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Escape-Rooms für den Politikunterricht

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Academic year: 2022

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INHALTSVERZEICHNIS INHALTSVERZEICHNIS

Einführung in die Arbeit mit Escape Rooms . . . 4

🟊 Escape Rooms und Breakouts . . . 4

🟊 Aufbau eines Breakouts . . . 4

🟊 Einsatz im Unterricht . . . 5

🟊 Gestaltung eigener Breakouts . . . 6

Organisationshilfen . . . 8

🟊 Checkliste zur Vorbereitung und Durchführung eines Breakouts . . . 8

🟊 Leitfragen Reflexionsrunde . . . 8

Breakout: Kommunalpolitik . . . 9

🟊 Hinweise für die Lehrkraft . . . 9

🟊 Einstieg . . . 15

🟊 Hilfen . . . 16

🟊 Rätsel . . . 17

Breakout: Umweltpolitik . . . 23

🟊 Hinweise für die Lehrkraft . . . 23

🟊 Einstieg . . . 30

🟊 Hilfen . . . 31

🟊 Rätsel . . . 32

Breakout: Sozialpolitik . . . 37

🟊 Hinweise für die Lehrkraft . . . 37

🟊 Einstieg . . . 43

🟊 Hilfen . . . 44

🟊 Rätsel . . . 46

Breakout: Föderalismus . . . 51

🟊 Hinweise für die Lehrkraft . . . 51

🟊 Einstieg . . . 59

🟊 Hilfen . . . 60

🟊 Rätsel . . . 62

Breakout: Bundespolitik . . . 68

🟊 Hinweise für die Lehrkraft . . . 68

🟊 Einstieg . . . 77

🟊 Hilfen . . . 78

🟊 Rätsel . . . 79

Breakout: Europäische Union . . . 86

🟊 Hinweise für die Lehrkraft . . . 86

🟊 Einstieg . . . 93

🟊 Hilfen . . . 94

🟊 Rätsel . . . 95

Breakout: UNO . . . 102

🟊 Hinweise für die Lehrkraft . . . 102

🟊 Einstieg . . . 110

🟊 Hilfen . . . 111

🟊 Rätsel . . . 113

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olitikunterricht 5–10 erlag

EINFÜHRUNG IN DIE ARBEIT MIT ESCAPE ROOMS EINFÜHRUNG IN DIE ARBEIT MIT ESCAPE ROOMS 1. ESCAPE ROOMS UND BREAKOUTS

1. ESCAPE ROOMS UND BREAKOUTS

Seit Jahren erfreuen sich sogenannte Escape-Rooms – auch Exit Games oder Exit Rooms genannt – in vielen Großstädten weltweit einer immer größeren Beliebtheit .

Bei diesem Spiel wird eine Gruppe aus mehreren Personen für eine bestimmte Zeit – in der Regel zwischen 45 und 90 Minuten – in einem Raum eingeschlossen . Um die Mission zu erfüllen bzw . rechtzeitig aus dem Raum zu entkommen, müssen Hinweise gefunden, verschiedene Rätsel gelöst, Gegenstände manipuliert und Schlösser, Geheimgänge und -türen geöffnet werden . Je besser man dabei als Team zusammenarbeitet, Aufgaben verteilt und miteinander kommuniziert, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, erfolgreich zu sein . Problemlösendes Denken und

Teamwork stehen im Vordergrund . In der Regel wird dabei jedes Team über Kameras beobachtet, sodass der*die Spielleiter*in gegebenenfalls eingreifen und Hinweise geben kann .

Die Grundidee der Escape-Rooms kann in abgewandelter und angepasster Form auch auf das Klassenzimmer übertragen werden – natürlich ohne die Schüler*innen im Klassenzimmer einzusperren . Man spricht dann von einem (Edu)Breakout, das seinen Ursprung in den USA hat . Breakouts können durchaus unterschiedlich gestaltet sein, das zugrundeliegende Prinzip entspricht jedoch immer der Grundidee der Escape-Rooms: Die Schüler*innen verfolgen in ihren Teams ein gemeinsames Ziel, das hier letztlich darin besteht, sich durch das erfolgreiche Lösen des Breakouts, das sich aus verschiedenen Aufgaben und Rätseln zusammensetzt, von einer anderen Aufgabe zu befreien . Die Lösung der anderen Aufgabe verbirgt sich in einer mit einem Zahlenschloss gesicherten Schatzkiste . Diesen Code gilt es zu knacken .

2. AUFBAU EINES BREAKOUTS 2. AUFBAU EINES BREAKOUTS

Das Breakout beginnt mit einer Rahmengeschichte bzw . einem Einstieg, der eine doppelte Funktion hat . Zum einen sollen die Schüler*innen zum Thema hingeführt werden, zum anderen definiert der Einstieg eine Lücke, die es zu schließen gilt: Entweder durch das Erledigen einer für die Schüler*innen meist eher „unangenehmen“ (Haus-)Aufgabe oder aber durch das Lösen der verschiedenen Aufgaben und Rätsel des entsprechenden Breakouts .

So kann als Einstieg beispielsweise der Anfang einer Geschichte gewählt werden, deren Ende man als Hausaufgabe recherchieren oder selbst schreiben muss . Von dieser Aufgabe können sich die Teams „befreien“, indem sie die Aufgaben und Rätsel des Breakouts erfolgreich meistern . Knacken die Schüler*innen auch den letzten Code, erfahren sie, wie die Geschichte ausgeht .

Die Idee der „Befreiung“ von (Haus-)Aufgaben ist dem Grundgedanken der Escape-Rooms und der Befreiung daraus geschuldet . Natürlich aber sollte dies nur als kleiner Anreiz gelten . Die Grundmotivation der Schüler*innen sollte schon allein aus der Rätselspannung sowie ggf . dem Wettbewerb entstehen .

Im Anschluss an den Einstieg erhält jedes Team jeweils alle Rätselblätter sowie Hinweiskarten als Kopie (z . B . in einem geschlossenen Umschlag) .

Die Teams beginnen mit dem Starträtsel, dem als einziges Rätselblatt kein Code zugeordnet ist . Das Starträtsel ist verhältnismäßig leicht zu lösen und will so den Schüler*innen ein erstes Erfolgserlebnis verschaffen und ihre Motivation erhöhen .

Beim Starträtsel – wie auch bei allen anderen Rätselblättern – geht es darum, einen Code zu ermitteln, durch den das nächste Rätselblatt identifiziert werden kann. Der Code ist auf den Rätselblättern jeweils oben rechts angegeben . Um ein Rätselblatt zu lösen, wird in manchen Fällen zusätzlich eine Hinweiskarte benötigt . Natürlich können auch weitere Materialien und

🟊

🟊

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Ansgar Stich: Escape Rooms für den Politikunterricht 5–10 © Auer Verlag

EINFÜHRUNG IN DIE ARBEIT MIT ESCAPE ROOMS EINFÜHRUNG IN DIE ARBEIT MIT ESCAPE ROOMS

ist gefragt. Sind dennoch Hilfestellungen von Seiten der Lehrkraft notwendig, so sollte darauf geachtet werden, dass die Lernmotivation und Anstrengungsbereitschaft der Schüler*innen unterstützt wird, die Teams aber gleichzeitig das Gefühl haben, die Aufgabe selbstständig und kooperativ lösen zu können.

Im Idealfall sollten tatsächlich alle Teams das Breakout erfolgreich absolvieren und den Abschlusscode knacken, sodass die Schüler*innen aufgrund ihres Erfolgserlebnisses auch zukünftige Breakouts motiviert angehen.

Die Teams werden für das Breakout unterschiedlich viel Zeit benötigen. Die Lehrkraft sollte sich daher bereits im Vorfeld überlegen, wie die Gruppen weiter beschäftigt werden können, die vielleicht schon zehn oder fünfzehn Minuten vor den anderen Teams den Abschlusscode gefunden und die Schatzkiste geöffnet haben. So könnten die Schüler*innen beispielsweise angehalten werden, schwächere Teams, die die Rätsel noch nicht gelöst haben, mit Tipps zu unterstützen.

Ist den Schüler*innen die Arbeitsform bekannt, kann auch mit Zeitvorgaben gearbeitet und das Breakout als Wettbewerb gestaltet werden. Die Gruppe, die das Zahlenschloss als erstes knackt, erhält einen zusätzlichen Preis (z. B. eine Urkunde/Auszeichnung oder einen Gutschein). Teams, die nicht innerhalb der Zeitvorgaben zum Abschluss kommen, müssen die restlichen Arbeitsblätter als Hausaufgabe bearbeiten. Darüber hinaus können zusätzlich Zeitstrafen eingeführt werden. So könnte beispielsweise jede eingeforderte Hilfestellung eine Zeitstrafe nach sich ziehen.

Hier sind unterschiedliche Varianten und Spielformen denkbar.

Im Idealfall sollten die Rätsel nach der Durchführung des Breakouts inhaltlich nachbesprochen werden. Dies gilt im Besonderen für die Rätsel, bei denen der Lösungsweg stark durch das jeweilige Rätselelement gesteuert ist, man also beispielsweise die Lösung (nur deshalb) gefunden hat, weil man die Silben eines Wortes richtig zusammengesetzt oder eine kleine Rechnung richtig gelöst hat.

Die Lehrkraft sollte nach Regeln bzw. Inhalten fragen, die mutmaßlich noch nicht allen Schüler*innen tatsächlich geläufig sind. Darüber hinaus sollten die Inhalte durch weitere Anwendungen gefestigt werden – auch bei den Breakouts, die auf Wiederholung bzw.

Festigung zielen.

Je nach Klasse und Durchführungssituation kann außerdem eine Reflexion der Gruppenarbeit sinnvoll sein.

4. GESTALTUNG EIGENER BREAKOUTS 4. GESTALTUNG EIGENER BREAKOUTS

Breakouts können im Grunde für nahezu alle Unterrichtsfächer und Klassenstufen erstellt und eingesetzt werden. Für die Gestaltung eigener Breakouts gilt, dass gerade auch im Politikunterricht andere Formate vielfältige Möglichkeiten eröffnen. Hier wäre nicht nur an fast schon klassische Bereiche wie Hörtexte aller Art (Reden usw.) zu denken, sondern auch an den gesamten Bereich der informationstechnischen Grundbildung (Internetrecherche, Datensicherheit usw.). Da heute praktisch jede*r Schüler*in ein Smartphone besitzt,

lassen sich solche Elemente (z. B. auch aktuelle Artikel bzw. Homepages, Links zu Trailern, Animationsfilme usw.) leicht einbauen.

Breakouts können jedoch auch komplett digital vorbereitet und durchgeführt werden. So gibt es verschiedene Webtools, wie z. B. learningapps.org oder h5p.org, mit denen digitale Rätsel bzw. interaktive Lerninhalte erstellt werden können, die dann mit einem Tablet oder Smartphone über einen QR-Code® direkt aufgerufen und bearbeitet werden können.

🟊

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ORGANISATIONSHILFEN ORGANISATIONSHILFEN

olitikunterricht 5–10 erlag

CHECKLISTE ZUR VORBEREITUNG UND DURCHFÜHRUNG EINES BREAKOUTS CHECKLISTE ZUR VORBEREITUNG UND DURCHFÜHRUNG EINES BREAKOUTS

Benötigte Materialien:

Schatzkiste (ggf. je Team)

dreistelliges Zahlenschloss mit verstellbarer Kombination (ggf. je Team) ggf. Smartphone / Tablet (je Team)

ggf. Umschlag für die Hinweiskarten und Rätselblätter (je Team) ggf. Taschenrechner (je Team)

„Belohnung“ für das schnellste Team

Kopiervorlagen (je Team):

Einstieg Hinweiskarten Starträtsel Rätsel Rätsel Rätsel Rätsel Rätsel Abschlussrätsel

Lösung des Einstiegs für die Schatzkiste

🟊

🟊 Leitfragen Reflexionsrunde

LEITFRAGEN REFLEXIONSRUNDE LEITFRAGEN REFLEXIONSRUNDE

Mögliche Leitfragen:

🟊 Wie habt ihr als Team zusammengearbeitet?

🟊 Wie habt ihr die Aufgaben in eurem Team aufgeteilt?

🟊 Warum seid ihr beim Breakout (nicht) erfolgreich gewesen?

🟊 Wie sieht gute Teamarbeit aus?

🟊 Was habe ich über mich und mein Team beim Breakout gelernt?

🟊 Was würde ich beim nächsten Breakout wieder genauso machen, was würde ich anders machen?

🟊 Welche Aufgabe(n) war(en) für mich besonders leicht, welche war(en) besonders schwer? Begründe.

🟊 Was habe ich inhaltlich gelernt? Fasse den Inhalt in wenigen Sätzen zusammen.

🟊 Welche Erfahrungen aus dem Breakout könnt ihr auch auf andere Situationen übertragen?

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Ansgar Stich: Escape Rooms für den Politikunterricht 5–10 © Auer Verlag

BREAKOUT: KOMMUNALPOLITIK BREAKOUT: KOMMUNALPOLITIK HINWEISE FÜR DIE LEHRKRAFT HINWEISE FÜR DIE LEHRKRAFT

🟊 Niveau: Einstiegsklasse

🟊 Dauer: 1–2 Unterrichtsstunden

🟊 Einführung

🟊 Vorkenntnisse: allgemeines Wissen, Sachunterricht der Grundschule

Didaktische Situierung

Dieses Breakout kann in unteren Klassen zum Einstieg in das Thema Kommunalpolitik oder sogar in den Politikunterricht insgesamt verwendet werden. Nicht wenige Aspekte lassen sich in der direkten Lebenswelt der Schüler*innen verorten. Ein grundsätzliches Verständnis für die Arbeit von Gemeinderät*innen und Bürgermeister*innen wird vermittelt, eine Reihe von Aspekten müssten jedoch noch vertieft werden. Dies kann entweder durch Referate oder auch weiteren Unterricht der Lehrkraft geschehen. Dort kann dann immer wieder auf motivierende Aspekte dieses Breakouts zurückgegriffen werden. Eine weiterführende Aufgabe könnte auch sein, das weitere Ergehen des Bürgermeisters aus der Rahmengeschichte oder andere Fälle von überraschenden „Außenseitererfolgen“ zu recherchieren und der Klasse vorzustellen.

Grundsätzlich eignet sich diese Einheit auch für Vertretungsstunden, da sie ohne großes, durch vorherigen Unterricht zu vermittelndes Vorwissen auskommt. Allerdings sollten dann vielleicht ein oder zwei Rätsel vom Ende her weggekürzt werden, um das Ganze innerhalb einer Schulstunde schaffen zu können.

Übersicht über die Rätsel und Lösungen

KOMMUNALPOLITIK: STARTRÄTSEL KOMMUNALPOLITIK: STARTRÄTSEL

Kurzbeschreibung Die Schüler*innen identifizieren kommunale Aufgaben, indem sie abgrenzen, welche der angedeuteten Politikfelder nicht in den kommunalen Bereich gehören. Das lässt sich auch ohne spezifisches bzw. mit wenig Vorwissen bewerkstelligen, da z. B.

beim Geld, dem Euro, schon im Namen klar zu sein scheint, dass es eine höhere Aufgabe ist. Auch dass Kommunen keine Landesgrenzen an den Ortsausgängen haben, lässt sich aus dem allgemeinen Weltwissen erschließen.

Das Rätsel ist durch die fehlenden Vokale etwas erschwert, um den

„Knobelreiz“ zu erhöhen.

Das Ergebnis der geforderten Rechnung ist der Code des nächsten Rätsels.

benötigte Materialien 🟊 Starträtsel

🟊 evtl. Taschenrechner

🟊

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olitikunterricht 5–10 erlag

BREAKOUT: KOMMUNALPOLITIK BREAKOUT: KOMMUNALPOLITIK

Lösung Bild Politische Aufgabe Rechnung Zahl der politischen Aufgabe 1 Landesverteidigung (27)

2 Spielplatzbau (41) 41 3 Grenzsicherung (99)

4 Kernenergie (13)

5 Schwimmbadbetrieb (20) 20 6 Wasserversorgung (23) 23 7 Traditionsfeste (42) 42 8 Geldpolitik (19)

9 Feuerwehr (37) 37

10 Bestattungswesen (16) 16

39 addiert mit 179

= Code 218

KOMMUNALPOLITIK:

KOMMUNALPOLITIK: CODE 218 CODE 218

Kurzbeschreibung Die Schüler*innen füllen einen Lückentext mithilfe eines

Silbenspeichers. Als Ergebnis entsteht ein Lexikoneintrag, der den Begriff Stadt- bzw. Gemeinderat erläutert. Auf diese Weise wird das Wissen um diese wichtigen kommunalen Ämter vermittelt. In einem Nachgespräch können dann ggf. unklare Begriffe noch erklärt werden.

Übrigbleibende Silben sollen dann so zusammengesetzt werden, dass ein Zahlwort entsteht. Dieses Zahlwort kann nur auf eine Art gebildet werden, da sich die Silben „ein“ und „acht“ nicht tauschen lassen, und bildet den Code für die nächste Aufgabe.

Digitale Alternative

Über den QR-Code ist eine vereinfachte Version dieses Rätsels abrufbar: Der Lexikoneintrag ist hier ebenfalls als Lückentext gestaltet. Die Schüler*innen setzen die vorgegebenen Wörter an der passenden Stelle ein und erhalten so direkt den Code für die nächste Aufgabe.

benötigte Materialien 🟊 Rätsel Code 218

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Ansgar Stich: Escape Rooms für den Politikunterricht 5–10 © Auer Verlag

BREAKOUT: KOMMUNALPOLITIK BREAKOUT: KOMMUNALPOLITIK

Für die Schatzkiste

Baden-Württembergs erster schwarzer Bürgermeister

Ein Ort bei Heidelberg hat den ersten schwarzen Bürgermeister Baden-Württembergs gewählt. John Ehret war schon als Kind ein Star in der Gemeinde Mauer, arbeitete später beim BKA. Seine Hautfarbe war nie ein Problem, sagt er. Heute tritt der 40-Jährige sein Amt an. John Ehret hat kaum Wahlkampf gemacht. Er hat keine Plakate aufgehängt, keine Hochglanz-Broschüren in die Briefkästen geworfen, keine Klinken geputzt und erst als letzter von fünf Bewerbern seine Kandidatur bekannt gegeben. Trotzdem holte er in der Stichwahl 58,1 der Stimmen. Das früher so konservative Baden-Württemberg hat nun nicht nur einen grünen

Ministerpräsidenten, sondern auch einen schwarzen Bürgermeister – den ersten im Bundesland. Diesen Freitag tritt er in der 4000-Seelen-Gemeinde Mauer bei Heidelberg seinen Dienst an.

Hier Einstiegstext einfügen

Doch er euphorisierte die Menschen. Zum einen natürlich mit seiner

bemerkenswert charmanten Lockerheit. Seinem Stichwahl-Konkurrent Hagen Zuber, Rechnungsamtsleiter im Rathaus von Mauer, wurde schnell klar, dass Ehret die Stimmen zufliegen. Der 35-Jährige hörte bei seinen Hausbesuchen von etlichen Wählern: „Sie sind sympathisch, aber John Ehret ist sympathischer.“ Da halfen auch die Hochglanz-Broschüren nichts, die Zuber verteilte. Ein Einwohner schrieb in einem Online-Kommentar der „Rhein-Neckar-Zeitung“: „Herr Ehret überzeugt einfach mit allem, was er hat, wie z. B. Bürgernähe, Sympathie, Kompetenz, Freundlichkeit.“

Zum anderen war da noch der Obama-Effekt. „Eigentlich wollte ich nie meine Hautfarbe in den Vordergrund stellen“, wie er sagt. Doch er konnte sich dann doch nicht verkneifen „Yes, we can“ auf seine Facebook-Seite zu schreiben. „Wir wählen Obama“, sollen die Kinder in den Schulen gesagt haben. Und auch den Älteren muss es irgendwie gefallen haben. Obama – Ehret, Amerika – Mauer. Ein kleines bisschen Geschichte schreiben. Sie kennen sich ja damit aus. 1907 wurde der Ort berühmt, weil man den ältesten Knochenfund der Gattung Homo (heidelbergensis) in Deutschland fand: den „Unterkiefer von Mauer“, geschätzt 600.000 Jahre alt. Ehret sagt, mit dem Obama-Slogan habe er nur ausdrücken wollen, dass er gemeinsam mit den Bürgern die politische Zukunft gestalten wolle.

Am Wahlabend des 6. Mai versammelten sich 400 Menschen vor dem Rathaus in Mauer. Um 18.45 Uhr nahm der Gemeinderat und stellvertretende Bürgermeister Joachim Frühauf das Mikrofon in die Hand, verkündete erst das Wahlergebnis und dann den Sieger. Beifall, Jubel, Freudentränen. Ehret umarmte seine Frau. „Egal ob ihr mich beim Bäcker, beim Einkaufen oder beim Spazierengehen trefft, bitte erzählt mir, wo der Schuh drückt“, sagte Ehret auf der Bühne. Doch zunächst will er in seine Aufgaben hineinwachsen. Und dann ist da auch noch die andere Sache. Plötzlich ist er, der nie gegen Diskriminierung kämpfen musste, ein Vorbild für schwarze Menschen in Deutschland, jemand, der zeigt, was möglich, ja normal geworden ist im Land. Vorkämpfer für die Sache der Schwarzen in Deutschland möchte er dann aber doch nicht sein, sagt er. „Dafür fühle ich mich zu deutsch.“

Quelle: SPIEGEL.de, Jan Söfjer, 01.06.2012, https://www.spiegel.de/politik/deutschland/baden-wuerttemberg-john- ehret-ist- der-erste-schwarze-buergermeister-a-836281.html

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olitikunterricht 5–10 erlag

BREAKOUT: KOMMUNALPOLITIK BREAKOUT: KOMMUNALPOLITIK

HILFEN HILFEN KOMMUNALPOLITIK: HINWEISKARTE 1

KOMMUNALPOLITIK: HINWEISKARTE 1

A B M D E

1 2 3 4 5

F G H L R

6 7 8 9 1

🟊

KOMMUNALPOLITIK: HINWEISKARTE 2 KOMMUNALPOLITIK: HINWEISKARTE 2

Die Wörter sind waagerecht und senkrecht sowie vorwärts und rückwärts angeordnet.

K H U V C L O R C Z

Y S K L Y E Ö H S T

B A U O R D N U N G

G C L Ö X N Q F D Ä

H V T H R A W B Y F

E H U R W H S A F Ö

O B R F I L T L O O

R H E K R E V L I T

P L Ä Q I Z G Ü L E

Ü Ö H Q P N H M T R

S U F R E I Z E I T

W E Z W Ü E M G Z F

DIGITALE ALTERNATIVE DIGITALE ALTERNATIVE

RÄTSEL CODE 218 RÄTSEL CODE 218

DIGITALE ALTERNATIVE DIGITALE ALTERNATIVE

RÄTSEL CODE 181 RÄTSEL CODE 181

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Ansgar Stich: Escape Rooms für den Politikunterricht 5–10 © Auer Verlag

BREAKOUT: KOMMUNALPOLITIK BREAKOUT: KOMMUNALPOLITIK

RÄTSEL RÄTSEL RÄTSEL RÄTSEL STARTRÄTSEL

STARTRÄTSEL

Die Bilder stellen Aufgaben dar, die in einem demokratischen Staat wie die Bundesrepublik Deutschland von gewählten Gremien geregelt werden. Hier unterscheiden sich die

Zuständigkeiten je nach Ebene. Bei den hier dargestellten Aufgaben sind manche dabei, die von der untersten Ebene, den Kommunen und ihren Stadt- bzw. Gemeinderäten, entschieden werden dürfen. Es sind auch manche vorhanden, die ein höheres Gremium wie z. B. der Bundestag überwiegend regelt. In dem Kästchen findet ihr die Bezeichnungen dieser Aufgaben, bei denen allerdings nicht nur die Worte durcheinandergeraten, sondern auch noch alle Vokale verschwunden sind.

Schritt 1: Entziffert die Namen der politischen Aufgabenbereiche, indem ihr die fehlenden Vokale ergänzt. Ordnet sie dann in der untenstehenden Tabelle in der zweiten Spalte der jeweiligen Bildernummer zu.

Schritt 2: Streicht in der Tabelle alle politischen Aufgaben, die nicht überwiegend im kom- munalen Aufgabenbereich liegen, also nicht zum größten Teil bei euch vor Ort entschieden werden. Streicht dabei auch alle dazugehörigen Bildnummern in der Tabelle durch.

Schritt 3: Tragt bei den nun verbliebenen Aufgabenbereichen die in Klammer stehende Zahl in der Spalte „Zahl bei der politischen Aufgabe“ ein.

Schritt 4: Addiert zuletzt alle verbliebenen Zahlen aus Spalte 1 und 3 miteinander, um den Code zu ermitteln.

Bstttngswsn (16) Splpltzb (41) Schwmmbdbtrb (20) Lndsvrtdgng (27) Gldpltk (19) Frwhr (37) Krnnrg (13) Wssrvrsrgng (23) Trdtnsfst (42) Grnzschrng (99)

1 6

2 7

🟊

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olitikunterricht 5–10 erlag

BREAKOUT: BUNDESPOLITIK BREAKOUT: BUNDESPOLITIK HINWEISE FÜR DIE LEHRKRAFT HINWEISE FÜR DIE LEHRKRAFT

🟊 Niveau: weitergeführte Klasse

🟊 Dauer: 1–2 Unterrichtsstunden

🟊 Einführung

🟊 Vorkenntnisse: allgemeines Wissen, Vorunterricht

Didaktische Situierung

Das Breakout Bundespolitik möchte aufgehängt am Einstiegstext, der bekannte „Lübke- Zitate“ nicht nur auf die Schippe nimmt, sondern auch erklärt, einen kleinen Ritt durch die Bundespolitik veranstalten, wobei mehr Grundlegendes als z. B. speziell Institutionelles abgehandelt wird. Die Schüler*innen sind auch im Knobeln gefordert, das reine Rechnen ist allerdings relativ einfach.

Die inhaltlichen Aspekte könnten durch Referate oder weiteren Unterricht der Lehrkraft vertieft und vor allem ergänzt werden. Alle Inhalte des Breakouts bieten Gesprächsanlässe für den nachfolgenden Politikunterricht. Dabei kann dann immer wieder auf motivierende Aspekte dieses Breakouts, z. B. den Schatzkistenbericht über die populären Zitate, zurückgegriffen werden.

Weiterführende Aufgabe ließen sich also leicht generieren. Die Lehrkraft ist hier allerdings zur Einordnung und Anleitung nötig.

Grundsätzlich eignet sich diese Einheit auch für Vertretungsstunden, da sie mit wenigem spezialisierten, sondern mehr allgemeinem Vorwissen auskommt. Allerdings sollten dann vielleicht ein oder zwei Rätsel vom Ende her weggekürzt werden, um das Ganze innerhalb einer Schulstunde schaffen zu können.

Übersicht über die Rätsel und Lösungen

BUNDESPOLITIK: STARTRÄTSEL BUNDESPOLITIK: STARTRÄTSEL

Kurzbeschreibung Die Schüler*innen beginnen damit, dass sie die Ahnentafel der Bundeskanzler*innen kennenlernen und sie mit berühmten Zitaten zusammenbringen. Innerhalb der Gruppe ist das zu lösen, gerade auch weil manche Zitate historische Anspielungen enthalten oder so bekannt sind, dass das nicht falsch zu machen ist. Dann kann nach dem Ausschlussprinzip vorgegangen werden.

Das Rätsel selbst ist ein Wortsuchspiel mit kleiner Rechnung.

Das Ergebnis ist der Code des nächsten Rätsels.

Digitale Alternative

Über den QR-Code ist eine vereinfachte Version dieses Rätsels abrufbar: Auch hier müssen die Schüler*innen den

Bundeskanzler*innen ihr jeweiliges Zitat zuordnen. So erhalten sie direkt den Code für die nächste Aufgabe.

benötigte Materialien 🟊 Starträtsel

🟊 Hinweiskarte 1

🟊

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Ansgar Stich: Escape Rooms für den Politikunterricht 5–10 © Auer Verlag

BREAKOUT: BUNDESPOLITIK BREAKOUT: BUNDESPOLITIK

Lösung +

Zitat + Zitat

+ Zitat

+ Zitat

+ Zitat

+ Zitat

+ Zitat

+ Zitat

1. Teil B+U N+D E+S H+A U+P T+S T+A D+T

Lösungswort: Bundeshauptstadt, Zahlenwert: 2-345981-191141, davon die letzten drei Zahlen: Code 141

BUNDESPOLITIK:

BUNDESPOLITIK: CODE 141 CODE 141

Kurzbeschreibung Die Schüler*innen sollen einen Zugang zu einem der wichtigsten Grundgesetzartikel bekommen. Das Lückenrätsel wird aus einem Begriffsspeicher gefüllt. Hier sind die Vokale weggelassen, um den Knobelreiz zu erhöhen.

Die Rechnung ist auch ohne Hilfsmittel einfach und ergibt den Code des nächsten Rätsels.

Digitale Alternative

Über den QR-Code ist eine vereinfachte Version dieses Rätsels abrufbar: Der Grundgesetzartikel ist hier ebenfalls als Lückentext gestaltet. Die Wörter sind jedoch mit Vokalen vorgegeben. Die Schüler*innen setzen die vorgegebenen Wörter an der passenden Stelle ein und erhalten so direkt den Code für die nächste Aufgabe.

benötigte Materialien 🟊 Rätsel Code 141

🟊 evtl. Taschenrechner

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olitikunterricht 5–10 erlag

BREAKOUT: BUNDESPOLITIK BREAKOUT: BUNDESPOLITIK

Lösung Artikel 20

(1) Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer (10) Bundesstaat.

(2) Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Sie wird vom Volke in Wahlen und Abstimmungen (1) und durch besondere Organe (8) der Gesetzgebung, der vollziehenden Gewalt und der Rechtsprechung ausgeübt.

(3) Die Gesetzgebung ist an die verfassungsmäßige Ordnung, die vollziehende (13) Gewalt und die Rechtsprechung sind an Gesetz und Recht gebunden.

(4) Gegen jeden, der es unternimmt, diese Ordnung zu beseitigen, haben alle Deutschen das Recht zum Widerstand (16), wenn andere Abhilfe nicht möglich ist.

Artikel 20a

Der Staat schützt auch in Verantwortung für die künftigen (4) Generationen die natürlichen (6) Lebensgrundlagen und die Tiere (11) im Rahmen der verfassungsmäßigen Ordnung durch die Gesetzgebung und nach Maßgabe von Gesetz und Recht durch die vollziehende Gewalt und die Rechtsprechung.

Quelle: https://www.bundestag.de/gg

abstimmungen (1) gummistiefel (2) jugend (3) künftigen (4) materiellen (5) natürlichen (6)

parteien (7) organe (8) osteuropa (9) sozialer (10) tiere (11) tourismus (12)

vollziehende (13) waldlehrpfad (14) wanderpokal (15) widerstand (16) zirkus (17) zoologie (18) Rechnung: 1 + 4 + 6 + 8 + 10 + 11 + 13 + 16 = 69 x 2 = Code 138

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Ansgar Stich: Escape Rooms für den Politikunterricht 5–10 © Auer Verlag

BREAKOUT: BUNDESPOLITIK BREAKOUT: BUNDESPOLITIK

BUNDESPOLITIK:

BUNDESPOLITIK: CODE 138 CODE 138

Kurzbeschreibung Die Schüler*innen lösen das auch durch die Bilder recht attraktive Rebus, welches als Lösung das Staatsoberhaupt ins Spiel bringt.

Die Rechnung ist einfach, ohne Hilfsmittel zu bewältigen und ergibt den Code der nächsten Aufgabe.

benötigte Materialien 🟊 Rätsel Code 138 Lösung

er sie

? H

B

P p ent

E englisch

t d

Bund es präs i dent

? sie es K

F

d t

Frank Walt er

m

E e

Stein m eier

Lösung: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier = 36 Buchstaben x 3 = Code 108

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olitikunterricht 5–10 erlag

BREAKOUT: BUNDESPOLITIK BREAKOUT: BUNDESPOLITIK

Lösung Gewissen-sfreiheit (Art 4 GG) Meinung-sfreiheit (Art 5 GG) Versammlung-sfreiheit (Art 8 GG) Vereinigung-sfreiheit (Art 9 GG) Koalition-sfreiheit (Art 9 GG)

W L J G N Ü A D V M Ü

R A S G N U N I E M Ä

G N U L M M A S R E V

T O G E W I S S E N G

Z I X T R E Y Q I Ö B

Y T Q S S F Ü L N P U

X I W A Q Y X C I Ä Z

C L Ü E R Z I P G K Ü

Ö A T U Z Y X V U L P

Ü O Q W E Y X F N I O

P K Ä L P Ü A S G W E

F V C X D S Ö P O H J

Begriff 1: Gewissen (aus Rätselcode 108)

Zahlenwert 1. Buchstabe und letzter Buchstabe: 7 3 Begriff 2: Meinung

Zahlenwert 1. Buchstabe und letzter Buchstabe: - 7 Begriff 3: Versammlung

Zahlenwert 1. Buchstabe und letzter Buchstabe: 6 7 Begriff 4: Vereinigung

Zahlenwert 1. Buchstabe und letzter Buchstabe: 6 7 Begriff 5: Koalition

Zahlenwert 1. Buchstabe und letzter Buchstabe: - 3 Summe: 46 x 4 = Code 184

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Ansgar Stich: Escape Rooms für den Politikunterricht 5–10 © Auer Verlag

BREAKOUT: BUNDESPOLITIK BREAKOUT: BUNDESPOLITIK

Für die Schatzkiste

Die Zeitschrift Karl behauptet: „Berühmt wurde der Hans Traxler zugeschriebene Vers ,Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche‘“ – eine echte Elch- Meldung! Wenn man den Merkvers nicht richtig F. W. Bernstein zuschreibt, dann wenigstens seinem Bruder im Geiste Robert Gernhardt. Er war dabei, als sein Kollege bei einem freundschaftlichen Wettstreit den Zweizeiler dichtete – und er ihn noch mit „Die schärfsten Kritiker der Molche waren früher ebensolche“ zu übertrumpfen versuchte. Dass es um den korrekten Nachweis in der Wissenschaft nicht besser bestellt ist, weiß man seit von und zu Guttenbergs tiefem Fall. Jüngstes Beispiel droht Dr. Franziska Giffey zu werden, die in ihrer Diss plagiiert und fehlerhaft zitiert haben soll. Na und? Die Doktorarbeiten der meisten Politiker sind in aller Regel wissenschaftlich wertlos und dienen nur als Turbo im Karriererennen.

Beam mich hoch, Harry

Warum sollten sie es auch beim Zitieren genau nehmen? Die Leute, die sie

repräsentieren, Hinz und Kunz, scheren sich im Alltag auch nicht groß um Wahrheit und Wortlaut. An geflügelten Worten lässt es sich beweisen: Der Satz „Beam me up, Scotty“ ist in einer der 79 Folgen von „Star Trek“ beziehungsweise „Raumschiff Enterprise“ ebenso wenig gefallen wie in 281 Folgen der ZDF-Serie „Derrick“ der Befehl des titelgebenden Kommissars an seinen Assistenten Klein: „Hol schon mal den Wagen, Harry.“ Weder sagt Humphrey Bogart in „Casablanca“ jemals „Play it again, Sam“, noch ist auf dem Flug von Apollo 13 der Satz „Houston, wir haben ein Problem“

genau so gefallen. Sinngemäß schon; es liegt auf der Hand, dass die gefälschten Zitate eine Situation auf den Punkt bringen und insofern das Original bzw. die Realität verbessern. Oder auch versimpeln. Um auf die Wissenschaft und die mit ihr verbandelte Politik zurückzukommen: Wer in den 70er Jahren politisiert wurde, kennt die von Marx formulierte Grundregel: „Das Sein bestimmt das Bewusstsein.“

Aber Marx hat sie nirgendwo formuliert. Zugegeben: Die Ausrede, der Kernsatz fasse den Grundsatz von Marx’ materialistischer Philosophie zusammen, stimmt insofern, als er diese simplifiziert, damit auch schlichte Gemüter sie zu begreifen wähnen, also wir alle. Außer Marx & Co wurden in den siebziger Jahren Brecht und Tucholsky viel gelesen und zitiert, zum Beispiel: „Wenn Wahlen etwas änderten, wären sie längst verboten.“ Richtig; aber falsch, weil der Satz nicht von ihnen, sondern einer der damals in Spontikreisen umlaufenden Sprüche war, die (wie Witze oder Anekdoten) keinen namentlichen Urheber haben.

Vorurteil Vorurteil

Nach wie vor gern genommen wird der Aufklärer Georg Christoph Lichtenberg. Ja, es stimmt: „Gesetzt den Fall, wir würden eines Morgens aufwachen und feststellen, dass plötzlich alle Menschen die gleiche Hautfarbe und den gleichen Glauben haben, wir hätten garantiert bis Mittag neue Vorurteile“ – aber leider ist das nicht von Lichtenberg. Es ist eine aufs Wesentliche zugespitzte und gänzlich umformulierte Äußerung des Preußenkönigs Friedrich II.: „Ich möchte beinahe versichern, dass in einem Staat, wo alle Vorurteile ausgerottet wären, keine dreißig Jahre vergehen würden, ohne dass man neue aufkommen sähe; worauf die Irrtümer sich mit Geschwindigkeit ausbreiten und das Ganze wieder überschwemmen würden“.

Zitieren ist nicht paraphrasieren, es kommt auf jedes Wort an.

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VORSC

HAU

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