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Einführung in die Betriebswirtschaftslehre

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Academic year: 2022

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Einführung in die

Betriebswirtschaftslehre

Vorlesung Wintersemester 2021/2022 Prof. Dr. Joachim Prinz

Marvin Zumkley, M.Sc.

Anna Maria Spiekermann, M.A.

(2)

Nach allgemeinem Login mit Uni-Kennung

 Aufsuchen der Lehrstuhlseiten: MSM-Startseite Lehrstühle General Business Administration

 Unterkategorie „Downloadbereich“

Organisatorisches

Download der Vorlesungsunterlagen

(3)

Folien des Manuskriptes basieren auf folgender Literatur:

 Vahs, D./Schäfer-Kunz, J. (2007): Einführung in die BWL, 5. Auflage

 Schmalen, H./Pechtl, H. (2013): Grundlagen und Probleme der Betriebswirtschaft, 15. Auflage, Schäffer-Poeschel

 Wöhe, G. (2016): Einführung in die BWL, 26. Auflage

 Backes-Gellner/Wolf/Lazear (2000): Personalökonomie

Organisatorisches

Literatur

(4)

Verantwortung

 Übernehmen Sie Verantwortung für sich selbst (wichtig für Klausur)!

 Hören Sie die Vorlesungen und arbeiten Sie die besprochen Themen mit der angegebenen Literatur durch.

 Hören Sie genau zu.

 Bilden Sie – wenn möglich – Lerngruppen!

Lern- und Verhaltenshinweise

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Lern- und Verhaltenshinweise

Eigenverantwortliches und gewissenhaftes Handeln!

(6)

Lern- und Verhaltenshinweise

Ziel der Veranstaltung:

Überblicksartige Vermittlung der zentralen Inhalte der Betriebswirtschaftslehre

Breite und Tiefe

Rüstzeug/Handwerkszeug für spätere Veranstaltungen schaffen!

• Weg zum Ziel:

Vermittlung der Betriebswirtschaftslehre

Neben „reiner“ Vorlesung auch Übungsaufgaben

(7)

• Schlafen Sie vorher ausreichend.

• Bringen Sie alles, was Sie benötigen, mit.

• Entspannen Sie sich. Don‘t panic!

• Lesen Sie die Fragestellung genau durch.

• Beantworten Sie möglichst alle Fragen.

• Strukturieren Sie Ihre Gedanken bevor Sie eine „Offene Frage“ beantworten. Wenden Sie Transferwissen an. Verknüpfen Sie die gelernten Inhalte untereinander zur Beantwortung von Fragen.

• Nutzen Sie Ihr mathematisches Wissen! Klausurfragen sind nicht identisch mit Übungsaufgaben!

• Überprüfen Sie Ihre Klausur am Ende nochmals.

Lern- und Verhaltenshinweise

Hinweise zur Klausur

(8)

• Prüfungsform: Alle Folien sind prüfungsrelevant! Überprüfung via Rechenaufgaben;

skizzieren, diskutieren/interpretieren (Transferwissen, verknüpfen), Definitionen.

Lern- und Verhaltenshinweise

Hinweise zur Klausur

(9)

Wirtschaftswissenschaft ist interessant!

Wirtschaftswissenschaft ist (eigentlich) einfach!

Konsequente Verknüpfung einfacher Erkenntnisse, z.B.:

 Jeder achtet auf seinen eigenen Nutzen und wer mit anderen kooperiert, profitiert davon!

Alles hat seinen Preis

 Es gibt also nichts umsonst! „no free lunch“!

Keiner weiß alles, aber alle lernen dazu

 Man kann Partner eine Zeit lang über‘s Ohr hauen, aber nicht dauernd.

Man sieht sich immer zweimal

 Eine allzu kurzsichtige Handlungsweise führt nicht weit.

Vorbemerkungen zu dieser Veranstaltung

„Wirtschaftsweisheiten“

(10)

1. Einführung/Gegenstand der BWL 2. WiWi-Handwerkszeug

3. Standortwahl 4. Rechtsformwahl 5. Marketing

6. Personalwirtschaft 7. Investition

Gliederung

(11)

Kapitel 1

Einführung/Gegenstand der BWL

(12)

Wirtschaftswissenschaftliches Allgemeinwissen (Begriffe, Jargon, Definitionen)

1. Einführung/Gegenstand der BWL

Was ist der „Dax“ und auf welchem Level befindet er sich aktuell? (Investition/Finanzierung)

Am 1.7.1988 erstmalig veröffentlichter Aktienindex, der die 40 größten und umsatzstärksten dt.

Aktien (Blue Chips) beinhaltet. Er repräsentiert derzeit mehr als 80 Prozent des Grundkapitals inländischer börsennotierter Gesellschaften.

Was sind „Abschreibungen“ und wozu sind sie notwendig? (Kosten-Leistungsrechnung)

Mit Abschreibungen erfasst man im betrieblichen Rechnungswesen planmäßige oder außerplanmäßige Wertminderungen von Vermögensgegenständen.

Betrag bzw. Methode zur Ermittlung des Betrages, der bei Gegenständen des Anlagevermögens die im Laufe der Nutzungsdauer durch Nutzung eingetretenen Wertminderungen an den einzelnen Vermögensgegenständen erfassen soll und der dementsprechend in der Gewinn- und Verlustrechnung (GuV) als Aufwand (bzw. in der Kostenrechnung als Kosten) angesetzt wird

Was versteht man unter der „Eigenkapitalrentabilität“? (Finanzierung)

Relative Größe, die angibt, mit welcher Rate sich das während einer Periode eingesetzte Eigenkapital verzinst.

EK-Rentabilität vor Steuern: Erfolg nach Zinsen und VOR Steuern / Eigenkapital

EK-Rentabilität nach Steuern: Erfolg nach Zinsen und NACH Steuern / Eigenkapital

(13)

Was versteht man unter der „Eigenkapitalrentabilität“? (Finanzierung)

• Relative Größe, die angibt, mit welcher Rate sich das während einer Periode eingesetzte Eigenkapital verzinst.

• EK-Rentabilität vor Steuern: Erfolg nach Zinsen und VOR Steuern / Eigenkapital

• EK-Rentabilität nach Steuern: Erfolg nach Zinsen und NACH Steuern / Eigenkapital

1. Einführung/Gegenstand der BWL

(14)

1. Einführung/Gegenstand der BWL

Was sind Opportunitätskosten? (Mikroökonomie)

Entgehende Deckungsbeiträge einer nicht gewählten Handlungsmöglichkeit. Sie sind als Vergleichsgröße für die Beurteilung des erzielten bzw. erzielbaren Deckungsbeitrags bei Vorliegen eines Engpasses bedeutsam, z.B. bei der Programmwahl, der Ermittlung von Preisuntergrenzen.

Was versteht man unter „Fixkostendegression“? (Kostenleistungsrechnung)

Abnahme der anteiligen fixen Kosten pro Stück bei steigender Ausbringungsmenge.

Was versteht man unter dem Kurs-Gewinn-Verhältnis eines Unternehmens? (Finanzierung)

Kennziffer, die besagt, das Wievielfache des Reingewinns je Aktie den Kurs einer Aktie ausmacht.

Der Reingewinn wird aus Jahresabschlussdaten geschätzt.

Kurs-Gewinn-Verhältnisse werden regelmäßig in den Kurszetteln für die einzelnen

Gesellschaften ermittelt; unterscheiden sich von Branche zu Branche sehr stark.

(15)

1. Einführung/Gegenstand der BWL

Was ist die EZB und was ist ihre Aufgabe? (Makroökonomie)

Die Europäische Zentralbank (EZB) ist die Zentralbank der 19 Mitgliedstaaten der Europäischen Union, die den Euro eingeführt haben.

Die vorrangige Aufgabe ist es, Preisstabilität im Euroraum zu gewährleisten und so die Kaufkraft der gemeinsamen Währung zu erhalten.

Was ist „Kapital“? (ABWL/AVWL)

VWL: Kapital wird definiert als Produktionsfaktor neben Arbeit und Boden. Unter Kapital wird in diesem Zusammenhang der Bestand an Produktionsausrüstung verstanden, der zur Güter- und Dienstleistungsproduktion eingesetzt werden kann (Kapitalstock).

VWL: Geld für Investitionszwecke

BWL: Die auf der Passivseite der Bilanz einzelner Unternehmungen ausgewiesenen Ansprüche an das Vermögen (einschließlich Abgrenzungsposten).

BWL: Eigenkapital versus Fremdkapital

Wie ergibt sich die Bilanzsumme eines Unternehmens? (Finanzbuchhaltung)

Bilanzvolumen; die Schlusssumme der linken (Aktiva) bzw. rechten (Passiva) Seite der Bilanz, die wertmäßig gleich hoch sind.

Bei Buchungsfällen zwischen den Konten auf einer Bilanzseite bleibt die Bilanzsumme

unverändert.

(16)

1. Einführung/Gegenstand der BWL

Was ist der Unterschied zwischen „Risiko“ und „Ungewissheit“ und wie misst moderne

Wirtschaftswissenschaft „Risiko“? (Mikroökonomie/Risikomanagement)

(17)

Was ist eine „Unternehmensanleihe“ ? (Unternehmensfinanzierung)

• Anleihe, mit der Industrieunternehmen Fremdkapital über den Kapitalmarkt aufnehmen können, ohne dass sie hierfür eine Bankerlaubnis benötigen.

Was versteht man unter wirtschaftlicher „Mitbestimmung“? (Personalwirtschaft)

• Institutionelle Teilhabe der Arbeitnehmer(-vertreter) am Willensbildungs- und Entscheidungsprozess in Unternehmen und Betrieb. Träger der

Arbeitnehmermitbestimmung sind Betriebsräte und Aufsichtsrat.

• Anzahl Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat hängt von der Anzahl der Arbeitnehmer im Inland ab.

1. Einführung/Gegenstand der BWL

(18)

1. Einführung/Gegenstand der BWL

Wieso berechnet man den „Erwartungswert“ einer Investition? (Investition)

Was versteht man unter einer “Netzwerkexternalität“ ? (Netzwerkökonomie/Organisation)

Begriff beschreibt, wie sich der Nutzen aus einem Produkt für einen Konsumenten ändert, wenn sich die Anzahl anderer Konsumenten desselben Produktes bzw. komplementärer Produkte ändert.

Beispiele: Google, Facebook werden mit zusätzlichen Daten/Informationen besser.

Was sind die Funktionen des Geldes und woraus ergibt sich dessen „Wert“? (Geldtheorie/Makro)

Geld als Tausch- und Zahlungsmittel

Geld als Recheneinheit

Geld als Wertaufbewahrungsmittel

Der Geldwert ist die binnenwirtschaftliche Kaufkraft des Geldes, d. h. die Menge von Gütern, die

man für eine bestimmte Geldmenge kaufen kann (Binnenwert). Steigen die Preise, sinkt der

Geldwert und umgekehrt. Außenwirtschaftlich ist der Geldwert der Wert einer Währung beim

Tausch in fremde Währungen (Außenwert).

(19)

1. Einführung/Gegenstand der BWL

Was ist der „Leverage-Effekt“? (Investitionsrechnung)

Hebelwirkung der Kapitalstruktur, Hebelwirkung des Verschuldungsgrades, Hebelwirkung des Fremdkapitals; Änderung der erwarteten Eigenkapitalrendite aufgrund der Substitution von Eigen- durch Fremdkapital.

Was ist und wie hoch ist die Körperschaftssteuer! (Steuerwesen)

(20)

. Wann erreicht das Unternehmen den „break-even-point? (KLR/Marketing/Mikro)

• Allgemein: Punkt, an dem eine Ausbringungsgröße eine Einsatzgröße erstmalig im Zeitablauf überschreitet.

• Kostenrechnung: Beschäftigungsgrad, bei dem der Umsatz einer Periode gerade sämtliche fixen Kosten der Periode und die angefallenen variablen Kosten deckt.

• Investitionsrechnung: Break-Even-Point eines Investitionsobjekts ist der Zeitpunkt, zu dem die kumulierten Einzahlungen erstmals die kumulierten Auszahlungen überschreitet.

(21)

Wirtschaftswissenschaft an einer Universität:

 Theoretische Fundierung

 Breite Methodik (Ökonomie, Mathe, Statistik, Recht…)

 Keine „Checklisten“ oder fertige Rezepte

 Nicht Problemlösungen, sondern Problem lösen

VWL und BWL: nur eine Frage der Betrachtungsweise

 Volkswirte als Generäle und Betriebswirte als „Kampfschweine“??

 Eher integriertes Miteinander als Wettbewerb gegeneinander

1. Einführung/Gegenstand der BWL

Grundlagen

(22)

Zentrale Fragestellungen

 Konsumentenentscheidungen von Haushalten

 Determinanten des Wirtschaftswachstum

 Außenhandel und Direktinvestitionen

 Öffentliche Einnahmen und Ausgaben

Übliche Einteilung

 Mikroökonomik. Makroökonomik, Finanzwissenschaft

 Jeweils: Theorie, Empirie und Politik

Beispiel

 Durch welche Maßnahmen können Investoren veranlasst werden, finanzielle Mittel nicht in WP, sondern in Realinvestitionen (Maschinen, Fabriken) anzulegen?

Volkswirtschaftslehre (VWL)

1. Einführung/Gegenstand der BWL

(23)

Zentrale Fragestellungen

 Abbildung des Unternehmensgeschehens

 Produktgestaltung und Preispolitik

 Kriterien für Investitionsentscheidungen

 Rekrutierung von Mitarbeitern

 Bestimmung der Anzahl der Mitarbeiter

 Lohndeterminanten

Beispiel

 Zu welchem Zeitpunkt muss eine alte Maschine, die steigende Kosten für Ausfallzeiten und Reparaturen verursacht, durch eine neue ersetzt werden?

Betriebswirtschaftslehre (BWL)

1. Einführung/Gegenstand der BWL

(24)

Maximum-Prinzip:

 Handle stets so, dass mit vorgegebenem Einsatz der höchstmögliche Nutzen erzielt wird!

Minimum Prinzip:

 Handle stets so, dass ein vorgegebener Nutzen mit geringst möglichem Einsatz erzielt wird!

Warum müssen Menschen wirtschaften?

 Bedürfnisse/Mangel (Güter mit Wert nicht ausreichend vorhanden)

 Befriedigung durch Konsum von Gütern

 Freie Güter (Luft)

 Öffentliche Güter (Landesverteidigung)

 Knappe Güter (Preise)

 Knappheit kann man nicht abschaffen

 Bewirtschaftung knapper Ressourcen KNAPPHEITSPROBELM (z.B. PMK)

Was heißt Wirtschaften?

1. Einführung/Gegenstand der BWL

(25)

Geldstrom: Konsumausgaben

Betriebe Haushalte

Güterstrom: Konsumgüter

Güterstrom: Arbeitsleistung

Geldstrom: Arbeitseinkommen

Was heißt Wirtschaften (1/8): Einfaches Schema des Wirtschaftskreislaufs

1. Einführung/Gegenstand der BWL

(26)

Physische Substanz

Materielle- vs. Immaterielle Güter Einsatzart

Investitions- vs. Konsumgüter

Nutzungsart

Gebrauchs- vs. Verbrauchsgüter Verfügbarkeit

Freie vs. Knappe Güter

Was heißt Wirtschaften (2/8): Arten von Wirtschaftsgütern

1. Einführung/Gegenstand der BWL

(27)

Knappheit bedeutet

 effizienten Einsatz von Ressourcen und Reduzierung von Verschwendung

 Einem Akteur stehen nur begrenzt Mittel zur Erreichung seiner Ziele zur Verfügung (Zeitbudget, begrenztes Einkommen)

 Charakteristik des Wirtschaftens ist hierbei das Treffen von Entscheidungen um optimale (bestmögliche) Zielerfüllung unter Beachtung der begrenzten Mittel zu erreichen

 deshalb: alle Produktionsmöglichkeiten ausnutzen und Globalisierung vorantreiben

Je weniger Knappheit, desto höher der Wohlstand  Wohlfahrt hängt von der Produktivität ab d.h. wie viel pro Stunde hergestellt wird (Wachstum gemessen am BSP)

 Max. Prinzip: (in geg. Zeit einen höheren Output produzieren)

 Kapitalausstattung, Körperkapitalausstattung (Humankapital), Technologie

 Freizügigkeit vs. Protektionismus

Problem: hohe Arbeitsproduktivität ist schlecht für gering Qualifizierte (ALO).

Was heißt Wirtschaften (3/8): Knappheitsproblematik

1. Einführung/Gegenstand der BWL

(28)

Arbeitsteilung/Spezialisierung

 Höhere Geschicklichkeit/Sachkenntnis

 Lerneffekte

 Wegfall von Rüstzeiten (Umbau; Ortswechsel)

Dafür notwendig: Tausch und Abstimmung

 Wertschöpfungskette, abhängig von Vor- und Nachstufe man muss Dritten vertrauen

 Austausch und Abstimmung kostet Zeit und Mühe!

 Ressourcenverbrauch der sonst für Bedürfnisbefriedigung verwendbar

 circa 50% des BIP entfallen auf Transaktionssektor (Tauschaktivitäten)

Was heißt Wirtschaften (4/8): Wie kann Knappheit bewältigt werden?

1. Einführung/Gegenstand der BWL

(29)

Was heißt Wirtschaften (5/8): Modell: Produktionsmöglichkeitenkurve (PMK)

• PMK gibt Output-Möglichkeiten in einer VW an bei gegebenen Produktionsfaktoren und Technologie

• Effiziente Kombinationen: Punkte auf der Kurve (C +A)

• Machbar aber ineffiziente Kombinationen:

Punkte nicht auf Kurve (B)

• mehr PC geht nur bei weniger Autos

• Zielkonflikt zwischen Opportunitätskosten und Trade-off

PC

Auto

3000

1000 2200

600 700 300

1000 B

2000

C A

Man bezeichnet die Steigung der Produktionsmöglichkeitenkurve in einem bestimmten Punkt als Grenzrate der Transformation, sie gibt an um wie viel die Produktion von PCs reduziert

werden muss, um eine zusätzliche Menge des Gutes „Auto“ zu erzeugen.

1. Einführung/Gegenstand der BWL

(30)

Was heißt Wirtschaften (6/8): Betriebswirtschaftlich relevante Wirtschaftseinheiten

Wirtschaftseinheiten

Private Haushalte

(Eigenbedarfsdeckung (Es wird konsumiert)

Betriebe

(Fremdbedarfsdeckung)

Unternehmen Öffentliche Betriebe und Verwaltung

1. Einführung/Gegenstand der BWL

(31)

Was heißt Wirtschaften (7/8): Betriebe als Transformationsprozesse von In- zu Outputgütern

Beschaffungs-

märkte Absatzmärkte

Staaten

Eigentümer Gläubiger

BETRIEB

(zur Deckung fremder Bedürfnisse produziert)

INPUT THROUGHPUT OUTPUT

Realgüterbewegungen

(leistungswirtschaftliche Sphäre)

Nominalgüterbewegungen

(finanzwirtschaftliche Sphäre)

1. Einführung/Gegenstand der BWL

(32)

Was heißt Wirtschaften (8/8): Betriebliche Wertschöpfung

Gebäude Maschinen Material

Betriebliche Transformation

z.B. Gesamt: 2.000.000 €

erstellte und verkaufte Leistungen

Differenz = Wertschöpfung = 1.000.000 €

Mitarbeiter

z.B. Löhne 700.000 €

Fremdkapitalgeber

z.B. Zinsen 100.000 €

Eigenkapitalgeber

z.B. Zinsen 100.000 €

Staat

z.B. Steuern 100.000 €

Input Output

z.B. Gesamt: 3.000.000 €

1. Einführung/Gegenstand der BWL

(33)

Definition:

 Ist der wahrnehmbare Realitätsausschnitt, der den Hintergrund bzw. Ausgangspunkt des Erkenntnisstrebens darstellt.

Das Erfahrungsobjekt (Entdeckungsverfahren/Hayek) der Wirtschaftswissenschaften ist …

 … der Marktprozess mit seinen Akteuren (Wirtschaftssubjekten). Zwischen den Akteuren bestehen ökonomische Austauschprozesse (Transaktionen), die auf Märkten stattfinden. Beispiel:Wettbewerb!

 … der Tatbestand der Knappheit und das Erfordernis des Wirtschaftens bzw. die Existenz von Märkten (Gütermarkt, Arbeitsmarkt, Kapitalmarkt) und Transaktionsbeziehungen

 … für Betriebs- und Volkswirtschaftslehre gleich, sie unterscheiden sich aber im Erkenntnisobjekt.

Der Betrieb als Erfahrungs- und Erkenntnisobjekt (1/6): Das Erfahrungsobjekt/Entdeckungsverfahren

Der Markt ist der abstrakte Ort des Tausches, der Ort, an dem die Transaktionsbeziehungen stattfinden.

1. Einführung/Gegenstand der BWL

(34)

Definition:

 Das Erkenntnisobjekt beschreibt Tatbestände innerhalb des Erfahrungsobjektes, über die Wissen gewonnen werden soll.

Die Betriebswirtschaftslehre will Erkenntnisse über wirtschaftliches Handeln, d.h.

ökonomische Entscheidungen und Prozesse in Betrieben gewinnen.

Gegenstand und Erkenntnisobjekt der Betriebswirtschaftlehre ist somit der Betrieb!!

Der Betrieb als Erfahrungs- und Erkenntnisobjekt (2/6): Das Erkenntnisobjekt

Der Betrieb ist eine planvoll organisierte Wirtschaftseinheit, in der Sachgüter und Dienstleistungen erstellt und an Nachfrager abgesetzt werden. Dies konstituiert den

betrieblichen Transformationsprozess.

1. Einführung/Gegenstand der BWL

(35)

Der Betrieb als Erfahrungs- und Erkenntnisobjekt (3/6): Bestimmungsfaktoren eines Betriebes

Vom Wirtschaftssystem unabhängige Bestimmungsfaktoren

Vom Wirtschaftssystem abhängige Bestimmungsfaktoren

Produktionsfaktoren (Arbeit, Betriebsmittel, Werkstoffe)

Prinzip der Wirtschaftlichkeit

Finanzielles Gleichgewicht

Betrieb

Marktwirtschaft (Betrieb = Unternehmen)

Planwirtschaft (z.B. DDR, Nordkorea

teilweise China) (Betrieb = Organ der

Gesamtwirtschaft)

Autonomieprinzip

(Selbstbestimmung des Wirtschaftsplans)

Erwerbswirtschaftliches Prinzip

(Gewinnmaximierung)

Prinzip des Privateigentum

Organprinzip

(Zentraler Volkswirtschaftsplan)

Prinzip der Planerfüllung

Prinzip des Gemeineigentums

1. Einführung/Gegenstand der BWL

(36)

Der Betrieb als Erfahrungs- und Erkenntnisobjekt (4/6): Betriebstypologie

Einteilung des Betriebs nach

Art der hergestellten Leistung Betriebsgröße Aktionsradius

- Kleinbetriebe - Mittelbetriebe - Großbetriebe

- Lokale Betriebe - Regionale Betriebe - Nationale Betriebe - Internationale Betriebe

Sachleistungs- betriebe

Dienstleistungs- betriebe

Prüfungs- und Beratungsbetriebe

- Rohstoffgewinnungsbetriebe - Verarbeitungsbetriebe - Investitionsgüterbetriebe - Verbrauchsgüterbetriebe - Wiedergewinnungsbetriebe

- Bankbetriebe

- Versicherungsbetriebe - Handelsbetriebe - Transportbetriebe

1. Einführung/Gegenstand der BWL

(37)

Der Betrieb als Erfahrungs- und Erkenntnisobjekt (5/6): Unternehmen

Hauptprinzipien von Unternehmungen

Prinzip der Autonomie

Erwerbswirtschaftliches Prinzip

Prinzip des Privateigentums

Der Eigentümer des

Unternehmens ist in seinen betrieblichen Entscheidungen weitgehend frei und keiner staatlichen Lenkungsbehörde unterworfen.

Vertragsfreiheit gehört ebenso zu dieser Autonomie, ist aber durch gesetzliche Rahmenbedingungen eingeschränkt.

Das unternehmerische Bestreben ist: durch die Produktion und den Absatz von Gütern Gewinne zu erzielen

Gewinnstreben und Gewinnmaximierung

Die Verfügungsrechte an den Produktionsmitteln und am Gewinn stehen den Eigentümern zu

kein „Volksvermögen“.

Sowohl Gewinne als auch

Verluste werden vom Eigentümer getragen

unternehmerisches Risiko &

Konsequenzen

1. Einführung/Gegenstand der BWL

(38)

Modellbildung (1/3): Grundidee

Preisabsatzfunktion:

p=

-

* m z.B. Produktnachfrage

Nachfragemenge

Menge Preis

Realer Betrachtungsgegenstand Preis-Absatz- Modell

Abbildung

1. Einführung/Gegenstand der BWL

(39)

Bei der Erstellung eines Modells handelt es sich um die Reproduktion eines realen bzw. als real erfahrbaren Sachverhalts oder Problems nach präzisen Erfahrungsregeln.

Das Ergebnis der Reproduktion ist stets ein Modell als vereinfachtes Abbild der Wirklichkeit.

Als Modell kann die strukturgleiche bzw. strukturähnliche Abbildung eines Realitätsausschnittes definiert werden.

Treffen von Annahmen (über Player im Modell)

 Wer spielt mit?

 Was ist das Ziel?

 Was sind die Rahmenbedingungen?

Modellbildung (2/3): Was bedeutet Modellbildung?

1. Einführung/Gegenstand der BWL

(40)

Kunstfigur des Homo-Oeconomicus

 Eingehen von Kooperationen zur verbesserten Bedürfnisbefriedigung

 Rationale, nutzenmaximierende (nicht kaltherzige) Individuen (Akteure)

 Aber sehr häufig: begrenzte Rationalität

Effiziente Kapitalmärkte (Fama, Eugene 2013 Nobelpreis)

Opportunismus (opportunistisches Verhalten)

 d.h. List, Täuschung, Betrug

 Aber: nicht jeder betrügt (aber möglich ist es)

 Sicherheitsvorkehrungen:

 Vertrauen

 Gesetze

 Institutionen, Ehe,

 Verträge (pacta sunt servanda!)

Modellbildung (3/3): Institutionenökonomische Modellierung - Grundannahmen des Modells

1. Einführung/Gegenstand der BWL

(41)

Ein Ziel ist ein angestrebter Zustand

Ein Ziel….

 …bezieht sich immer auf die Zukunft

 …ist positiv geladen („erwünscht“)

 …kann durch eigenes Handeln prinzipiell verwirklicht werden

Welchen Zweck erfüllen Ziele?

 Handlungssteuerung & Koordination

 Motivation

 Problemerkennung (Ziele als Maßstab der Kontrolle)

 Rechtfertigung

Unternehmensziele: Zieldefinition

1. Einführung/Gegenstand der BWL

(42)

Unternehmensziele: Bedürfnisspyramide nach Maslow

Selbst- verwirklichung

self-actualisation

Ich Bedürfnis

(z.B. Anerkennung, Status, Prestige, Achtung, Wertschätzung

self-esteem and group-esteem, ego-needs

love and belongingness

safety

physiological essentials

Soziale Bedürfnisse

(Bsp.: Zugehörigkeit, Liebe, Achtung, Zuneigung, Interaktion)

Sicherheitsbedürfnisse

(Bsp.: Sicherung des Daseins, des Arbeitsplatzes, der Zukunft)

Physiologische Bedürfnisse

(Bsp.: Essen, Trinken, Wohnung)

1. Einführung/Gegenstand der BWL

(43)

Unternehmensziele: Einteilung der Handlungsziele

Handlungsziele

Erfolgsziele

- Gewinn - EK-Rentabilität - GK-Rentabilität

Finanzziele Produkt- und

Marktziele Soziale Ziele Macht- und Prestigeziele

Ökologische Ziele

- Zahlungs- fähigkeit - Kapitalstruktur - Kreditwürdigkeit

- Unternehmens- wert

- Produkt- programm - Umsatzerlös - Marktanteil

- Arbeits- zufriedenheit

- Personal- entwicklung - Arbeitsplätze - Einkommen - Pensionen

- Unabhängigkeit

- Politscher Einfluss

- Unternehmens- image

- Unternehmens- tradition

- Umweltschutz

- Ressourcen- schonung

1. Einführung/Gegenstand der BWL

(44)

Unternehmensziele: Zielsphären

Mengenmäßiger Output Mengenmäßiger Input Produktivität =

Wirtschaftlichkeit =

Wertmäßiger Output Wertmäßiger Input

Mengenmäßiger Output * Preis je OE Mengenmäßiger Input * Preis je IE

= Leistungswirtschaftliche

Sphäre

Finanzwirtschaftliche Sphäre

mit Preisen bewertet

1. Einführung/Gegenstand der BWL

(45)

1. Einführung/Gegenstand der BWL

Stakeholder von Unternehmen:

„Anspruchsgruppen bzw. Stakeholder eines Betriebes sind alle Wirtschaftseinheiten, die in Beziehung zu dem Betrieb stehen und damit das Handeln des Betriebes

beeinflussen und/oder von den Handlungen des Betriebes betroffen sind.“

Unternehmensziele: Zielsphären

(46)

Shareholder Value im engeren Sinne:

Maximierung des Marktwertes des Eigenkapitals

(bei börsennotierten AGs konkret durch Kurssteigerungen plus Dividenden)

Shareholder Value im weiterem Sinne.:

Orientierung der Unternehmensentscheidungen an den Interessen und Zielen der Eigenkapitalgeber

Unternehmensziele: Maximierung des Shareholder Value!!

1. Einführung/Gegenstand der BWL

(47)

1. Einführung/Gegenstand der BWL

Unternehmensziele aller Stakeholder: Interne und externe Stakeholder

Quelle: Thommen & Achleitner (2006), S. 51

(48)

1. Einführung/Gegenstand der BWL

Anspruchsgruppen Interessen (Ziele)

Externe Anspruchsgruppen

4. Fremdkapitalgeber sichere Kapitalanlage

befriedigende Verzinsung

Vermögenszuwachs

5. Lieferanten stabile Liefermöglichkeiten

günstige Konditionen

Zahlungsfähigkeit der Abnehmer

6. Kunden qualitativ und quantitativ befriedigende Marktleistung zu

günstigen Preisen

Service, günstige Konditionen usw.

7. Konkurrenten Einhaltung fairer Grundsätze und Spielregeln der Marktkonkurrenz

Kooperation auf branchenpolitischer Ebene 8. Staat und Gesellschaft

Lokale und nationale Behörden

Ausländische und internationale Organisationen

Verbände und Interessenlobbys aller Art

Politische Parteien

Bürgerinitiativen

Allgemeine Öffentlichkeit

Steuern

Sicherung der Arbeitsplätze

Sozialleistungen

positive Beiträge an die Infrastruktur

Einhaltung von Rechtsvorschriften und Normen

Teilnahme an der politischen Willensbildung

Beiträge an kulturelle, wissenschaftliche und Bildungsinstitutionen

Erhaltung einer lebenswerten Umwelt

Unternehmensziele aller Stakeholder: Interne und externe Stakeholder

Quelle: Thommen & Achleitner (2006), S. 51

(49)

Kapitel 2

WiWi-Handwerkszeug

(50)

1.) Die Investition in das „Humankapital“ (Warum verdiene ich das, was ich verdiene… und nicht mehr?)

Nobelpreisträger G.S. Becker, 1964

2. WiWi-Handwerkszeug

(51)

2.) Das „Sättigungsgesetz“ in der Grenznutzentheorie (Mehr ist weniger!)

Ökonom: (Heinrich Gossen, 1835)

2. WiWi-Handwerkszeug

(52)

3.) Die „Neue Erwartungstheorie“ (Weshalb Verluste schwerwiegender sind als Gewinne)

Nobelpreisträger: (D. Kahnemann & Tversky, 1979)

2. WiWi-Handwerkszeug

(53)

4.) „Das Stellvertreterproblem“ oder Principal-Agent-Theorie (Weshalb Manager andere Interessen haben als Aktionäre?)

(Nobelpreisträger: Akerlof, 1970, Holmström, 1979)

2. WiWi-Handwerkszeug

(54)

5.) Transaktionskostentheorie (Warum gibt es eigentlich Unternehmen)?

Nobelpreisträger R. Coase, 1937, O. Williamson, 1975)

2. WiWi-Handwerkszeug

Unternehmen als arbeitsteilige Gebilde haben nur dann eine Existenzberechtigung, wenn die mit jeder arbeitsteiligen Leistungserstellung verbundenen

Koordinationskosten und Motivationskosten besser lösen (günstiger) als die Abwicklung über den Markt.

D.h.: Die Umgehung des Marktes (buy) durch eine Organisation lohnt sich genau dann, wenn die Transaktionskosten bei Nutzung des Marktmechanismus größer sind als die internen Transaktionskosten der Organisation.

Eine Transaktion findet statt, wenn ein Gut/Leistung über eine technisch trennbare Schnittstelle hinweg übertragen wird. Eine

Tätigkeitsphase wird beendet, eine andere beginnt.

Beispiel: Tagelöhner

Informations und Suchkosten

(55)

2. WiWi-Handwerkszeug

6.) Matchingtheorie (Wer kriegt was und weshalb)?

Nobelpreisträger Alvin Roth

(56)

Kapitel 3

Betriebliche Standortwahl

(57)

Sind die Räumlichkeiten auf verschiedene geographische Orte verteilt, dann hat der Betrieb mehrere Standorte.

Je nach Teilaufgaben des betrieblichen Transformationsprozesses, die an einem Standort durchgeführt werden, lässt sich unterscheiden nach:

 Produktionsstandort

 Forschungs- und Entwicklungs- (F&E)-standort

 Verwaltungsstandort

 Verkaufsstandort

3. Betriebliche Standortwahl

Definition Standort:

Als Standort eines Betriebes bezeichnet man den Ort, an dem sich seine Räumlichkeiten (Verwaltungsgebäude, Produktionshallen, Geschäfte, Niederlassungen) befinden. Die

Standortwahl zählt zu den konstitutiven Führungsentscheidungen.

(58)

3. Betriebliche Standortwahl

Beispiel: Standorte der Volkswagen AG:

• VW produziert mehr als 21.500 Fahrzeuge pro Arbeitstag an 44 Standorten in 11 Ländern Europas sowie in 7 Ländern Amerikas, Asiens und Afrikas.

VW-Fahrzeuge werden in mehr als 150 Ländern abgesetzt.

• Tibet-Krise und der Konflikt um das Sponsoring-Engagement von VW bei Olympia

in China 2008.

(59)

Beispiele für Anlässe:

 Gründung eines Unternehmens

 Restrukturierung und Schrumpfung eines Unternehmens

 Erschließung neuer Regionen und Veränderungen im Umfeld

 Zusammenschluss mit anderen Unternehmen

Ziele

Sachziele: leistungswirtschaftliche Anforderungen an einen geeigneten Ort für die Leistungserstellung und/oder -verwertung.

Wertziele: Angestrebtes künftiges Ergebnis (z.B. Gewinn) oder angestrebte künftige

Ergebniskomponenten als absolute und relative Größen sowie Liquidität und Liquiditätskomponenten bezogen auf relevante Standorte.

Sozialziele: Angestrebte künftige intra- und interpersonelle Zustände,

insbesondere Verhaltensweisen gegenüber Mitarbeitern, gegenüber Personen und Personengruppen im Umsystem des Unternehmens an Standorten.

3. Betriebliche Standortwahl

Anlässe und Ziele für Standortentscheidungen

(60)

3. Betriebliche Standortwahl

Einflussfaktoren von Standortentscheidungen (1/2)

Standortentscheidung Staatliche Rahmenbedingungen

Steuern, Zölle, Subventionen, Rechts- und Wirtschaftsordnung, Auflage & Beschränkungen

Absatzmärkte

Absatzpotenzial, Absatzkontakte, Absatztransportkosten

Beschaffungsmärkte

Grund und Boden, Anlagengütermarkt, Arbeitsmarkt, Transportsituation

Naturgegebene Einflussgrößen

Geologie, Klima, Vegetation, seismische Aktivitäten und sonstige Umweltbedingungen.

(61)

Hierarchieebenen der Standortwahl

 internationale Standortwahl,

 regionale Standortwahl,

 lokale Standortwahl,

 innerörtliche Standortwahl.

Standortwahl als mehrstufiger Entscheidungsprozess

zuerst gilt es, interessante Standorte zu „entdecken“. Standorte, die bestimmte Mindestkriterien nicht erfüllen, scheiden vorab aus.

für die verbleibenden Standorte werden dann die standortabhängigen Kosten und Leistungen ermittelt.

der Standort mit dem voraussichtlich größten standortabhängigen Gewinn (als Differenz der standortabhängigen Leistungen und standortabhängigen Kosten) wird ausgewählt.

3. Betriebliche Standortwahl

Einflussfaktoren von Standortentscheidungen (2/2)

(62)

Definition Cluster:

 Anhäufung der wesentlichen Mitglieder einer Wertkette in einer Region (Netzwerke: Uni, Staat;

Unternehmen)

Beispiele:

 Solingen = Messer | Wetzlar = Optische Industrie | München = Biotech |

 Kalifornien = Silicon Valley | Schweiz = Uhren | Deutschland = Maschinenbau

 Silicon-Allee = Berlin = Start-ups | OWL-Spitzencluster: Intelligente Technische Systeme

Vorteile eines Clusters Nachteil:

 einfache Abstimmung unter Wertschöpfungspartnern Hauspreis-Explosion in Städten

 bessere Auslastung von spezialisierten Kapazitäten

 Zugang zu Ressourcen und Fähigkeiten

 gegenseitige Inspiration steigert Innovationsfähigkeit

 Vertriebsvorteile durch Reputation des Clusters

3. Betriebliche Standortwahl

Spezielle Standorte (1/2) : „Cluster“

(63)

Gründerzentrum

 Unternehmen bestimmter Branchen unter einem Dach und günstige Mieten

 gemeinsame Nutzung von Sekretariats-, Post-, und Kopierservice, Öffentlichkeitsarbeit, Messebeteiligungen

 meist Zusammenarbeit mit Hochschulen

Gewerbepark

 preisgünstige, erschlossene Gewerbegrundstücke

 unbürokratische Planungsverfahren

 gute Verkehrsanbindung und moderne und zukunftsorientierte Infrastruktur (Telekommunikation, Energie, Wasser)

 Dienstleistungen in der Umgebung

3. Betriebliche Standortwahl

Spezielle Standorte (2/2): Gründerzentrum und Gewerbepark

(64)

3. Betriebliche Standortwahl

Kriterien für eine Standortwahl

Standortwahl

Transportkosten

Arbeitskosten

Steuern

Subventionen

Abschreibungen Zinsen

Energiekosten

Absatzleistungen Staatsleistungen

(65)

Transportkosten entstehen:

 bei der Beschaffung von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen sowie Halb- und Fertigfabrikaten,

 beim Absatz der im Betrieb erzeugten Güter

 A14 Neubau (Schwerin-Magdeburg)

Ihre Höhe hängt ab:

 von der Entfernung des Beschaffungs- bzw. Absatzortes,

 den Quantitäten (Transportvolumen),

 den eingesetzten Transportmitteln,

 von der Qualität des Transportguts, was wiederum das „Handling“ durch das Transportmittel bestimmt.

 Ferner kann der Transportkostensatz bei bestimmten Transportmitteln mit dem Wert einer Ware ansteigen (Werttarif).

3. Betriebliche Standortwahl

Transportkosten

(66)

Arbeitskosten …

 … sind sowohl regional wie international unterschiedlich.

 … gelten als „magische Standortfaktoren“, dürfen aber nicht als alleinige Entscheidungsdeterminanten gesehen werden

 Hochlohnland vs. „low cost country“ (NOKIA = Verwaltungskosten; Transportkosten)

Regionale standortspezifische Arbeitskosten (Beispiele)

 Ballungsgebiete: Mitarbeiter erhalten z.B. wegen hoher Wohnkosten Lohnzulagen (München)

 ländlicher Raum: Kosten für einen Mitarbeiter-Fahrservice, da das Personal „vor Ort“ nicht ausreicht.

„Tränenzulage“ für Mitarbeiter in leitenden Positionen.

3. Betriebliche Standortwahl

Arbeitskosten (1/2)

(67)

3. Betriebliche Standortwahl

Arbeitskosten (2/2): Arbeitskosten je Stunde in Euro (Vergleich)

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50

Arbeitskosten je geleistete Stunde in Euro 2018

Quelle: Statistisches Bundesamt 2019

(68)

• Abschreibungs- und Zinsbelastungen können für einen Betrieb an verschiedenen Standorten unterschiedlich hoch sein.

• Die notwendigen Investitionen für den Aufbau eines Betriebes differieren regional und international.

• Entsprechendes gilt auch für Mietkosten und Leasingraten, die anstelle der Abschreibungs- und Zinskosten entstehen, wenn der Betrieb Grundstücke, Räumlichkeiten oder Maschinen nicht kaufen will.

• Oft werden vom Staat auch gezielt Abschreibungsvergünstigungen gewährt.

3. Betriebliche Standortwahl

Abschreibungen und Zinsbelastung

(69)

• Die Preise für Energie (Strom, Gas, Öl) sind in fast allen Ländern politische Preise, die fiskalpolitisch („Energiesteuern“) und/oder umweltpolitisch („Ökosteuer“) motiviert sind.

• Energie in manchen Ländern aufgrund natürlicher Ressourcen günstiger zu beziehen

• das Energiekostengefälle zwischen den Ländern stellt für energieintensive Betriebe einen internationalen Standortfaktor dar.

3. Betriebliche Standortwahl

Energiekosten

(70)

Absatzleistungen als Standortfaktor

 in erster Linie für Einzelhandelsbetriebe und Hersteller mit regional begrenzten Absatzgebieten bei der regionalen Standortwahl von Interesse

Das Marktpotenzial einer Region für eine Warenkategorie bestimmt sich aus der Bevölkerungszahl und deren Kaufkraft bzw. Ausgaben in diesem Warenbereich.

Marktpotenzial eines lokalen Standorts:

 wird durch die Absatzleistungen auch von anderen Einkaufsorten beeinflusst.

 Durch ein insgesamt attraktives Einzelhandelsangebot am Ort kann Kaufkraft aus benachbarten Orten abgezogen werden: (Netto-) Kaufkraftzuflüsse.

 Agglomerationseffekte (economies of scale): Die Einkaufsattraktivität eines lokalen Standorts bestimmt sich aus dem gesamten Einzelhandels- und Dienstleistungsangebot an diesem Standort.

Diese Agglomerationseffekte werden durch ein Stadtmarketingkonzept unterstützt.

3. Betriebliche Standortwahl

Absatzleistung

(71)

Der Staat beeinflusst die Standortwahl durch folgende Faktoren:

 Wie sind die Infrastrukturleistungen?

 Wie hoch ist die Inflationsrate?

 Herrscht politische Stabilität?

 Wie ist das Schul- und Gesundheitswesen eingerichtet?

 Wie ist die Energie- und Wasserversorgung?

 Was für eine Kommunikationsinfrastruktur gibt es?

 Effizienz der Verwaltung

 staatliche Auflagen für einen Betrieb

 Grad an Korruption

Unzulänglichkeiten schrecken potenzielle Investoren ab. Dies betrifft zur Zeit vor allem die – auf ausländische Direktinvestitionen besonders angewiesenen – Entwicklungsländer.

3. Betriebliche Standortwahl

Staatleistungen

(72)

3. Betriebliche Standortwahl

Kontroverse Diskussion über die Attraktivität des Wirtschaftsstandortes Deutschland (Platz 15)

PRO CONTRA

• Gute Infrastruktur

• Gutentwickeltes Ausbildungssystem/ Duale Ausbild.

• Erfolgreiche F&E

• Wertschätzung von Termintreue und Qualität

• Leistungsfähige Unternehmen

• Zentrale Lage

• Hohe Arbeitsproduktivität

• Hohe Lebensqualität und kulturelle Vielfalt

• Liberaler Außenhandel

• Erstklassige Kreditwürdigkeit

• Sozialer Friede und soziale Sicherheit ???

• Hohe Kaufkraft

• Rechtssicherheit

• Innere Stabilität

• Hohe Arbeitskosten

• Hohe Sozialabgaben ca. 20%

• Kurze Arbeits- und Maschinenlaufzeiten

• Langwierige Genehmigungsverfahren/Bürokratie

• Umfangreiche

Umweltschutzauflagen/Klimaneutralität

• Hohe Energiekosten

• Umfangreiches Arbeits-, Tarif- und Sozialrecht

• Geringe Mobilität der Arbeitnehmer

• Innovationsskepsis

• Kündigungsschutz

• Lohnfindung

• Streik? (Flaschenhalsmärkte)

• Digitalisierungswüste

(73)

Deutschland Italien Griechenland

Produktionsmenge pro Jahr 10.000 Stk. 10.000 Stk. 10.000 Stk.

Arbeitseinsatz pro Stück 100 h 100 h 100 h

Sonstiger Aufwand pro Stück 2000 € 2000 € 2000 €

Verkaufspreis pro Stück 5000 € 5000 € 5000 €

Zusätzlicher Verwaltungsaufwand pro Jahr - 2.500.000 € 2.500.000 €

Zusätzliche Transportkosten pro Stück - 100 € 250 €

Arbeitskosten pro Std. 27,09 € 16,69 € 18,11 €

Das Unternehmen „SMOBIL“ fertigt Schneefräsen, die vorwiegend im süddeutschen Raum verkauft werden.

Die gestiegene Nachfrage erfordert den Bau eines Zweigwerks mit einer Jahreskapazität von 10.000 Stück.

Als Standorte für das neue Werk kommen Deutschland, Italien oder Irland in Betracht. Die Arbeitsproduktivität ist an allen Standorten gleich hoch, ebenfalls der Verkaufspreis. Bei Produktionsverlagerung ins Ausland sind jedoch zusätzliche Verwaltungsaufwendungen und zusätzliche Transportkosten zu berücksichtigen.

Frage: An welchem Standort sollte die SMOBIL das Zweigwerk errichten?

3. Betriebliche Standortwahl

(74)

Lösung: Standortwahl

3. Betriebliche Standortwahl

in Mio. EUR BRD Italien Griechenland

Umsatzerlöse 50,00

(10.000 Stück x 5000€)

50,00 50,00

- Arbeitskosten 27,09

(27,09€x100h x 10.000 Stück)

16,69 18,11

- zusätzlicher Verwaltungsaufwand _ 2,50 2,50

- zusätzlicher Transportaufwand _ 1,00 2,50

- Sonstiger Aufwand 20,00

(2000€ x 10.000 Stück)

20,00 20,00

Gewinn vor Steuern 2,91 9,81 6,89

(75)

Kapitel 4

Rechtsformwahl

(76)

Zeitpunkt für die Wahl der Rechtsform

 Die Wahl der Rechtsform gehört zu den langfristigen unternehmerischen Entscheidungen.

 Die Frage stellt sich nicht nur bei der Gründung, sondern auch bei wesentlichen Veränderungen der persönlichen oder unternehmensbezogenen Rahmenbedingungen.

 Ein Rechtsformwechsel wird notwendig, wenn eine andere Rechtsform aufgrund der aktuellen Gegebenheit zweckmäßiger ist.

Beispiel: Ein Unternehmen nimmt die Rechtsform einer Aktiengesellschaft an, um besseren Zugang zum Kapitalmarkt zu erhalten (=> IPOs).

4. Rechtsformwahl

Überlegung zur Wahl der Rechtsform (1/2)

Der Begriff der Rechtsform, umfasst die Summe der gesetzlichen Regelungen, welche die Rechtsbeziehungen eines Unternehmens im Innen- und Außenverhältnis regeln.

Er ist das „juristische Kleid“ einer Wirtschaftseinheit und bindet das wirtschaftliche Handeln eines Unternehmens in bestehende Rechtsnormen ein, d.h. in die rechtliche Sphäre, die auf die

leistungswirtschaftliche und finanzwirtschaftliche Sphäre vielfältig einwirkt.

(77)

Überlegung zur Wahl der Rechtsform (2/2)

Die einzelnen Rechtsformen unterscheiden sich in mehreren betriebswirtschaftlichen Kriterien, die bei der Wahl der geeigneten Rechtsform zu beachten sind:

 Leitungs- und Kontrollbefugnis

 Haftung,

 Mindestkapital,

 Finanzierungsmöglichkeiten,

 Fungibilität,

 Gewinn- und Verlustbeteiligung,

 Rechnungslegungs- und Publizitätsvorschriften,

 steuerliche Belastung.

Die Rechtsformen unterscheiden sich vor allem in der Ausgestaltung der Leitung und Kontrolle, Haftung, Finanzierung und steuerlichen Belastung

4. Rechtsformwahl

(78)

4. Rechtsformwahl

Rechtsformen des Privatrechts (1/2)

Rechtsformen des privaten Rechts

Einzelunternehmen

Personenhandels- gesellschaften Personen-

gesellschaften

Körperschaften

Kapital- gesellschaften

Freiberufliche Einzelpraxis

Gesellschaft des bürgerlichen Rechts GbR Offene Handelsgesellschaft OHG

Kommanditgesellschaft KG GmbH & Co. KG

Europäische wirtschaftliche Interessenv. EWIV Partnerschaftsgesellschaft

Stille Gesellschaft

Gesellschaft mit beschränkter Haftung GmbH Aktiengesellschaft AG

Kommanditgesellschaft auf Aktien KGaA Genossenschaft eG

Verein e.V.

Stiftung

Gewerbliches Einzelunternehmen e.K.

(79)

Definition „Personengesellschaften“:

 Gesellschaften sind zweckgerichtete Personenvereinigungen auf der Grundlage von privatrechtlichen Gesellschaftsverträgen.

Definition „Körperschaften“:

 sind rechtlich verselbständigte Gesellschaften mit eigener Rechtspersönlichkeit

Definition „Juristische Personen“:

 sind Rechtspersönlichkeiten, die über ihre Organe wie natürliche Personen am Rechtsverkehr als Träger von Rechten und Pflichten teilnehmen und dadurch Rechte erwerben, Verbindlichkeiten eingehen, Eigentum erwerben und vor Gericht klagen können

4. Rechtsformwahl

Rechtsformen des Privatrechts (2/2)

(80)

Sind die Eigentümer eines Unternehmens zugleich Geschäftsführer (häufig bei Personengesellschaften), so üben diese zwei Funktionen aus:

 Übernahme des Kapitalrisikos,

 Leitung des Unternehmens.

Vor allem bei großen Kapitalgesellschaften (AG) werden diese Funktionen getrennt.

 Die Eigentümer übertragen die Leitung des Unternehmens Fremd-Geschäftsführern.

 Durch die Bildung zusätzlicher Führungsgremien wird die Kontrolle der Fremd-Geschäftsführer durch die Eigentümer sichergestellt (Aufsichtsrat).

Selbst- und Fremdorganschaft (1/2)

Träger der betriebswirtschaftlichen Führungsentscheidungen sind in marktwirtschaftlichen Wirtschaftssystemen entweder die Eigentümer eines Unternehmens oder die von den

Eigentümern bestellten Führungsorgane (Geschäftsführer, Manager).

4. Rechtsformwahl

(81)

Selbst- und Fremdorganschaft (2/2)

Trennung zwischen Eigentum und Leitungsbefugnis

(im Gegensatz zur Selbstorganschaft bei Personengesellschaften)

Prinzipal-Agenten-Verhältnis

(s. „Handwerkszeug!) zwischen Eigentümern

und Managern

Eigentum

Leitungs- befugnis

Selbstorgan Fremdorgan

Alle Gesellschafter (Eigentümer) sind gem. HGB

zur Führung berechtigt und

verpflichtet (§114 HGB)

Die Aktionäre üben ihre Rechte in der Haupt- versammlung aus (§118 AktG)

Der Vorstand hat unter eigener

Verantwortung die Gesellschaft

zu leiten (§76 AktG)

4. Rechtsformwahl

(82)

Personengesellschaften (1/7): Grundmodell des Einzelunternehmens und der GbR

GbR

nat./jur.

Person

nat./jur.

Person Vertrag

Einzelunternehmen

nat.

Person

Unbeschränkte Haftung

Unbeschränkte Haftung

Unbeschränkte Haftung

4. Rechtsformwahl

(83)

Beispiele:

 Gelegenheitsgesellschaften

 Kartelle

 Holding-Gesellschaften

 Zusammenschlüsse von Handwerkern oder Freiberuflern

Haftung und Leitung:

 Unbeschränkt und gesamtschuldnerisch (jeder Gesellschafter haftet dem Gläubiger gegenüber voll, auch mit Privatvermögen)

 Leitung des Unternehmens gemeinschaftlich

Personengesellschaft (2/7): GbR - Gesellschaft bürgerlichen Rechts

Eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts ist eine auf einem Vertrag beruhende

Personengesellschaft zur Förderung eines von mindestens zwei Gesellschaftern gemeinsam verfolgten beliebigen Zwecks, der nicht auf den Betrieb eines Handelsgewerbes gerichtet ist.

4. Rechtsformwahl

(84)

Personengesellschaften (3/7): Grundmodell der OHG und KG

Unbeschränkte Haftung

OHG KG

Unbeschränkte Haftung Gesell-

schafter

Gesell- schafter

Unbeschränkte Haftung

Beschränkte Haftung Komple-

mentär

Komman- ditist

4. Rechtsformwahl

(85)

Große Schwester der GbR (aber kaufmännischer Geschäftsbetrieb!)

Haftung, Leitung und Gewinnbeteiligung

 Gesellschafter haften gesamtschuldnerisch und unbeschränkt

 Leitung durch alle Gesellschafter gleich

 Gewinnverteilung: Verzinsung von 4% auf EK, Residuum nach Köpfen

Personengesellschaft (4/7): OHG - Offene Handelsgesellschaft

Eine Offene Handelsgesellschaft ist eine Personengesellschaft, deren Zweck auf den Betrieb eines kaufmännischen Handelsgewerbes

unter gemeinschaftlicher Firma gerichtet ist, ohne, dass eine Haftungsbeschränkung der Gesellschafter gegenüber den Gesellschaftsgläubigern besteht

4. Rechtsformwahl

(86)

Personengesellschaft (5/7): OHG - Offene Handelsgesellschaft

Gesellschafter A Gesellschafter B Gesellschafter C

Einlage 1.000 € (1/7 von 7.000 €) 2.000 € (2/7 von 7.000 €) 4.000 € (4/7 von 7.000 €)

Annahme: Verteilung von 400 € Gewinn

280€ zur Verzinsung der Einlage (4%)

40 € = 280 € · 1/7 80 € = 280 € · 2/7 160 € = 280 € · 4/7

120€ Restgewinn nach Köpfen

40 € = 120 € · 1/3 40 € = 120 € · 1/3 40 € = 120 € · 1/3

Summe 80 € 120 € 200 €

4. Rechtsformwahl

(87)

Unterschied zur OHG: Zweiteilung (Komplementär/Kommanditist)

Haftung und Leitung:

 Komplementär unbeschränkt und gesamtschuldnerisch, Kommanditist nur mit Einlage.

 Komplementär hat Leitungsrecht, Kommanditist nur Kontrollrecht

Vor- und Nachteil:

 Vorteil: einfache EK-Beschaffung bei risikoaversen Investoren, ohne Leitungsentscheidung abzugeben

 Nachteil: Vollhaftung (Geschäfts- und Privatvermögen)

 Beispiel: geschlossener Immobilienfonds (sehr viele Kommanditisten)

Personengesellschaft (6/7): KG - Kommanditgesellschaft

Eine Kommanditgesellschaft ist eine Personengesellschaft, deren Zweck auf den Betrieb eines Handelsgewerbes unter gemeinschaftlicher Firma gerichtet ist und bei der mindestens ein

Gesellschafter gegenüber den Gesellschaftsgläubigern unbeschränkt und mindestens ein Gesellschafter nur mit seiner Einlage haftet.

4. Rechtsformwahl

(88)

Ähnlich wie KG, jedoch geht Anteil des stillen Gesellschafter quasi in das EK des Gründers!

Haftung, Leitung und Gewinnbeteiligung

 Innengesellschaft (nach außen nicht erkennbar, dass jemand “Fremdes” Beteiligung erworben hat)

 Stiller Gesellschafter nicht leitungsbefugt übernimmt aber auch keine Haftung für Verbindlichkeiten

 Stiller Gesellschafter partizipiert am Gewinn (je nach Absprache)

Personengesellschaft (7/7): Stille Gesellschaft

Eine Stille Gesellschaft ist eine Personengesellschaft, bei der sich eine Person, die als stiller Gesellschafter bezeichnet wird, an dem Handelsgewerbe einer anderen Person mit einer Einlage beteiligt, die in das Vermögen des Gesellschafterinhabers und nicht in das Vermögen

des Handelsgewerbes übergeht.

4. Rechtsformwahl

(89)

Haftung, Leitung und Gewinnbeteiligung

 Haftung auf Einlage begrenzt - Attraktiv für risikoaverse Investoren

 Privatvermögen geht nicht in Konkursmasse ein

 Mindestkapital ist 25.000€ = Stammkapital (Stammeinlage des Mindestgeschäftsanteils ist 100€)

 Gesellschaft haftet mit gesamtem Betriebsvermögen

 Geschäftsführung wird durch Gesellschafterversammlung bestellt

 Gewinn/Verlust erfolgt nach Geschäftsanteilen am Stammkapital

Kapitalgesellschaft (1/5): GmbH - Gesellschaft mit beschränkter Haftung

Eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung ist eine Kapitalgesellschaft, die einen beliebigen Zweck verfolgen kann und bei der alle Gesellschafter gegenüber den Gesellschaftsgläubigern

nur mit ihrer Einlage haften.

4. Rechtsformwahl

(90)

Kapitalgesellschaft (2/5): GmbH - Gesellschaft mit beschränkter Haftung

Gesellschafter

Gesellschafterversammlung

Gesellschafter Geschäftsführer

(Selbst- oder Fremdorganschaft)

Leitungsfunktion

Aufsichtsrat (zwingend bei mehr als 500 Angestellten)

Belegschaft Mitbestimmung

bestellt wählt

Leitungsorgan Überwachungsorgan

Beschlussorgan Überwacht

4. Rechtsformwahl

(91)

Diskutieren Sie die Vor- und Nachteile einer GmbH. Gehen Sie dabei auf mögliche dysfunktionale Anreize ein!

Kapitalgesellschaften (3/5): Hörsaalübung

4. Rechtsformwahl

(92)

Haftung, Leitung und Gewinnbeteiligung

 Mindestgrundkapital (Haftungskapital ist 50.000€)

 Eigenkapital wird durch Aktienausgabe emittiert (Kapitalerhöhung)

 Aktionäre haften nur mit Einlage

 Grundkapital = Nominalwert x Anzahl der Aktien

 Mindestnennbetrag/Aktie = 1€

 Gewinnbeteiligung: je nach Aktienanteil (Dividende)

Kapitalgesellschaft (4/5): AG – Aktiengesellschaft

Eine Aktiengesellschaft ist eine Kapitalgesellschaft, die einen beliebigen Zweck verfolgen kann, deren Grundkapital in Aktien zerlegt ist und bei der alle Aktionäre gegenüber

Gesellschaftsgläubigern nur mit ihrer Einlage haften.

4. Rechtsformwahl

(93)

Kapitalgesellschaft (5/5): AG – Aktiengesellschaft

Aktionär

Hauptversammlung (Keine Leitung, diverse Rechte)

Aktionär Vorstand

(nicht an Weisungen des Aufsichtsrates gebunden, 5 Jahre)

Aufsichtsrat (zwingend, bestellt für 4 Jahre, bis max. 21 Mitglieder)

Belegschaft Wahl der Arbeitnehmer-

vertreter nach Mitbestimmung Bestellt und

überwacht

Wählt

Anteilseignervertreter

Leitungsorgan Überwachungsorgan

Beschlussorgan

Leitung (control) und Überwachung (monitor) sind auf zwei Organe verteilt – Vorstand und Aufsichtsrat (sog.

Trennungsmodell bzw. „separation of ownership and control“)

4. Rechtsformwahl

Referenzen

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