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Zu hoher Druck

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158 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Oktober 2015 | www.pta-aktuell.de

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ei der pulmonalen arteriellen Hyper- tonie (PAH), die umgangssprachlich auch „Lungenhochdruck“ ge- nannt wird, ist der Blutdruck im Lungenkreislauf, dem „klei- nen Blutkreislauf“, erhöht. Er be- trägt bei gesunden Menschen etwa 15 mm Hg, ist also wesent- lich geringer als der Blutdruck des großen Kreislaufs (80 bis 120 mm Hg). Steigt der Blut- druck in der Lunge dauerhaft auf über 25 mm Hg, ist eine PAH gegeben.

Überlastetes Herz Die rechte Herzkammer ist dafür zuständig, sauerstoffarmes Blut in die Lungen zu pumpen. Dort findet der Gasaustausch statt, und das nun sauerstoffreiche Blut gelangt aus der Lunge über das lin-ke Herz und den großen Blutkreislauf in den Körper zu- rück. Sind die Lungenarterien verengt, muss sich die rechte Herz- kammer stärker zusammenzie- hen, um das Blut gegen den grö- ßeren Widerstand hindurch- pumpen zu können. Auf Dauer wird sie dadurch überlastet, sodass die Herzmuskeln immer schwächer werden, bis es zum Rechtsherzversagen kommt.

Meist Folgeerkrankung Wer unter Lungenhochdruck leidet, ist meist wenig belast-

bar und kurzatmig, zuerst bei Anstrengung, später auch in Ruhe. Es kann aufgrund der erhöhten Rechtsherzleistung zu Herzrasen oder Herzstol- pern kommen. Plötzliche Ohn- machten, eine Blaufärbung der äußeren Extremitäten oder geschwollene Beine sind An- zeichen, dass die PAH bereits weit fortgeschritten ist. Das Problem bei der Diagnose liegt darin, dass der Hochdruck meist keine eigenständige Er- krankung ist, sondern eher die Folge einer anderen Grunder- krankung mit ähnlichen Symp- tomen. Viele Ärzte haben auch keine Erfahrung mit dieser sel- tenen Krankheit, was ebenfalls dazu beiträgt, dass sie oft erst spät diagnostiziert wird, was die Prognose negativ beein- flusst. Häufigste Ursache der PAH ist eine Linksherzschwä- che. Dadurch staut sich das Blut im Lungenkreislauf zu- rück, was zu einem Umbau der Lungenarterien führt, die sich verdicken und verengen. Aber auch eine obstruktive Lungen- erkrankung wie COPD, eine HIV-Infektion oder eine Bin- degewebskrankheit kann eine PAH auslösen. Um diese se- kundäre Form des Lungen- hochdrucks zu bekämpfen, versucht man, die ihr jeweils zugrunde liegende Erkrankung zu therapieren.

© beerfan / fotolia.com

PRAXIS LUNGENHOCHDRUCK

Abgeschlagen, kurzatmig und häufig der Ohnmacht nahe? Das könnte auf eine pulmonale Hypertonie hinweisen, eine lebensbedrohliche Krankheit, die häufig erst sehr spät erkannt wird.

Zu hoher Druck

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Wenn man die Ursache nicht kennt Bei der primären oder idiopathischen PAH kennt man die Ursachen zurzeit noch nicht. Diskutiert werden eine Gen-Mutation, aber auch eine Dysbalance von Botenstoffen, die die Flexibilität der Blutge- fäße beeinflusst. Der primäre Lungenhochdruck ist nicht heil- bar, man kann lediglich die Symp- tome lindern. Wenn keine Medi- kation hilft, ist eine Lungentrans- plantation der letzte Ausweg.

Bildgebende Verfahren erster Schritt Liegt ein Ver- dacht auf PAH vor, wird der Arzt zunächst mit einem Herz- ultraschall, der Dopplersono- grafie, die Funktionsfähig- keit des Rechtsherzens unter- suchen. Hierbei werden auch die Blutflussgeschwindigkeiten im Herz gemessen, was ersten

Aufschluss über den Lungen- druck gibt. Außerdem wird der Brustkorb geröntgt, wodurch Schädigungen an Herz und Lunge gezeigt werden können.

Um weitere Auffälligkeiten am Herzen zu erkennen, wird zudem ein EKG durchgeführt.

Ein Lungenfunktionstest sowie eine Blutgasanalyse können zeigen, ob die Lunge genug Sauerstoff bekommt. Zeigen sich in diesen Diagnosever- fahren Auffälligkeiten, ist der

nächste Schritt ein Rechtsherz- Katheter, der minimal-invasiv, meist über eine Armvene, bis zum rechten Herz geschoben wird. Dort kann der in den Lungenarterien herrschende Druck direkt gemessen werden.

Früher sicheres Todesur- teil Die pulmonale Hyperto-

nie ist zwar bereits seit dem Ende des 19. Jahrhunderts be- kannt, in den Fokus der For- schung rückte sie jedoch erst in den 1960er Jahren, als, be- dingt durch die Einnahme des Appetitzüglers Aminorex, viele Fälle von PAH auftraten. Der Arzneistoff wurde 1968 vom Markt genommen, doch hat der Fall die Forschung nach Therapien für die idiopathische PAH nachhaltig angestoßen.

Früher versuchte man ledig-

lich, die Atemnot als schwer- wiegendstes Symptom zu lin- dern, indem man Sauerstoff- masken verwendete. In den 1970er Jahren kamen mit den Kalziumkanalblockern erstmals Medikamente auf den Markt, die den Druck in den Lungen- arterien senken konnten. Sie werden auch heute noch ver-

wendet, wirken aber nur bei etwa jedem zehnten Betroffe- nen. Erst zwanzig Jahre spä- ter kamen mit Prostazyklinen und Endothelinrezeptor-An- tagonisten Wirkstoffe auf den Markt, die auch bei den rest- lichen Patienten die Lungen- gefäße erweitern und dadurch die Lebensdauer erheblich ver- längern können. Erstaunliche Erfolge bei PAH erzielen seit 2005 auch Medikamente, die eigentlich zur Behebung der

Potenzschwäche entwickelt wurden. Denn PDE-5-Hem- mer wie Sildenafil oder Ta- dalafil verbessern nicht nur die Blutversorgung im Penis – sie erweitern auch die Lungen- gefäße sehr effektiv. ■

Dr. Holger Stumpf, Medizinjournalist

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»Steigt der Blutdruck in der Lunge dauerhaft auf über

25 mm Hg, ist eine PAH gegeben.«

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