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A3358 Deutsches Ärzteblatt½½½½Jg. 97½½½½Heft 49½½½½8. Dezember 2000
Das Dutch Caribbean Travel Cen- ter DCTC (Karlstraße 12, 60329 Frankfurt, Telefon:
0 69/2 40 01 83,
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t-online.de) ist die Informations- stelle der Niederländischen Kari- bik. Informationen zu den ABC- Inseln kostenfrei. –Speziell Aruba:
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Fotos:Harald Clade
Patienten haben Probleme, die quälenden und teilweise wech- selnden Symptome zu be- schreiben, Ärzte erkennen – nicht nur deshalb – die Erkran- kung häufig nicht: Das Rest- less-Legs-Syndrom (RLS) ist gekennzeichnet durch Miss- empfindungen in den Bei- nen, die verstärkt abends und nachts auftreten und einen Bewegungszwang auslösen, was die Beschwerden aber nur vorübergehend bessert.
Die Folge sind je nach Aus- prägung Schlafstörungen und entsprechend verminderte Le- bensqualität.
Betroffen sind nach zu- rückhaltenden Schätzungen rund zwei Prozent der Bevöl- kerung, nach einer Haus-zu- Haus-Befragung in Augsburg jedoch 9,7 Prozent der über 65-Jährigen – hochgerechnet im Schnitt jeder Zwanzigste.
Bevorzugt trifft die Erkran- kung Frauen; in der Hälfte der Fälle sei eine positive Fa- milienanamnese zu erheben, so Prof. Wolfgang Oertel (Marburg) bei einer Veran- staltung der Roche Pharma in Frankfurt. Rund ein Prozent der Betroffenen ist dringend therapiebedürftig; viele ha- ben bereits einen jahrelangen Leidensweg und unterschiedli- che Behandlungsversuche hin- ter sich, bis endlich die richti- ge Diagnose gestellt und eine effiziente Therapie eingelei- tet wird.
Während bei leichten For- men des idiopathischen RLS physikalische Maßnahmen (Massagen, Fußduschen usw.) sowie die Gabe von Eisen (et- wa bei Vegetariern) und Ma- gnesium Linderung bringen, ist dies bei mittelgradig und schweren Formen nur kurz- zeitig der Fall. Empirisch hat sich in diesen Fällen das Kom- binationspräparat L-Dopa/
Benserazid aus der Parkin- sontherapie als wirksam er-
wiesen, das nach Zulassungs- studien inzwischen unter dem Namen Restex®als erstes Me- dikament zur Behandlung des RLS zugelassen ist und bei
80 bis 90 Prozent der Pa- tienten die gewünschte Wir- kung zeigt.
Eine Indikation besteht, wenn eine wesentliche Ein- schränkung von Lebensqua- lität und Leistungsfähigkeit vorliegt. Für Betroffene, die Beschwerden am Abend und der frühen Nacht angeben, reichen ein bis zwei Tabletten eine Stunde vor dem Schla- fengehen meist aus; bestehen jedoch Durchschlafstörungen, ist die Kombination mit dem retardierten Präparat sinn- voll. Bei sehr schweren For- men empfiehlt Dr. Ralf War- muth (Berlin) eine kombi- nierte oder alternative Thera- pie mit Dopamin-Agonisten, bei ausbleibender Wirkung oder Kontraindikationen ei- ne Opiatbehandlung.
RLS treten häufig bei Nie- reninsuffizienz (20 bis 40 Pro- zent), rheumatoider Arthritis (20 Prozent), Eisenmangel- anämie und auch in der Schwangerschaft auf – kön- nen aber auch medikamen- teninduziert sein (Neurolep- tika, Antidepressiva). Diffe- renzialdiagnostisch sind ne- ben Polyneuropathie (Um-
hergehen lindert Beschwerden kaum) eine Akathisie (keine zirkadiane Rhythmik), Wur- zelreizsyndrom, Kompressi- onssyndrome peripherer Ner- ven, venöse Insuffizienz und eine periphere arterielle Ver- schlusskrankheit sowie Wa- denkrämpfe auszuschließen.
Warmuth empfiehlt als not- wendige Untersuchungen des- halb die Bestimmung von Se- rumeisen und Ferritin, Krea- tinin und Harnstoff, zusätz-
lich eine TSH-Kontrolle – nur in Einzelfällen sei eine Polysomnographie erforder- lich. Dr. Renate Leinmüller
Restless Legs Syndrom
Erstes Medikament
wurde jetzt zugelassen
Minimalkriterien zur Diagnose des RLS
❃Sensible Symptome
Kribbeln, Ziehen, Jucken, Reißen oder Ähnliches in den Beinen, Lokalisation kann wechseln
❃Bewegungsdrang
Ruhelosigkeit, Umhergehen, Drehen und Wenden imBett oder Massieren der Beine
❃Auftreten oder Verstärkung der Symptome in Ruhe Bewegung reduziert die Beschwerden vorübergehend
❃Zirkadiane Rhythmik
Verstärkung gegen Abend oder in der Nacht Unternehmen
Kurz informiert Glimepirid –Nach neuen Stu- dienergebnissen verfügt der Sulfonylharnstoff Glimepirid (Amaryl®, Aventis Pharma) zur Therapie des Typ-2-Dia- betes über zwei Wirkungen:
Glimepirid fördert nicht nur die Insulinsekretion, sondern zeigt auch eine insulinmimeti- sche Wirkung.
Bronchialer Provokationstest –Mit Provokit®0,33 Prozent steht der erste zugelassene bronchiale Provokationstest in Deutschland zur Verfügung.
Der Fünf-Stufen-Provokati- onstest verwendet gemäß na- tionalen und internationalen Empfehlungen Methacholin als Provokationsmittel. Er er- möglicht es, das Ausmaß der Hyperreagibilität zu quantifi- zieren und gleichzeitig zu gra- duieren. Die Standardisierung macht einen Vergleich der Testergebnisse möglich. EB