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25.11.2009

Biomonitoring bei der

Verwendung von PAK-haltigen Holzschutzmitteln

Freya Riechert, Gruppe 4.2 „Biomarker

Ergebnisse aus dem BAuA-Projekt F 1809 Arbeitsplatzbelastungen bei der

Verwendung von bioziden Produkten

Teil 4: Holzschutzmittel

(2)

.11.2009

Inhalt

1. Hintergrund des Projektes

2. Steinkohlenteeröle / Kreosote 3. Polyzyklische aromatische

Kohlenwasserstoffe (PAK)

4. Biomonitoringdaten aus der BAuA-Studie

(3)

25.11.2009

Hintergrund

• Biozid-Richtlinie (98/8/EG) europäisch

• Deutsches Biozidgesetz (28.6.2002) national

Zulassungsverfahren für Biozidprodukte

Holzschutzmittel wurden von der EU als Wirkstoffe mit besonderen Risiken beurteilt bevorzugte Bearbeitung

Aber: es standen nur wenige Informationen und Messdaten zur

Risikobewertung am Arbeitsplatz zur Verfügung

(4)

.11.2009

F 1809

Arbeitsplatzmessungen

(R. Hebisch, J. Karmann, D. Holthenrich, BAuA Dortmund)

Innere Belastung? Biomonitoring!

(F. Riechert, M. Berger, N. Kersten, BAuA Berlin)

Steinkohlenteeröle: Holzschutzmittel, die

polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe

(5)

25.11.2009

Steinkohlenteeröle / Kreosote

Destillationsprodukt aus Steinkohlenteer (Siedebereich ca. 200 – 355 °C)

chemische Zusammensetzung abhängig von

der Herkunft der Steinkohle

der Destillationstemperatur

d.h.: die Bestandteile des Kreosotes können variieren

Hauptbestandteile sind jedoch die PAK

(6)

.11.2009

PAK – Pyrolyseprodukte aus organischem Material

• Organische Verbindungen, die aus mindestens zwei

aromatischen Ringen bestehen, an denen sich Substituenten befinden können

• Es gibt mehrere hundert PAK, die in der Umwelt und am Arbeitsplatz immer als Gemisch auftreten, z. B.

Pyren Benzo(a)pyren

Naphthalin

(7)

25.11.2009

Gesundheitliche Auswirkungen

PAK haben eine geringe akute Toxizität, v. a. :

Haut: Reizungen, Phototoxizität/- sensibilisierung

ABER: kanzerogen - Haut, Lunge -

(Harnblase, oberer Atmungs- und Verdauungstrakt)

Expositionsüberwachung

(8)

.11.2009

Ambient Monitoring

Analyse:

16 EPA-PAK (u. a. Pyren, Benzo(a)pyren)

Ausgewählt nach: Vorkommen, Persistenz, Toxizität

US-Umweltbehörde (EPA)

Aber: PAK werden auch über die Haut und den

Gastrointestinaltrakt aufgenommen!

(9)

25.11.2009

Biomonitoring

Referenzwert vorhanden:

0,3 µg/g Kreatinin

für die nicht rauchende Allgemeinbevölkerung

(Kommission „Human-Biomonitoring“ des Umweltbundesamtes)

Hauptmetabolit von

Pyren, der in messbaren Mengen renal

ausgeschieden wird

1-Hydroxypyren im Urin (1-OHP)

Es gibt eine etablierte Nachweismethode

Gut untersucht im

arbeitsmedizinischen und umweltmedizinischen

Bereich

(10)

.11.2009

Studie: Hochexponierte Probanden

21 Mitarbeiter aus 3 Betrieben, die Hölzer mit Steinkohleteerölen im Kesseldruckverfahren imprägnieren:

Imprägnieren / Arbeit am Kessel

Aufplattung

Alter: im Median 48 Jahre (34 – 58 Jahre)

Geschlecht: ausschließlich männliche Beschäftigte

Raucherstatus: 10 Nichtraucher, 11 Raucher

(11)

25.11.2009

Protokoll

Fragebogen (z. B. Raucherstatus)

2 Urinproben:

Vorschicht (Montags vor Schichtbeginn)

Nachschicht (Donnerstags am Schichtende)

In beiden Proben wurden 1-Hydroxypyren und

Kreatinin bestimmt

(12)

.11.2009

Vorschicht – 1-OHP im Urin, aufgeschlüsselt nach Betrieben

p < 0,01

p < 0,05

n = 7 n = 6 n = 8

Mann-Whitney-Test

(13)

25.11.2009

Vorschicht – Imprägnierung vs. Aufplattung

(Betriebe 1 bis 3 gemeinsam)

Kein

signifikanter Unterschied

(p = 0,809, Mann- Whitney-Test)

n = 10 n = 11

(14)

.11.2009

Vorschicht

Ein Imprägnierer (Raucher) hatte vor Abgabe der Vorschichturinprobe 6 Wochen Urlaub

1-OHP im Urin = 2,7 µg/g Kreatinin 95. Perzentile für Raucher liegt bei 0,73 µg/g Kreatinin

Umweltsurvey 1998

(15)

25.11.2009

Nachschicht – 1-OHP im Urin, aufgeschlüsselt nach Betrieben

n = 7 n = 6 n = 8

nicht signifikant p < 0,05

p < 0,05

Mann-Whitney-Test

(16)

.11.2009

Nachschicht – Imprägnierung vs. Aufplattung

(Betriebe 1 bis 3 gemeinsam)

Kein

signifikanter Unterschied

(p = 0,809, Mann-

Whitney-Test)

(17)

25.11.2009

Korrelation / Vor- und Nachschicht-1-OHP

Korrelationskoeffizient r

s

= 0,775 (Spearman)

n = 21

(18)

.11.2009

Unterschiede zwischen den Betrieben

Inhalative Belastung?

Wegen anderer Zielsetzung sind die Daten der

Luftmessungen aus F 1809 nur eingeschränkt für die Beurteilung der Biomonitoringdaten verwendbar

in keiner Luftmessung wurde Benz(o)apyren nachgewiesen

Dermale Belastung?

Persönliche Schutzmaßnahmen?

Arbeitshygiene?

(19)

25.11.2009

Vergleich mit anderen Gewerken (nach Preuss et al., 2003)

4,41

Teerdestillation 1,51

17,27

Kokerei 4,30

22,04

Verarbeitung von 5,17

Feuerfestmaterialien

37,22

Herstellung von 8,65

Graphitelektroden

48,07 11,27

Herstellung von

Feuerfestmaterialien

63,44 23,71

Teerölimprägnierung

1-OHP im Urin

(µg/g Kreatinin)

90. Perzentile 1-OHP im Urin

(µg/g Kreatinin)

Median

Gewerk

n = 21 n = 68

n = 71

n = 43

n = 47

n = 18

(20)

.11.2009

Zusammenfassung

• Beschäftigte in der Imprägnierung und in der

Aufplattung haben eine hohe innere Belastung mit PAK gemessen am 1-OHP-Wert im Urin, verglichen mit dem Referenzwert und mit anderen Gewerken

• Eine hohe innere Belastung ist auch nach einem freien Wochenende noch nachweisbar

• Auch nach 6 Wochen Urlaub lag der 1-OHP-Wert nicht unterhalb der 95. Perzentile für Raucher

Es besteht eine dauerhafte erhöhte innere Belastung mit PAK

(21)

25.11.2009

Schlusswort

„Wenn die 1-Hydroxypyren-Konzentration im Urin über längere Zeit hinweg erhöht ist, ist ein zusätzlicher Beitrag zum Krebsrisiko durch PAK anzunehmen.“

Aus der Stellungnahme der Kommission „Human- Biomonitoring“ des Umweltbundesamtes

„1-Hydroxypyren im Urin als Indikator einer inneren Belastung mit polyzyklischen aromatischen

Kohlenwasserstoffen (PAK) – Referenzwert für 1-Hydroxypyren

im Urin“

Referenzen

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