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DIE PTA IN DER APOTHEKE | Dezember 2019 | www.diepta.de

Haustiere können genau wie Menschen prinzipiell auf fast alles allergisch reagieren.

Allergien äußern sich bei Hunden und Katzen seltener durch Atemwegsbeschwerden,

sondern meist in Form von Juckreiz und entzündeter Haut.

Joschi juckt,s

© kozorog / iStock / Getty Images Plus

PRAXIS TIERE IN DER APOTHEKE

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96 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Dezember 2019 | www.diepta.de

PRAXIS TIERE IN DER APOTHEKE

H

äufige Allergieaus­

löser sind Floh­

speichel, Pollen, Hausstaub (Mil­

ben), Nahrungsmittel und Schimmelpilze. Auch Insekten, zum Beispiel Stechmücken oder Wespen, oder ein Kontaktaller­

gen, zum Beispiel im Shampoo, können allergische Reaktionen verursachen. Typische Symp­

tome sind haarlose Stellen, aus­

gerissene oder abgebrochene Haare mit teilweise stark gerö­

teter Haut, Krusten, Schuppen und kreisrunde, stark gerötete, nässende Hautveränderungen, die durch häufiges Kratzen, Benagen und Belecken des Kör­

pers und der Pfoten entstehen.

Diese Hautläsionen sind meist mit sehr intensivem Juckreiz verbunden und treten vor al­

lem an Bauch, Innenschenkel, Hals und Kopf auf. Auch Stö­

rungen des Magen­Darm­Trak­

tes wie chronischer Durchfall und chronische oder rezidivie­

rende Ohr­ und Augenentzün­

dungen können auf Allergien zurückzuführen sein.

Flohspeicheldermatitis Die Flohbissallergie oder die Floh­

speicheldermatitis ist die häu­

figste allergisch bedingte Haut­

erkrankung beim Hund, wobei das Allergen der Flohspeichel ist. Sie wird vor allem durch den Katzenfloh ausgelöst – auch

bei Hunden. Der Biss bereits eines einzigen Flohs reicht aus, um eine allergische Reaktion auszulösen. Die Vierbeiner lei­

den unter starkem Juckreiz auf Hals, Rücken, Kruppe, Schwanz­

ansatz; im Bereich der Innen­

schenkel sind oft Pusteln und Krusten erkennbar. Auch bak­

terielle Sekundärinfektionen können Folgen einer Flohspei­

chelallergie sein. Die Diagnose­

stellung erfolgt durch den Nachweis von Flöhen bezie­

hungsweise von Flohkot. Aller­

dings muss hier unbedingt be­

achtet werden, dass es gerade bei Tieren mit schwerer Floh­

bissallergie oft nicht möglich ist, Flöhe oder Flohkot zu fin­

den, da die betroffenen Tiere nach nur wenigen Flohbissen so starken Juckreiz entwickeln, dass sie die Flöhe durch inten­

sives Lecken und Beißen sozu­

sagen selbst eliminieren. Das heißt, dass auch bei nicht er­

folgtem Nachweis von Flöhen und Flohkot durchaus eine Flohbissallergie vorliegen kann.

Die Diagnose „Flohbissallergie“

wird daher hauptsächlich durch die erfolgreiche Flohbehand­

lung entweder bestätigt oder widerlegt.

Da Flöhe bei Hunden und Kat­

zen sehr oft und nahezu ganz­

jährig vorkommen und nicht nur Hautkrankheiten verursa­

chen, sondern auch Bandwür­

mer übertragen können, wird eine regelmäßige und konse­

quente Flohkontrolle aller im Haus gehaltenen Hunde und Katzen empfohlen. Die Pro­

phylaxe und Therapie durch Spot­on­Präparate ist somit ein wichtiger Beitrag für die Ge­

sunderhaltung. Diese Antipara­

sitika sind einfach anzuwenden und wirken schnell und hoch­

selektiv nur im Nervensystem von Parasiten, sodass die Mittel in der Regel sehr gut verträglich sind. Nach dem Auftragen der Spot­on­Lösung verteilt sich der Wirkstoff innerhalb von ein bis zwei Tagen auf die gesamte Körperoberfläche. Daneben gibt es weitere Darreichungsformen

zur Flohbekämpfung, wie zum Beispiel Sprays, Tabletten oder Shampoos. Auch gründliches Staubsaugen und die Reinigung der Umgebung, insbesondere der bevorzugten Schlafplätze, Decken, Kissen sowie Bezüge, mit denen das Tier in Kontakt gekommen ist, gehört zu einer effektiven Flohbekämpfung.

Eine fehlende Wirksamkeit die­

ser Therapie ist in der Regel auf mangelnde Compliance zurück­

zuführen.

Nahrungsmittelallergien Auch Nahrungsmittelallergien werden in der Kleintierpraxis beobachtet, wenn auch seltener als die Flohbissallergie. Die am

häufigsten isolierten Futteran­

tigene sind bei Hunden Rind, Milchprodukte, Huhn, Lamm und Weizen; bei der Katze lie­

gen vor allem Allergien auf Rind, Fisch, Huhn, Milchpro­

dukte, Weizen und Mais vor.

Besteht der Verdacht auf eine Nahrungsmittelallergie, wird eine Eliminationsdiät durch­

geführt. Diese besteht aus einer Protein­ und einer Kohlen­

hydratquelle, die für den Pa­

tienten jeweils neu ist. Da die meisten Futtermittel Rind, Kalb, Schwein, Fisch, Huhn und Weizen enthalten, sind sie für allergische Vierbeiner eher un­

geeignet. Um bei Katzen die Compliance zu verbessern, wird

für sie die ausschließliche Füt­

terung von Fleisch – das heißt ohne Kohlenhydrate – empfoh­

len. Eine Diät besteht beispiels­

weise aus Schaf­ oder Lamm­

fleisch, etwas Salz und Wasser plus einem Teelöffel Sonnen­

blumenöl. Diese Diät muss kon­

sequent eingehalten werden.

Dabei muss beachtet werden, dass sich die Erkrankung in erster Linie ebenfalls über die Haut manifestiert, während nur circa 10 bis 20 Prozent der Symptome im Magen­Darm­

Trakt auftreten. Auch wenn es nicht mehr zu Durchfall und Erbrechen kommt, können die Hautveränderungen und der Juckreiz durchaus noch eine

Bei starkem Flohbefall oder wenn das Wirtstier nicht mehr verfügbar ist, befallen die Flöhe auch Menschen.

Sie können bis zu zwei Monate in Teppichen oder

Polstermöbeln ausharren und dann mit einem Sprung

von knapp einem Meter ihr Opfer befallen.

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Zeit lang bestehen bleiben.

Kann also die Magen­Darm­

Symptomatik, wie Appetitlosig­

keit, Gewichtsverlust, Diarrhoe und abdo minale Schmerzen, durch diese Diät gelindert wer­

den, der Juckreiz jedoch nicht, liegt sehr wahrscheinlich auch keine Nahrungsmittelallergie vor, und es muss nach anderen Ursachen gefahndet werden.

Atopische Dermatitis Die Atopische Dermatitis (AD) ist eine sehr häufig diagnostizierte Hauterkrankung bei Hunden, die auf allergischen Reaktio­

nen unter anderem gegenüber Pollen, Schimmelpilzen oder Hausstaubmilben beruht. Bei bestimmten Rassen wird eine familiäre Häufung festgestellt;

dazu gehören der Boston Ter­

rier, Cairn Terrier, West High­

land White Terrier, Golden und Labrador Retriever, Boxer, Dalmatiner und der Deutsche Schäferhund. Juckreiz und das ständige Belecken der Pfoten sind typische Symptome. Um eine Atopie nachweisen zu können, wird die Durchfüh­

rung eines Hauttests empfoh­

len. Auch das Fressen von Gras kann zu einer Atopie führen.

Dies wird oftmals als eine Fut­

termittelallergie gedeutet, was aber nicht stimmt; vielmehr werden die Gräserpollen ein­

geatmet, sodass es sich letzt ­ lich um eine Inhalations allergie handelt.

Allergien und Juckreiz lin- dern Neben den bereits er­

wähnten Maßnahmen wie Floh­

kontrolle und Eliminationsdiät gilt es in erster Linie, den oft starken Juckreiz einzudämmen.

Meistens werden Antihistami­

nika verschrieben, die im Allge­

meinen gut vertragen werden.

Die Gabe von essenziellen Fett­

säuren hat sich ebenfalls als erfolgreich erwiesen. Antibio­

tika werden dann eingesetzt,

wenn es bedingt durch das ständige Kratzen zu einer bak­

teriellen Sekundärinfektion der Haut kommt. Die Hyposen­

sibilisierung setzt sich auch in der Tiermedizin immer mehr durch. Das Allergen, das zuvor mittels Hauttest identifiziert wurde, wird in ansteigender Do­

sis injiziert. Damit soll die Emp­

findlichkeit gegen bestimmte Allergene vermindert werden.

In vielen Fällen kann dies zu­

mindest zu einer deutlichen Linderung führen. Die Hypo­

sensibilisierung ist vor allem geeignet für die Flohspeichel­

Allergie und die Atopische Der­

matitis. Kann der Juckreiz nicht ausreichend unter Kontrolle gebracht werden, muss eine Be­

handlung mit Cortison erfol­

gen. Auch wenn Corticoide be­

kanntlich Nebenwirkungen

hervorrufen, haben sie sich als eine erste Maßnahme zur Lin­

derung des Juckreizes bewährt und können ebenso wie Juck­

reiz­lindernde Hautsprays die Lebensqualität des Vierbeiners deutlich verbessern.  n

Dr. Astrid Heinl, Tierärztin und Medizinjournalistin

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