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Referat für Arbeit und Wirtschaft Wirtschaftsförderung Förderung von Existenzgründungen

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und Wirtschaft

Wirtschaftsförderung Förderung von Existenz- gründungen

Aktivitäten der Stadt München im Existenzgründungsbereich und Evaluierung der Gründungsberatung

Sitzungsvorlage Nr.: 02-08 / V 05661 1 Anlage

Bekanntgabe in der Sitzung des Ausschusses für Arbeit und Wirtschaft am 15.02.2005

Öffentliche Sitzung

I. Vortrag des Referenten

A. Aktivitäten der Stadt München im Existenzgründungsbereich 1. Beratungsangebot im Münchner Existenzgründungs-Büro (MEB)

Gemäß dem Stadtratsbeschluss des Ausschusses für Arbeit und Wirtschaft vom 14.07.98 eröffnete das MEB am 05.10.1998 als gemeinsame Einrichtung der Stadt München und der IHK für München und Oberbayern sein Beratungsbüro für Existenzgründerinnen und Existenzgründer. Die Nachfrage nach Gründungsberatung ist über die Jahre hinweg stetig gestiegen. Gerade im Hinblick auf Hartz IV und die Ich-AGs hat sich auch 2004, vor allem in den Monaten November und Dezember, die Nachfrage wieder enorm gesteigert. Insge- samt lagen gut 19.600 Kontakte vor. Dies sind täglich 81 und monatlich 1633 Anfragen bzw. Beratungen. Davon haben sich 2004 4220 Gründungswillige persönlich in Gesprä- chen im MEB beraten lassen. Dies bedeutet zu 2003 eine Steigerung um 621 und damit um gut 17 %. Dies wurde bei gleichbleibenden Personalkapazitäten geleistet.

Das Angebot im MEB wurde Anfang 2004 service- und kundenorientiert erweitert. Zum Februar 2004 wurde das MEB von der Bayerischen Staatsregierung im Pilot- und Modell- versuch zur Gründeragentur ausgewählt, in der nunmehr auch entsprechend einer one- stop-agency nach entsprechender Beratung die Gewerbeanmeldungen vorgenommen

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werden können. Die Arbeit des MEB wurde mit einer wissenschaftlichen Arbeit nun erst- mals breiter untersucht (siehe B.).

2. Finanzielle Unterstützung durch den städt. München-Fonds

Mit Beschluss vom 13.05.1998 beauftragte der Stadtrat das Referat für Arbeit und Wirt- schaft gemeinsam mit der Stadtsparkasse ein finanzielles Förderprogramm für gewerbli- che und freiberufliche Existenzgründungen mit einem Volumen von 511.292,- € zu entwi- ckeln. Seitdem sind insgesamt 89 Darlehen mit einer Gesamtsumme von ca. 2.100.000 € ausgereicht worden. Bei Zahlungsunfähigkeit der Gründerin bzw. des Gründers über- nimmt die Stadt München die Haftung von 70% der Kreditsumme. Seit der Einrichtung ei- nes Existenzgründungscenters in der Stadtsparkasse München werden die Darlehens- nehmer 3 Jahre lang betreut, Ziele des Businessplans evaluiert und Maßnahmen entwi- ckelt, falls es zu Schwierigkeiten bei den Zielerreichungen kommt.

Da das vereinbarte Fondsvolumen im nächsten Jahr erreicht sein dürfte, wird derzeit an einer Evaluation des Programms gearbeitet und zusammen mit der Sparkasse über die Fortführung verhandelt. Dem Stadtrat wird zu gegebener Zeit darüber berichtet.

3. Flächenangebote

Neben Beratungsleistungen und finanzieller Unterstützung bietet die Wirtschaftsförderung der Stadt München Existenzgründerinnen und Existenzgründern bezahlbare Mietflächen insbesondere in den städtischen Gewerbehöfen und dem Münchner Technologiezentrum (MTZ) an. Über dieses äußerst erfolgreiche Konzept wurde bereits mehrfach ausführlich berichtet. Hervorzuheben sind hier die speziellen Beratungs- und Betreuungsleistungen des Rationalisierungs- und Innovationszentrums der Deutschen Wirtschaft e.V. ( RKW) für Jungunternehmerinnen und Jungunternehmer im MTZ.

4. Netzwerksarbeit und Kooperationen

Netzwerke und Kontakte sind für Gründerinnen und Gründer wichtige Bausteine in der Selbständigkeit. Die Arbeit der Wirtschaftsförderung unterstützt daher sowohl die Jungun- ternehmerinnen und Jungunternehmer durch die Einbindung in solche Netzwerke als auch die Kooperationspartner durch die Teilnahme mit Infoständen, Referaten, Workshops und Podiumsdiskussionen. Im Hochschulbereich begleitete das Referat für Arbeit und Wirt- schaft insbesondere durch die sehr enge Kooperation mit GründerRegioM zahlreiche In- itiativen wie EFFEKT,GUIDE, PANEL, PAXIS, Hochsprung, 5-Euro-Business, den Hoch- schulgründertag und die Seminarreihe Berufliche Selbständigkeit. Im wichtigen Bereich der Businessplanwettbewerbe fördert die Stadt München, soweit dies kapazitär und finan- ziell möglich ist, den Munich Network e.V. mit dem Münchner Businessplanwettbewerb

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sowie die Start-Up München Initiative des Sparkassenverbandes. Im Förderbereich für Frauen in der Existenzgründungsphase liegen die Schwerpunkte in Kooperationen mit EU-Projekten wie z.B. EFFEKT, GUIDE und GenderAlp ( siehe 5.).

5. Frauen

Besonderes Augenmerk wird auf die Unterstützung von Gründungen bei Frauen gelegt.

Dafür gibt es eine Reihe spezieller Angebote. Bereits in der Bekanntgabe vom 24.06.2003 wurde auf die Aktivitäten zur Konzeption eines Dienstleistungszentrums für Frauen hinge- wiesen. Ziel ist, Gründungsberatung mit Flächenangeboten in der verstärkten Verzahnung mit dem MTZ zu fördern. Im Projekt GUIDE ( Gemeinschaftsbüros und Unterstützungsan- gebote für Innovative Dienstleistungen und Existenzgründerinnen), das im Rahmen des EU-Projektes Equal II ( München Kompetent – Kompetenzentwicklung im Großraum Mün- chen) zum 01.07.2005 startet, wird in Zusammenarbeit in und mit dem MTZ der Aufbau ei- nes Informations- und Beratungszentrums erreicht und die Existenzgründungspotentiale von Frauen gesteigert. Durch weitere zahlreiche Projekte der Wirtschaftsförderung mit Ko- operationspartnern in der Frühphase der Mobilisierung von künftigen Existenzgründerin- nen hat sich das Konzept der besonderen Unterstützung von gründungsinteressierten Frauen erfolgreich weiterentwickelt. Seit Mai 2003 wurden in enger Zusammenarbeit der Wirtschaftsförderung und der Universität München, Kontaktstelle für Forschungs- und Technologietransfer, im Projekt EFFEKT ( Etablierung von Freiberuflicher Tätigkeit und Frauenorientierter Existenzgründung im Kompetenzfeld Tele-Dienstleistung) ca. 4500 gründungsinteressierte Frauen aus dem Hochschulbereich in Seminarreihen geschult. Da- neben ist die Beratung von Frau zu Frau im MEB zu betonen.

Das 2005 beginnende EU – Projekt GenderAlp ist beispielsweise darauf ausgerichtet, eine Optimierung der Regionalentwicklungsplanung und der Wirtschaftsförderung durch die systematische Umsetzung der Gender Mainstreaming Strategie zu erreichen. Ziel ist es, stärker die Bedürfnisse aller Bevölkerungsgruppen zu berücksichtigen. Die Wirt- schaftsförderung der Stadt München wird sich hierbei im Arbeitspaket „ Gender Budge- ting“ unter anderem inhaltlich mit dem Thema Existenzgründung einbringen.

Ziel aller Aktivitäten und Initiativen ist es, durch Beratungs-, Weiterbildungs- und Vernet- zungsleistungen den Erfahrungs- und Wissensaustausch im Gründungsbereich zu sensi- bilisieren und zu intensivieren.

B. Evaluierung der Gründungsberatung

Um einen Überblick über den Verbleib der im MEB beratenen Gründungswilligen zu erhal- ten, wurde Anfang 2004 eine Untersuchung über die Evaluierung der Gründungsberatung

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im Rahmen einer Diplomarbeit an der Hochschule für Politik vergeben. Eine Kurzfassung dieser Arbeit wurde in der Schriftenreihe des Referates für Arbeit und Wirtschaft veröffent- licht und ist in der Anlage dieser Bekanntgabe beigefügt.

Nach den vorliegenden Kenntnissen liegt bislang zu keiner Gründungsberatungseinrich- tung einer Kommune in Deutschland eine derartige detaillierte Auswertung vor. Dies gilt u.a. auch für die geschlechtsspezifische Auswertung.

Im folgenden wird ein sehr knapper Überblick über die für die Wirtschaftsförderung signifi- kanten Ergebnisse gegeben.

1. Datenmaterial

Als Datenquelle diente eine seit August 1999 im MEB durchgeführte Erfassung der Perso- naldaten der Beratenen. Aufgrund von 1630 zufällig ausgewählten und verschickten Fra- gebögen haben sich insgesamt 694 Personen an der telefonischen Befragung beteiligt.

Dies ist eine sehr hohe Beteiligung.

2. Realisierung des Gründungsvorhabens

 65 % aller Beratenen haben tatsächlich ein Unternehmen gegründet, 19 % sind noch in der Planungsphase, der Rest hat sich gegen eine Selbständigkeit entschieden bzw.

einen Arbeitsplatz im Angestelltenverhältnis gefunden.

 80 % der Gründerinnen und Gründer aus dem Jahr 1999 sind heute noch am Markt, aus dem Gründungsjahrgang 2000 sind noch 86 % präsent und aus dem Jahr 2003 derzeit noch 97 %.

3. Schaffung von Arbeitsplätzen

 Insgesamt wurden 1775 Arbeitsplätze geschaffen, wobei 186 Befragte neben ihrem ei- genen Arbeitsplatz 871 Vollzeitarbeitsplätze, 172 Teilzeitarbeitsplätze und 175 Mini- jobs eingerichtet haben.

 Eine Gründerin bzw. ein Gründer hat damit durchschnittlich 3,2 Vollzeitarbeitsplätze, 0,76 Teilzeitarbeitsplätze und 0,55 Minijobs geschaffen.

4. Kapitalbedarf

 Knapp über die Hälfte der Gründungswilligen hat einen Kapitalbedarf von unter 25.000 Euro, weitere knapp 24 % einen Kapitalbedarf bis 50.000 Euro,

 ca. 63% finanzierten ihr Vorhaben ausschließlich aus Eigenkapital, weitere knapp 32%

zogen Fremdkapital hinzu und 5 % finanzierten nur mit Fremdkapital.

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5. Frauen

Hinsichtlich der geschlechtsspezifischen Aspekte stützt die Untersuchung mit ihren Ergeb- nissen auch die anderer Untersuchungen wie z.B. der KFW- Mittelstandsbank:

 Der Frauenanteil an dieser Untersuchung liegt bei 28,2 %,

 die gründungsinteressierten Frauen realisieren fast genauso häufig ihre Geschäftsidee wie Männer,

 die Gründerinnen entscheiden sich wesentlich häufiger für die Freien Berufe,

 die Gründerinnen beschäftigen weniger und seltener Mitarbeiterinnen bzw. Mitarbeiter als die männlichen Gründer,

 die befragten Frauen haben einen niedrigeren Kapitalbedarf als Männer,

 ausschließlich von Frauen wurden familiäre Probleme bei der Frage nach dem Grün- dungsabbruch genannt.

6. Bewertung MEB

Den Gründungswilligen wurde bei der Evaluierung auch die Möglichkeit gegeben, ihre Meinung über die Beratungsleistungen abzugeben bzw. Verbesserungsvorschläge an die Stadt zu richten.

 90 % der Beratungsuchenden halten eine zentrale Anlaufstelle für Gründerinnen und Gründer für wichtig bzw. sehr wichtig,

 mit 5,4 von maximal 7 zu vergebenen Punkten wird das Beratungsangebot insgesamt recht positiv bewertet; die Kompetenz der Beraterinnen und Berater wurde von 98 %, das Netzwerk für Gründerinnen und Gründer in München mit 97 % und die Fördermit- telberatung mit 93 % aller Befragten besonders hervorgehoben,

 wünschenswert bzw. noch verbesserungsfähig sind aus Sicht der Befragten eine per- sönliche Betreuung über einen längeren Zeitraum ( 8 %), ein noch stärkeres Eingehen auf die individuelle Situation (14%) insbesondere mit spezifischen Brancheninformatio- nen und eine unmittelbare Zusammenarbeit mit den Banken ( 8 %).

C. Einschätzung der Ergebnisse der Untersuchung

 Die Ergebnisse der Untersuchung bestätigen sowohl mit der sehr hohen Gründungs- wie Verbleibsquote im Markt das Beratungsangebot in sehr hohem Maße.

Die Nachfrage nach Gründungsberatung ist nach wie vor außerordentlich hoch und wird von den Ratsuchenden für äußerst wichtig empfunden. Dies wird mit den 1775

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geschaffenen Arbeitsplätzen in 429 Gründungen nochmals eindrucksvoll unterstri- chen.

Der Wunsch nach noch intensiverer, individuellerer und in Bezug auf die Banken noch engerer Zusammenarbeit ist auch aus der laufenden Beratungstätigkeit heraus bereits bekannt. Im Rahmen der ohnehin sehr angespannten personellen Kapazitäten wird in einem gewissen Umfang bereits versucht, dem Rechnung zu tragen. Eine per- sonelle Ausweitung erscheint im Hinblick auf die Haushaltssituation nicht darstellbar.

Im übrigen muss von angehenden Unternehmerinnen und Unternehmern auch nach einem gewissen Grad an Grundinformation erwartet werden, sich selbständig weiter zu informieren. Schließlich sind der unentgeltlichen Beratung durch die Landeshaupt- stadt mit der IHK auch rechtliche Grenzen gegenüber gewerblich tätigen Beratern ge- setzt.

 Die Untersuchung bestätigt, dass die Modifizierung der Höhe des Darlehensbetrages des München-Fonds von 25.000 € auf 50.000 € den Bedürfnissen der meisten Grün- dungswilligen entspricht. Eine stärkere Betreuung der Darlehensnehmerinnen und Darlehensnehmer über 3 Jahre hinweg durch das neue Konzept der Stadtsparkasse wird die noch engere Begleitung fördern.

 Mit dem Projekt GUIDE wird insbesondere der Frauengründungsbereich nochmals gezielt unterstützt.

Das Referat für Arbeit und Wirtschaft betrachtet die Förderung von Existenzgründungen weiterhin als ein sehr wichtiges wirtschafts- wie beschäftigungspolitisches Instrument und wird seine Aktivitäten im Rahmen der gegebenen insbesondere personellen Ressourcen zumindest aufrechterhalten.

Der Korreferent des Referates für Arbeit und Wirtschaft, Herr Stadtrat Helmut Schmid, und der Verwaltungsbeirat für Wirtschaftsförderung, Herr Stadtrat Max Straßer, haben jeweils einen Abdruck der Bekanntgabe erhalten.

II. Bekanntgegeben

Der Stadtrat der Landeshauptstadt München

Die Vorsitzende/ Der Referent

Der Vorsitzende

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Dr. Wieczorek

Ober-/Bürgermeister/-in Berufsm. Stadtrat

III. Abdruck von I. und II.

über den Stenographischen Dienst

an das Direktorium - Dokumentationsstelle an die Stadtkämmerei

an das Revisionsamt

IV. Wv. RAW – FB..

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und Wirtschaft

FB ...

I. Die Übereinstimmung des vorstehenden Abdrucks mit der beglaubigten Zweitschrift wird bestätigt.

II. An das

z. K.

Am I. A.

Unterschrift

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