• Keine Ergebnisse gefunden

Mittwoch, dm 2. Januar, 1818.

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Mittwoch, dm 2. Januar, 1818. "

Copied!
831
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

D ö r v t ettung.

Mittwoch, dm 2. Januar, 1818.

/> c- s ?.->. ^.'

I s t Au d r u c k e n e r l a u b t w o r d e n .

I i » N a m e n der Kaisecl. Unioersitäks,Censur: l ) . F . E . N a m k ? a c h , Censoe.

B e^i m A n t r i t t d e s i g i Z t e n J a h r e s .

! ^ s h i n ist es! und nimmer kehrt eS wicher, , Das einmal ahgelauf'ne Jahr.

^ . . i Verschwunden ist'S im schimmernden Gefieder, . ' . ^ .1 , ? M a n weiß Faum noch, daß einst eS war-

. ? « . , And mit ihm hin sind mauche schwere Sorgen,

j . Viel Kummer und viel Herzenspein;

Denn oft fand sich nach einem goldnen Morgen D i e SchMermuth schon am.Abend ein. — ' Auch Freuden, längst erwünschte Freuden schiede»

Auf Adlers Schwingen mj! dahin!

^ Doch diese sind eS nur., wovön hieniedm ' Begeistert bleibt des Menschen Sinn.

.Drum mögen denn in^dieftn^ncum'Jahre Für jeden süße FreudM blühtt;"

' And mag der M e i s mit seinem'Silberhaare D j e S t M e nicht in Falten zi'ehn.

M möge Handel, Kunst und Fleiß gedeihen, M c h leuchten jede Wissenschaft!

Und Rußlands Völker sich beS Friedens freuen, , Der sie beschirmt in voller Kraft.

(2)

M o s k a u , den 6. Dec.

Zeder Russe wird ohne Zweifel wünschen,

«inigc nähere Nachrichten über dm Tempel zu haben, zu welchem der Grundstein auf den Sperlingsbergen kürzlich nach dem von dem Herrn Akademiker Kollegienassessor Wilberg entworfenen Plane gelegt worden, und der Christo dem Erlöser geweiht ist. W i r theilen hier eine ganz kurze Nachricht über denselben mir.

D i e ganze Höhe dieses kolossalen Gebäu- des, vom Fuße des Berges bis zur höchsten Spitze des Kreuzes, beträgt gegen 110 Faden.

Eine Treppe, mehr als 50 Faden breit, die 70 Faden vom Ufer der Moskwa anfängt, führt in fünf großen Abstufungen, die dem Gebäude zugleich zum Fundamente dienen, zum untern Tempel, welcher der Menschwer- dung Jesu oder der Geburt Christi geweiht ist.

V o n h i e r , auf der M i t t e des Berges, theilt sich die Treppe in zwei Theile, und führt zum obern Tempel zur Verklärung Christi, umge- ben von einer prächtigen Vorhalle, die ? Fa- den breit und an jeder Seite 80 Faden lang ist. Ueber diesem Tempel, und zwar um der Kuppel, die 25 Faden im Durchmesser H.N, erhebt sich ein dritter zur Auferstehung Christi.

D i e Form des untern Tempels ist ein Para- lellogram, des Mittlern ein Quadrat und ein Kreuz von gleichen Enden, und des obern ein Kreis oder R i n g . Der Tempel hat überhaupt 5 Kuppeln, die 4 kleinern zusammen haben 48 Glocken, die vier harmonische, musikalische Akkorde bilden, und deren feierliches Geläute vorzüglich das Fest der Auferstehung Christi verkünden wird. Zu beiden Seiten des un- tern Tempels lauft eine Kolonnade, cineStre^cke von zoo Faden, an deren Enden zwei Denk- mäler, ; o Faden hoch, errichtet^werden; daS eine besteht aus Kanonen, die dem Feinde bei der Vertreibung desselben von Moskwa b i s zur Grenze abgenommen, das andere aus Ka- nonen , die von da bis P a r i s erobert sind.

( P . Z . )

London, den 16. Dec.

Schrecklich sind die neuesten Nachrichten aus Westindien. E i n O r k a n , , dessen ÄZuth man i n Europa nicht in solchem Grade kennt, hat daselbst in einer Strecke von zoc, engli-

schen Meilen Tod und Verheerung auf dke

fürchterlichste A r t verbreitet. A m grausam,' sten war der Orkan zu S t . Ltlcie. D e r G o u - verneur, Geaeral-Major S e y m o u r , seine G a t t i n , seine Kinder und alle seine Umgebun- gen, zusammen gegen 50 Personen, wurden unter den Trümmern begraben. Nicht einer überlebte die furchtbare Katastrophe; und waS noch schrecklicker zu erzählen ist: die Baracken der Ofsiciere und Soldaten wurden durch den nämlichen fürchterlichen S t n r m eingeworfen, und alle, die sich zu der Zeit in denselben bei fanden, ungefähr 200 Menschen, wurden i n die Ewigkeit gesandt, und die Pflanzungen der I n s e l zu einem Haufen von Ruinen gemacht.

Zu Dominique wurde beinahe die ganze S t a d t überschwemmt, und der Schade ist unermeß- lich. Einige verloren ihr Leben. D i e I n s e l ist beinahe verödet. Zu M a r t i n i q u e wurden ungefähr 50 Schisse von S t . P i e r r e , größten- theilS Amerikaner, in See gctrieben, und da sie weder B a l l a s t , nvch Lebensmittel am B o r d hatten, so fürchtet m a n , daß sie unter- gegangen sind. DiePflanzungen haben dort auch sehr gelitten. Zu S t . Vincent sind i v Schisse auf die Küste geworfen, und beinahe alle verloren gegangen. I n Dominique, S t . Vincent und S t . Lucie war beinahe alles ver- nichtet worden, und eS wird mehrere Zahre dauern, ehe diese I n s e l n wieder i n ihren vo- rigen Zustand gerathen. D a s Kriegsschiff Antelope von 50 Kanonen, Kapitän Harte- wey's Flaggschiff, ist, wie es heißt, verloren.

E s segelte in der Nacht vor dem S t u r m von der Tauben-Zns^l nach Barbadoes.

D e r P r i n z Leopold leider am Rheuma- tismus und a n , K r ä m p f e n , und wird sich im nächsten Frühjahr nach Sachsen begeben.

D i e Russische Eskadre, unter dem Kontre?

Zldmiral M o l l e r , ist am Zten dieses zu D e a l eingelaufen. .

Nachrichten aus Ostindien zufolge, ist m i t allen Mavatten-Chefs Friede geschlossen worden. P i e treten ein Gebiet an die Kom- pagnie ab,' welches jährlich anderthalb M i l l . P f u n d S t e t l . einbringt.

B e r l i k , den ? i . Dec.

Ueber dqs vor einiger Zeit durch den Feld!

jager Sonnenberg zwischen Potsdam u. Ver-

(3)

Un verlöret» gegangene »yd wieder gefundene Helleisen zi.rkulirt hier ein sonderbares Ge- rücht. M a n meint nämlich, es hätten ge- wisse Leute solches aus einer gewissen Ursache hurchzustöbern gesucht, was ihnen auch — a u f welche A r t bleibt eigentlich unbekannt — nach Wunsch gelungen märe. D a sie sich aber ge».

täuscht gefunden, hätten sie einige Depeschen, wahrscheinlich aus Verdruß eines Fehlgriffs, i n kleine Stücke zerrissen, viel ist aber gewiß: daß jene Leute im Publikum, bald dar- auf die, durchaus grundlose, Sag5 verbrei- teten: eine fremde Macht habe, um hintep muthmaßlicheGeheimnisse zu kommen, zu sol- cher Maqßregel sich veranlaßt gefunden, und zu deren Ausführung einen ihren Agenten be- auftragt.

Außer den philosophischen Fakultäten zu Hiel und Jena soll, wie seit gestern verlauter, auch die philosophische Fakultät zu Oxford dem Turnmeister J a h n die Doktorwürde ertheilt haben; und Privatnachrichten aus England melden zugleich: daß in London und einigen andern großen Städten, ebenfalls Turnplätze errichtet werden sollen. I m 4ten Iahrzehend des i7ten Jahrhunderts erhielt ein sehr ge- schickter gymnastischer Künstler, Namens Te, nuccio, in I t a l i e n von einer dasigen philoso- phischen Fakultät ebenfalls die Doctorwürde.

V o m , M a i n , den 25. Dec.

I m Badenschen ist verordnet worden^ daß wenn die Ernte einer Gemeine durch Natur- ereignisse so, beschädigt w i r d , daß wenigstens ein D r i t t e l derselben verloren geht, und im Ganzen ein Schaden üper zooo Gulden ent- steht,. ein verhältnißmäßiger Steuernachlaß zum Börtheil der Beschädigten bewilligt wer- den soll.

I m Kanton U r i sind unlängst zwei junge M ä n n e r , die ans einem Stock wilder Bie- nen, neben welchem viel giftige Pflanzen stans den, Honig genossen hatten, vergiftet worden»

Der eine wurde durch anhaltende Ausleerun- gen gerettet, der anderö aber starb unter den gräßlichsten Zuckungen, wobei ihm blutiger Schaum zu M u n d und Nase herauslief.

O i n P a u e r , Michel Schuppach, zuLanl genau in der Schweiz, hat ein artiges M i t t e l entdeckt^ die Teufel auszutreihey. E i n Hp-

pockondriakuö behauptete, er habe 7 Teufel im Leibe. Michel behauptete, er sehe 8, und dieser letztere sei der oberste, die übrigen nur gemeine Teufel. Wenn er daher für diese nur einen Louisd'or verlange, so müsse er für den achten zwei haben. N u n ließ er den eingebil- deten Kranken jeden Morgen zu sich kommen, führte ihn vor eine Elektrisirmaschine, und rief bei jedem Schlage: da läuft ein Teufel fort. Der achte Schlag war so stark, daß der Besessene zu Boden fiel; und ist ein Mensch gefallen, so steht er wieder auf; das that die- ler auch, indem er lachend sagte: der Teufel war schwer zu bannen: aber Gottlob! nun bin ich geheilt. Michel Schuppach bekam 9 Gold- stücke, und gilt seitdem für einen Wunder- mann.

Hamburg, den 25. Dec.

Die Elbe ist jetzt voller Treibeis; meh- rere Schiffe, welche versucht hatten, die Elbe aufwärts zu segeln, haben sich genöthigt gei sehen, nach Kurhaven zurück zu kehren. I n - dessen ist die kleine Schifffahrt auf der Elbe noch nicht ganz gehemmt.

Straßburg, den 7. Dec.

Dieser Tage ward bei den hiesigen Aßü fen eine schreckliche Sache verhandelt. E i n Tagelöhner zu Daubensand, Namens G u t h , war aus seinem Dorfe weggegangen, um mit seinem ältesten Sohne über dem Rheine zu betteln. Er hatte bei seiner Frau zwei andere Kinder, ein Mädchen und einen Knaben, letz/

lern von anderthalb I a h r e n , zurück gelassen.

Bei seiner Heimkehr fand er den Knaben nicht»

Endlich ward derselbe, da er seiner Frau hef- tig zuredete, den Aufenthalt des Kindes zu sagen, todt in einem Zuber gefunden. Es fehlten ihm die Beine. D i e Frau gestand bei gerichtlicher Untersuchung, daß sie das Kind mit einem Gartenmesser umgebracht, einen Schenkel, mit Kohl gekocht und davon gegessen Hab?; dien, andern Schenkel habe sie braten wollen; alles sei aus Armuth geschehen; waS jed.qch nicht der Fall gewesen. Die Erklärung der Geschwornen w a r : Die Angeklagte ist des Mordes schuldig, hat aber die That im Zul stände des Wahnsinnes verrichtet. S i e ward demnach frei gesprochen, und nach einem I r » renhause in Verwahrung gebracht»

(4)

Vermischte Nachrichten.

I n den nördlichen Berggegenden von Schottland ist eine neue Wilddieberei entdeckt worden. Die Bergschorten nahmen die jun- gen Adler aus den Nestern, und banden sie in der Nähe derselben wieder an den Klauen fest. Die alten Adler, vom Schreien der Jungen gelockt, brachten ihnen nun in Menge Hasen, Kaninchen, Nebhühner und anderes W i l d . Die Schotten waren alsdann emsig damit beschäftigt, dies Futter wegzunehmen, und bloß so viel zu hinterlassen, alsnöthig sei, daß die Jungen schreien konnten.

Kürzlich brannte ein D o r f im Vogtläns dischen ab. Ein Fraulein hatte das Feuer an- gelegt, aus Rache gegen den Gutsherrn, der ihr unter dem Versprechen der Ehe die Ehre geraubt. S i e ist verhaftet.

Ein Bücherverleiher und ein Buchhänd- ler zu B e r l i n sind wegen Verkaufs der „ B e - schreibung des Burschenfestes auf der Wart- burg", von der Polizei zur Verantwortung ge- zogen. (Vermurhllch war dieses Verkaufen vorher ausdrücklich verboten worden.) Auch eine dritte Person — H r . Zahn? — soll we- gen Vertheilung dieser Schrift an die Jugend, Rechenschaft ablegen.

Der Preußische Staatskanzler Fürst Har- denberg hat dicht vor Frankfurt, an der Fried- berger Warte, die Pserde gewechselt, und ist bei der S t a d l vorbei nach Mainz gereist.

Das Beglaubigungs-Schreiben des Eng- lischen Gesandten am Bundestage war nicht Deutsch, sondern Englisch, mit beigefügter Französischer Übersetzung. Ungeachtet seines frühern Beschlusses, nur solche ausländische Schriften anzunehmen, denen eine Deutsche Uebersehung beigefügt wäre, wurde Herrn Lamb's Englisch - Französisches Kreditiv ohne Umstände empfangen. — Der König von England ist bekanntlich auch ein Deutscher Monarch.

Z n Berlin sollen jetzt 900 Studenten seyn, von denen sich in diesem Herbst 280 inscribi- ren ließen.

Die Bevölkerung von Kopenhagen ist jetzt bis auf 120,000 Menschen gestiegen.

Nachrichten aus Marseille zufolge, war

daselbst im Oktober eine kleine Karavane von Pilgern aus Fez und Marocco, die nach Mecca wollen, angekommen. Es waren lauter sehr schöne Menschen in der Blüthe ihrer Zahre»

Der Pilger sind 15 an der Z a h l ; sie erwarten die Abfahrt eines Schisses, um nach Alexan- drien zu segeln.

Der Fürst von Waterloo (Herzog von Wellingron) ist in die AppellationS-Kosten verurtheilt worden. Es bleibt ihm aber noch der Kassationshof und der königl. Gerichtshof gegen den Journalisten van Busscher, den er bekanntlich wegen Verläumdung gegen ihn be- langt hat, offen.

Der Herzog von Dalmatien s S o u l t ) , dem öffentliche Blatter von Seiten des Her- zogs von Angouleme einen Auftrag wegen des den bei Quiberon gefallenen Emigranten zn errichtenden Denkmals ertheilen lassen, hält sich fortwährend im Bergischen aus, und scheint sich vor der Hand keines Auftrages der Art zn gewärtigen.

Das Bücherverbrennen auf dem Wardens berge, so unbedeutend der Vorgang an sich w a r , ist durch die geflissentliche Bemühung, ihr Wichtigkeit beizulegen, wenigstens ein Wahrzeichen der Zeit geworden.

Die königliche Regierung in S t e t t i n warnt in einer Bekanntmachung vom u t e n v. Z . das Handel und Schissfahrt treibende Publikum gegen die Algierische Flotte, welche ihre Richtung nach der Nordsee genommen ha- ben soll, und zugleich gegen alle Schiffe, wel- che mit derselben in Berührung gekommen seyn mögten, da jene von der Pest'angesteckt sei.

Die neueste Volkszahlung in den Römi- schen Staaten hat ein Resultat von 2 M i l l . 425,222 Einwohnern ergeben.

C h ci r a d e.

Mein Erstes wird von Damen sehr erhoben, So lang' es vor der Mode steht,

Und meistcnthcils gefällt's, man sucht'S zu lobe»/

Doch ist eS oft gar bald verweht.

M i n Z w e i t e s , von der Zeit unö zugemessen,

(5)

Reißt uns zu unscrm Ziele fort,

Und ist es weg, so wird cs bald vergessen, Ein Gleiches t r i t t an ftimn Ort. — Mein G a n z e s ist in fern und nahen Landen Jetzt in der vollen Vlüthckraft vorhanden.

Gerichtliche Bekanntmachungen.

Befehl S r . Kaiserl. Majestät, des Selbst- herrschers aller Neuffen, aus der l i v l . Gou- vernements-Regicrung, an sämmtliche Stadt- und Landpolizei-Behörden des l i v l . Gouverne- ments. Der livkändischen Gouvernements- Regierung hat der Königlich preußische Herr Konsul und Geheime-Kommerzienrath Ellin- ger vorgestellt, wie derselbe von S r . Excellenz, dem Königlich preußischen Gesandten, Herrn Generallieutenant von Schöler, zu S t . Pe- tersburg, beauftragt worden sei, einen gewis- sen, aus Crossen entwichenen Carl Fritze, der daselbst als Cassa-Nendanr angestellt gewesen, und der bei seiner Entweichung den Namen C. W . B a r o n vonThiem angenommen haben soll, verfolgen und arretiren zu lassen, auch nach Preußen zurückzuliefern, und daher um Erlassung der erforderlichen Steckbriefe nach- gesucht. >— V o n der livländischen Gouver- nements-Regierung wird demnach sämmtlichen S t a d t - und Landpolizei-Behörden des livlän- dischen Gouvernements desmittelst vorgeschrie- ben, ngch besagtem Carl Fritze, für dessen Er- greifung, außer den gewöhnlichen Kosten nnd baaren Auslagen, das Königlich preußische Ministerium eine Prämie von 200 R t h l r . be- stimmt h a t , und von welchem das Signale- ment hier beigefügt ist, die allersorgsältigste Nachforschung anzustellen, und, falls der- selbe jetzt oder künftig sich irgendwo zeig?»

sollte, denselben sofort handfest zu machen und unter sicherer Begleitung an die livländische Gouvernements-Regierung abzuliefern; über den Erfolg der angestellten Nachforschungen haben die vorgedachten Polizei-Behörden bin- nen der gesetzlichen Frist anhero Bericht zu er- statten. Riga - Schloß, am 28. Dec. 1817.

N r . 6904. G . v. Rickmann.

Sec. Fr. Fässing.

S i g n a l e m e n t .

Der Proviantmeister Carl Fritze ist ans

B e r l i n gebürtig, ungefähr Z2 J a h r a l t , feit dem M o n a t October 1815 Rendant des M a - gazins zu Crossen, von mittler untersetzter S t a t u r , ; Fuß und 5 — 6 Zoll groß, bat blondes schwaches H a a r , blonden Backenbart und Angenbrauncn, kleine blaue Augen, starke rothe Augenlieder, starkes etwas pockennarbi- ges Gesicht, regelmäßige Gesichtszüge und eine deutliche Aussprache, spricht die franzö- sische Sprache geläufig, und ist überhaupt von guter B i l d u n g . B e i seiner Entsernung ist derselbe mit einem grünen kurzen Oberrock be- kleidet gewesen, und hat von Crossen Epui- page, bestehend in einer gelb lackirten halb verdeckten Cbaise und zwei englesirten Rappen, auch einen Kutscher, mit einem blauluchenen Oberrock mit rvthem Kragen bekleidet, mit sich genommen.

I n ticlem eopias. Fr. Fässing, Secr.

D a s Kaiserliche Landgericht dörptschen Kreises bringt es zur öffentlichen Wissenschaft, daß dasselbe, in Auftrag Eines Erlauchten Kaiserlichen livländi'chen Hofgerichts, geson- nen sei, in dessen Session^zimmer am :4sten J a n u a r 1818, Vormittags um 11 U h r , das Pfandrecht des im kannapahschen Kirchspiele des dörptschen Kreises belegenen Gutes Groß- Johannishof zum Meistbot zu stellen, jedoch dergestalt, daß dem etwanigen Meistbieter der Zuschlag nicht ertheilet, sondern das Subha- stationS? Protokoll vorher zur weitern Verfüt guug gedachtem Kaiserlichen livländischen Hof- gerichte unterlegt werde. Dorpat, den izren December 1817.

I m Namen und von wegen Es. Kaiserl.

Landgerichts dörptschen Kreis»s:

R . I . L. Samson, Landrichter.

Secreraire Hehn. z Es hat bei diesem Kaiserlichen dörptschen Landgericht dessen Archivarius, H r . Friedrich Gerich, angerragen, wie sich verlauten lassen wolle, als benachrheilige er hiesige Parten und Rechrssuchendc durch Erhebung gesetzwidriaer Sporteln. Wenn er nun eines Tkeils zu Er- haltung eigener Ehre, selbst um bebufige Maß- nehmung gebeten, angesehen er gerade derje- nige ist, welcher in hiesiger Kanzeln zur Ver-

(6)

theilung an die übrigm Kanzlei-Officiantel».

die Sporteln erhebt; anderen Theils aber die- fem Kaiserlichen L^udgcrichte daran gelegen seyn muß, daß eben sowoül in allen Stücken der Hochobrigkeitlichsn Spoeteltaxe nachge-- lebt, als auch jedem im Umlauf sich befinden- de» Gerücht, nach Maas;gäbe seiner Recht;

oder Unrechtfertigkeit, abhelfliche Maaße ge- geben und jeder desfalstge Zweifel gehoben werde: so macht dieses Kaiserliche Landgericht desmittelst bekannt, daß die Hochobrigkeitlich bestätigte Sporteltaxe sich in dem Zimmer hie- siger Kanzelel angeschlagen befindet, und je- der Einzahler durch eigenen Augenschein die Uebcrzeugnng, ob er den gesetzlichen Betrag erlege, und durch Anfrage bei den Gliedern der Behörde selbst die etwa nöthige Belehrung erlangen könne, damit eben sowohl alle Mög- lichkeit zu etwaniger Mißdeutung als wissent- lich noch nicht S t a t t gefundener Uebervorthei- lung vermieden werde. D o r p a t , den zisten December 18-7.

I m Namen und von wegen Es. Kaisers.

Landgerichts dörptschen Kreises:

N . I . L. Samson, Landrichter.

Secretaire Hehn. z ( Z N i t Gcl't'hinilzuruj de,- Kaiserlichen Polizei-

V e r w a l t u n g Hieselbst.)

Bekanntmachungen.

x Sonntag den 6ten Januar wird auf der großen Mnsse B a l l sein, welches den respekt.

Mitgliedern bekannt gemacht wird.

D i e Vorsteher.

A n folgenden Tagen wied im Lokal der akademischen Müsse B a l l seyn:

den yten J a n u a r , den i6ten J a n u a r , den - i sten J a n u a r , den 2gsten J a n u a r , und den u t e n M ä r z .

D i e Direktion der akademischen Müsse.

^ Sonnabend den 5ten Januar wird in;

Saale der Bürgermnsse Maskerade fein, wo- zu die Billette für Fremde von Mitgliedern zu lösen sind. D i e Vorsteher.

Der Optikus Michaelis Hartag, welcher

sich fekt mehreren J a h r e n mit Verfevttgnng optischer Instrumente beschäftigt, hat die Eh- re, dem hiesigen hochzuverehrenden Publikum seine nach allen Regeln der Optik verfertigten Brillen und Lorgnetten, wie auch Konserva- tionsbrillen, welche sämmtlich fein und sauber gearbeitet, für jede A r t Augen brauchbar sind, zu empfehlen. Er enthält sich aller Anprei- sung derselben, indem ihr Erfolg die beste Em- pfehlung sein wird; übrigens wird er sich das Zutrauen des Publikums durch billige Preise und p r o b t e Bedienung zu erwerben suchen, und bittet daher um geneigte Aufträge. S e i n Logis ist bei Herrn Frey.

- Einem hohen Adel und geehrten Publiko zeige ich hiermit ergebenst an, daß ich mich Hieselbst etablirt habe, und Bestellungen auf alle G o l d ; und Silberarbeiten übernehme.

Durch eine solide und prompte Behandlung hoffe ich, mir das Zutrauen eines Jeden zu erwerben. M e i n Logis ist im Hause des Hn»

Sekretairs, Raths Hehn, parterre.

Segnitz junior.

Um den jungen Leuten, die als Lehrbur- schen bei Proftssionisten die Wochentage be- setzt haben, nützlich zu werden, erbietet sich Unterzeichneter zu Privarstunden, die er bloß für diese Klasse an Sonntagen und Feiertagen, entweder Morgens früh von 7 — 9, oder Nach- mittags von 4 ' — 6 , gegen eine maßige Ver- gütung, ohne jedoch auf die Anzahl Rücksicht zu nehmen, hiermit ankündigt. Dorpat, den 24. December 1817.

Rosendael,

Lehrer an der dörptschen Elerhentarschlst?

im ersten StabttHe.il. z Unterzeichnete Wittwe des verstorbenen Zahnarztes Serre, der vor mehreren I a h r e n E i n hochverehrendes Publikum mit der größ- ten Zufriedenheit die Ehre hatte zu bedienen^

schmeichelt sich, dasselbe Zutrauen zu erwer- ben, nachdem sie 18 Jahre neben ihrem Ge- mahl die Kunst ausgeübt, und, in mehrmali- ger Abwesenheit desselben, in B e r l i n alle seine werthgeschätzten Kunden bedient, und von den Herren Aerzten allgemein empfohlen worden.

S i e übt alle Operationen der Zahnarzneikunst aus, sie ist im Stande, die gewünschte Hülfe und den nöthigen Beistand in q l l f j l . i M ' mög-

(7)

wichen Zahnfleisch? und Mundkrankheiten, so- wohl durch guten R a t h , als durch wirkliche Operation, zu leisten. Nach Erforderniß reinigt Unterzeichnete die Zähne von dem ge»

wöhnltchen Weinstein, der den Verlust der gesunden Zähne weit eher verursacht, als der Brand selbst; auch qiebt es gewisse Fälle, wo die Zähne und meistens die vordern gepreßt sind, besonders wenn sie von einer schwächt"

chen Beschaffenheit sind; sie bekommen zwi- schen einander eine Art Quetschung desSchmel- zes oder Emaille auf der obern Fläche, wodurch der Ursprung des Brandes veranlaßt wird.

M a n bemerkt selbigen nicht eher, als bis der B r a n d weiter um sich greift; und in diesen Fallen theilt od.er sondirt sie die Zähne, bis kein Brand mehr da ist; ans solche Art wer- den die Zähne gerettet; in Ermangelung die;

ser Operation sind sie verloren. Angefaulte Zähne werden mit Gold oder S t a n i o l ausge- f ü l l t , wodurch selbige auf viele Jahre noch erhalten werden. Unterzeichnete ersetzt ver- lorne Zähne und selbst ganze Gebißreihen auf die feinste und leichteste A r t durch künstliche an ihrer Stelle, und zwar nach der N a t u r fo sse- arbeitet, daß sie den natürlichen in einem Grade, den nur der denkende Künstler zu er- reichen im Stande ist, ihnen gleich kommen, und alle Dienste wie die natürlichen verrich- ten. Auch kann man bei der Unterzeichneten Zahnpulver und Zahntinktur bekommen, wie auch die gedruckten Vorsichtsregeln, das Zahn- fletsch und die Zähne stetS rein und gesund zu erhalten. D a s Büchlein kostet zo Kop. S .

Josephine Serre,

Äpprobirte Zahnärztin von der Univer- sität zu Cracau, vom Ober - Collegio mecjice zu Warschau, wie auch von der Universität zu Dorpat mit dem Rechte der freien Praxis imganzenrus- sischen Reiche und vom Ober - Collegio

rnerliee er LsnirsNs zu Berlin.

I h r e Wohnung ist während ihres vierzehn- tägigen Aufenthalts im S t . Petersbur- ger Hotel.

H i e aus Riga hterselbst angekommene Putzmacherin, Madame Strauß, welche zum ttstenmale mit ihren nach der- neuesten Mode verfertigten A b a r b e i t e n den dörptschen J a h r -

markt beziehet, empfiehlt sich dem hohen Adel und geehrten Publiko mit allen Gattungen fertigen Damenputzes. Auch nimmt sie Be- stellungen auf jede A r t von Damen-Putzar- beiten an. S i e versichert die billigste, prontt pteste und reellste Behandlung, und schmei- chelt sich, dadurch das Zutrauen des resp. P u - blikums, so wie auch eine geneigte Abnahme ihrer geschmackvollen Arbeiten zu erhalten.

I h r ' L o g i s ist im Kollegien? Sekretair Bader- schen Hause hinter dem Rathhause. z

D a sich zu dem von mir angekündigten kritischen Journale der ehstnischen Sprache und Literatur so wenig Theilnehmer gefunden, daß an die Herausgabe desselben ferner nicht mehr gedacht werden kann: so ersuche ich die- jenigen Herren, welche dieses Unternehmen zu unterstützen bemüht waren, die gezahlte Pränumeration wieder in Empfang nehmen zu lassen. Ecks, am 20. Dee. 1819.

O . Masing.

Auktion.

Am 4ten Februar 1818, und an den fol- genden Tagen, soll in Riga die Bibliothek weiland Herrn Bürgermeisters von Erdmann veraukuonirt werden. Kataloge sind unenti geldlich zu haben. Auch werden Aufträge zum Ankauf angenommen bei Herrn Sticinsky in der akademischen Buchhandlung. z

Z u verkaufen.

I n lies Ürr».

^1. 51. i n l i i A g 8in<5 del^gnntlie^» l l i s i n - unc! susIsndisckon tFL- m ü z e - , B l u m e n - , u n 6

m e n l l e n k i l l i ^ s t e n k r e i s e n 2» Iisbea, vvo^ilkee neuek'l'eis-^oiii'Znte gratis sus>

AeKeben ^verclkn.

Eine ganz neu verfertigte Drehbank nebst Werkzeuge, wie auch ein Buch mit Kupfern zur Angabe der Drehknnst, ist zu Kauf zu ha- ben bei dem Drechslermeister Büllau. z

A u f dem Gute Laiva sind gut gebrannte Ziegelsteine und Dachpfannen zu haben. D a s Nähere erfährt man in meinem Hanse.

M a j o r Alexander v. SchwebS. z I c h zeige ergeblnst a n , daß bei mir neue S t a h l - und Eisenwaren, vtzsvndtrj Ättn 5 Ä.

(8)

große platte englische Zeiten für Schmiede und Schlüsser sehr billig zu haben sind. Auch sind in meinem nahe am Markt gelegenen Hause in der obern Etage drei Zimmer, nebst einem Domesiikenziminer im Gehöft, Stallraum, Wagenremise :c., jahrweise zu vermiethen.

H . D . Brock. z Gersten-Malz und vorzüglich guter Was- feressig ist zum Verkauf in der Wohnung des Herrn Landgerichts-Assessors v. RennenkttMpff

im Wildeschen Hause. z

Z u vermiethen.

B e i mir sind Zimmer sowohl zum J a h r - markt als auch jahrweise zu vermischen.

Wwe. Ruthenberg, hinter der Jakobspforte.

I n meinem neuen Haufe am M a r k t sind zum bevorstehenden Jahrmarkt sechs Zimmer zu vermiethen, welche auch von Kaufleuten zu Waarenlagern benutzt werden können. Auch ist Stallraum für sechs Pferde, nebst Wagens remise, dabei befindlich. Wwe. Mester.

B e i mir, im zweiten Stadttheil N r . 18, ist eine Wohnung von drei Zimmern, wie auch ein separates Zimmer zu vermiethen. — Auch ist in Kommission zu haben: gute Leinwand, drellene Handtücher, Schnupftücher u. graues Wollengarn. — Auch zeige ich ergebenst an, -öaß gegenwärtig und zu jeder Zeit bei mir fers tige, auf Messing versilberte Sargebeschlage von verschiedener Gattung käuflich unö auch zur Miethe zu haben sind. z H . I . Großmann, Bronce-Arbeiter.

I c h mache hierdurch bekannt, daß bei mir sowohl zum bevorstehenden J a h r m a r k t , wie auch jährlich verschiedene Zimmer zu vermie- then sind. Nathsherrin Penfa. z

I n dem vormaligen Vietinghofffchen, jetzigen Cubeschen Hause ist ein Quartier mit Möbeln und Heizung, entweder jährlich oder zum Jahrmarkt zu vermiethen. z I m Hause des H n . Eratsraths Stiern- hielm sind zu dem bevorstehenden Jahrmarkt zwei warme und eine kalte Bude zu vermies

then. 3

Entweder jährlich oder auch zum bevor- stehenden J a n u a r - M a r k t ist in dem ehemali-

g e n Rosenkranzschen Haufe, neben dem alle!, Universitätsgebäude, Ztr. 66, die obere Etage mit den» nöthigen Zubehör, mir oder ohne Heizung, zu vermiethen, und kann gleich be- zogen werden. Die Bedingungen sind in der Bude am M a r k t zu erfahren bei

G . M . Verner.

Il^iethgesuch.

Wer unweit dem großen M a r k t eine Ge- legenheit von 2 — z Zimmern, nebst Keller, zu einer Weinhandlung zn vermiethen hat, be- liebe sich der Miethe wegen an den Weinhänd- ler Herrn A . H . Oberleitner zu wenden. z

D ieklst suchen de-

Eine Person, welche früher aufdem Lande als Haushälterin w a r , wünscht wieder als solche angestellt zu werden. Zn erfragen ist sie in der Expedition dieser Zeitung. z E i n junger Ausländer wünscht die hiesige Landwirthschaft auf einem großen Gnte in Ehstland zu erlernen. E r spricht ehstnisch, schreibt und rechnet g u t , und kann gute Zeug- nisse seiner Führung vorzeigen. Nähere Nach- richt in der Zeitungs-Expedition. z

Es wünscht Jemand einen russischen J u n - gen, der das Schuhmacherhandwert erlernt hat, in Dienst abzugeben. Wo die sehr an- nehmlichen Bedingungen zu erfahren sind, er- fährt man in der Zeitungs-Expedition.

Person, die verlangt wird.

Der Herr Hofrath v. Fuhrmann wünscht einen guten und geschickten Diener bei sich i n Dienst zu nehmen. E i n solcher kann sich, der Bedingungen wegen, täglich bei ihm melden im neuen Haufe des Herrn Arrendators Dre?

wing, gegenüber der Weinhandlung des H r n .

Nathsherrn Werner jnnior. z

Angekommene Fremde.

Herr Ober-Kammerherr Narifchkin, ans Ri- g a ; Herr M a j o r von Schwanberg, und Herr von Löwenstern, vonLöwenhof; M a - dame S e r r e , Zahnarztin, von R i g a , lo- giren im S t . Petersburger Hotel»

(9)

ung<

Sonntag, den 6. Januar, 1818.

A s t d r u c k e n e r l a u b t w o r d e n .

J i n I?amen der Kaiser l. Universirats, Eensur: L>. F . E . R i m b a c h , Eensor.

W i e n , den 24. December.

Dev Erzherzog Rainer ist zumVicetönige des lombardisch-venetianifchen Königreichs er?

nannt. — Böhmen, Galizien, Oestreich, J l l y r i e n , und das lombardisch lvenetiantsche Königveick) sind untxr e i n Ministerium deS I n n e r n verbunden. Der G r a f von Saurau ist zum obersten Kanzler und Minister des I n - dern ernannt.

M a i n z , den zc>. Decbv.

Gestern hat uns Seine Durchlaucht, der Fürst von Hardenberg, welcher am Sonntage angekommen w a r , wieder verlassen, um sich Nach Rhein-Preußen zu begeben, wo niemals ein Staatsmann mit größerm Verlangen er- wartet wurde. D a s Zutrauen der dortigen Rheinländer in seine liberalen Gesinnungen, w jeine Erfahrung, ist unbeschränkt, und wird durch die wohlthätigen Resultate gerecht- fertigt worden. Es scheinen wirklich nach al- lem, was man darüber las und hörte, durch lelbsrjüchtige odev selbstgeräufchte Nachgebet' in

diesem Lande Mißtrauen und Mißverstand?

Nisse veranlaßt worden zu seyn, die nur die Ge- genwart und der Scharfblick des Mannes, welcher das Steuerruder des Staates mit fe- ster und vorsichtiger Hand zu lenken weiß, ab«

zustellen vermag. Es giebt kein zutrauliche- res und gehorsameres V o l k , als die Rhein?

länder, wenn man ihm gleichfalls Zutrauen beweist und einzuflößen versteht.

Mainstrom, den 17. Decbr.

S e i t Las Cafes Anwesenheit in Frankfurt ist eine große Anzahl Franzosen von allen Sei- ten her, selbst von P a r i s aus, daselbst ein- getroffen. B e i der Grafin Survieller, vor- maligen Königin von Spanien, hat Las Ca- fes seit seiner Anwesenheit zwei Nachmittage zugebracht. E r ist übrigens nicht, wie es hieß, abgereist, sondern befindet sich, seine Pasie erwartend, noch immer ?ort.

Der Banquier Schaffhausen in Köln hat dem Grafen Agar die Dvmaine Morschdruch für 7Ov-taufend Franks abgekauft.

(10)

M a n weiß sicher, daß in kurzer Zeit eine qrößherzoglich hessische Verordnung über die staatsrechtlichen Verhaltnisse der Mediatisir- ten, erscheinen wird.

Die würtembergischen Staatspapiere sin- ken immerfort. I m vorigen Sommer standen sie zu 94 bis 98 Procent. Seitdem sind sie bereits auf 85 I" 8c? Procent herabhängen.

Brüssel, den 25. Decbr.

Der hiesige Gerichtshof hat das ehema- lige französische Convents - M i t g l i e d , Nainel de Nogaret, der für den Tod des Königs Lud?

wigs des Sechzehnten gestimmt h a t , und nachher in den J a h r e n -796 und 99 Finanz- minister w a r ; so wie auch den ehemaligen Cas- sations s Gerichrsrath, S i m e o n Besar, als Advokaten, angenommen. A m lyten sind sie als solche in Pflicht genommen worden.

Aus dem H a a g , den 27. Decbr.

A m 24sten dieses haben S e . Königliche Hoheit, der P r i n z von Q r a n i e n , alle I h r e hohen M i l i t a i r - A e m t e r wieder angetreten, und erschienen tn Generals.'Uniform bei dem großen D i n e r , welches Seine Majestät an je- nem T a g e , zur Feier des Geburtstags S r . Majestät des Kaisers von Nußland, gaben.

V o n der franz. Gränze, den 25. Dec.

Wie man im großen Hauptquartier vert sich-rt, wird an eine Verminderung der Oc- cupations-Armee bis jetzt nicht im geringsten gedacht. Auch ist das Gerücht, als wenn die dänischen, sachsischen und hannoverischen Con- tingente abziehen würden, wieder verschwun- den ; vielmehr erhalten sie in kurzem Ergän- z u n g - M a n n s c h a f t . W i e es heißl, werden die verbündeten Mächte, in Rücksicht der Oc- cupanons-Armee, die jetzt überall in Caser- nen untergebracht w r d , nichts eher beschlie- ßen, als nach Beendigung der Sitzungen der Kammern zu P a r i s .

P a r i s , den 22. Decbr.

D i e Kammer hat durch ihren Widerstand über das Preßgesetz den Sieg in so fern davon getragen, daß sie zwar keinen Gegenvorschlag beim Könige eingereicht h a t , aber doch die Minister, turch das Organ des Siegelbewah- r e r s , diesem Gegenvorschlage zuvor gekom;

wen sind.

Nachdem in der Sitzung vom ryfen Herr Beugnot als M i t g l i e d der Comitee, die den Antrag der Minister untersuchen sollte, daß die Kammer die Einhebung der Abgaben i n den nächsten 6 M o n a t e n , auf dem vorigen Fuß bewilligen möchte, den Vorschlag gethan, einmal für allemal das F i n a n z j a h r m?t dem isten J u l i angehen zu lassen, "um i m Jahve 1819 damit den Anfang zu macheu, damit die K a m m e r n , welche sich im November versaml meln, die gehörige Zeit hatten, das Budget jedesmal gehörig zu untersuchen, und es nicht provisorisch anzunehmen (welches unkonstitio- nell sei) wnrde von der Comitee vorgeschlagen für dieseomal dem Minister (zwar nicht die unbedingte Erlaubniß, die Einnahme für die nächsten ü Monate provisorisch zu erheben, sondern) emen provisorischen Kredit auf 184, 2OO,00O Franken zu bewilligen, welche er, nachdem das Budget festgesetzt worden, nach den Bestimmungen desselben, hiiuendrein der Kammer zu berechnen, und mit der sämmtlii chen Einnahme i n Verbindung zu fetzen haben würde. — Hieraus wurde die übrigeZeit noch auf die B e r a t u n g e n über die Preßfreiheit ver- wendet, wobei sich das feltfame EreigNiß zu- t r u g , daß Herr Morisset, welcher am i8te>»

f ü r das Gesetz sprechen wollte, sich von seinem Gewissen gedrängt fühlte, heute den ?9ten wider das Gesetz zu sprechen, worüber so sehr gemurrt wurde, daß er nicht zu Worte kom- men konnte. Endlich wurde die Erörterung für geschlossen angesehen, und der 2vste znr Anhörung des Berichts der Comitee und zum Abstimmen bestimmt.

Arn 2vsten forderte der Siegelbewahrer das W o r t , und erklärte, S e . Majestät fände sich bewogen, sowohl des Gegenstandes, als der Kürze der Zeit wegen, (da der erste J a - nuar heran nahe ^ aus dem GesetzeS-Entwurf den 27>ren und letzten Artikel abzusondern, ihn zum besondern Gesetzes - E n t w u r f zu machen, und zuqleich zu bestimmen; daß die Snspen»

sion derPreßfreiheit für dieZournale sich nur bis zum Schluß der Session von >818 erstre- cken solle. (Dieses verursachte große Freude in der Versammlung). Es wurde gestimmt, und der königliche Vorschlag wurde mit i z , S t i m m e n gegen 97 angenommen.

(11)

Nach der Quotidienne hat sich zu P a r i s das Gerücht verbreitet, zwischen Spanien »ind seinen aufrührerischen Kolonien seyen Unter- handlungen angeknüpft, und Se. kathol. M a - jestät geneigt, zugunsten der Insurgenten ei- nige, dem Zeitgeiste und der gegenwärtigen Lage der Kolonien angemessene Vergünstigun- gen zu bewilligen. DieQuotidienne verspricht morgen die umständlichen Berichte über diese wichtige Nachricht mitzutheilen.

Auch die Gazette de France spricht von Unterhandlungen zwischen Spanien und den Insurgenten -von Süd-Amerika.

Cadix, den z. Dec.

W i r haben hier die traurige Nachricht er?

halten, daß-noch mehrere von Vera Cruz ab- gegangene Kauffahrteifchiffe, die nachher auf Havannah angelegt haben, von den I n s u r - genten-Kapern genommen worden sind. Diese Schisse waren reich mit Piastern, Gold und Silberbarren, Kochenille und andern kostba?

renWaaren beladen.

Nach Briefen aus Havannah vom izten September ist auf M i n a ' s Habhaftwerdung ein Preis gesetzt worden. Es scheint, daß derselbe, im Falle er gefangen werden sollte, nach Spanien gebracht werde dürfte, um da- selbst verurtheüt zu werden.

Die Meerenge wird noch immer von Kor- saren, die Flaggen von verschiedenen Farben führen, beunruhigt. Anderer Seits fahren die Algierer f o r t , die Küsten der Königreiche Grenada und M u r c i a zu umschwärmen, wo man indessen kraftige Maaßregeln zur Verhin- derung einer etwanigen Landung getroffen hat.

Vermischte Nachrichten.

Die Rheinschisssahrts-Kommission hat btt kannt gemacht, daß vom isten Januar 1818 alle Befreiung von Abgaben für Waaren jeder A r t , die auf dem Rheine verschifft werden, aufhören soll.

D a s nachgelassene Werk der Frau von S t a e l über die französische Revolution er- scheint zu Ostern französisch, deutsch und eng- lisch.

I n der Gegend von London hat ein jun- ger Menjch sein Geburtsdorf i n vier Wochen fünf M a l in Brand gesteckt.

Die englischen Miniftermlblatter behan- deln den I n h a l t des n.uen Friedensschlusses mit den M.chr^ren g wissermaßen noch als ein Staatsgeheimnis. S i e m- gen gut Ursa- che dazu haben. A u f andern Weqen erfährt man: die Mahratten-Fürsten haben au Eng- land als Entschädigung für die Krie.'srüstun- gen ein Gebiet abtreten muss'N, das jährlich anderthalb Mill>onen Pfund einträgt. Eine solche ungeheure Vergrößerung, die ohne Schlacht erworben, würde in Europa nur durch einen blutigen, vielleicht allgemeinen Krieg gesichert werden können, — und Ostin- dien ist Europa nicht mehr fremd. I s t es wahr, daß England Europa's Handel in Fesseln hält, so hat es sie in Ostindien geschmiedet.

E i n kleiner Nachtrag zu den Kriegsbe- richten des Jahres 1 8 1 ; , dessen I n h a l t die Zeitungen damals ohne Zweifel übersehen ha- ben. Am isten J u l i kamen preußische und englische Kommando s nach Malmaison. Bo?

naparte hatte es zwei Tage vorher verlassen.

AusZoru darüber verstümmelten siealleMei- sterwerke der Bildhauerkunst und Malerei, die sich noch daselbst befanden, und plünder- ten alles.

I n Franken sind mehrere Schlösser und auch sonst Wohnungen wohlhabender und be- güterter Landeigenthümer von Mordbrennern angezündet worden. M a n schreibt diese Un-

«Halen den Pöschlianern zu.

Von dem Senat der freien S t a d t Frank- furt ist so eben eine neue Schrift gegen dieKa- tholiken ausgegeben und bei der Bundesver- sammlung eingereicht worden.

Es hieß, der Fürst Hardenberg werde nach P a r i s gehn, um die Zwistkgkeiten zwi- schen der französischen und preußischen Regie?

ruug beizulegen.

Fellenberg laßt so eben eine Schrift dru- cken, worin er beweisen w i l l , daß in Pesta- lozzis Erzählung von dem Kontrakt über die Vereinigung ihrer beiderseitigen I n s t i t u t e , ei- nige historische Thatsacben unrichtig angege- ben sind. D a s heißt: — ? E i n nicht unwich- tiger Umstand ist es w o h l , ob Fellenberg den P l a n zur V rbindung der I n s t i t u t e , vor oder nach der großen Unterstützung machte, welche

(12)

Pestalozzi zur Erhaltung des feinigen, gefun- den h.n.

Auflöfitng der Clini c)i>e im vorigen Stück.

N e u j a h r .

Gerichtliche Bekanntmachungen.

Das Kaiserliche Landgericht dörptschen Kreises bringt es zur öffentlichen W>ssen>chast, daß dasselbe, in Auftrag Eines Erlauchten Kaiserlichen livlandi'chen Hofgerichtö, gesoiu neu sei, in dessen Sessivndzimmer am Z4sten Januar 1818/ Vormittags um i l U y r , das Pfandrecht des im kannapahichen Kirchspiele des dörptschen Kreises belegenen Gutes Groß- Johannishof zum Meifcbot zu stellen, jedoch dergestalt, daß dem etwanigen Meistbieter der Zuschlag nicht ertheilet, sondern das Subhat stations? Protokoll vorher zur weitern Verfüt gung gedachtem Kaiserlichen livländischen Hvf- gerichte unterlegt werde. Dorpat, den izten December >817.

I m Namen und von wegen Es. Kaiserl.

Landgerichts dörptfclTen Kreises:

R . I . L. Sainson, Landrichter.

Secreraire Hehn. 2 Es hat bei diesem Kaiserlichen dörptschen Landgericht dessen Archivarius, H r . Friedrich Gerich, angetragen, wie sich verlauten lassen woll -, als benachtyeilige er hiesige Parten und Rechtssuchende durch Erhebung gesetzwidriger Sporteln. Wenn er nun eines Theils zu Er- haltung eigener Ehre, selbst um behufige M a ß : neymling gebeten, augefehen er gerade derje»

nige ist, welcher in hiesiger Kanzelei zur Verl theilung an die übrigen Kanzlei-Ofsicianten' die Sporteln erhebt; anderen Theils aber die;

fem Kais.rlichen Landgerichte daran gelegen seyn muß, daß eben sowohl in allen Stücken der Hochobrnikeitlichen Sporreltaxe nachges lebt, als auch jedem im Umlauf sich befinden- den Gerücht, nach Maaßgabe seiner Rechts od. r Uiuvchtfertigkeit, abhelfliche Maaße gei geben und jeder desfalsige Zweifel gehoben w e r ' e : so macht diesesKaiferliche Landgericht besmill.lst bekannt, daß die Hochobrigkeitlich bestätigte Spotteltaxe ,sich in dem Zimmer h y t

siger Kanzelei angeschlagen befindet, „nk> je?

der Einzahler durch eigenen 'Augenschein die Ueberzeugung, ob er den gesetzlichen Betrag erlege, und durch Anfrage bei den Gliedern der Behörde selbst die etwa nöthige Belehrung erlangen könne, damit eben sowohl alle Mög- lichkeit zu etwaniger Mißdeutung als wissend lich noch nicht S t a t t gesnndener Uebervorthei»

lung vermieden werde. D o r p a t , den zisten December 1817.

I m Namen und von wegen Es. Kaiserl.

Landgerichts törptschen Kreises:

R . I . L. Samson, Landrichter.

Secretaire Hehn. 2 ( M i r G e n e h m i g u n g der Kaiserlichen p o l i ^ e i ^

V e r w u l t u n g hieselbss.)

Bekanntmachungen.

Sonntag den 6ten Januar wird auf der großen Müsse B a l l sein, welches den respekt.

Mitgliedern bekannt gemacht wird.

Die Vorsteher.

An folgenden Tagen wird im Lokal der akademischen Müsse B a l l seyn:

den yten J a n u a r , den iüten J a n u a r , den 2isten J a n u a r , den 2 8sten I a u u a r , unö den 1 iren M ä r z .

D i e Direktion der akademischen Müsse.

Um den jungen Leuten, die als Lehrbur:

schen bei Profefsionisten die Wochentage be»

seht haben, nützlich zu werden, erbietet sich' Unterzeichneter zu Pnvatstunden, die er bloß für diese Klasse an Sonntagen und Feierragen, entweder Morgens früh von 7 — 9, oder Nacht mittags von 4 — 6 , gegen eine maßige Vers gütung, ohne jedoch auf die Anzahl Rücksicht zu nehmen > hiermit ankündigt. Dorpat, den 24. December 1817.

Nofendael,

Lehrer an der dörptschen Elementarschule im ersten Stadttheil. 2 clsr 6iac!t D o r n s t e t a b ü r t s m i t k ä u z l i e k v n

(13)

, Lsr^<- s c l i ^ s e l n , l ' j i e ^ a s c k i ^ o n . ^ l e n s A e n , v u r ^ 5 l ! l i l u ^ n , 1 ' i ' ^ w e i ' n u. s. ^v. Ks- s t p n 5 eins,f<'iikk-n. O i > ^ i ^ e n -

^ - « ^ k i r r e ist t l i « v o r -

!c<-il ljsr-8^II?en i m l ^ e u e r .

D e i ' i n clein <^c>m-

^»loir l l l i' naeti c!t?r d a s e l ^ r gtii- s i r t ^ n l ' n x - ^ 2^1 <!<;n m c i A Ü o l i s t l > ! I l i ^ l . e n

1?tk!>5«'n. I^sf'i'rsn i n ö e -

r r ^ s s ^ k ' n i i s o k e r ^^pkirAre, uti<i « i i s ^ l ^ r - r e n k g u l l ^ i i r e , A r o l ^ e L e ^ e l i u n -

2u mgl'^en vvSn^Isn s^ek

«jiil'l'tf? gu <iis ^.-,!)rzk, e i k s l t e n m n s n u u k ^ c ! e u t ö n t j k - n u n c i k ^ n - r1k?n l l s l ' ^^»Zuk?sten I^ürili.rliclil^<?it i n I i s -

t t o l ? ikr<?l' .«sein. Z

Folgende Balle und Maskeraden werden zur Zeit dieses Jahrmarkts auf der Bürger?

müsse S t a t t haben, als: den 8ten, den i2ten, den i5ten, den iytö.1, den 22sien, den 2üsten tknd Zysten Januar. D o r p a t , den 6ten Ja^

nuar 1818- Die Vorsteher. z

I c h zeige hierdurch ergebenst a n , oaß ich dieselbe Bude, der ick) seither für Herrn Jo- chim Wigands Rechnung vorstand, für meine

«tgene übernommen habe, und versichere meine rtzfp. Käufer einer reellen Behandlung und der billigsten Preise. Dorpat, den 4. J a n . 1814.

I . W . Käding. z D i e W'ttwe Gutjahr verabfolgt Speisen außer dem Hause, sowohl portionweise als auch monatlich. Der Bedingungen wegen Melder man sich bei ihr in ihrem Logis, im Hause des Landboten Sierach, unweit der

neuen hölzernen Brücke. z

Unterzeichnete Wirrwe des verstorbenen Zahnarztes S e r r e , der vor mehreren Jahren E i n hochverehrendes Publikum mit der grüß»

ten Zufriedenheit die Ehre hatte zu bedienen, schmeichelt sich, dasselbe Zurrauen zu erwer- ben, nachdem sie 18 Jahre neben ihrem Ge§

Mahl die Kunst ausgeübt, und, in mehrmali- ger Abwesenheit desselben, in B e r l i n alle seine Werthgeschätzten Kunden bedient, und von den Herren A^rzten allgemein empfohlen worden.

S i e übt alle Operationen der Zahnarzneiknnst aus, sie ist im Stande, die gewünschte Hülfe

uttd den nöthigen Betstand in allen nur mögt

lichen Zahnfleisch/ und Mundkrankheilen, so?

wohl durch guten R a t h , als durch wirkliche' Operation, zn lösten. Nach Erfordernis reinigt Unterzeichnete die Zähne von dem gel wohnlichen Weinstein, der den Verlust der gesunden Zahne weit eher verursacht, als der Brand selbst; auch giebt es gewisse Fälle, wo die Zähne und meistens die vorder» gepreßt sind, besonders wenn sie von einer schwächli- chen Beschaffenheit sind; sie bekommen zwi- schen einander eine 'An Quetschung desSchmel- zes oder Emaille auf der obern Flache, wodurch der Ursprung des Brandes veranlaßt w i r d / M a n bemerkt selbigen nicht eher, als bis der' B r a n d weiter um sich greift; und in diesen' Fallen theilt oder sondirr sie die Zahne, bis' kein Brand mehr da ist; auf solche A r t wer;

den die Zahne gerettet; in Ermangelung die- ser Operation sind sie verloren. Angefanlte Zähne werden mit Gold oder S t a n i o l auSge?

f ü l l t , wodurch felbige auf viele Jahre noch' erhalten werden. Unterzeichnete ersetzt ver^

lorne Zahne und selbst ganze Gebißreihen auf die feinste und leichteste A r t ourch künstliche anl ihrer Stelle, und zwar nach der Natur so ge;

arbeitet, daß sie den natürlichen in einem Grade, den nur der denkende Künstler zu er?

reichen im S t a n d e i s t , ihnen gleich kommen, unh alle Dienste wie die natürlichen verrich- ten. Anch kann man bei der Unterzeichneter»^

Zahnpulver und Zahnrinktur bekommen, wie auch die gedruckten Vorsichtsregeln, das Zahn?

fleisch und die Zahne sters rein und gesund zu' erhalten. Das Büchlein kostet 20 Kdp. S .

Jofephine Serre,

approbirte Zahnärztin von derUnlvers sllat zn Cracau, vom Ober-Collegio' inecÜce zu Warschau, wie auch von"

der Universität zu Dorpat mit dem^

Rechte der freien Praxis im gÄNzinrusV sifchen Reiche und vom Ober-Collegio"

me6ice et Lönitsris zu Berlin.

Zhve Wohnung ist während ihres vierzehn^

tägigen Aufenthalts im S t . Petersburg ger Hotel.

Einem hohen Adel und refpektiven PtU bliko empfehle ich mich hiermit wahrend des.

dötptfchen Jahrmarkts als Petschierstechev w

(14)

S t e i n , S t a h l , Silber und anderm Metalle, und, indem ich einem zahlreichen hoch>?eneig- ten Zuspruchs entgegen sehe, verspreche ich Je- dermann eine prompte und billige Bedienung.

M e i n Logis ist im Hanse des Herrn Kanzelli- sten Töpsser, im 2teii Stadttheil N r . 8r.

Lewin Steinwerg. z A u k t i o n .

Am 4ten F bruar 1818, und an den fol- genden Tagen, soll in Riga die Bibliothek weiland Herrn Bürgermeisters von Erdmann verauktionirt werden. Kataloge sind unent- geldlich zu haben. Auch werden?lufträ^e zum 'Ankauf angenommen bei Herrn Sticinsky in der akademischen Buchhandlung. 2

Z u verkaufen.

Die aus Riga Hierselbst angekommene Putzmacherin, Madame Strauß, welche zum erstenmale mit ihren nach der neuesten Mode verfertigten Putzarbeiten den dörptschen Jahr- markt beziehet, empfiehlt sich den» hohen Adel und geehrten Publike mit allen Gattungen ferrigen Damenputzes. Auch nimmt sie Be- stellungen auf jede Art von Damen? Putzar- beiten an. Sie versichert die billigste, promt ptcste und reellste Behandlung, und schmei- chelt sich, dadurch das Zutrauen des resp. Pu- blikums, so wie auch eine geneigte Abnahme ihrer geschmackvollen Arbeiten zu erhalten.

I h r Logis ist im Kollegien-Sekretair Bader- fchen Hause hinter dem Nathhause. 2

Unterzeichneter empfiehlt sich Einem Hochs wohlgebornen Adel und geehrten Publiko mit seinem nen assortirtenWaarenlager unter dem alten Universitatshause, bestehend in Tuch, Kasimirs, Seidenzeugen, Kallinkos und meh- reren andern Artikeln, zu den billigsten Prei- sen bestens, und verspricht die reellste und prompteste Bedienung. D o r p a t , den ;ten

Januar 1818. P . Emmers.

Bei mir Unterzeichnetem sind mehrere gute achttägige Wanduhren, so wie auch meh- rere Gattungen schwarzwalder Uhren für bil- lige Preise zu haben. Johann Hubert, z

wohnhaft hinter dem Nathhause.

Die Manufaktur-Waarenhandlung von Friedrich Jakob Bidder aus R i g a , die vor

zwei Iahren ihre Niederlage im Hause des Herrn Thönu'r Halle, empfiehlt sich wahrend des gegenwärtigen Jahrmarkts mit einem wo^.assortirten Lager im Hause des Hn. Raths- herrn Wiga-id am Markte in >>er belle Et«'ge. z

Bei der Kupf rschmie^Wittwe Bader in Dorpat ist gegen t>aare Zahlung und für her?

abgesetzte Preise zu haben: Neue Böden zu Braniuw.li,kesseln nebst Obertheilen, Blech;

und Nageikupfer; ^ eichialls altes, thetts noch brauchbares Kupfer, wle auch B l e i , Probe- zinn, Schlagelot.) :c. 'Zerner: ein neuer Braukessel, l 2 F a ^ g r c ^ , mit Helm u.Schlans genrohr, ein neu.r Kü. l r, neue Branntwein- pumpen u. Maaßspanne, wie auch ein brauch;

barer Wasserkessel, ? Faß groß. Endlich: di- ver ie neuenlplerneKüchengerathe, als: Sup- penkesseln, Kasserollen, Grützschüsseln, Me- lonen - und Krepettuchen - Formen, verschie;

dene Tiegel u. s. w. z'*

Endesunterzeichneter zeigt hierdurch an:

daß die beliebten pariser Briquets oder Zünds Hölzer, welche bisher von dem Inspektor des physikalischen und chemischen Kabinets, Herl'»

B . C'lsingk, bereitet worden, in kleinen und großen Quantitäten init trockner und flüssiger Masse, mit und ohne Besteck, an jeder Ta?

g szeit zu den billigsten Preisen bei ihm zu haben sind. Talling, Pedell, ^ wohnhaft im gr. Univ.-Gebaude.

Madame Stromer aus S t . Petersburg empfiehlt sich wahrend des Jahrmarkts dem hohen Adel und geehrten Publikum mit den allerneuesten Moden im Putz. Sie verspricht nicht allein die billigsten Preife, sondern wird sich äußerst angelegen seyn lassen, durch reelle Behandlung sich die Zusriedenheit zu erwer- ben. I h r e Wohnung ist im Hause der Fran Gouveruements - Sekretairin Kieseritzky zwi- schen dem neuen Universitatsgebaude und der

deutschen Kirche. z

Der hiesige Kaufmann Schamajeff, der so glücklich ist, seit vielen Iahren das Zutrauen

des stadtischen sowohl als des landischen P u ; >

blikums zu besitzen, empfiehlt sich bestens mit nachstehenden Waaren zn den billigsten Jahrs M a r k t s p r e i s e n : Zucker, Kassee, Karoliner Reis, Perlgraupen, Rosinen und Korinthen nebst dazu gehörigen kleinen Gewürzen, grü?

(15)

nem und schwarzem chinesischen Th^'e, frischen astrachanschen Weintrauben, feinstem moSko- wischen M e h l sack- u. liespfundweife, das Lpf.

4 N b . , wologdafchen Lichten, kafanifcher Seife und verschiedenen Pferdegeschirren. Ferner mit verschiedenen Ellenwaaren, alS Zih, Halbs zitz, geköpertem Nankin zu einem Rubel die Elle, baumwollenen und Madrastüchern von verschiedenen Gattungen, Bührenzeug, ges streifrer und weißer Leinwand, weißem und gereiftem Kallinko und Haman, besten Gatt Lungen Schreibpapier n. verschiedenem Rauchs

taback. ' Z

I t z i g Wallmann aus Neval empfiehlt sich einem hohen Adel und geehrten Publikum mit den auserlesensten meerschaumenen Pfeifen- köpfen. Anch reparirt er schadhaft gewordene Pfeifen. S e i n Logis ist bei dem Siiberarbeis 5er Herrn Hermann, im Hause der verwitt:

weten Frau Nathsherrin Pensa. z Einem hohen Adel und refpectiven P u - bliko empfehle ich mich hiermit wahrend deS hiesigen Jahrmarkts mit allen brauchbaren optischen Gläsern, besonders mit guten Kon- fervations-Augengläsern, welche von mir ei- genhändig geschliffen und polirt werden; üben Haupt bekommt man bei mir in Silber und S t a h l eingefaßte Brillen u. Lorgnetten; auch reparire ich schadhafte Perspektive und ders gleichen mehrere optischeInstrumente, und ver- spreche alles aufs Billigste zu liefern, und bitte um g neigten Zuspruch. M e i n Logis ist im Hause des Herrn Kanzellisten Töpffer im zweiten Sladttheile N r . 8».

Salomen Hirsch Hofeas, optischer Glasschleifer und Steinschleis

fer aus M i t a u . z Madame Brandt aus S t . Petersburg empfiehlt sich zum bevorstehenden Jahrmarkt als Putzmacherin einem hohen Adel und geehr- ten Publiko mit den neuesten Moden, und verspricht eine sehr prompte und solide Be- handlung für die billigsten Preise. I h r e Woh- nung ist im Lindströmschen Hause am großen M a r k t , eine Treppe hoch. z Eine ganz neu verfertigte Drehbank nebst Werkzeuge, wie anch ein Buch mit Kupfern zur Angabe der Drehkunst, ist zu Kauf zu ha- ben bei dem Drechslevmeister Büllau. z

Unterzeichneter giebt sich hiermit die E h r ' , sein unter dem Hanse des Herrn M a j o r s und Ritters von Krüdener etablirtes Waarcnlager, bestehend in Tuchen, Kasimir, Seiden- uni>

Baumwollenzeugen aller A r t , wie anch mehi reren andern Waaren, einem hohen Adel und resp. Publikum bestens zu empfehlen, und bits tet um geneigten Zusprnch, bei Versicherung der billigsten Preise und einer reellen u. prom- pten Bedienung. F. W . Wegener. z

I n «lein I j i - n .

i n 8iu«I

gu5i'i<^uiL5len i n - uncj ^usl.^nciz5c^^n n n i ^ e - , I j l l i i n e n - , nnci V^gll!5as»

m s n Tu <Ien ^ i l ü ^ i i ^ n l^iei^sn

n'oi-ul)6i> neue ante gratis sus- vvc>l-(jk?n.

A u f dem Gute Laiva sind gut gebrannte Ziegelsteine und Dachpfannen zn haben. DaS Nähere erfahrt man in meinem Hanse.

M a j o r Alexander v. Schwebs. 2 I c h zeige ergcbenst an, daß bei mir neue Stahl- und Eisenwaren, besonders A r m - u.

große plärre englische Feilen für Schmiede und Schlösser sehr billig zu haben sind. Auch sind in meinem nahe am M a r k t gelegenen Haufe in der cbern Etage drei Zimmer, nebst einem Domestikenzimmer im Gehöft, StallrauM, Wagenremise :c., jahrweise zu vermiethen.

H . D . Brock. 2 Der von S t . Petersburg hier angekom- mene Kaufmann D m i t r i Sinkoff empfiehlt sich mit Gewürz - und andern Waaren zu den billigsten Preisen. Seine Bnde befindet sich unter dem Mesterschen Hause am M a r k t , z

Gersten-Malz und vorzüglich guter W a f t ferefsig ist zum Verkauf in der Wohnung deS Herrn Landgerichts-Assessors v. Rennenkampff

im Wttdeschen Hause. 2

Z u oermiekhett.

B e i dem Färber Metzke ist eine obere

Wohnung zu virmiethen. 2

Bei mir, im zweiten Stadttbeil N r . 18, ist eine Wohnung von drei Zimmern, wie auch ein separates Zimmer zu vermiethen. — Auch ist in Kommission zu haben: gute Leinwand, drellene Handtücher, Schnupftücher u. graues Wollengarn» — Auch zeige ich ergebenst an.

(16)

daß H?8«YiVAxtig und zu jeder Zeit bei mir fer- tige, aus Messing versilberte Sargebeschiäge von verschiedener Gattung käuflich und auch

zur che zu haben sind. z

H . I . G r v M a n u , Brouce-Arbeiter.

I c h mache hierdurch bekannt, daß bei mir sowohl zum bevorstehenden J a h r m a r k t , wie auch jährlich verschiedene Zimmer zu vermies then sind» Nathsherrin Pensa. z I n dem vormaligen Vietinghvffschm, jetzigen Cubeschen Hause ist e»n Quartier mit Möbeln und Heizung, entweder jährlich oder zum Jahrmarkt zu vermiethen. 2 I m Hause des H n . Etatsraths Stiern- hielm sind zu dem bevorstehenden Jahrmarkt zwei warme und eine kalte Bude zu vermie-

then. 2

Entweder jährlich oder auch zum bevor?

stehenden Januar-> M a r k t ist in dem ehemali- gen Rosenkranzschen Hause, neben dem alten UniversllätSgebäude, N r . 66, die obere Etage mit dem uöthigen Zubehör, mit oder ohne Heizung, zu vermiethen, und kann gleich be- zogen tverden. Die Bedingungen sind in der Pude afli M a r k t zu erfahren bei

G . M . Berner.

M l Hause der verwittweten Madame Bxosk sind zum Jahrmarkt zwei Zimmer zu vermiethen. Auch ist daselbst sehr guter Was- seressig, eine leichte Brirschke und ein Schlit-

tey faufiich zu haben. 2

N u e t h g e s u c h .

Wer unweit dem großen M a r k t eine Ge- legenheit von — z Zimmern, nebst Keller, zu einer Weinhandlung zu vermiethen hat, be- liebe sich der Miethe wegen an den Weinhand- ler Herrn A . H . Sberleirner zu wenden. z

Diensksncliende.

Eine Person, welche früher auf dem Lande als Haushälterin w a r , wünfcht wieder als solche tu!gestellt zu. werden. Zu erfragen ist ße üi der Expedition d.iefer Zeitung. 2 E i n Lutger Ausländer wünscht die hiesige Landwirthschafe quf einem großen Gute u»

Ehstlavü. z.« exlenM» L r spricht ehstiusch.

schreibt und rechnet gut, und kann gute Zeug, nisie seiner Führung vorzeigen. Näheres» .ch- Vicht in der ZeitungS-Eicp.'dition. 2

ES wünscht Iemaiit ein n russischen J u n - gen , der das Schuhmacher^andwerk erlernt h , t , in Dienst abzugeben. Wo i ie sehr .'m Nehmlichen Bedingung n zu erfahren sind, er- fährt man «n der ZettungsiExpeditlot».

Person, die verlangt wird.

Der Herr Hofrath v. Fuhrmann wünscht einen guten und geschickten Diener bei sich in Dienst zu nehmen. Ein solcher kann sich, der Bedingungen wegen, täglich bei ihm melden im neueu Hause des Herrn Arrentators Drei wing, gegenüber der Weinhandlung des H r n .

Rathshcrrn Werner junior. 2

Abreisender.

Der Steingutfabrikant Carl Friedrich Ellinger ist willens, von hier abzureisen. Er ersucht daher diejenigen, welche von ihm zu fordern haben, sich bei der Polizei - Verwal.' tung zu melden.

Angekommene Fremde.

Den 2ten J a n u a r .

J h r o Excellenz, die Frau Gouverneurin von Uexknll, aus Neval, kogirt bei der Frau Etatsräthin von Oettingen.

Herr Kollegien.Sekretair Rawitfch und Herr Gouvernenients-Secretair von Bock, logi- ren im Wibergschen Hause. Herr Kirch- spielsrichter La Trobe, von P a i j u s , und Herr Kaufmann S t e i n , von Riga, logiren bei Ahland. Die Kausteute Herzberg, Wa- genheim und Steinhart), von M i t a u , lo- giren bei dem H n , Rathsherrn Brock. D i e Putzmacherin B r a n d t , von Petersburg, lo!

girt bei Bader. Herr Friedr. v. Stein u.

Herr Carl Sewich, logiren bei dem Herrn Nathöherrn Wigand. Herr Baron Wulff, von Gulben, und Herr Baron Rosen, vott Weingerben, loAirt bep Cläre.

(17)

Dbrptsche Zeitung.

3 -

Mittwoch, den 9. Januar, 1818'

I s t z u d r u c k e n c r l c i u b t w o r d e n .

I m N a m e n der Kaiserl. Univerfitäks - i^eiisiir: l ) . F . E. N a m k> a ch , ^cnsi.'c.

Inländische Nachrichten.

Dem Rektor der dörptschen Universität, Professor Giese, ist zurBelohnung feines eifri- gen Dienstes, Alkergnädigst der S t . Annen- Hrden zweiter Klasse verliehen.

Am 1 7 . D e c . v . J . istSe. Königs. Hoheit der P r i n z Wilhelm von Preußen in WjäSma eingetroffen, und denselben Tag von da, auf dem Wege nach Smolensk, weiter gereist.

Dem Chef einer Abtheilung im Departe- ment deS Volksunterrichts, Kollegien - Rath Balemann, ist für den bewiesenen, ausge- zeichneten Eifer im Dienste, eine lebensläng- liche Pension von 2500 Nbl. jahrlich, nußer dem Gehalte, den derselbe als Chef der Abthei- lung bezieht, Allergnädigst ertheilt worden.

Allerhöchster Befehl S r . Kaiserl. M a j . , ertheilt bei der Parole zu Moskau, am 2;.Dec. 1817.

Befördert wird für Auszeichnung im Dien- ste: bei der I n f . der Oberstlieut. vom Paw- lowskschen L. G . Reg. Hesse zum Obersten.

Wegen erhaltener Wunden werden zu Ba- taillons der inneren Wache versetzt: bei der I n f a n t e r i e , I n f . Regimenter: vomSelengin- schen der M a j . Witten I I . zum Pskowschen. Zu Kommando's Dienst verrichtender I n v a l i d e n : vom Alexopolschen I n f . Reg. der Lieur. Beh- rens zum MirgorodschenKommando.— Krank- heits halber, vom I n f . Regim. zum Garnison- bataillon: Vom Koporischen der Fähnr. M i - kulin zum Troitzkischett. Vom I n f . Regiili. zu Kommando's Dienst verrichtender I n v a l i d e n : vom Nisowschen der Unterbeut. Schaumann zum Ssimbirskischen.

B e r l i n , den 6. J a n .

Ungeachtet man zu verbreiten sucht, daß die Universität zu B e r l i n nicht verlegt werde, so ist solches doch nur zu gewiß. Doch eben so gewiß ist es, daß es der Wunsch der mei- sten Professoren ist: daß die Universität dort bleiben möge. Sonach versteht es sich von selbst, daß die bisher mit derselben verbunden gewesenen chirurgische» und medicinischenIn?

(18)

M u t e davon getrennt werden, und nach wie vor m Berlin bleiben.

Am 4ten dieses, Morgens um 4 Uhr, verlor V e r l i n einen seiner berühmtesten M a n ; ner, den Herrn Johann Gottlieb Walter, kös ni.ql. G e h . R a t h , ersten Professor der Physik, Anatomie und Entbindungskunst bei dem ehe-

maligen IVÜsclico-^kirurAicum

Mitglied der Akademie der Wissenschaften, ge- boren in Königsberg in Preußen den 1. J u - lius 1734.

Frankfurt, den 28. Dec.

Z n einem unsrer heutigen Blatter liest man Nachstehendes aus Nhein-Preußen: „ W i r hatten gehofft, durch Vertäuschung und andere Anordnungen, die in mehrern Gegenden von Nord-Deutschland S t a t t haben sollten, eine Erweiterung unsers Gebiets zu erhalten, mit welchem alsdann die jetzigen Besitzungen der Herzoge von Sachsen-Koburg, Oldenberg :c.

auf dem linken Rhein-Ufer, die mit den Staa- ten dieser Fürsten nicht im mindesten Zusam- menhang stehen, und gewissermaßen eine A r t von Kolonie der Hauptlande bilden, vereinigt worden waren. Allein man hat bald die Ueber- zeugung erlangt, daß die Unterhandlungen, die über diesen Gegenstand angeknüpft worden sind, nicht leicht zum erwünschten Ziel führen werden, weshalb sie auch nichr weiter fortge- setzt wurden. Seitdem heißt es, es seyenun- serm Hof neuerdings Vorschlage desfalls gel macht worden, wovon die Bestätigung zu er- warten."

Mainstrom, den ZO. Dec.

Die Negierung in Greitz hat vor einiger Zeit im Amts- und Verordnungsblatt ein vor 80 Jahren gegebenes Gesetz erneuert, vermöge dessen allen Unterthanen untersagt ist, das W i l d durch Abhetzen mit Hunden oder' mit Schießen von den Feldern zu verscheuchen.

Zwar soll ihnen erlaubt seyn, an den Or- ten, wo das Getreide vor dem W i l d gehütet werden muß, einen Hund auch über Nachts mit auf das Feld zu nehmen, jedoch dergestalt, daß er an einem Strick geführt oder angepflöckt werde.

Würzburg, den -»2. Dec.

W i r sind hier wegen der unruhigen Volks- stimmung, die man in der S t a d t und auf dem

Lande bemerkt, in der größten Angst. Es hat sich eine Gesellschaft gebildet, die sich selbst die Brandgesellschaft nennt, welche überall h i n , wo sie glaubt, daß sich ein M a n n mit wucherischem Fruchlhandel befaßt, Brandbriefe schickt, mir der D r o h u n g , daß wenn am näch- sten Markttage derFruchtpreis nicht bedeutend siele, man das Haus des Bedrohten anzün- den würde. Leider bleiben diese Briefe nicht ohne Wirkung, denn seit acht Tagen vergeht beinahe keine Nacht ohne Brand in einem oder sogar in einigen Ortschaften unserer Umgebun- gen. Mehrere Müller und Bäcker unserer S t a d t haben solche Briefe erhalten, und es versteht sich von selbst, daß in den bedrohten Hausern die strengsten Vorsichrsmaaßregeln er- griffen werden. Seitdem aber auch bei der hiesigen Polizei ein solcher B r i e f ankam, der mit Anzünduug der Stadt an vier Ecken drohte, wenn bis zum Jänner der sechspfündige Laib Brod nicht bis auf 20 Kreuzer im Preise sinke, ist man auf ernstliche Maaßregeln bedacht.

Vom M a i n , den 28. Dec.

Zu Erlangen ist die Markgräfin von Bai- reuth, Sophie Karoline M a r i e , im Listen Zahre ihres Alters verstorben. S i e war die Tochter des Herzogs K a r l von Braunschweig, Enkelin König Friedrich Wilhelm deS Ersten von Preußen, und Schwester des Herzogs K a r l Ferdinand von Braunschweig, der an den bei Auerstädr erhaltenen Wunden starb, und seit ; ; Zahren Wittwe des Markgrafen Frie- drich von Baireuth.

Bei dem Neformations-Iubiläum zu Heils bronn trug ein Nachkomme der lutherischen Familie, Peter Luther aus Mansfeld, einrei- sender Handwerker, dem feierlichen Zuge ein Exemplar der Bibelübersetzung voran.

Aus der Türkei, den 2 z. Nov.

Briefen aus Alexandrien in Egypten vom 28. Oktober zufolge, war der Pascha von Egypten durch die Nachricht von einem Siege erfreut worden, welchen einer seiner Söhne im Lande Pemen (in Süd-Arabien) über die Wahabiten erfochten hat. Es scheint, daß gedachter Pascha seine Herrschaft über den größten Theil von Arabien auSzudchuen trach- tet, in welchem Lande er bereits Medina,

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

chen Schlosse als Kaplan sungirte, hat es sich ergeben, daß er ein Frauenzimmer sep. Nach dieser Entdeckung soll er die Flucht ergriffen haben. Die Fabrikation der

streckt, auch noch einige hundert nachlassige Zahler, sich unter denen, welche zu den zahlenden gerechnet werden, befinden, so wurde von den Vorstehern der

Die Schüler sollen  sich darüber klar werden, dass das Bedürfnis, allein oder in Gemeinschaft zu sein, je nach Stimmung, Charakter, Situation .... unterschiedlich ausgeprägt ist,

aufzeigt und näherbringt, Š sich mit Jugendsprache, Anglizismen, politischer Korrektheit, Netzjargon und Euphemismen auseinandersetzen, Sinn und Funktionen erkennen,

Ihnen genügt eine niedrigere Temperatur zum Entzünden.. Beispiele: Papier,

Ufa, vom 21. Der bier aus Baschkiren und Meschtscheräken formirten Kosakenregimenter sind bcrcils sämmtlich von hier auf den Marsch gegangen. Sie bestehen

selben, rechtsgültige An'piüche haben oder Einwen- dungen machen zu können vermeinen, stch damit nach Vorschrift des Rigischen unv hiestgen Sradt-.. April 5817.« bei

Daß man das Bedürfnis solcher Lehranstalten gefühlt, zeigt der Bestand der mannig- faltigen Real- und polytechnischen Schulen des Auslandes; in unfern