PATIENTENBEFRAGUNG
Akzeptierte Wartezeit wird geringfügig überschritten
Beim Hausarzt warten Patienten durchschnittlich 40 Minuten, beim Facharzt 39 Minuten.
W
artezeiten belasten das posi- tive Arzt-Patienten-Verhält- nis nicht“, fasst Dr. med. Klaus Bittmann, Vorsitzender des Verban- des der niedergelassenen Ärzte Deutschlands, die Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung der Bren- dan-Schmittmann-Stiftung zusam- men. Für die Studie „Vertragsärzte im Urteil ihrer Patienten“ waren von Anfang Oktober 2008 bis Ende April 2009 Fragebögen an Patien- ten ausgegeben worden. Bis ein- schließlich 15. Juni 2009 lagen 2 379 Bewertungen aus 58 Arztpra- xen zur Auswertung vor.Allerdings seien die Beurteilun- gen der Wartezeiten bei Arztbesu- chen sehr differenziert ausgefallen, so die Stiftung. Demnach waren Zahnarztpatienten (90,1 Prozent) deutlich häufiger zufrieden als Pa- tienten von Haus- (67,5 Prozent) und Fachärzten (66,3 Prozent).
„Offensichtlich werden die Erwar- tungen der Patienten der Haus- und Fachärzte an die Wartezeiten unzu- reichender erfüllt“, erklären die Au- toren. Die längeren Wartezeiten bei den Haus- und Fachärzten könnten mit den unterschiedlichen Längen der Arbeitstage und dem ebenfalls
sehr unterschiedlichen täglichen Patientenaufkommen in den Praxen in Zusammenhang stehen, vermu- ten die Studienautoren.
Die Wartezeit bei den Zahnärz- ten betrug der Untersuchung zufol- ge im Durchschnitt 20,10 Minuten.
Das war nur die Hälfte der Zeit, die Patienten beim Hausarzt (40,32 Mi- nuten) beziehungsweise beim Fach- arzt (38,85 Minuten) einplanen mussten.
Bemerkenswert sei, dass die von den Patienten noch akzeptierte War- tezeit nur geringfügig über der tat- sächlichen Wartezeit liege, heißt es in der Studie. Demnach akzeptieren die Hausarztpatienten durchschnitt- lich eine Wartezeit von 33,80 Minu- ten, was 6,52 Minuten unter der tat- sächlichen durchschnittlichen War- tezeit liegt. Bei den Zahnärzten war die akzeptierte Wartezeit sogar über sieben Minuten länger als die tat-
sächliche. JF