Prof. Dr. W. M¨uller Bonn, den 23. 11. 2006 Mathematisches Institut
Universit¨at Bonn
Analysis auf Mannigfaltigkeiten I (WS 2006/07)
Ubungsblatt 5¨
Aufgabe 1. Es sei V ein n-dimensionaler R-Vektorraum und g : V ×V → R eine nicht-entartete symmetrische Bilinearform. Zeige: Dann definiert g Isomorphismen
]:V∗ →V, [:V →V∗,
die durch die Vorschriftv[(w) = g(v, w) und]=[−1 gegeben sind.
Aufgabe 2. Es sei M eine Untermannigfaltigkeit in Rn und f :M →R eine C∞- Funktion. Dann kann die Tangentialabbildung als Pfaffsche Formdf ∈C∞(M, T∗M) aufgefasst werden (vgl. Vorlesung).M sei versehen mit der Einschr¨ankung der Stan- dardmetrik vonRn auf M. Das Gradientenfeld ∇f von f aufM ist gegeben durch
∇f|p =df|]p nach Aufgabe 1 mit V =TpM f¨ur allep∈M.
i) F¨ur 1≤k < nseiM ={x= (x1, ..., xn)∈Rn :x1 =...=xk= 0}und f(x) =x1. Berechne das Gradientenfeld∇f und bestimme den Fluss.
ii) Es sei M =S2 ⊂ R3 und f(x, y, z) = xy. Berechne das Gradientenfeld ∇f und skizziere die Flusslinien.
Aufgabe 3.Es sei g⊂M(n,R) eine Lie-Algebra von Matrizen, d.h. ein Untervek- torraum, so dass
∀A, B ∈g: [A, B] =AB−BA ∈g.
Wir setzen f¨ur g ∈GL(n,R):
lg :GL(n,R)→GL(n,R), h7→gh.
i) Es seiA∈TIdGL(n,R)∼=M(n,R). Zeige:
(lg)∗A:=TIdlg(A) = gA.
ii) ZuA∈g betrachte man das zugeh¨orige linksinvariante Vektorfeld XA ∈C∞(T GL(n,R)), XA(g) =gA.
Man zeige:
[XA, XB](g) = g[A, B], [XA, XB] =X[A,B].
Bitte wenden.
Aufgabe 4 (Tensoren vom Typ(r, s)).SeiV einn-dimensionalerK-Vektorraum.
Wir definieren
Tenrs(V) = ⊗rV
⊗ ⊗sV∗ .
Die Elemente in Tenrs(V) heißen Tensoren vom Typ (r, s). Ferner definiert man Ten(V) = M
r,s≥0
Tenrs(V),
und setzt f¨urR:=v1⊗ · · · ⊗vr⊗ξ1⊗ · · · ⊗ξs ∈Tenrs(V) und R0 :=w1⊗ · · · ⊗wr0⊗ η1⊗ · · · ⊗ηs0 ∈Tenrs00:
R⊗R0 :=v1⊗ · · · ⊗vr⊗w1⊗ · · · ⊗wr0 ⊗ξ1⊗ξs⊗η1 ⊗ · · · ⊗ηs0 ∈Tenr+rs+s00(V) Tenrs(V) ist eine Z+×Z+-graduierte K-Algebra. ( ¨Uberpr¨ufen!)
Die (i, j)-Kontraktion wird definiert durch:
Cji : Tenr+1s+1(V) → Tenrs(V),
v1⊗ · · · ⊗vr⊗ξ1⊗ · · · ⊗ξs 7→ ξj(vi)· v1⊗ · · ·vbi· · · ⊗vr⊗ξ1⊗ · · ·ξbj· · · ⊗ξs ,
und dann linear fortgesetzt1. i) Zeige, dassCji wohldefiniert ist.
ii) SeiA∈End(V) =V ⊗V∗ = Ten11(V). Zeige, dass C11(A) = TrA.
Aufgabe 5. Es sei V ein n-dimensionaler R-Vektorraum und g : V × V → R eine nicht-entartete symmetrische Bilinearform. Es sei an die durch g definierten Isomorphismen] und [ erinnert (Aufgabe 1).
Falls A=v1⊗ · · · ⊗vr⊗ξ1⊗ · · · ⊗ξs und a≤r+ 1, b≤s, so setzen wir
↑ab A:=v1⊗ · · · ⊗va−1⊗ξb]⊗va⊗ · · ·vr⊗ξ1⊗ · · ·ξbb· · · ⊗ξs und, fallsa≤r,b ≤s+ 1,
↓ab A:=v1⊗ · · ·vba· · · ⊗vr⊗ξ1⊗ · · · ⊗ξb−1⊗v[a⊗ξb⊗ · · · ⊗ξs.
Man zeige, dass ↑ba und ↓ba auf Tenrs(V) linear fortgesetzt werden k¨onnen. Weiter zeige man
↑ab ◦ ↓ab=↓ab ◦ ↑ab=Id.
1Die Schreibweise· · ·vbi· · · zeigt an, dass dasvi weggelassen wird, d.h.· · · ⊗vi−1⊗vi+1⊗ · · · usw.
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