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Archiv "Hallesche Nationale: Pflegeversicherung „weiterhin positiv“" (13.06.1991)

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DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Dubiosen Anlagevermitt- lern ist nichts heilig, wenn es um ihre eigene klingende Münze geht. Selbst die Angst vor dem Herztod wird ge- schürt, um möglichst viele In- vestoren hinterm Ofen, oder genauer gesagt, aus der Re- serve zu locken. Vielleicht hat der eine oder andere in der überregionalen Presse auch die von Unverfrorenheit trie- fende Anzeigenkampagne mit dem „Herzprofessor" Bar- nard verfolgt.

Da wird schicksalsschwer postuliert, daß „Todesursa- che Nr. 1 Herz-Kreislauf-Er- krankungen" sind, und da trifft es sich offenbar ganz gut, daß man „an dem welt- weiten Erfolg des Personal Heart Controller Prof. Bar- nard partizipieren" könne.

Das Ganze geht auch noch unglaublich einfach, so die marktschreierische Aufforde- rung: „Werden Sie Aktionär der First American Energy Inc.".

Alte Kameraden

Wo die Chuzpe so über- hand nimmt, ist es schon ziemlich sicher, daß man es nicht mit Neulingen der Sze- ne zu tun haben kann. Und siehe da, bei näherem Hinse- hen entpuppen sich manche der Initiatoren als altbekann- te Kämpen der Finanzszene, und sogar ein kapitaler Fisch ist dabei. Heinz H. Hensley, in der Branche mit dem zwei- felhaften Titel Ex-Warenter- minkönig dekoriert, treibt hier trotz Flucht und Vorstra- fen sein Unwesen. Zusammen mit einer libanesischen Exzel- lenz und einem deutschen Rechtsanwalt bläst er eine großangelegte Attacke auf bundesrepublikanische Anle- gergelder.

Diese illustre Gesellschaft hat natürlich überhaupt nichts „Herzliches" im Sinn, sondern lediglich eines: Anle- gern möglichst schnell mög- lichst viel Geld aus der Ta-

sche zu ziehen. 60 Millionen Stammaktien mit einem Nennwert von jeweils 0,0025 Dollar und 10 Millionen Vor- zugsaktien im Nennwert von einem Dollar stehen zur Pla- zierung an. 200 000 dieser Aktien offerierten im März diesen Jahres die Düsseldor- fer RCF Rendita Capital Fi- nance SA sowie die Mainzer WMS Marketing GmbH und die Münchner H & S Finanz- verwaltungsgesellschaft mbH.

Die Bayern stellten allerdings mittlerweile von sich aus den Vertrieb der Anteile ein, während die beiden erstge- nannten Firmen durch die Frankfurter Staatsanwalt- schaft stillgelegt wurden.

Der Emissionsprospekt selbst weist erhebliche Män-

Entgegen weit verbreiteter Meinung haben lange Warte- zeiten ihre Ursache nicht in einem zu hohen Patienten- aufkommen. Bei genauerer Betrachtung wird man die Ur- sache schnell in einer fal- schen oder zumindest man- gelhaften Terminplanung fin- den.

Ein hohes Patientenauf- kommen hat nur insofern mit Wartezeiten zu tun, als daß entsprechend mehr Notfälle auftreten. In Relation zur Gesamtleistung der Praxis ist bei einer stark frequentierten Praxis die Gefahr der unver- hältnismäßig hohen Bela- stung durch die unplanbaren Fälle sogar geringer als bei ei- ner Praxis mit wenigen Pa- tienten.

Die Erfahrung zeigt au- ßerdem, daß lange Wartezei- ten auch an Tagen entstehen, an denen keine Notfälle auf- treten. Lange Vorbestellzei- ten können ein Zeichen für Überlastung sein, lange War- tezeiten innerhalb der Praxis

gel auf. So fehlt jeglicher Hin- weis, ob und wie ein externer Treuhänder neutral die Ver- wendung der eingesetzten Mittel kontrolliert. Ubrigens:

Ob Professor Barnard von al- ledem etwas wußte oder nicht, konnte bislang nicht ge- klärt werden.

Wie der mit der Prospekt- prüfung beauftragte Rechts- anwalt Günter Burck aus Frankfurt zu der Annahme kommt, daß der ihm vorlie- gende Entwurf eines Ver- kaufsprospektes der First American Energy Inc. in allen Punkten den Anforderungen des § 264a StGB genüge, ist mir schleierhaft. Oder doch nicht? Der § 264a regelt näm- lich den Straftatbestand „An- lagebetrug", und somit ge- nügt der Prospekt wohl doch für den Staatsanwalt.

Börsebius

resultieren immer daraus, daß die Patienten zum fal- schen Zeitpunkt einbestellt werden.

Eine Terminplanung, die nicht Notfälle und sonstige unvorhersehbare Fälle be- rücksichtigt, ist keine Termin- planung. Planung heißt auch Steuerung. Steuern kann man jedoch nur, wenn Freiräume für nicht planbare Fälle blei- ben. Man kann hier zwischen verschiedenen Varianten wählen. Entweder man be- stellt nur eine bestimmte An- zahl von Patienten für einen bestimmten Zeitraum, zum Beispiel zehn pro Stunde, man läßt einen bestimmten Zeitraum von vornherein frei, zum Beispiel jede letzte Viertelstunde jeder zweiten vollen Stunde, oder man nimmt in bestimmten Zeit- abständen Untersuchungen/

Gespräche mit auf, die je nach Patientenaufkommen verkürzt oder verschoben werden können.

Werner M. Lamers

Hallesche Nationale:

Pflegeversicherung

„weiterhin positiv"

Traditionell stark war die Hallesche Nationale Kran- ken-Versicherung bisher im Heilberufe-Geschäft. Doch seit der Gesundheitsreform stagniert der Abschluß von Krankenversicherungen mit niedergelassenen Ärzten und Zahnärzten. Das Apotheker- Geschäft — als Gruppenver- trag — hat die Gesellschaft ganz aufgegeben.

Dennoch kann die Halle- sche Nationale mit dem Ge- schäftsjahr 1990 insgesamt zufrieden sein. Der Über- schuß vor Steuern erreichte mit knapp 45 Millionen DM gegenüber 16 Millionen DM in 1989 den höchsten Stand in der Unternehmensgeschichte.

Der stellvertretende Vor- standsvorsitzende der HN, Manfred Schnarchendorff, bezeichnete nicht ohne Stolz seine Gesellschaft als „Lei- stungsriese" und als den

„Mercedes unter den Kran- kenversicherern". Nach An- sicht des Vorstands werden Selbstbehalts-Tarife zuneh- mend interessanter werden.

Die Pflegeversicherung, die das Unternehmen als er- ster Versicherer Mitte 1985 bundesweit einführte, entwik- kelte sich weiterhin positiv.

Die Zahl der versicherten Personen erhöhte sich um gut 20 Prozent auf nunmehr rund 12 200. „Damit ist die HN nach wie vor der führende Pflegeversicherer im Bundes- gebiet", betonte Vorstands- vorsitzender Dr. Hanns-Jür- gen Weigel.

Der Krankenversicherer, der bisher keine Beitrags- rückerstattungen bei Lei- stungsfreiheit zahlte, ändert ab sofort seine Unterneh- mungspolitik. Da der Markt immer enger würde, müßte man hier nachziehen. So zahlt die HN für das Jahr 1991

für diejenigen Personen in der Vollversicherung, die keine

Leistungen in Anspruch nah- men, bis zu zwei Monatsbei- träge zurück. rco

Börsebius: Vorsicht Finanzhaie

Professor Barnard als Aushängeschild

Ein häufiger Irrtum:

Viele Patienten = lange Wartezeiten

Dt.

Ärztebl.

88,

Heft 24, 13. Juni 1991 (89)

A-2199

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