. . . mit dieser lustigen Aufforderung ist jeder eingeladen, kostenlos sein Hörvermögen testen zu lassen. Gelegenheit dazu bieten vom 1.
Mai bis 6. Juni im Rahmen der „Aktion Besser Hören' Gesundheits- ämter und pädaudiologische Beratungsstellen. Veranstalter der bundesweiten Aktion ist das Deutsche Grüne Kreuz
DEUTSCHES
ÄRZTEBLATT
NACHRICHTEN
Aus Bund und Ländern
Zwei Gutachten in Sachen „Gesundheit"
BONN. Zwei brisante Gutachten zur wissenschaft- lichen Beratung der Gesund- heitspolitik werden voraus- sichtlich im ersten Halbjahr 1989 fertiggestellt: so das ge- meinsam vom Bundesministe- rium für Forschung und Technologie und vom Bun- deswirtschaftsministerium in Auftrag gegebene Gutachten
„Gesundheitsberichterstat- tung" und das vom Bundesge- sundheitsministerium initiier- te Gutachten „Vorrangi- ge Gesundheitsziele" (ur- sprünglich: „Prioritäre Ge- sundheitsziele"). Die Ge- sundheitsministerkonferenz der Länder und das Statisti- sche Bundesamt sind von den beiden Bundesministerien ge- beten worden, eine Stellung- nahme zum Bericht „Gesund- heitsberichterstattung" zu
verfertigen. EB
Leitende Not- ärzte fortgebildet
FRANKFURT. Ein Fort- bildungsseminar zum leiten- den Notarzt haben 20 Ärzte mit besonderer Erfahrung im Rettungsdienst abgeschlos-
sen. Sie werden sich künftig einmal im Jahr zu Fortbil- dung und Erfahrungsaus- tausch treffen. Ein Folgese- minar plant die Akademie für ärztliche Fortbildung der Landesärztekammer Hessen für den Herbst. Sie organi- sierte das Seminar auf der Grundlage einer Empfehlung der Bundesärztekammer vom Februar 1988. RO
Präparate- sammlungen:
Kontrolle gefordert
HEIDELBERG. Medizi- nische Präparatesammlungen sollen durch unabhängige Kontrollkommissionen dar- aufhin untersucht werden, ob sie Präparate von Opfern des Nationalsozialismus enthal- ten. Diesen Beschluß faßte die Fachtagung Medizin, der Zusammenschluß aller Medi- zin-Fachschaften, in Heidel- berg. Ausgangspunkt waren die Vorwürfe gegen die Ana- tomischen Institute Heidel- berg und Tübingen (dazu Heft 6/1989). Außerdem for- dern die Medizinstudenten, eventuelle Verflechtungen betroffener Institute aufzuar- beiten und in die medizinge- schichtliche Lehre aufzuneh- men. RO
Kliniken:
Höhere Ausgaben erwartet
DÜSSELDORF. Die Deutsche Krankenhausgesell- schaft (DKG) rechnet nach einer verhaltenen Ausgaben- entwicklung im Jahr 1988 für 1989 wieder mit einer be- schleunigten Kostenentwick- lung. DKG-Hauptgeschäfts- führer Dr. Klaus Prößdorf be- gründet dies u. a. mit steigen- den Patientenzahlen und der dadurch bedingten Leistungs- ausweitung, die eine verbes- serte Personalausstattung
„zwingend erforderlich ma- che". Wegen der Überlastung im pflegerischen Bereich müßten allein wegen der am 1. April 1989 wirksam wer- denden Arbeitszeitverkür- zung (39-Stunden-Woche) rund 8000 zusätzliche Plan- stellen geschaffen werden.
Rein rechnerisch müßten die rund 3080 Krankenhäuser zu- sätzlich 20 000 Planstellen in- folge der Arbeitszeitverkür- zung einrichten.
Für 1988 rechnet die DKG mit mehr als 13 Millionen Krankenhauspatienten. Die Verweildauer in Akutklini- ken sank um zwei Prozent auf rund 13 Tage. Die Zahl der Berechnungstage dürfte trotz des hohen Fallzahlenanstiegs leicht sinken.
In der „Bilanz" der Kran- kenkassen-Ausgaben für 1988 schlägt sich diese Entwick- lung in einer Steigerungsrate für die Krankenhausbehand- lung von 3,2 Prozent nieder,
Qualitätssicherung:
Unabhängiges Institut empfohlen
BONN. Die Einrichtung eines unabhängig agierenden Instituts zur Förderung der Qualitätssicherung in der am- bulanten und stationären Versorgung (einschließlich der Zahnmedizin) hat der Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Ge- sundheitswesen in seinem dritten Jahresgutachten
die damit erstmals unterhalb des Anstiegs der Grundlohn- summe (plus 3,3 Prozent) liegt. 1988 hat sich nach An- gaben der DKG die fallende Tendenz des Ausgabenan- stiegs für die Krankenhaus- pflege bestätigt: 1986: + 6,3 Prozent, 1987: + 4,1 Prozent, erstes Halbjahr 1988: + 3,9 Prozent. Drittes Quartal 1988: + 2 Prozent. Bestätigt sich dieser Trend für 1988, hätten die Krankenhäuser seit 1972, dem Inkrafttreten des ersten Krankenhausfi- nanzierungsgesetzes, mit den geringsten Ausgabensteige- rungsraten zu rechnen. EB
Methadonprogramm wird erweitert
DÜSSELDORF. Das seit etwa einem Jahr in mehre- ren Großstädten Nordrhein- Westfalens laufende Metha- donprogramm wird um die Städte Köln und Bielefeld er- weitert. Einen entsprechen- den Beschluß faßte das nord- rhein-westfälische Kabinett.
Gesundheitsminister Her- mann Heinemann begründe- te die Entscheidung damit, daß sich die gesundheitliche und soziale Situation der Pa- tienten in dieser Zeit verbes- sert habe. Er verwies darauf, daß bisher keiner der Patien- ten, deren durchschnittliche Abhängigkeitsdauer 13 Jahre beträgt, die Therapie abge- brochen habe. Alle Teilneh- mer des Projektes hatten meh- rere erfolglose Abstinenz- therapien hinter sich. WZ
(1989) vorgeschlagen. Träger dieses Instituts sollen die Ärztekammern, die Kassen- ärztlichen/Kassenzahnärzt- lichen Vereinigungen und die Krankenhausgesellschaften der Länder sein. Begründung des Sachverständigenrates:
Die Sachverständigen der Kammern und der Fachgesell- schaften kämen mit der Quali- tätssicherung des ärztlichen Handelns nur langsam voran;
sie verlöre gegenüber der Wirtschaftlichkeitsprüfung zunehmend an Boden. EB A-612 (20) Dt. Ärztebl. 86, Heft 10, 9. März 1989