graphie 14 Prozent. Wir selbst beob- achteten nach Enukleation bei ei- nem Patienten gravierende Kompli- kationen, während nach Resektion drei von vier Kranken einen gestör- ten Heilungsverlauf hatten. Wir ha- ben keinen Patienten an den Folgen des Eingriffs verloren.
Langzeitergebnisse
Aufgrund einer verfeinerten prä- und intraoperativen Lokalisati- onsdiagnostik haben sich die Lang- zeitergebnisse beim organischen Hy- perinsulinismus verbessert. Während Stefanini 1974 (15) von einer Hei- lungsrate von 63 Prozent berichtet, gaben v. Heerden et al. (1979) 92 Prozent und Broughan et al. (1986) 97 Prozent an.
Im Krankengut der Klinik waren bei einer Nachbeobachtungszeit von bis zu 20 Jahren alle Patienten mit einem solitären Adenom frei von hy- poglykämischen Anfällen, wobei bei drei von 36 Kranken zwei Eingriffe notwendig waren. Im Gegensatz hierzu war der Verlauf von Patienten mit multiplen Insulinomen von häu- figen Reeingriffen gekennzeichnet, nur ein Patient war nach dem Erst- eingriff (Pankreaslinksresektion) be- schwerdefrei. Ein Diabetes mellitus entwickelte sich ausschließlich nach resezierenden Eingriffen (4 b) Ein Rezidiv beziehungsweise eine Persi- stenz beobachteten Stefanini et al. in 16 Prozent der Fälle. Im eigenen Krankengut der letzten dreieinhalb Jahre entwickelte sich bei einem von elf Kranken eine rezidivierende Hy- poglykämie, ohne daß ein erneuter
Tumor nachweisbar war (4 b). Nach wie vor ist der organische Hyperinsu- linismus eine interdisziplinäre Her- ausforderung, die eine enge Zusam- menarbeit zwischen Endokrinolo- gen, Radiologen, Chirurgen und Pa- thologen voraussetzt, um ein optima- les Behandlungsergebnis zu erzielen.
Die Zahlen in Klammem beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonder- druck, anzufordem über die Verfasser.
Anschrift für die Verfasser:
Professor Dr. med.
Theodor Junginger Klinik und Poliklinik für
Allgemein- und Abdominalchirurgie der Universität Mainz
Langenbeckstraße 1 W-6500 Mainz
Pepsinogen A : C - Hinweise auf atrophische Gastritis
Die Autoren aus Linköping, Schweden, stellen einen einfachen Test vor, durch den Hinweise auf ei- ne chronisch atrophische Gastritis ohne Gastroskopie mit Histologie gewonnen werden können. Sie analy- sierten die Pepsinogen-A- und Pep- sinogen-C-Spiegel bei 179 Patienten mit atrophischer Gastritis der Cor- pusschleimhaut, 29 Patienten mit Magenkarzinom, 15 gastrektomier- ten Patienten und 50 gesunden Pro- banden. Das Verhältnis von Pepsi- nogen A zu Pepsinogen C zeigte mit einer Sensitivität von 99 Prozent und einer Spezifität von 94 Prozent eine Schleimhautatrophie im Fundusbe- reich an. Der positive prädiktive Wert wurde mit 98 Prozent, der ne- gative prädiktive Wert ebenfalls mit 98 Prozent ermittelt. Von den 29 un- ausgewählten Patienten mit einem Adenokarzinom des Magens wiesen 76 Prozent einen PGA-PGC-Quo- tienten unterhalb der Schwelle für eine atrophische Gastritis auf. Inwie- weit dieser Quotient als Screeningver- fahren, zum Beispiel zur Erkennung eines Magenkarzinoms herangezo-
gen werden kann, muß allerdings noch offen gelassen werden.
Borch, K., C. K. Axelsson, H. Halgreen, M.
Damkjaer Nielsen, T. Ledin, P. B. Szesci:
The Ratio of Pepsinogen A to Pepsinogen C: A Sensitive Test for Atrophic Gastritis.
Scand J Gastroenterol 24: 870-876, 1989.
Department of Surgery, University Hospi- tal of Linköping, S — 581 85 Linköping, Schweden
Sport in der Jugend erhöht Knochendichte
Die absolute Knochenmenge und die Knochendichte erreichen ihr Maximum im jungen Erwachsenen- alter. Mit zunehmendem Alter ist ei- ne Involution verstärkt vor allem bei Frauen zu beobachten. Damit steigt die Gefahr der Knochenbrüche durch Osteoporose.
In dieser Studie an 101 gesun- den Frauen zwischen 20 und 35 Jah- ren wurde durch CT die Dichte des
FÜR SIE REFERIERT
Os Calcis, die gut mit der der Wir- belknochen korreliert, gemessen.
Die Dichte war signifikant höher bei Frauen, die als Kinder sportlich aktiv waren. Die aktuelle sportliche Akti- vität dagegen hatte geringeren Ein- fluß. Etwas dichter war der Knochen auch bei Frauen, die Kinder hatten.
Dagegen hatten Gewicht, Kör- pergröße und Alter keinen Einfluß auf die Knochendichte. Auch die tägliche Kalzium-Menge in der Nah- rung zeigte keinen Einfluß. Zigaret- ten- und Kaffee-Konsum in erhöh- tem Maße verringern die Knochen- dichte, jedoch nicht in statistisch sig- nifikantem Maß.
Die beste Vorbeugung der Oste- oporose scheint also körperliche Ak- tivität vor allem in den Wachstums- jahren zu sein. slü
McCulloch, R.G. et al.: Effects of physical activity, dietary calcium intake and select- ed lifestyle factors an bone density in young, women, Can Med Assoc J. (1990) 142 (3), 221-227
Dr. Robert G. McCulloch, Faculty of Phy- sical Activity Studies, University of Regina, Regina, Sask. S4SOA2, Canada
Dt. Ärztebl. 87, Heft 44, 1. November 1990 (57) A-3421