ABKÜHLUNG DES WELTHANDELS HINTERLÄSST BREMSSPUREN
SCHWÄCHE DER INDUSTRIE BELASTET WACHSTUM UND BESCHÄFTIGUNG
IHK-KONJUNKTURKLIMA
HERBST 2019
70 80 90 100 110 120 130 140
123,2 125,6
121,8
111,6 111,3 112,3
121,9
127,6 125,6
119,6 125,6
124,1
124,1 126,3129,2
127,1 126,4
127,8 132,4
131,0 138,0
131,5 129,9
119,1
111,7
FJ 2019 H 2019
JB 2019
H 2018
FJ 2018
JB 2018
H 2017
FJ 2017
JB 2017
H 2016
FJ 2016
JB 2016
H 2015
FJ 2015
JB 2015
H 2014
FJ 2014
JB 2014
H 2013
FJ 2013
JB 2013
H 2012
FJ 2012
JB 2012
H 2011
Konjunkturklimaindikator für Mittelfranken
· Zufriedenheit über Geschäftslage auf hohem Niveau abgeschwächt
· Erwartungen rutschen ins Minus
· Nachfrage nach mittelfränkischen Industriegütern im In- und Ausland gesunken
· Strukturelle und zugleich konjunkturelle Schwäche im Fahrzeugbau strahlt aus: Ex- porte ohne Schwung, Industrieinvestitionen sinken, Arbeitsmarktdynamik lässt nach
· Protektionismus und Brexit-Verunsicherung als weiterhin belastende Risiken
· Gespaltenes Bild: Industrie schwach, Baugewerbe und Unternehmensdienstleister
als kräftige Stützen der Konjunktur, Handel und verbrauchernahe Dienste trotz
Zukunftssorgen zufrieden
-30 -15 0 15 30 45 60 75
Herbst 2018 Jahresbeginn 2019 Frühjahr 2019 Herbst 2019 +6
+18 +19
+47 +47
+11
+10 +15
+28 +22
+10
+9 +3
-7 -15 -18
INDUSTRIE
KONJUNKTUR NACH WIRTSCHAFTSZWEIGEN KONJUNKTUR IN MITTELFRANKEN
Salden (%-Punkte) Lage Investitionspläne Erwartungen Beschäftigungspläne
Mit einem IHK-Konjunkturklimaindex von 111,7 Punkten stemmt sich die mittelfränki- sche Wirtschaft gegen den drohenden Ab- schwung. Dabei präsentiert sie ein gespalte- nes konjunkturelles Bild: Der Industrie weht ein kräftiger Gegenwind von den Weltmärk- ten ins Gesicht, während Bau und unterneh- mensnahe Dienstleistungen weiter kräftigen Auftrieb spüren. Das langjährige Wachstum der Erwerbstätigkeit mit steigenden priva- ten Einkommen bei gleichzeitig sinkenden Zinsen hat die Nachfrage der Haushalte ge- stärkt und stützt neben dem Baugewerbe auch die Entwicklung von Handel und ver- brauchernahen Diensten in Mittelfranken.
Die deutsche Wirtschaft ist im 2. Quartal 2019 geschrumpft, das reale
BIP lag um 0,1 % unter dem Wert des Vor- quartals. Für das Gesamtjahr 2019 wird ein Wachstum von + 0,5 % prognostiziert. We- sentliche Ursache ist eine Verlangsamung des Exportwachstums. Im ersten Halbjahr 2019 konnten die Warenausfuhren nur noch um 0,5 % wachsen (Vorjahr 3,9 %). Den Verlust an außenwirtschaftlicher Dynamik kann die Inlandsnachfrage dank wachsen- der Einkommen der Verbraucher noch kom- pensieren. Aber das stark exportgestützte Wachstumsmuster der deutschen und noch mehr der mittelfränkischen Wirtschaft steht durch den strukturellen Wandel im weltwei- ten Fahrzeugbau vor zusätzlichen Unsicher- heiten. So droht bei weltweiter Investitions- zurückhaltung eine weitere Schwächung der
in- und ausländischen Nachfrage nach mittelfränkischen Vorleistungen und In- vestitionsgütern. Bei dann geringerer Aus- lastung der Kapazitäten wächst der Druck zu Kostensenkungen, etwa durch Abbau von Zeitarbeit oder Einführung von Kurz- arbeit.
Vor diesem weltwirtschaftlichen Hin- tergrund haben sich die Urteile der mittel- fränkischen Betriebe zu Geschäftslage und Geschäftserwartungen über alle Branchen hinweg deutlich eingetrübt. Auch die Pla- nungen von Investitionen und Beschäfti- gung sind von Zurückhaltung geprägt. Die mittelfränkische Wirtschaft bereitet sich auf eine Seitwärtsentwicklung des Wachs- tums vor.
Die mittelfränkische Industrie zeigt sich im Herbst 2019 deutlich angeschlagen.
Der Saldo aus „gut“- und „schlecht“-Ur- teilen liegt nur noch bei +3 Prozentpunk- ten und damit um 25 Punkte niedriger als im Frühjahr. Die Hälfte der Befrag- ten berichtet bereits über weniger Auf- träge aus dem Inland und dem Ausland.
Am stärksten betroffen sind Hersteller von Investitionsgütern, ebenfalls schon
überproportional die Vorleistungsprodu- zenten. Nahezu jeder dritte Industriebe- trieb klagt über nicht mehr befriedigend ausgelastete Kapazitäten. Obwohl noch überwiegend steigende Verkaufspreise in Aussicht stehen, sind die Geschäftser- wartungen der Industrie um 16 auf nun -7 Punkte gefallen. In Erwartung weiter sinkender Nachfrage planen insbesonde- re die Hersteller von Vorleistungen mit
deutlich rückläufigen inländischen Inves- titionen. Über alle Industriebranchen hin- weg wird eine sehr rasche Abkühlung des Investitionsklimas sichtbar: Der Saldo ist seit Frühjahr um 40 Prozentpunkte auf -18 gefallen. Vergleichbare Zurückhaltung
herrscht bei den Beschäftigungsplänen.
Mit wachsenden Belegschaften planen 12 % der Befragten, während 27 % ihre
Beschäftigtenzahlen verringern.
-30 -15 0 15 30 45 60 75
Herbst 2018 Jahresbeginn 2019 Frühjahr 2019 Herbst 2019 +7
+48
+39
0 0
+3 +3
+18 +8
-2
0 +17
-11 +32
-21 +6
-30 -15 0 15 30 45 60 75 90
+6 +17
+69
-9
Herbst 2018 Jahresbeginn 2019 Frühjahr 2019 Herbst 2019 +23
+17 +85
-8
+33 +67
0
+30 +17
+79
+14+14
HANDEL
BAUWIRTSCHAFT
Salden (%-Punkte) Lage Investitionspläne Erwartungen Beschäftigungspläne
Salden (%-Punkte) Lage Investitionspläne Erwartungen Beschäftigungspläne
Im mittelfränkischen Handel hellen sich im Herbst 2019 die Lageurteile und Erwartun- gen nach dem Stimmungseinbruch im ersten Halbjahr wieder auf. Sowohl unter Großhänd- lern und Handelsvertretungen als auch im Einzelhandel beurteilt fast jeder zweite Be- fragte seine aktuelle Geschäftslage mit „gut“, insgesamt nur jeder Sechste als „schlecht“.
Der Saldo liegt mit +32 um 14 Punkte über dem Frühjahrswert. Hintergrund sind zu-
friedenstellende Umsätze und saisonübliche Warenbestände bei guter Preisentwicklung.
Die Online-Geschäfte sind dabei stärker ge- wachsen als die stationären Erlöse. In den Geschäftserwartungen behalten insbesonde- re die international aktiven Großhandelsbe- triebe ihre skeptische Einschätzung aus dem ersten Halbjahr 2019 bei (Saldo -16). Im Ein- zelhandel hat sich die Stimmung zwar aufge- hellt (Anstieg um +17 Punkte), bleibt jedoch
insgesamt zurückhaltend: 19 % der Befrag- ten erwarten bessere Geschäfte, doch 26 % befürchten eine Verschlechterung. Ersatzbe- schaffungen sind im Handel das wichtigste Motiv für insgesamt höhere Investitionsbud- gets (Saldo +17 Punkte). Die Beschäftigten- zahlen bleiben weitgehend konstant.
Die Bauwirtschaft bleibt eine Stütze der mit- telfränkischen Konjunktur. Am Ende eines Som- mers mit gewachsenem Auftragsvolumen ist das Urteil über die Geschäftslage um 12 auf +79 Punkte gestiegen. 43 % der Befragten berich-
ten von einem größeren und kein einziger Be- trieb von einem kleineren als saisonal üblichen Auftragsbestand. So sehen über 80 % der Be- fragten ihre Kapazitäten als voll ausgelastet an.
Über 90 % der Betriebe erwarten jenseits der saisonüblichen Beruhigung im Winterquartal eine Fortsetzung oder gar weitere Verbes- serung ihrer guten Geschäftslage. Getragen wird diese Zuversicht von der Aussicht auf steigende Preise und anhaltend gute Nachfra- ge bei weiterhin niedrigem Zinsniveau, vollen öffentlichen Kassen und wachsenden Realein- kommen der privaten Investoren. So reagiert
das Baugewerbe in den Investitionsplanungen ohne erkennbare saisonale Beeinträchtigung eher expansiv (Saldo +17). Kapazitätserwei- terung wird als zweitwichtigstes Motiv nach Ersatzbeschaffung genannt. Konsistent hierzu sind die Planungen mit steigenden Beschäftig- tenzahlen (Saldo +14).
-30 -15 0 15 30 45 60 75
Herbst 2018 Jahresbeginn 2019 Frühjahr 2019 Herbst 2019 +29
+12 +27
+27
+19 +54
+65
+18 +9
+15
+22 +25
+25
+42 +42
+25
-30 -15 0 15 30 45 60 75
Herbst 2018 Jahresbeginn 2019 Frühjahr 2019 Herbst 2019 +5 -4
+17 +16
+15
-12 +50
+37
+5 0 +28 +44
+26 +13 -4 -6
Salden (%-Punkte) Lage Investitionspläne Erwartungen Beschäftigungspläne Salden (%-Punkte) Lage Investitionspläne Erwartungen Beschäftigungspläne
UNTERNEHMENSNAHE DIENSTLEISTUNGEN
VERBRAUCHERNAHE DIENSTLEISTUNGEN Die verbrauchernahen Dienstleistungen präsentieren sich im Herbst 2019 zwar noch in überwiegend guter Verfassung, aber konjunkturell angeschlagen. So be- urteilen 26 % der Befragten ihre Lage als
„gut“, 13 % als „schlecht“. Der Saldo von +13 Punkten liegt um 31 Punkte unter dem Frühjahrswert und sogar um 37 Punkte niedriger als im Vorjahresherbst. Makler, Anbieter personenbezogener Dienstleis-
tungen, touristisches und Gastgewerbe berichten über (nicht saisonal erklärbare) rückläufige Umsätze. Speziell unter Hotels und Gaststätten betrifft dies fast jeden zweiten Betrieb. Obwohl die Befragten auf steigende Preise hoffen, erwarten sie insgesamt keine signifikante Verbesse- rung ihrer künftigen Geschäftslage. Der Saldo der Geschäftserwartungen liegt über alle Teilbranchen bei -4 Punkten, im
Bereich HoGa und Reisen bei +3 Punkten.
Während Makler und Finanzdienstleister Investitionen und Beschäftigung zurück- fahren, wollen Hotels und Gaststätten mit spürbar höheren Investitionen (Saldo +38) und etwas mehr Personal (Saldo +7) auf die negative Umsatzentwicklung re- agieren.
Die unternehmensnahen Dienstleistungen wachsen im Herbst 2019 mit kaum vermin- derter Dynamik. Die Befragten schätzen ihre Geschäftslage als gut ein. Der Saldo liegt wie im Frühjahr bei +42 Punkten. Im- mobilien-, Beratungs-, Informations- und Kommunikationsdienstleister blicken zu- frieden auf gestiegene Umsätze zurück.
Transportgewerbe und Logistik – sie gelten
als besonders konjunktursensibel – müssen mit Bremsspuren im internationalen Ge- schäft zurechtkommen. Die Befragten die- ses Wirtschaftszweigs zeigen sich noch zu- frieden (Saldo +21 nach +50 im Frühjahr), in ihren Erwartungen jedoch zurückhaltend (Saldo 0). Über alle unternehmensnahen Dienstleister hinweg herrscht dagegen na- hezu ungebrochene Zuversicht hinsichtlich
der künftigen Geschäftslage (Saldo +15 nach +18). Angetrieben durch die Expan- sionspläne der Immobilien-, IT- und Bera- tungsdienste verbessert sich das Investiti- onsklima (Saldo +25). Zugleich planen die Befragten ihr weiteres Wachstum mit zu- sätzlichem Personal (Saldo +25).
-30
Schlechter Gleich Besser Geschäftserwartungen (%)
-15 0 15 30 45 60
Salden (%-Punkte)
H 2018 JB 2019 FJ 2019 H 2019
+11 +4 +5
-1
H 2019 FJ 2019
18 % 65 % 17 %
16 % 63 % 21 %
-30
Sinkend Gleich Steigend Investitionspläne (%)
-15 0 15 30 45 60
Salden (%-Punkte)
H 2018 JB 2019 FJ 2019 H 2019
+18 +15 +18
+12
H 2019 FJ 2019 10 %
11 % 9 % 53 % 27 %
14 % 50 % 26 %
Keine Investitionen
-30
Beschäftigungspläne (%) -15
0 15 30 45 60
Salden (%-Punkte)
H 2018 JB 2019 FJ 2019 H 2019
Steigend
+13 +8 +7
+1
Sinkend Gleich
H 2019 FJ 2019
15 % 69 % 16 %
10 % 73 % 17 %
H 2018 JB 2019
-30 -15 0 15 30 45 60
Schlecht Befriedigend Gut Geschäftslage (%)
Salden (%-Punkte)
H 2019 FJ 2019
+52
+26 +48
+35
H 2019 FJ 2019
15 % 44 % 41 %
9 % 47 % 44 %
BESCHÄFTIGUNGSPLÄNE GESCHÄFTSERWARTUNGEN GESCHÄFTSLAGE
INVESTITIONSPLÄNE
INDIKATOREN IM ÜBERBLICK
Die mittelfränkische Wirtschaft beurteilt ihre aktuelle Geschäfts- lage insgesamt positiv. So bezeichnen 41 % der Betriebe die Lage als gut, weitere 44 % sind zufrieden. Der aktuelle Saldo von +26 liegt jedoch um 26 Punkte niedriger als vor einem Jahr. Weni- ger zufrieden zeigten sich die Befragten zuletzt im Frühjahr 2013.
Dennoch sind die Betriebe in keiner Teilbranche per Saldo unzu- frieden. Nach dem jahrelangen Aufschwung bleiben die Umsätze auf hohem Niveau, die Kapazitäten sind überwiegend gut oder befriedigend ausgelastet.
Gestiegene Risikoeinschätzungen lassen die mittelfränkischen Betriebe zögern, ihre Investitionsbudgets zu erhöhen. Bei hoher, aber eher rückläufig erwarteter Kapazitätsauslastung dominie- ren Ersatzbeschaffungen als Investitionsmotiv, Kapazitätserwei- terungen und Innovationen spielen eine weitaus geringere Rolle.
76 % der Betriebe in Mittelfranken planen mit unveränderten oder sogar erhöhten Investitionsbudgets, 14 % wollen sie senken, jeder zehnte Befragte verzichtet auf Investitionen. Das Investiti- onsklima kühlt sich ab.
Dem mittelfränkischen Arbeitsmarkt ist die Dynamik weitgehend verloren gegangen, die während des laufenden Jahrzehnts für einen Boom der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten gesorgt hatte. Im Herbst 2019 planen 16 % der mittelfränkischen Betriebe mit zusätzlichem Personal, 15 % reduzieren ihre Be- schäftigtenzahlen. Dies lässt am regionalen Arbeitsmarkt zwar kaum weiteres Wachstum, aber auch noch keine Entspannung bei den Fachkräfteengpässen erwarten. Dienstleistungen blei- ben Jobmotor, während die mittelfränkischen Industriebetriebe bereits Belegschaften verkleinern.
Die Geschäftserwartungen der mittelfränkischen Betriebe sind ins Minus gerutscht. 65 % der Befragten erwarten gleichbleibende Geschäfte. Der Anteil der Optimisten ist von 21 auf 17 % der Befragten gesunken, die Pessimisten haben um 2 Punkte auf 18 % zugenommen. Der Saldo der Geschäftserwartungen ist damit von +5 auf -1 gesunken und spiegelt eine gewachsene Unsicherheit, ob die Rückkehr zum höheren Wachstumstempo schnell zu schaffen ist.
H 2019
FJ 2019
JB 2019
H 2018
FJ 2018
JB 2018
H 2017
FJ 2017
JB 2017
H 2016
FJ 2016
JB 2016
H 2015
FJ 2015
JB 2015
H 2014
FJ 2014
JB 2014
H 2013
FJ 2013
JB 2013
H 2012
FJ 2012
JB 2012
H 2011
-30 -15 0 15 30 45 60
-1 +26
0 10 20 30 40 50 60
Inlandsnachfrage Energie- und Rohstoffpreise
Wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen
Arbeitskosten Fachkräftemangel Auslandsnachfrage Finanzierung Wechselkurs
70
+11 +10
+45 +39+41+44
+52
+33 +31 +31 +29
+41+43 +44
+69 +65+62
+55
+14 +19 +19
+7 +7 +6 +6 +7 +4 +4
H 2018 JB 2019 FJ 2019 H 2019 H 2018 JB 2019 FJ 2019 H 2019 H 2018 JB 2019 FJ 2019 H 2019 H 2018 JB 2019 FJ 2019 H 2019 H 2018 JB 2019 FJ 2019 H 2019 H 2018 JB 2019 FJ 2019 H 2019 H 2018 JB 2019 FJ 2019 H 2019 H 2018 JB 2019 FJ 2019 H 2019
+40 +46 +46
+53 Erwartungen
Salden (in %) Lage
AUSBLICK
RISIKEN FÜR DIE
WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG
Wo sehen Sie die größten Risiken bei der wirtschaftlichen Entwicklung Ihres Unternehmens?
Mehrfachnennungen möglich.
Protektionismus und noch immer nicht ab- sehbare Folgen eines Brexit verunsichern die internationalen Märkte. Auch die mit- telfränkischen Betriebe sehen im Vergleich zum Vorjahr in zunehmendem Maße Risiken aufgrund der Entwicklungen von Inlands- nachfrage (52 % der Befragten nach 39 % im Herbst 2018), Auslandsnachfrage (19 % nach 11 %) und wirtschaftspolitischen Rahmen- bedingungen (53 % nach 40 %). Dennoch
bleibt Fachkräftemangel (55 % nach 69 %) die größte Herausforderung.
Dass Impulse aus dem Ausland rasch für eine Wende sorgen können, erscheint im pro- tektionistischen Wettlauf wenig wahrschein- lich: Gerade die USA und China nehmen die Plätze 1 und 3 unter den deutschen Export- märkten ein. Rasche Erholung muss vom In- land ausgehen. Die Diskussion um eine Abkehr von der „schwarzen Null“ gewinnt an Tempo –
zuletzt durch das Gemeinschaftsgutachten der Wirtschaftsforschungsinstitute. In der Tat könnten die – auch dank der Schulden- bremse – während der Aufschwung-Jahre gewonnenen Ausgabenspielräume der öffent- lichen Hand nun gut genutzt werden, um im Inland mit den dringend erforderlichen Investitionen in öffentliche Infrastruktur, in Bildung und in Klimaschutz zugleich die ver- haltene Konjunkturentwicklung zu stützen.
Herausgeber: Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken, GS Standortpolitik und Unternehmensförderung, Dr. Udo Raab, Tel. 0911 / 1335 - 383, udo.raab@nuernberg.ihk.de
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