!675 §i r a z
S i n u h e , (fiktiver) Verfasser und Held einer in der 1. Person erzählten Geschichte, die nach der H ä u figkeit der erhaltenen Belege zu den beliebtesten Texten der altägyptischen Literatur gehört haben m u ß . Als Entstehungszeit ist die 12. Dynastie (19.
20. J h . v. Chr.) sicher. Sinuhe, ein h o h e r Harims
Beamter unter A n i e n e m h e t [. ( 1 9 7 6 4 7 v. Chr.), flieht, o b w o h l selbst unschuldig, nach der in H a rinikreisen geplanten E r m o r d u n g dieses Königs nach Palästina. Er gelangt dort als Scheich eines Beduinenstammes zu Erfolg u n d Ansehen und besiegt u n d tötet schließlich einen anderen Stam
mesfürsten im Z w e i k a m p f .
Gegen
Ende seines Lebens wird er von Sesostris [. (194711 v. Chr.)Zurückgenifen.
Er erhält wieder sein hohes Amt, ein Haus und vor allem ein Grab, dessen Ausstattung er ausführlich schildert. Die Frage nach d e m Sinn des Textes wird noch intensiv u n d k o n t r o vers diskutiert (Einstufung etwa als Autobiogra
phie, R o m a n oder lehrhafter Text). Wahrschein
lich ist, daß tatsächliche hist. Geschehnisse verar
beitet wurden, aber nicht Z w e c k der Abfassung waren und in j e d e m Fall mit fiktiven Elementen vermischt sind. Sprachliche und dichterische Form stehen auf einem h o h e n Niveau.
A: A. H. Gardiner, Die Erzählung des Sinuhe und die Hirtengeschichte, 1909; R. Koch, Die Erzählung des Sinuhe, 1990.
L: A. H. Gardiner, Notes on the Story of Sinuhe, 1916; H. Grapow, Der stilistische Bau der Geschichte des Sinuhe, 1952.