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Archiv "Soziale Medien im Medizinstudium: Ausbaufähiges Angebot" (24.10.2014)

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A 1864 Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 111

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Heft 43

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24. Oktober 2014

SOZIALE MEDIEN IM MEDIZINSTUDIUM

Ausbaufähiges Angebot

Social Media sind bei Medizinstudierenden gefragt.

Die Medizinischen Fakultäten sind darauf noch nicht eingestellt.

D

ie Nutzung sozialer Me- dien wie Facebook, Twitter, WhatsApp, LinkedIn oder Xing hat beinahe sämtliche Bereiche des öf- fentlichen und privaten Lebens er- reicht und die Art der Kommunika- tion nachhaltig verändert. Da sich Social Media einer breiten Akzep- tanz in den jüngeren Altersgruppen erfreuen, wird dieser Kommunika- tionsweg auch zügig in das Gesund- heitswesen und die Medizinischen Fakultäten Einzug halten. Verschie- dene Kommunikationsbeziehungen sind hier vorstellbar:

Patienten – Patienten: Aus- tausch über Krankheiten und An- bieter im Gesundheitswesen, Aus- tausch von Erfahrungsberichten und von Behandlungserfahrungen

Patient – Ärzte: Erweiterung klassischer Kommunikationswege mit Patientengruppen oder einzel- nen Patienten

Studierender – Studierender:

Austausch über Inhalte des Medi- zinstudiums, Bewertung von Do- zenten und Lehrangeboten, Bewer- tung von künftigen Arbeitsplätzen

Medizinische Fakultät – Stu- dierender: Darstellung des Lehran- gebots, Vermittlung von Lehrinhal- ten, Bewertung von Lehrangeboten.

Die Nutzung von Social Media durch Medizinstudierende rückt zu- nehmend in den Fokus der Fakultä- ten und Fachgesellschaften, sei es mit dem Ziel, innovative Lehrange- bote zu etablieren oder neue Wege zur Nachwuchsrekrutierung zu fin- den. In einer Umfrage an der Univer- sität des Saarlandes wurden Nutzung und Akzeptanz von sozialen Medien bei Medizinstudierenden untersucht.

Befragt wurden 122 Studierende im ersten klinischen Semester (Durch- schnittsalter 23,1 +/– 0,7 Jahre).

Die Voraussetzungen für eine breite Anwendung sozialer Medien sind gegeben: Von den Studieren- den besitzen 92 Prozent einen Com-

puter, beinahe 80 Prozent nutzen Smartphones und 22 Prozent verfü- gen über einen Tabletcomputer.

Mehr als 80 Prozent der Befrag- ten gaben an, Social Media täglich zu nutzen. Interessant ist der Blick auf die Beliebtheit der einzelnen Plattformen, insbesondere weil Me- dien von einem Rückgang der Nut- zung klassischer Plattformen be- richteten. Vorne liegen hier Face- book (93 Prozent Nutzung), You - Tube (87 Prozent) und WhatsApp (73 Prozent). Weniger beliebt sind Twitter und Instagram mit weniger als zehn Prozent. Die unter jungen Internetnutzern zuletzt immer wich- tiger werdenden Anbieter Reddit und Tumblr haben unter Medizinstu- dierenden derzeit keine Bedeutung.

Lehrvideos auf YouTube Hinsichtlich der Nutzung von Social Media zur Information über Themen aus Studium, Medizin und Wissen- schaft scheinen die angehenden Ärz- te noch zurückhaltend zu sein. Lehr- und Infovideos auf YouTube wer- den noch von 54 Prozent genutzt, Facebook-Inhalte nutzen nur knapp 40 Prozent für diese Zwecke. Und

auch hier wird gerne auf Bewährtes zurückgegriffen – am beliebtesten sind die Social-Media-Auftritte klas- sischer deutschsprachiger Medizi- ner-Communities wie Medi-Learn oder Doccheck, deren Profile sich im Wesentlichen auf Links zu Inhalten der jeweiligen Homepage beschrän- ken. Weit dahinter liegen die Auftrit- te von Fachgesellschaften oder wis- senschaftlicher Zeitschriften.

Grundsätzlich fehlendes Interesse erklärt dies jedoch nur zum Teil. Le- diglich bei circa 20 Prozent der Be- fragten besteht generell kein Interes- se an der Nutzung sozialer Medien für Informationen zu Studium und Medizin. Andere Studierende geben hingegen an, passenden Content ein- fach nicht zu kennen oder mit den bestehenden Angeboten unzufrieden zu sein. Ein großes Thema ist zudem die Zuverlässigkeit der Informatio- nen aus sozialen Medien, die 56 Pro- zent der Teilnehmer anzweifeln.

Gesucht: hochwertige Inhalte Es gibt also durchaus eine Nachfra- ge für qualitativ hochwertige Inhal- te von seriösen Anbietern. Interesse besteht beispielsweise an Newsfor- maten aus Medizin und Forschung, aber auch an fakultätsspezifischen Informationen und Austauschmög- lichkeiten zur Lehre.

Hier sind die Fachgesellschaften und Fakultäten gefragt, dieses An- gebot auszubauen und entsprechen- de Inhalte zu generieren. Während bereits viele Kliniken beispielswei- se Facebook-Seiten zur Öffentlich- keitsarbeit betreiben, werden Social Media von den Fakultäten bisher kaum genutzt, obwohl sich Plattfor- men wie Facebook oder Twitter zum Beispiel für die Publikation von Neuigkeiten gut eignen. Auch für die Nachwuchsrekrutierung könn- ten sich Chancen ergeben, indem etwa durch E-Learning-Videos oder Podcasts das Interesse der Studie- renden für ein bestimmtes Fach ge- fördert werden könnte.

Frederik Seiler, Prof. Dr. med.

Dr. rer. nat. Robert Bals Klinik für Innere Medizin V – Pneumologie, Allergologie, Beatmungsmedizin, Universitätsklinikum des Saarlandes

Rebecca Belvederesi-Kochs belvederesi Kommunikations- und

Unternehmensberatung, Aachen Zur Information

über Themen aus Studium, Medizin und Wissenschaft werden Social Me- dia von angehenden Ärzten noch wenig genutzt.

Foto: Fotolia/kritiya

M E D I E N

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