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H 2.1 Poisson-Klammern und der Kommutator

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Academic year: 2022

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Physikalisches Institut Ubungsblatt 2¨

Universit¨at Bonn 17. April 2018

Theoretische Physik SS 18

Ubungen zur Theoretischen Physik III ¨

Prof. Dr. Hartmut Monien, Iris Golla, Christoph Liyanage, Rams´es Sanch´ez Abgabe der Hausaufgaben am 24.04.2018

Besprechung der Anwesenheitsaufgaben am 20.04.2018 Besprechung der Hausaufgaben am 27.04.2018

http://www.th.physik.uni-bonn.de/people/liyanage/Theoretische_Physik_III_SS18/

- ANWESENHEITSAUFGABEN -

A 2.0 Kurze Wissensfragen

1. Wie lautet das Noether-Theorem?

2. Was ist die Hamilton-Jacobi-Theorie?

3. Wie lautet die Hamilton-Jacobi-Gleichung?

4. Wie lautet die Schr¨odingergleichung f¨ur ein freies Teilchen?

5. Was ist ein linearer Operator?

6. Wie berechnet man den Eigenwert eines Operators?

7. Was ist das Superpositionsprinzip?

A 2.1 Die Kontinuit¨ atsgleichung

F¨ur eine ebene Welle

ψ(~r, t) =Cei(~k~r−2m~~k2t) (1) gilt

∇ψ(~~ r, t) =i~kψ(~r, t), ∇~2ψ(~r, t) = ∆ψ(~r, t) =−~k2ψ(~r, t). (2) Wir sehen also, dass wir den Impuls mit dem Nabla-Operator identifizieren k¨onnen, wie auch schon aus der klassischen Mechanik bekannt. Wir betrachten jetzt den Hamilton-Operator f¨ur ein Teilchen in einem Potential

Hˆ = 1

2m~pˆ2+V(~r, t), (3)

f¨ur das die Schr¨odingergleichung

Hψˆ =i~∂tψ (4)

(2)

gilt. Wir untersuchen wie in der Vorlesung die zeitliche ¨Anderung Aufenthaltswahrscheinlichkeit in einem Volumen

d dt

Z

V

d3r|ψ|2 = d dt

Z

V

d3r(ψψ). (5)

a) F¨uhren Sie die Ableitung aus und vereinfachen Sie mit Hilfe der Schr¨odingergleichung. Nutzen Sie außerdem die Beziehung des Impulses zum Nabla-Operator. Weshalb f¨allt das Potential V dabei weg?

b) Nutzen Sie die Identit¨at aus der Vorlesung ψ∆ψ−ψ∆ψ=∇ ·~

ψ ~∇ψ−ψ∇ψ~

(Green’sche Formel), (6) um den Ausdruck aus a) so umzuformen, dass im Integral eine totale r¨aumliche Ableitung steht.

c) Identifizieren Sie nun die Aufenthaltswahrscheinlichkeit |ψ|2 mit einer Wahrscheinlichkeits- dichteρ

ρ=|ψ|2= (ψψ). (7)

Was ist eine geeignete Gr¨oße, um sie mit der Stromdichte~j zu identifizieren?

Formulieren Sie mit den gefunden Relationen die Kontinuit¨atsgleichung, indem Sie sie in b) einsetzen.

Zu der Wahrscheinlichkeitsdichteρ geh¨ort also eine Wahrscheinlichkeitsstromdichte j. Obwohl man eine Kontinuit¨atsgleichung wie in der Elektrodynamik aufstellen kann, muss man allerdings beachten, dass die Dichteρ keine Dichte im Sinne der Ladungsdichte ist. Das Elektron besitzt eine ”verschmierte” Ladung −eρel, in der Quantenmechanik wird das Elektron an sich jedoch als ganzes Teilchen nachgewiesen (und nicht verschmiert).

A 2.2 Die Delta-Distribution

Distributionen sind lineare Funktionale auf Funktionen, eine Distrution G ist also eine Abbil- dung

f →G[f]∈C, (8)

die linear ist

G[αf1+βf2] =αG[f1] +βG[f2]. (9) Die δ-Distribution ist eine f¨ur die Physik besonders n¨utzliche Distribution, die Sie bereits im letzten Semester kennengelernt haben. Sie ist definiert durch

δx0[f]≡ Z

−∞

dx δ(x−x0)f(x) :=f(x0). (10) Wir wollen jetzt die Eigenschaften dieser Distribution genauer untersuchen.

(3)

a) Eine Distribution sei mit der Stufenfunktionθ(x−a) gegeben durch Ga[φ] =

Z

−∞

dx θ(x−a)φ(x). (11)

Berechnen Sie die Ableitung von Ga und zeigen Sie, dass G0a derδ-Distribution δa entspricht.

Die Stufenfunktionθ(x−a) ist dabei definiert als θ(x) =

(1, x >0

0, x <0. (12)

b) Zeigen Sie unter der Annahme, dass f(x) differenzierbar ist, Z

f(x)δ0(x−a)dx=− Z

f0(a)δ(x−a)dx. (13)

c) Beweisen Sie die Identit¨at

δ[f(x)] =X

i

1

|f0(xi)|δ(x−xi), (14) wobei ¨uber die Nullstellen xi von f(x) summiert wird, dabei setzen wir voraus, dass es nur einfache Nullstellen gibt.

Die dreidimensionale Delta-Distribution wird definiert als δ(3)(~r) =δ(x)δ(y)δ(z),

Z

d3r δ(3)(~r−r~0)f(~r) :=f(r~0) (15) d) Folgern Sie f¨ur die Ladungsdichteρ(~r) =Qδ(3)(~r−r~0) und dem Potential φ(~r) = Q

0

1 r aus der Poissongleichung eine Differentialgleichung f¨urδ(3)(~r).

- HAUSAUFGABEN -

H 2.1 Poisson-Klammern und der Kommutator

(10 Punkte)

Eine differenzierbare Funktion f(qi, pi, t) heißt Observable. Poisson-Klammern werden in der klassischen Mechanik f¨ur zwei Observablenf(qi, pi, t) undg(qi, pi, t) definiert als

{f, g}:=

n

X

i=1

∂f

∂qi

∂g

∂pi

− ∂f

∂pi

∂g

∂qi

. (16)

a) Zeigen Sie, dass f¨ur die totale zeitliche Ableitung von f gilt df

dt ={f, H}+∂f

∂t, (17)

wobeiH die Hamiltonfunktion ist. (2 Punkte)

(4)

Die zeitliche Entwicklung der Observablen ist also abh¨angig von der Hamiltonfunktion. Das macht es m¨oglich, Erhaltungss¨atze mit Hilfe der Poisson-Klammern auszudr¨ucken:

b) Welche Bedingung muss f¨ur eine nicht explizit zeitabh¨angige Observablef gelten, damit sie erhalten ist? (1 Punkt)

c) Dr¨ucken Sie die Hamiltonschen Bewegungsgleichungen mit Hilfe der Poisson-Klammern aus.

(2 Punkte)

d) Berechnen Sie nun die Poisson-Klammern{pi, pj},{qi, qj} und {qi, pj}. (2 Punkte) Dies sind diefundamentalen Poisson-Klammern.

Wir sehen also, dass die Poisson-Klammern ein n¨utzliches Werkzeug in der klassischen Mechanik sind. Ihre volle Bedeutung entfaltet sich jedoch erst in der Quantenmechanik: Dort werden Ob- servable durch Operatoren ersetzt und die Poisson-Klammern durch sogenannteKommutatoren.

F¨ur zwei Operatoren ˆA:L2→ L2 und ˆB :L2 → L2 ist derKommutator durch

[ ˆA,B] = ˆˆ ABˆ−BˆAˆ=−[ ˆB,A]ˆ (18) definiert. Folglich gilt [ ˆA,B] :ˆ L2→ L2.

Oben haben wir gelernt, dass der Impulsoperator mit dem Nabla-Operator identifiziert wer- den kann. Wir schreiben, wie Sie in der Vorlesung sehen werden,

ˆ pi= ~

i

∂xi

. (19)

e) Berechnen Sie mit der Definition (19) die Kommutatoren [ˆxi,xˆj], [ˆpi,pˆj] und [ˆxi,pˆj].

(2 Punkte)

(Hinweis: Um die Abbildung [ ˆA,Bˆ] zu bestimmen wird [ ˆA,Bˆ] auf eine Wellenfunktion ψ(~x, t) angewendet.)

Die erhaltenen Kommutatoren heißen fundamentale Vertauschungsrelationen.

f) Zeigen Sie zuletzt die Produktregel des Kommutators (1 Punkt)

[ ˆAB,ˆ C] = ˆˆ A[ ˆB,C] + [ ˆˆ A,C] ˆˆ B. (20) Wir werden sp¨ater noch sehen, dass sich auch Gleichung (17) (und die Eigenschaft in b)) f¨ur Operatoren in der Quantenmechanik wiederfindet.

H 2.2 Fourier-Transformation und Fourier-Reihen

(10 Punkte)

Glatte Funktionen φ(x), die selbst wie auch alle ihre Ableitungen im Limes|x| → ∞ schneller als jedes Polynom verschwinden, d.h. lim|x|→∞xαφ(i)(x) = 0 f¨ur alleα, i∈N, heißen Schwartz- funktionen. Die Fouriertransformation einer Schwartzfunktionφ(x) ist durch

F[φ](k)≡ F[φ(·)](k) :=

Z

R

dx e−ikxφ(x)

definiert. In der Physik wird die fouriertransformierte Funktion F[φ](k) als Spektralfunktion φ(k) =e F[φ](k) bezeichnet.

(5)

a) Zeigen Sie, dass f¨urψ(x) =φ(x+a) undχ(x) =φ(λx) gilt: (2 Punkte) F[ψ](k) =eikaF[φ](k), F[χ](k) = 1

|λ|F[φ](k/λ).

b) Berechnen Sie die AbleitungF[φ]0 und die Fouriertransformierte der Ableitungφ0. Beweisen Sie: (2 Punkte)

F[φ]0(k0)≡ ∂

∂kF[φ](k) k=k0

=−iF[·φ(·)](k0), F[φ0](k)≡ F[∂

∂·φ(·)](k) =ikF[φ](k).

c) ¨Uberzeugen Sie sich, dass die Gauß’sche Glockenkurve g(x) = e12x2 eine Schwartzfunktion ist, und zeigen Sie, dass sie bis auf einen Faktor invariant unter Fouriertransformation ist.

(2 Punkte)

Hinweis: Zeigen Sie, dass die Spektralfunktion eg(x) = F[g](x) und die Glockenkurve g(x) der Differentialgleichung g0(x) =−xg(x) gen¨ugen.

d) Zeigen Sie, dass die Fouriertransformierte der Funktion g(x) = e122x2 im Limes → 0 derδ-Distribution entspricht. (2 Punkte)

→0limF[g] = 2πδ0 = 2πδ(y)

Kommen wir nun zu Fourier-Reihen. Sei f :R→Ceine periodische, ¨uber dem Intervall [0,2π]

integrierbare Funktion. Dann lautet die Fourier-Reihe vonf F(f) = a0

2 +

X

k=1

(akcos(kx) +bksin(kx)), (21) mit den Koeffizienten

ak= 1 2π

Z

0

f(x) cos(kx)dx, bk= 1 2π

Z

0

f(x) sin(kx)dx. (22) e) Berechnen Sie die Fourier-Reihe der Funktion f : [0,2π]→R,f(x) =x. (2 Punkte)

Wir werden sp¨ater noch sehen, dass Fourier-Reihen auch in der Quantenmechanik eine Rolle spielen - insbesondere wenn wir einen geeigneten Vektorraum einf¨uhren wollen.

Referenzen

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