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Archiv "15 Tips für das Bankgespräch (1): Kreditverhandlungen" (30.09.1983)

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Leserdienst

Heft 39

Hinweise .Anregungen

vom 30. September 1983

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Die Kosten der Konto- führung sind in den ver- gangenen Jahren kräftig gestiegen. Wer zudem noch Kredit bean- sprucht, weiß, daß die von den Geldinstituten erstellten Kontoabrech- nungen heute erhebliche Summen aufweisen. Es kann sich lohnen, durch ein Gespräch mit der Bank Kosten zu sparen.

Der folgende Beitrag be- schäftigt sich mit der Kreditaufnahme und den daraus entstehenden Kosten; ein weiterer Bei- trag über die Kosten der Kontoführung folgt.

• (Kredit-)Kunde eines Geldinstituts zu sein oder zu werden hat nichts mit Bittstellertum zu tun. Kre- ditinstitute behandeln Geld gewissermaßen als ihre Ware, mit dem sie ein Ge- schäft machen wollen. Von daher stehen sie Kreditge- suchen grundsätzlich posi- tiv gegenüber. Wer sich als Kunde von vornherein in die Mentalität des Abhängi- gen versetzt fühlt, läuft Ge- fahr, alles zu akzeptieren.

O Es hat nichts mit Ab- hängigkeit zu tun, sondern mit Vertrauen, wenn man intensiven Kontakt zu sei- ner Hausbank unterhält.

Offener Informationsaus- tausch ist die beste Basis für eine gute Zusammenar- beit, die sich letztlich im Ausmaß der Konzessions- bereitschaft bei den Kondi- tionen niederschlägt.

O Die Gesprächs- bzw.

Verhandlungsinitiative soll- te immer vom Bankkunden ausgehen. Kommt der An- stoß von der anderen Seite, ist die Startposition von Anfang an schlechter. Dem Informationsbedürfnis der Geldgeber sollte man also zuvorkommen. Das heißt, daß man auch Unangeneh- mes offen ausspricht. Wer die Kreditinstitute über sei- ne Risiken informiert, macht sie mitverantwort- lich dafür. Er kann auf ent- schieden mehr Entgegen- kommen rechnen.

C)

Kontokorrentzinsen sollten laufend kontrolliert werden. Dies ist möglich, indem die Zinsstatistiken der Bundesbank beobach- tet werden. Sie sind in den monatlich erscheinenden Bundesbankberichten ab-

gedruckt, die kostenlos von der Deutschen Bun- desbank in Frankfurt abge- geben werden.

0 In Zeiten niedrigerer Zinsen sollten Verhandlun- gen über Konditionen be- sonders intensiv geführt werden. Während dieser Phasen sind die Kreditinsti- tute eher zu Konzessionen bereit, weil die Bankenli- quidität relativ groß ist. Zu bedenken ist, daß man in der Niedrigzinsphase den Sockel für den Zins in der Hochzinsphase legt. Zu Zeiten hoher Zinsen ist der Verhandlungsspielraum enger.

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Wenn möglich, sollte stets ein Nettozins verein- bart werden. Dies ist eine eindeutig klarere Kondition als eine solche, die aus Zinssatz und Kreditprovi- sion besteht. Auch sollte trotz aller Widerstände ver- sucht werden, die Konto- führungsgebühren ange- messen

i

n den Zinssatz ein- zubeziehen. Dies erleich- tert dem Kreditinstitut die Abrechnung und dem Kun- den die Übersicht. Bevor man solche Vereinbarun- gen eingeht, sollten ge- naue Vergleichsrechnun- gen angestellt werden.

(i)

Wer Kreditprovision in Rechnung gestellt be- kommt, sollte unbedingt darauf achten, daß diese nicht vom eingeräumten Kredit berechnet wird. Dies führt jedenfalls so lange zu überproportional hohen Kontokosten, wie das Kre- ditlimit nicht ausgeschöpft ist. Kreditprovision sollte deshalb, wenn schon kein Nettozinssatz vereinbart werden kann, auf Basis des

in Anspruch genommenen Kredits berechnet werden.

O Bei Kontokorrentkredi- ten, bei denen während ei- nes Abrechnungszeitrau- mes sowohl Haben- als auch Sollsalden anfallen, sollte eine gegenseitige Aufrechnung der Zinszah- len angestrebt werden. In- dem die Habenzinszahlen von den Sollzinszahlen ab- gezogen werden, verzich- tet man zwar auf Gutha- benzinsen. Der Verlust wird aber dadurch überkompen- siert, weil die (höheren) Sollzinsen durch die Auf- rechnung sinken.

• Das Kreditlimit sollte so angesetzt werden, wie es wirklich erforderlich ist.

Gern drücken Geldinstitute dieses Limit nach unten mit dem Hintergedanken, evtl.

Überziehungsprovision zu kassieren. Argument für den Kreditnehmer, um das nach seinen Erkenntnissen erforderliche Kreditlimit durchzusetzen: Wenn ich für Überziehungen gut ge- nug bin, dann bin ich auch gut für eine höhere Kreditli- nie und umgekehrt.

0 Auf jeden Fall sollte man Verbindung zu minde- stens zwei Kreditinstituten verschiedener Art unterhal- ten, z. B. zu einer Ge- schäftsbank und einer Sparkasse oder Volksbank.

Das hat zwei Gründe: Er- stens ist so stets ein gegen- seitiger Vergleich möglich.

Zweitens kommt es vor, daß manche Institute auf- grund ihrer artbedingten Finanzierungs- und Refi- nanzierungsmöglichkeiten an bestimmten Geschäften zeitweilig gar nicht interes- siert oder diese nur zu ei- nem hohen Preis abzu- schließen bereit sind. In solchen Fällen kann man dann auf die Hausbank, die der anderen Institutsart an- gehört, zurückgreifen. >

15 Tips für das Bankgespräch (1):

Kreditverhandlungen

Ausgabe A

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT 80. Jahrgang Heft 39 vom 30. September 1983 95

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Leserdienst:

Hinweise • Anregungen

WIRTSCHAFT

O Die Konditionen sollten von der Verwertbarkeit der Sicherheiten abhängig ge- macht werden. Ein Spar- guthaben als Sicherheit ist wesentlich leichter reali- sierbar als ein wertvolles, aber individuell zuge- schnittenes Gebäude.

O Mit dem Anbieten von Sicherheiten sollte man zu- nächst immer zurückhal- tend sein. Mindestens ein Teil eines Kredits sollte als Blankokredit vereinbart werden. Zu beachten ist in diesem Zusammenhang auch, daß die Kreditinstitu- te die in ihre Verfügungs- gewalt gelangten Wertge- genstände laut den Allge- meinen Geschäftsbedin- gungen i.d.R. als Pfand be- anspruchen. Das heißt, wer einerseits eine Einlage oder ein Depot bei seiner Hausbank unterhält, die oder das andererseits das Kreditrisiko abdeckt, sollte weitere Sicherheitsforde-

rungen abblocken, um Kre- dite nicht zu übersichern.

O Auch über die Belei- hungsquote von Sicherhei- ten sollte man verhandeln.

Von Institut zu Institut und sogar von einem Kredit- sachbearbeiter zum ande- ren fallen die Auffassungen darüber oft weit ausein- ander.

• Hauptorientierungs- marken für die Beurteilung

der Kreditwürdigkeit sind Umsatz, Eigenkapital, Ge- winn oder bei Freiberuflern zu versteuerndes Einkom- men sowie Nettogeldver- mögen. Wo jeweils die Schwerpunkte gesetzt wer- den, ist von Institut zu Insti- tut oft sehr unterschied- lich.

0 Wissen sollte man, daß man bei der Bonitätsbeur- teilung auf zwei verschie- dene Lager stoßen kann, die generationsbedingt sind. Ältere Banker legen erheblich mehr Wert auf dingliche Sicherheiten als jüngere. Diese wiederum stellen Zukunftsaspekte in den Vordergrund. Das heißt nicht, daß sie deshalb auf dingliche Sicherheiten verzichten. Sie setzen den Schwerpunkt aber auf an- dere Faktoren wie Ertrags- chancen, Fähigkeit der Praxisführung. In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, daß die Firmenkundenberater der Geldinstitute verstärkt be- triebswirtschaftlich ausge- bildetwerden. TheoSoeken Der Verfasser ist Mitverfas- ser des Buches: Klimasch/

Soeken: „Kredite kosten- günstiger beschaffen".

Wirksame Argumente für erfolgreiche Verhandlun- gen mit der Bank. 62 DIN- A4-Seiten. 65 DM. BBE- Verlag, Lothringer Str.

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Bauherren- Ratgeber

Wer bauen, kaufen oder modernisieren will, findet in der 107-Seiten Broschü- re „Der große Bauherren- Ratgeber" (Compact-Ver- lag, München, Sonderaus- gabe für die Allianzversi- cherung) hunderte handfe- ster Ratschläge: Kreditbe- darf, Kreditbedingungen, Finanzplan, Umschuldung, Bauland, Baukosten, Raumbedarf, Grundrißge- staltung, Unfallverhütung oder Versicherungen. Dazu eine Prüfliste über Auf- tragsvergabe, Terminkon- trolle oder „Wie man Män- gel los wird". Zu bekom- men über: Allianz, Abt. V + K, Königinstraße 28, 8000 München 44. EB

Unternehmensberichte

Cessna: Finanzierungsan- gebot — Selbstflieger, die sich bis zum 30. November 1983 zum Kauf eines der netten kleinen Cessna- Flugzeuge entschließen, können sich eines Finan- zierungsprogramms der Cessna Aircraft Company (Wichita, Kansas/USA) be- dienen. Zinssatz im ersten Jahr 10,5 Prozent, danach Wahl zwischen flexiblem oder fixem Zins. Das Ange- bot gilt für Maschinen mit

Kolbenmotoren. Bis zu 80 Prozent des Listenpreises können finanziert werden.

Das Finanzierungspro- gramm wird über die Cess- na-Händler abgewickelt. EB

„Vereinigte": Hohe Rück- vergütung — Die Vereinigte

Krankenversicheru ng, München, Vertragspartner der Ärztekammern in der Bundesrepublik, hat 1982 erneut expandiert und ih- ren Bestand auf 2,65 Millio- nen Tarifversicherte ausge- weitet. Gegenüber 1982 ist das Ergebnis nochmals ge- stiegen. Die Beiträge stie- gen um 11,1 Prozent, die Vermögenserträge sogar um 21,2 Prozent, während die Schäden bei plus 10,5 Prozent lagen. Für 1982 wurden in den Ambulant- und Zahntarifen bis zu fünf Monatsbeiträge zurückver- gütet (für 1983 sind bis zu sechs Monatsbeiträge vor- gesehen). Im 1. Halbjahr 1983 hat sich die Tendenz eines verringerten Anstiegs der Schadenleistungen weiter fortgesetzt. Die Ge- sellschaft will die Ärztetari- fe daher 1983 konstant hal- ten. EB

Zweigstelle Würzburg

—Die Deutsche Apotheker- und Ärztebank hat ihre Würzburger Zweigstelle verlegt. Die neue Anschrift:

Juliuspromenade 17 1/2, 8700 Würzburg, Telefon:

09 31/1 30 05. EB

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96 Heft 39 vom 30. September 1983 80. Jahrgang

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Ausgabe A

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