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Über 1,4-chloroxy-anthrachinon

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Research Collection

Doctoral Thesis

Über 1,4-chloroxy-anthrachinon

Author(s):

Conzetti, Achille Publication Date:

1916

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https://doi.org/10.3929/ethz-a-000097566

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ETH Library

(2)

Über

1,4-chloroxy-anthrachinon

Von der

Eidgenössischen Technischen Hochschule

in Zürich

zur Erlangung der

Würde eines Doktors

der

technischen Wissenschaften

genehmigte

Promotionsarbeit,

vorgelegt von

Achille

Conzetti, dipl.

techn.

Chemiker,

aus Poschiavo, Graubünden.

Referent: Herr Prof. Dr. M. Cérésole Korreferent:Herr Prof.Dr. H.Staudinger

162

ZÜRICH 1916.

Druck von Gebr. Leemann & Co.

Stockerstr. 64

(3)

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(4)

Dem Andenken

meines

Vaters Alfonso Meiner Mutter

Meiner Braut

(5)

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(6)

Dies© Arbeit wurde im Winter 1913—1914, Sommer¬

semester 1914 und Sommersemester 1915 an der Kgl.

Friedrich Wilhelmstädtischen Universität in Berlin, dann im Wintersemester 1915—1916 im Chemischen Institut der Eidgenössischen Technischen Hochschule ausgeführt.

Gerne nehme ich die Gelegenheit wahr, auch an dieser Stelle meinem verehrten Lehrer,

Herrn Prof. Dr. F. ULLMANN, Berlin,

auf dessen Anregunghindiese Untersuchungenunternommen

wurden, herzlich zu danken für die liebenswürdige Unter¬

stützung, deren ich mich erfreuen durfte.

Auchsei mir gestattet, demLeiterderhiesigenChemisch- Technologischen Abteilung an der Eidgenössischen Tech¬

nischen Hochschule,

Herrn Prof. Dr. M. CERESOLE,

für seine so zuvorkommende und freundliche Teilnahme allerherzlichst zu danken.

(7)

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(8)

Inhaltsverzeichnis.

Allgemeiner Teil Experimenteller Teil

1-Oxy-anthrachinon 4-Chlor-l-oxy-anthrachinon 2,4-Chlor-l-oxy-anthrachinon

Darstellungdes4-Chlor-l-oxy-anthrachinons unddes2,4-Chlor- 1-oxy-anthrachinonsausPhtalsäureanhydridund den ent¬

sprechendenchloriertenPhenolenmittels Aluminiumchlorid

5-Chlor-2-oxy-benzoylbenzoesäure 4-Chlor-l-oxy-anthrachinon 2-Oxy-3,5-Chlor-benzoylbenzoesäure 2,4-Di-chlor-l-oxy-anthrachinon 1,4-Di-chlor-anthrachinon . 1,2,4-Tri-chlor-anthrachinon Chinizarin

2-Chlor-chinizarin

l-Oxy-4-anilidoanthrachinon 1-Oxy-p-toluido - anthrachinon 1-Oxy-4-toluolsulfamiuoanthrachinon 1-Oxy-4-amino-anthrachinon l-Oxy-2-chlor-4-anilido-anthrachinon l-Oxy-2-Chlor-4-toluolsulfamino-anthrachinon l-Oxy-2-chlor-4-amino-anthrachinon . l-Oxy-anthrachinon-4anthranilsäure

4-Oxy-anthrachinon-2,l-Akridon

4-Acetoxy-anthrachinon-N-acetyl-anthranilsäure 4-Acetoxy-anthrachinon-2,l-N-acetyl-akridon

Seite

9 26 26 27 29

30 30 34 36 37 38 41 42 43 44 45 46 47 48 49 50 51 53 57 59

(9)

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(10)

ALLGEMEINER TEIL

Das 4-Chlor-l-Oxyanthrachinon wurde zuerst im D. R. P.

131403 der Farbenfabriken vorm. Friedr. Bayer & Co. in Elberfeld beschrieben.

Zu seiner Herstellung behandelt man 1-Oxy-anthra- chinon, suspendiert in einer 25°/oigen Essigsäure, bei B0°

bis 100°, mit nascierendem Chlor, das aus Kaliumchlorat und Salzsäure gewonnen wird. Gemäß den Angaben des D. R.P. 202 770 von R. Wedekind & Co., m.b.H. in Über¬

dingen am Rhein, ist die Aufnahmefähigkeit des 1-Oxy- anthrachinons für Chlor in wässriger Suspension gleich Null. Auch bei Anwendung von verdünnter Essigsäure, nach den Angaben des D. R. P. 131403, erhält man nebst größeren Substanzverlusten, zum allergrößten Teil, nur das unveränderte 1-Oxy-anthrachinon zurück. Chloriert man da¬

gegen in wässriger Suspension, in Gegenwart von Schwefel¬

säure, bei höherer Temperatur, z. B. 115°, so entsteht ein Produkt, das verschieden sein soll von dem Chloroxyanthra- chinon des D. R. P. 131403.

"Das Chlorderivat des D. R.P. 131403 ist rotgelb, sehr wenig löslich in Alkohol und gibt mit primären aromatischen Aminen blaue Farbstoffe. Dasjenige des Patentes 202770 ist reingelb, löst sich leicht in Alkohol und gibt beim Er¬

hitzen mit Aminen grüne Farbstoffe, was am besten auf p-ständiges Chlor hinweisen würde.

Auf Veranlassung von Herrn Prof. Dr. F. Ullmann, Berlin, habe ich es unternommen, neue Methoden zur Dar-

(11)

Stellung chlorierter 1-Oxy-anthrachinone auszuarbeiten und diese Verbindungen dann zum Aufbau weiterer Anthra- chinonderivate zu benützen.

Insbesondere sollte das 4-Chlor-l-oxy-anthrachinon (1)

zum Aufbau des 4-Oxy-anthrachinon-2,l-akridons(2) benützt

1) OH

I

//\-C0

—'

IJ-CO-l

I

Cl

2)

/\__/\

\y CO i—co —L

NH

C0-

y\

werden, um den Einfluß festzustellen, den die Einführung einer OH-Gruppe auf die Eigenschaften des von F. Uli¬

mann und P. Ochsner hergestellten rotvioletten Anthrax chinon-2,l-akridons hat.

Die Herstellung des 4-Chlor-l-oxyanthrachinons gelang nach zwei Methoden:

1. Es wurde beobachtet, daß beim Chlorieren, von

l-Oxy-anthrachinon (3) mit Sulfurylchlorid in glatter Weise hauptsächlich 4-Chlor-l-oxy-anthrachinon (4) entsteht, und1 daß dieses 4-Chlor-l-oxy-anthrachinon bei der weiteren Ein¬

wirkung von Sulfurylchlorid unter Zusatz von Jod als Ka¬

talysator in 2,4-Dichlor-l-oxy-anthrachinon (5) verwandelt wird.

3)

\y

CO¬

CO—

OH 4)

Cl Cl

(12)

11

Das gleiche Produkt entsteht natürlich aus 4-Chlor- 1-oxy-anthrachinon bei der Einwirkung von Jod und Sul- furylchlorid.

Nach der zweiten Methode gelang es, 4-Chlor-l-oxy- anthrachinon synthetisch aus Phtalsäureanhydridundp-Chlor- phenol, 2,4-Chlor-l-oxy-anthrachinon aus 2,4-Dichlorphenol aufzubauen.

Wie A. v. Baeyer und H. Caro1) zeigten, entsteht beim Behandeln von p-Chlorphenol mit Phtalsäureanhydrid und Schwefelsäure, bei 160°, ein farbloses, in Kalilauge unlösliches, gechlortes Phtale'inanhydrid. Erhitzt man aber das Geraisch unter den gleichen Bedingungen, welche zur Bildung von Oxy-anthrachinon aus Phenol erforderlich sind,

so entsteht nicht das entsprechende gechlorte 1-Oxy-anthra- chinon, sondern Chinizarin, indem gleichzeitig ein Ersatz

des Chloratoms durch die Hydroxylgruppe stattfindet.

+ HCl

Auch ein Zusatz von Borsäure (D. R. P. 255031 von den Farbenfabriken vorm. Fr. Bayer, Elberfeld) bewirkt nur eine Verbesserung der Ausbeute an Chinizarin.

Es wurde nun beobachtet, daß 4-Chlor-l-oxy-anthra¬

chinon in guter Ausbeute entsteht, wenn man Phtalsäure¬

anhydrid mit p-Chlorphenol mittels Aluminiumchlorid kon¬

densiert. Hierbei entsteht als Reaktionsprodukt ein Gemisch

von 4-Chlor-l-oxy-anthrachinon (II) und Chloroxybenzoyl- benzoesäure (I), die leicht durch verdünnte Ammoniak- oder Sodalösung zu trennen sind.

!) Ber.8,152 (1875).

(13)

OH

CO\

CI

H20 +

Die aus der alkalischen Lösung durch Säuren abge¬

schiedene Säure kann nun durch Aluminiumchlorid oder Schwefelsäure in das Anthrachinonderivat übergeführt wer¬

den. Die außerordentlich glatte, quantitative Bildung von

4-Chlor-l-oxy-anthrachinon aus der entsprechenden Benzoyl- benzoesäure unter Verwendung von konz. Schwefelsäure als Kondensationsmittel ist völlig überraschend, da man auf Grund der oben erwähnten Arbeit von v. Baeyer und Caro die Bildung von Chinizarin hätte erwarten sollen.

Es wurden zuerst Schmelzen ausgeführt, direkt die beiden Komponenten mit Aluminiumchlorid kondensiert, und durch Variieren der Temperatur und der Reaktionsdauer die günstigsten Versuchsbedingungen gefunden. Da ein Teil, allerdings der weitaus kleinere, der Benzoylbenzoesäure schon in der ersten Phase der Reaktion sich weiter kon¬

densiert, und ein ziemlich unreines Chloroxyanthrachinon liefert, während die Chloroxy-benzoylbenzoesäure direkt in vorzüglicher Reinheit entsteht, so wurde das Hauptaugen¬

merk bei den Versuchen hauptsächlich auf Erzielung einer möglichst hohen Ausbeute an Säure gerichtet.

(14)

13

Die Versuche mit den Schmelzen ergabenim günstigsten Falle 42% Ausbeute an Säure, wenn man vom gebildeten Anthrachinon ganz absieht. Trotz Umrührens gelang es nicht, die feste Masse intensiver in Reaktion zu bringen, denn es hinterblieben immer unverändertes Chlorphenol und Phtalsäureanhydrid. Deshalb wurde versucht, die Reaktion in einem Lösungs- und zugleich Verdünnungsmittel vorzu¬

nehmen. Dies gelang bei der Anwendung von technischem Acetylentetrachlorid. Die Ausbeute erhöhte sich bei der Benzoylbenzoesäure auf 64%.

Die nach beiden Methoden erhältlichen Chloroxy-anthra- chinone erwiesen sich als identisch. Nur schmolz das aus

Oxy-anthrachinon und Sulfurylchlorid hergestellte 4,5°tiefer.

Wie die Chloranalysen angeben, ist dies auf eine geringe Beimengung von Di-chlor-oxy-anthrachinon zurückzuführen, das sich nicht durch Kristallisation entfernen ließ.

Durch Ersatz des p-Chlorphenols durch das 2,4-Dichlor- phenol wurde das 2,4-Dichloroxyanthrachinon hergestellt.

Dieses erwies sich als völlig identisch mit dem aus 1-Oxy- anthrachinon, Sulfurylchlorid und Jod erhaltenen.

Da durch diese einfachen neuen Darstellungsmethoden das 1,4-Chloroxyanthrachinon resp. Dichloroxyanthrachinon sehr leicht zugängliche Körper geworden sind, so benützten wir sie zu einer Reihe von weiteren Reaktionen.

Läßt manauf 1,4-Chloroxy-anthrachinonPhosphorpenta- chlorid einwirken, so entsteht 1,4-Dichloranthrachinon (II) und 2,4-Dichloroxyanthrachinon liefert die entsprechende Tri-chlorverbindung (III).

Cl II) Cl III)

-Cl

(15)

Es bedurfte aber zahlreicher Versuche, um die Aus¬

beuten, die anfangs nur 29% betrugen, auf 90% zu erhöhen.

Ließ man Phosphorpentachlorid auf Chloroxyanthra- chinon in einem Lösungsmittel wirken, so entstand höchstens 29% Ausbeute. Beim Verschmelzen der Komponenten wur¬

den, trotz Anwendung eines großen Phosphorpentachlorid- Überschusses und anderen Variationen an Temperatur und Reaktionsdauer, konstant 33—35% Ausbeute erzielt. Be¬

deutend höher wurden die Ausbeuten erst, als das bei der .

Reaktion entstehende Phosphoroxychlorid durch Destillation entfernt wurde. Hierbei stieg die Ausbeute sofort auf 80%

der Theorie, wobei allerdings noch der Schmelzpunkt des Rohproduktes zu wünschen übrig ließ. Dies ist, wie weitere Versuche zeigten, darauf zurückzuführen, daß mit zu viel Phosphorpentachlorid und bei zu hoher Temperatur (210°) gearbeitet wurde. Nimmt man aber nur 25% PCIs-Über¬

schuß und arbeitet bei 160°—165°, so erhält man eine Ausbeute von 90%, und ein Rohmaterial, das nur um einen

Grad tiefer schmilzt als die analysenreine Substanz.

Das so gewonnene 1,4-Di-chloranthrachinon erwies sich als identisch mit der von F. Ulimann und Billig aus dem 3,5-Dichlorphtalsäureanhydrid hergestellten Substanz.

Da diese sich aus den Chlorierungsprodukten der Phtalsäure

nur durch eine langwierige Reinigung2) gewinnen läßt, so

dürfte die Umsetzung von Chloroxy-anthrachinon mit Phos¬

phorpentachlorid die zur Zeit beste Darstellungsmethode für Dichloranthrachinon sein.

Das 1-, 2-, 4-Trichloranthrachinon erwies sich identisch mit dem von Graebe und Rostowzew3) anläßlich einer Untersuchung über technische Dichlorphtalsäure darge¬

stellten Tri-chlor-anthrachinon, aus Tri-chlorbenzoylbenzoe-

säure und Schwefelsäure.

2) Ann.381, 11.

8) Ber.34, II,2107.

(16)

15

Das Mono- und Di-chloroxyanthrachinon wurden weiter in Chinizarin (I) und 2-Chlor-chinizarin (II) verwandelt, durch Ersatz des Chloratomes in 4-Stellung durch die Hydroxyl¬

gruppe.

OH l) OH II)

CO-

CO-

-CO

v-co-

Cl

v

OH OH

,Die Umwandlung geschah mittels konz. Schwefelsäure und Borsäure, gemäß den Angaben des D.R. P. 2030834) der Farbenfabriken vorm. F. Bayer & Co., Elberfeld. Die Reaktionen ergaben bis zu 80—85% Ausbeute an reinem Produkt. Diese Versuche wurdenverglichenmit dem D.R. P.

255031.B) Nach dessen Angaben geht man von den Kom¬

ponenten Phtalsäureanhydrid und p-Chlorphenol aus, wäh¬

rend wir vom fertigen substituierten Anthrachinonmolekül ausgehen. Das D.R. P. lieferte 80% Ausbeute. Zieht man

in Betracht, daß die Bildung von Chloroxy-anthrachinoneine Ausbeute von 80% aufweist, die Umwandlung in Chinizarin eine solche von 80—85%, so ergibt dies bei unserem Ver¬

fahren eine Gesamtausbeute von 64%.

Die nachfolgend beschriebenen Umsetzungen des in a-Stelle befindlichen Chloratomes wurden unter Verwendung 4) D.R. P. 203 083. Verfahren um allgemein in Halogenanthra- chinonen oder deren Derivaten die Halogenatome ganz oder teilweise durch die Hydroxylgruppe zu ersetzen, darin bestehend, daß man die Halogenderivate entweder mit rauchender H2S04, mit oder ohne Zusatz

von Borsäure, behandelt, oder sie, mit oder ohne Zusatz von Bor¬

säure, mit konz. H2S04 erwärmt.

5) D.R. P.255 031. Verfahren zur Darstellung von Chinizarin durch

Kondensation von p-chlorphenol oder dessen Sulfosäuren und Phtal¬

säureanhydrid mit konz. oder rauchender H2S04, gekennzeichnet durch

den Zusatz von Borsäure zur Schwefelsäureschmelze.

(17)

vonKupferaoetat alsKatalysatorund geschmolzenemKalium-

acetat als salzsäurebindendes Mittel durchgeführt.

Zunächst wurde die Einwirkung von Anilin und p-To- luidin auf das l-Oxy-4-chloranthrachinon untersucht, wobei das violette Anilidoderivat (1) entstand und das ebenfalls violette Toluidinderivat (2).

OH 2)

CO¬

CO-

NH— \

-CH.

Die Darstellung des rotgefärbten, mit dunkelgrüner Farbe glänzenden Aminoderivates (3) geschah nach der

von F. Ulimann und Fodor angegebenen Methode über das orange gefärbte Toluolsulfaminoderivat (4).

4) OH 3>

-CO

CO-

NHSO, -CH. NH2

Die bedeutende Farbvertiefung infolge der eingeführ¬

ten Hydroxylgruppe ist offensichtlich, wenn man die ent¬

sprechenden Anthrachinonderivate betrachtet, z. B. a-Ani- lidoanthrachinon= rot; 1-Oxy-anilidoanthrachinon = violett.

Ebenso wurde die Umsetzung von l-Oxy-2,4-Dichlor- anthrachinon mit Anilin (5) durchgeführt, und dessen Amido- derivat (6) über die' Toluolsulfaminoverbindung (7) darge¬

stellt:

(18)

17

NHSO,

7) -Cl

-CHS

Wie ersichtlich, hat das Chloratom in 2-Stellung eine unbedeutende, jedoch noch wahrnehmbare farbvertiefende Wirkung.

Recht gut gelingt die Umsetzung des l-Oxy-4-chlor- anthrachinons mit Anthranilsäure in amylalkoholischer Lö¬

sung, unter Zusatz von „Naturkupfer C" und Cu-Acetat als Katalysatoren, wobei die l-Oxy-anthrachüionyl-4-anthranil- säure (1) in einer Ausbeute von 80% entsteht.

OH

CO CO-

NH

-COOH

Der Ringschluß bezw. die Kondensation der Anthra- chinonylanthranilsäuren zu den entsprechenden Akridonen hatte bisher keine besonderen Schwierigkeiten gebracht.

(19)

Die Kondensation mit konz. Schwefelsäure6) oder die Säure¬

chloridmethode7) hatten immer schnell zum Ziele geführt, während beiVerwendung vonOxy-anthrachinonyl-4-anthranil-

säure es zahlreicher, langwieriger Versuche bedurfte, bis

es gelang, die Säure in Oxy-anthrachinon-2,l-akridon zu verwandeln.

Arbeitet man mit Schwefelsäure-monohydrat, nach den Angaben von U11ma nn,8) so erhält man einen grasgrünen Körper, der sich leicht in Wasser mit blauer Farbe löst, ein rotes Baryumsalz bildet und der wahrscheinlich eine Oxyanthrachinon-2,l-akridonsulfosäure darstellt, wie einige Versuche mit fertigem Akridon erwiesen. Versuche, die Sulfogruppe mit konz. Salzsäure im Bombenrohr abzuspalten, verliefen negativ.

Versuche, mit Natriumamid den Ringschluß herbeizu¬

führen, waren ebenfalls erfolglos. Man erhielt immer gegen 90% unveränderte Säure zurück, und 10% an einem rost¬

braunen Körper.

Im Folgenden wurde die Säurechloridmethode versucht;

und zwar wurde zuerst Phosphorpentachlorid benützt.

OH OH

I I

co-

/\ /Vco-/\

COL

)

COOH + PC15

I ' HN—/\

/\.

C0-

CO¬

OH

I

S

CO-Cl

i HN-

—CO I

H- HCl

\y

4-0xy-anthrachinon- 2,1-akridon.

«) u. 7) Ann.381,7. Ulimann.

») Ann.381,7.

(20)

19

Jedoch gelang es nicht» trotz zahlreicher Versuche, Oxyanthrachinonakridon aus den verharzten Reaktionspro¬

dukten zu isolieren, die immer auftreten, wenn die Um¬

setzung bei höherer Temperatur (siedendes Nitrobenzol) vor¬

genommen wurde. Bei niederer Temperatur, z. B. in sie¬

dendem Benzol, fand keine Einwirkung statt, während in Xylollösung ein Teil verharzt, die Hauptmenge der Säure aber wiedergewonnen werden kann. Offenbar wirkt das als NebenproduktauftretendePhosphoroxychlorid zersetzend.

Statt des Phosphorpentachlorids wurde in der Folge Phosphortrichlorid angewandt, dessen Nachteil eben darin besteht, ein nicht flüchtiges Reaktionsprodukt zu geben, nämlich phosphorige Säure, die allerdings auch schädlich wirken kann, die Reaktion jedoch nicht ganz beeinträchtigte.

Theoretisch entsteht ein Säurechlorid aus drei Mol. Säure und einem Mol. Phosphortrichlorid. Nach den Erfahrungen sehr vieler Versuche ist auch hier die Säurechloridbildung der wunde Punkt. Man muß absolut zuerst bei niederer Temperatur die Säurechloridbildung vor sich gehen lassen, und dann behufs intramolekularer Abspaltung von Salz¬

säure auf höhere Temperatur erhitzen. In Nitrobenzol und in Trichlorbenzollösung entstanden ca. 30% Oxyanthrachinon¬

akridon, das Produkt war amorph, dunkelblau und unrein, während mit tiefer siedenden Verdünnungsmitteln, wie z. B.

Acetylentetrachlorid, keinerlei Akridonbildung erfolgt.

Desto befremdlicher war es, daß nach diesem positiven Resultate mit Phosphortrichlorid die Reaktion mit Thionyl- chlorid, trotz der größten Vorsicht, negativ ausfiel. Letz¬

teres hat ja den großen Vorteil, bei der Reaktion nur gas¬

förmige Produkte zu geben (Schwefeldioxyd und Salzsäure).

Da diese Resultate unbefriedigend waren, so wurde versucht, die im Anthrachinonkern befindliche OH-Gruppe durch Acetylieren zu schützen, und dann die Acetoxyanthra- chinonyl-4-anthranilsäure zum Akridon zu kondensieren.

(21)

Es wurden zuerst die Angaben des D. K. P. 248170 ge¬

prüft, wonach eine N-acetylierte Anthrachinonanthranilsäure durch saure Kondensationsmittel in das entsprechende Akri- don übergeführt wird. Wir erhielten bei genauer Befolgung der Vorschrift fast nur unverändertes Ausgangsmaterial zurück, neben einer Spur eines graubraunen Produktes. Die Acetylierung verlief sehr schlecht, weil, wie sich dann später herausstellte, zu wenig Essigsäureanhydrid verwandt, und bei zu tiefer Temperatur gearbeitet wurde. Was aber

von den Angaben des D. R. P. 248.170 mit Nutzen verwandt werden konnte, war der Ringschluß der nach eigener Me¬

thode acetylierten l-Oxy-anthrachinon-4-anthranilsäure mit¬

tels eines sauren Kondensatibnsmittels.

Die Acetylierung der l-Oxy-anthrachinon-4-anthranil- säure wurde mit einem großen Überschuß von Essigsäure¬

anhydrid in Pyridinlösung vorgenommen. Hierbei ent¬

stand ein kristallisiertes Produkt, das das Pyridinsalz einer Säure darstellte, die nach dem Umkristallisieren aus Eis¬

essig bei der Analyse Zahlen lieferte, welche gut auf eine di-acetylierte Säure (I) stimmen.

0CO CH.

NCO CH3 -COOH

I)

Die nun so acetylierte Säure wurde mit einem ganz, milden Mittel, nämlich p-Toluolsulfochlorid, in das Säure-

(22)

21

chlorid verwandelt* und dieses liefert dann beim Erhitzen auf höhereTemperatur direkt das gesuchte Oxyanthrachinon¬

akridon, unter gleichzeitiger Abspaltung von Essigsäure.

Das Oxyanthrachinonakridon färbt Baumwolle nach der Küpenmethode in blauen Tönen an, jedoch zieht das Produkt sehr schwer. Die Ausbeute.betrug 40°/o der Theorie.

Die di-aoetylierte Säure läßt sich ferner in Nitrobenzol- lösung, durch Zusatz von Spuren von Schwefelsäure, ge¬

mäß den Angaben des D. R. P. 248170 der B. A. S. F. zum

Oxyanthrachinonakridon kondensieren. Die Ausbeute ist fast quantitativ, das Produkt ist aber ziemlich unrein.

Diese glatte Akridonbildung war die Veranlassung zu Versuchen, aus Oxy-anthrachinonylanthranilsäure, Essig¬

säureanhydrid und einem Tropfen Schwefelsäure direkt den Ringschluß herbeizuführen resp. zuerst noch Acetoxy- anthrachinonakridon zu erhalten; jedoch gab dieser Versuch nicht das erhoffte Resultat.

Aus Oxy-anthrachinonakridon, Essigsäureanhydrid und einem Tropfen Schwefelsäure wurde ein Produkt erhalten, dessen Analyse auf ein di-acetyliertes Akridon (1) stimmt.

1)

* 0 --COCH

-co-ZS

CO

V-CO

CH.-iOC- 1

-N-A

Die Wirkung der Schwefelsäure in diesen Reaktionen beruht, wie Thiele und Winter9) annehmen, auf der Bildung von

9) Annalen311,411.

(23)

GH3Cv

N)

S03 H,

wobei die Schwefelsäure immer regeneriert wird, wie z. B.:

ß -OH+CHS

Cf

=E- 0 - COCH3 +HäS04 xO S03 H

welche Schwefelsäurenun weiteraufEssigsäureanhydridein¬

wirken kann.

Deß weiteren wurde versucht, die Oxyanthrachinonyl- anthranilsäure mittels Essigsäureanhydrid und Natriumacetat

zu dem entsprechenden Akridon zu kondensieren. Das Er¬

gebnis dieser Versuche war außerordentlich überraschend.

Erhitzt man nämlich die Oxy-anthrachinonyl-anthranil^äure mit Essigsäureanhydrid und 2 Mol. wasserfreiem Natrium¬

acetat kurze Zeit zum Sieden, so erhält manbeim Aufarbeiten in vorzüglicher Ausbeute einen gelben, sehr schön kristalli¬

sierenden Körper. Dieser ist, wie die Untersuchung ergab, kein Acetylderivat, denn er läßt sich weder durch Alkalien noch Mineralsäurenverseifen. SeineLösung in konzentrierter Schwefelsäure ist gelb und zeigt prachtvoll leuchtend grüne Fluoreszenz. Er löst sich ferner in Alkalien mit oranger Farbe auf, und wird daraus durch Säuren wieder unver¬

ändert abgeschieden. Auch in starker Salzsäure, besonders

unter Zusatz einiger Tropfen Eisessig, entsteht eine gelbe, klare Lösung.

Die Analysen ergaben Zahlen, welche gut auf ein Pro¬

dukt stimmen, das aus der Oxyanthrachinonylanthranilsäure durch Eintritt eines Acetylrestes und Austritt der Elemente

von 1 Mol. Wasser entstanden ist. Auf Grund der Analysen¬

ergebnisse und der chemischen Eigenschaften dieser Ver¬

bindung möchte ich die nachstehenden Konstitutionsformeln aufstellen:

(24)

23

\y

OH III)

HOOC—

CH,

OH II)

CO CO

CH

"^co' I N

COOH

Nimmt man an, daß bei der Einwirkung von Essigsäure- anhydrid auf die Oxy-anthrachinonyl-anthranilsäure in erster Linie die Acetylierung am Imino-Wasserstoff erfolgt, so bildet sich ein Acetylderivat von der Form II. Bei dieser Acetylverbindung können nun in verschiedener Weise die

(25)

Elemente des Wassers austreten. Entweder reagiert die Methylgruppe des Acetylrestes mit dem Sauerstoffatom des Anthrachinons unter Bildung eines Anthrapyridonderivates

resp. -Ringes (Formel IV), oder das Sauerstoffatom der Acetylgruppe tritt in Form von Wasser aus, indem ein Akridinderivat sich bildet (Formel III).

Für die Bildung eines Anthrapyridonderivates spricht der Umstand, daß nach dem D. R. P. 209033 aus 1-Amino- anthrachinon, Essigsäureanhydrid und Natriumacetat ein Anthrapyridon entsteht, und daß die alkalische Lösung der

von mir hergestellten Substanz durch Natriumhydrosulfit nicht verändert wird.

Akridinbildungen aus Acetyldiphenylaminen sind von 0. Fischer und Besthorn, Ber. 16, 74, beschrieben, die aus Acetyldiphenylamin und Chlorzink n-Methylakridin erhielten; eine Reaktion also, die der obigen vollständig entspricht.

Für die Akridinbildung in der von mir studierten Reaktion spricht der Umstand, daß die Verbindung ent¬

schieden schwach basischen Charakter hat, und vor allem in konzentrierter Schwefelsäure mit der für die Akridine

so charakteristischen grünen Fluoreszenz sich auflöst. Auf¬

fallend ist jedoch immer die außerordentlich leichte Bildung bei niederer Temperatur, während bis jetzt alle Akridin- synthesen bei hoher Temperatur oder unter Einwirkung energischer Kondensationsmittel vorgenommen wurden.

Behandelt man die durch Einwirkung von Essigsäure¬

anhydrid auf die Oxy-anthrachinonyl-anthranilsäure ent¬

standene Verbindung in alkalischer Lösung mit Kaliumper¬

manganat, so entsteht eine hellrote Verbindung, die bei der Analyse Zahlen ergab, die auf eine Verbindung von Formel V stimmten.

(26)

25

COOH

Die Methylgruppe des Akridinderivates müßte also zur

Carboxylgruppe oxydiert, und diese dann abgespalten worden sein; ein Vorgang, der nicht sehr wahrscheinlich ist, umso- mehr, als die Oxydation des n-Methylakridins in ganz anderer Richtung verläuft, nämlich zu Chinolincarbonsäuren.10)

Die rote Substanz fluoresziert in Eisessig, sowie in konz. Schwefelsäurelösung gelbgrün, was auch auf ein Akri- dinderivat schließen läßt.

10) Bernthsen, Annalen224,37.

(27)

1-0xy-anthrachinon. Mol.-Gew. =224.

OH

-CO

\y-co-

Das 1-Oxy-anthrachinon, mein Ausgangsmaterial, stellte ich aus technischem 1-Amino-anthrachinon dar, durch Diazo- tieren und Verkochen in schwefelsaurer Lösung.

In einem Rundkolben löst man durch etwa halbstündiges Erhitzen auf dem Wasserbade 10 g 1-Aminoanthrachinon in 60 ccm konz. Schwefelsäure auf. Nach dem Erkalten werden 3,6 g gut pulverisiertes Natriumnitrit portionsweise eingeführt, und jedesmal bei zugekorktem Kolbengeschüttelt, Man erhitzt dann über freier Flamme bei 120° —130 °, bis die N2-Entwicklung ganz aufgehört hat, wobei die an¬

fangs grünbraune Lösung intensiv rot geworden ist. Um gut filtrierbares Oxyanthrachinon zu erhalten, fällt man

in der noch ganz heißen Lösung mit Wasser aus, kocht da&

Ganze in einer Porzellanschale einige Zeit, filtriert und wäscht solange aus, bis die saure Reaktion im Waschwasser verschwindet. Wir erhielten 9,5 g gelbes Oxyanthrachinon

vom F. P. = 190°—191 °, d. h. eine Ausbeute von 95 »/»

der Theorie.

(28)

27

Zur weiteren Verarbeitung ist eine Reinigung des Pro¬

duktes unerläßlich, und sie geschieht am besten über das Natriumsalz.

Das noch feuchte Oxy-anthrachinon kocht man in etwa 2—3%iger Natronlauge, wobei es mit roter Farbe, und

zwar ziemlich langsam, in Lösung geht. Aus der Lösung fällt man mit Salzsäure aus. So verfährt man drei bis vier Mal, zuletzt bleibt ein schmieriger, brauner Kuchen zurück, der unbrauchbar ist. So gereinigtes 1-Oxy-anthrachinon schmilzt bei 192,5°.

Es ist gut löslich in fast allen gebräuchlichen orga¬

nischen Lösungsmitteln; aus Alkohol kristallisiert es in gelben Nädelchen vom F. P. = 194°.

Sublimiertes Oxy-anthrachinon schmilzt bei 194,5°.

4-Chlor-1-oxy-anthrachinon. Mol.-Gew. = 258,5.

OH

I

/\_co-A

U-co-U

I

Cl

Die Reaktion wurde in einem 100 ccm Rundkölbchen vorgenommen, das an einem kleinen Kugelkühler einge¬

schliffen war. Oben wird der Kühler mit einem Gummi¬

schlauch abgedichtet, der, von einem Chlorcalcium-Rohr unterbrachen, zu einem Gefäß führt, das mit Wasser und Natronlauge gefüllt ist. Der Apparat muß peinlichst ge¬

trocknet werden. Nach etlichen Versuchen hat sich fol¬

gende Arbeitsweise am besten bewährt:

9 g Oxy-anthrachinon werden mit 21 ccm technischem Nitrobenzol versetzt; man erhitzt über freier Flamme bis

zum Sieden, entfernt das sich am Kolbenhalse konden¬

sierende Wasser mit Filtrierpapier und wiederholt dieses

(29)

zwei oder drei Mal. Man setzt den trockenen Kühler auf und läßt erkalten, wobei das Oxy-anthrachinon auskristal¬

lisiert.

Nun versetzt man mit 11,5 ccm Sulfurylchlorid und zwar in zwei Portionen, stellt denganzen Apparat auf ein Wasser¬

bad, sorgt fürintensive Kühlung, erhitzt mäßig und schüttelt oft um. Nach 5 Stunden hört die intensive Salzsäure- und Schwefeldioxydentwicklung auf. Beim Erkalten scheidet sich nach einiger Zeit das Chlor-oxy-anthrachinon in gelben Kristallen aus, die alsbald die Masse breiartig erfüllen.

Den entstandenen Kuchen zerdrückt man mit einem Glas¬

stab, filtriert auf einem Stoffilter, wäscht einmal mit.Alkohol

aus, der momentan alle Verunreinigungen weglöst. Aus der Mutterlauge fällt man den Rest noch mit Alkohol aus.

Man erhält 7,5 g kristallisiertes Chlor-oxy-anthrachinon

vom F. P. = 185,5°. Aus der Mutterlauge gewinnt man noch 1,8 g vom F. P. = 180°, was im Ganzen einer Aus¬

heute von 90% entspricht. Das analysenreine Chlor-oxy- anthrachinon schmilzt bei 188,5°. (35 ccm Eisessig lösen

1,5 g Chlor-oxy-anthrachinon in der Siedehitze auf.) Analyse:

I. 0,2065 gr Substanz: 0,1242 gr AgCl

IL 0,2176 : 0,1298

Für CWH703C1 (258,5).

Berechnet: I. Cl2 = 13,77% II. ebenso.

Gefunden: I. Cl = 14,86% II. Cl = 14,87%

Eigenschaften.

Gelbe, glänzende Nadeln, die sehr schwer in Alkohol, gut in heißem Eisessig und heißem Toluol löslich sind.

Suhlimiert sehr gut bei gewöhnlichem Druck. Die Lösungs¬

farbe in konz. Schwefelsäure ist tiefrot. Löst sich in Alkalien gut mit roter Farbe auf.

(30)

29

2,4-Chlor-1-oxy-anthrachinon. Mol.-Gew. = 293.

OH

—CI

CI

Die Arbeitsweise, sowie die Apparatur sind die gleichen wie beim Mono-chlor-oxy-anthrachinon, nur daß man hier mit 2 Mol. Sulfurylchlorid arbeitet und die katalytische

Wirkung des Jods zu Hilfe nimmt.

Es wurden 6,7 g 1-Oxy-anthrachüion in 16 ccm tech¬

nischen Nitrobenzol mit 10,2 ccm (theor. = 8,04) Sulfuryl¬

chlorid (in zwei Portionen) umgesetzt, wobei man als Kataly¬

sator 0,35 g Jod hinzugibt. Die Reaktion braucht etwa 6 Stunden. Das Di-chlor-oxy-anthrachinon kristallisiert schon nach 2—3 Stunden aus dem heißen Nitrobenzol aus, die Lösung erstarrt zuletzt zu einem dicken Brei. Man filtriert, wäscht mit Alkohol gut aus und trocknet.

Es wurden 6 g kristallisiertes Di-chlor-oxy-anthrachinon erhalten vom F. P. = 235°. Die Ausbeute, das Ergebnis

aus der Mutterlauge mitgerechnet, beträgt ca. 90% der Theorie.

Aus Benzol umkristallisiert, schmilzt es analysenrein bei 242°.

Analyse:

0,1743 g Substanz: 0,1691 g AgCl.

Für C14H603C12 (293).

Berechnet: Cl = 24,23%

Gefunden: Cl = 24,01%

Eigenschaften.

Gelbe, glänzende Nadeln, die sehr schwer von Alkohol, schwer von heißem Benzol, leicht von siedendem Nitrobenzol aufgenommen werden. Beim Erhitzen mit p-Toluidin ent-

(31)

steht eine blau-violette Schmelze. Es löst sich in konz.

Schwefelsäure mit roter Farbe. Ebenso mit roter Farbe ist

es in Alkalien löslich.

Das Di-chlor-oxy-anthrachinon wurde dann des weiteren

aus dem Mono-chlor-oxy-anthrachinon mit einem Mol. Sul- furylchlorid und etwas Jod dargestellt.

3 g 4-Chlor-l-oxy-anthrachinon wurden in 7 ccmNitro- benzol mit 4 ccm Sulfurylchlorid und 0,15 g Jod versetzt.

Man erhitzt 5 Stunden auf dem Wasserbade. Durch iden¬

tische Arbeitsweise, wie vorher, gelangt man zu 2,7 g Di- chlor-oxy-anthrachinon vom F. P. = 232°. Mehrmals aus Benzol umkristallisiert, erhält man es analysenrein, bei 242° schmelzend.

Analyse:

0,2628 g Substanz : 0,2562 g AgCl.

Für C14H603C12 (293).

Berechnet: Cl = 24,23%

Gefunden: Cl = 24,12%

Die beiden Produkte sind also identisch.

Darstellung

des

4-ChIor-l-oxy-anthrachinons

und des

2,4-Chlor-l-oxy-anthrachinons

aus

Phtalsäureanhydrid

und den

entsprechenden

chlorierten Phenolen mittels Aluminium¬

chlorid.

5-Chlor-2-oxy-benzoylbenzoesäure. Mol.-Gew. = 276,5.

OH

-CO- C09H

I Cl

(32)

31

In einem Rundkolben mit weitem niedrigem Hals, drauf ein Korkzapfen mit kurzem, oben fein ausgezogenem Glas¬

rohr, wurden 5 g technisches p-Chlorphenol und 5 g Phtal- säureanhydrid auf dem Ölbad auf 110° erhitzt. Bei dieser Temperatur schmelzen sie. Von 15 g möglichst fein pul¬

verisiertem Aluminiumchlorid wird V3 davon in kleinen Portionen innerhalb einer Stunde eingetragen, was unter sehr starker Salzsäureentwicklung vor sich geht. Den Rest des Aluminiumchlorids schüttet man auf einmal hinein und rührt die immer zäher werdende Masse intensiv mit einem Glasstabe um. Dabei erhöht man die Temperatur auf 150°, und behält diese während zwei Stunden bei. Zuletzt erstarrt das Ganze zu einer dunkeln Masse. Man versetzt mit Wasser, wobei der Inhalt des Kolbens hellrot wird, und gibt einige

ccm konz. Salzsäure hinzu. Durch eine Wasserdampfdestil¬

lation entfernt man nicht angegriffenes p-Chlorphenol. Den filtrierten und gut durchgewaschenen Rückstand löst man in Ammoniak auf undkocht einige Zeit. Durch Filtrieren trennt man das unlösliche Anthrachinon von der löslichen Benzoyl- benzoesäure. Da das 4-Chlor-oxy-anthrachinon im heißen Ammoniak doch etwas löslich ist, so läßt man abkühlen, fil¬

triert und fällt erst dann im Filtrat mit Salzsäure die rein¬

weiße Benzoylbenzoesäure aus.

Das Anthrachinon wird noch mit Ammoniak ausge¬

kocht, um die Benzoylbenzoesäure ganz zu entfernen.

Wir erhielten auf diese Weise:

0,5 g Anthrachinon P. P. = 170° —172°

und 4,2 g Benzoylbenzoesäure F. P. = 190°.

Das Anthrachinon ist schmierig und direkt unbrauchbar, deshalb richtet sich das Augenmerk nur auf die Ausbeute

an Benzoylbenzoesäure.

Es wurden noch etliche andere Versuche ausgeführt,

um die Säureausbeute zu erhöhen, z. B.:

10 g p-Chlorphenol, 10 g Phtalsäureanhydrid, 30 g Aluminiumchlorid wurden gemäß obigen Angaben 3 Stunden lang auf 160° erhitzt.

(33)

Das Ergebnis war:

5,7 g Anthrachinon F. P. = 185°—186° und 7 g Benzoylbenzoesäure F. P. = 192°.

Aus 5 g p-Chlor-phenol, 5 g Phtalsäureanhydrid, 15 g Aluminiumchlorid, die zwei Stunden lang auf 170° erhitzt worden waren, erhielten wir:

1,2 g Anthrachinon F. P. = 175°—177°

und 4,2 g Benzoylbenzoesäure F. P. = 188°.

Eigenschaften.

Die Benzoylbenzoesäure kristallisiert in weißen Blätt¬

chen, die einen minimen gelben Stich haben, und ist in fast allen Lösungsmitteln leicht löslich. Am besten krir stallisiert sie noch aus Toluol, welches aber trotz mehr¬

fachen Umkristallisierens und Kochens mit Tierkohle immer eine ziemlich intensive Rotfärbung aufweist. Die analysen¬

reine Säure schmilzt bei 194°—198°. Das Schmelzpunkts- interval ist nicht zu beseitigen, was für Lösungsmittel man auch anwendet. Es dürfte dieses Schmelzpunktsintervall von isomeren Chlor-oxybenzoylbenzoesäuren herrühren, da wir technisches flüssiges p-Chlorphenol gebrauchten.

Analyse:

0,2055 g Substanz: 0,1071 g AgCl.

Für C14H9OàCl (276,5).

Berechnet: Cl 12,83%

Gefunden: Cl 12,89%

Da nun bei obigen Versuchen die Ausbeute an Benzoyl¬

benzoesäure stationär blieb, oder sogar schlechter wurde, versuchten wir die Reaktion in einem Lösungsmittel vor sich gehen zu lassen, da bei der Schmelze es ausgeschlossen ist, die Komponenten innig genug miteinander in Reaktion bringen zu können.

Am besten bewährte sich Acetylentetrachlorid

(Teftra-

chloräthan) als Verdünnungsmittel. Von einer ganzen An¬

zahl von Versuchen, mit variierender Temperatur und Zeit-

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