

Bei angenehmen Wetter zeigte sich die land- schaftliche Schönheit des Muldentales in leuch- tenden Farben des Frühlings.

Ein Benediktiner Mönch erzählte in der klei- nen Gemeinde Wechselburg über das bekannte sakrale Bauwerk aus romanischer Zeit – die Stiftskirche – und berichtete von der wechsel- haften Geschichte dieses Ortes. So erbte im Jahr 1156 Graf Dedo v. Groitzsch von seinem Vater Konrad v. Wettin das Rochlitzer Land.

Er stiftete 1160 den Bau des Augustiner Chorherrenstiftes „Zschillen“ mit einer zur Familienbegräbnisstätte bestimmten Kirche – die bis heute erhaltene Pfeilerbasilica. Von 1278 bis 1543 ging das Stift in den Besitz des Deutschen Ritterordens über. Nach der Re- formation und Aufhebung des Ordens wech- selte es in die Hände der Familie v. Schönburg und trägt seitdem den Namen „Wechselburg“.

Aus dem Kloster wurde ein Wohnschloss mit ausgedehntem Park – heute ein Krankenhaus für Kinder- und Jugendpsychiatrie. Die Stifts- kirche wurde 1683 ein protestantisches Gotteshaus. 1870 erfolgte die Umwandlung in eine katholische Schlosskirche, die 1948 in das Bistum Meißen überging und seitdem eine Wallfahrtskirche ist. Baubestimmend sind Pfeiler und Bögen aus Rochlitzer Porphyr.

Faszinierend ist der sehr bekannte spätroma- nische Lettner (1230) mit seiner monumenta- len Bilderwand ebenfalls aus Porphyr – die biblische Geschichte skizzierend – und mit

der gewaltigen Triumphkreuzgruppe aus Eichenholz. Man findet hier auch die Grab- steinplatten des Stifterehepaares Dedo v.

Groitzsch und seiner Ehefrau.

Seit 2000 wohnen in einem Seitenflügel des Schlosses 5 Benediktiner Mönche. Sie kamen aus der Abtei Ettal, um die seit der Reforma- tion unterbrochene Tradition des Ordens fort- zuführen. Angeschlossen ist ein Jugend- und Familienhaus mit 40 Übernachtungsmöglich- keiten für Personen, die Raum für Bildung und geistige Besinnung suchen.

Nur wenige Schritte weiter – außerhalb der Klostermauern – befindet sich die evangeli- sche St. Otto Kirche – 1737 hervorgegangen aus einer wesentlich kleineren. Zu bewundern sind hier die wohlklingende Orgel, „Bauern- barock“ und Beichtstühle, die es nach Aus- sagen der Pfarrerin seit Luther auch in evan- gelischen Kirchen gibt.

Bemerkenswert ist – wohl bedingt durch die enge Nachbarschaft der beiden Kirchen – die Entstehung einer funktionstüchtigen Ökumene, die speziell von der Jugend der Umgebung angenommen wird. Zu besonderen Anlässen predigt der Prior in der evangelischen und die Pfarrerin in der katholischen Kirche.

Eine Reisegruppe hatte das Glück, das heißt die Zeit, einen Blick in den weitflächigen Schlosspark mit den zum Teil 180 Jahre alten seltenen Bäumen, mit übergroßen Rhododen- dren und üppigen Wiesen – wo Gräser und Blumen noch wild wachsen dürfen – werfen zu können.

Nach all diesen Genüssen ging es auf den Roch- litzer Berg – den ehemaligen aktiven Vulkan – um im „Türmer Haus“ eine wohlschmecken- de Mahlzeit einzunehmen. Danach konnte

der 1860 erbaute 28 m hohe Turm bestiegen werden. Es imponierten ein Fernblick bis zum Leipziger Land und natürlich die impo- santen Steinbrüche des Rochlitzer Porphyr- tuff („Sächsischer Marmor“).

Der Schlusspunkt des Bildungsprogrammes war ein Streifzug durch die Stadt Rochlitz.

Auffallend ist der große langgestreckte Marktplatz. Die Petrikirche, ehemals Mittel- punkt der ältesten Siedlung und auch das Schloss – 995 erwähnt – seit 1143 sächsische Landesburg – jetzt Museum – konnten nur aus Entfernung gesehen werden. Der Spazier- gang führte vorbei an der Schlossmühle, der Hängebrücke über die Mulde, dem ältesten Haus der Stadt – der Baderei (Barockgebäude von 1707) – bis zur spätgotischen Kunigunden- kirche mit dem Hochaltar des Freiberger Bildschnitzers Philipp Koch (1513) und der 1681 entstandenen Dreiturmfront. Stolz er- wähnte der Stadtführer den berühmtesten Sohn der Stadt – Johannes Mathesius (1504 bis 1565). Er studierte in Wittenberg und wohnte bei Luther. Seine Verdienste sind die Samm- lung der Tischreden Luthers, eine Lutherbio- graphie und die Unterstützung der Reforma- tion in Böhmen als Pfarrer in Joachimsthal.

Erwähnung fand auch das Geburtshaus von Prof. Dr. Gelbke, der als „Kommunistendok- tor“ in Leipzig arbeitete und uns noch als Direktor der Medizinischen Fakultät bekannt war.

Nach all diesen mit Liebe und Begeisterung vorgetragenen vielfältigen Informationen über unsere nähere Heimat und nicht zuletzt nach der körperlichen Bewegung mundeten Kaffee und Kuchen auf dem Rochlitzer Marktplatz.

Ein anregender Ausflug in das wunderschöne Muldental hatte sein Ende gefunden. Froh ge- stimmt wurden die Busse gen Leipzig bestiegen.

Prof. Dr. Ingrid Raue, Leipzig

Seniorenausflug der

Kreisärztekammer Stadt Leipzig 2004

Alte Baderei in Rochlitz Stiftskirche Wechselburg Stiftskirche Wechselburg

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