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(Wastewater Treatment) Abwasserbehandlung

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(1)

Bemessung der Kläranlage Gevelsberg nach ATV-DVWK-A 131 - Teil 3

Abwasserbehandlung

(Wastewater Treatment)

(2)

Aufgabe 8: Selbststudium A 131

Arbeiten Sie Kapitel 5.2.8 Sauerstoffzufuhr

im ATV-DVWK-A 131 durch! Beschreiben Sie, welchen Einfluss Nitrifikation und Denitrifikation auf den Sauerstoffbedarf der Belüftung haben! Welche Einflussgrößen bestimmen den

Sauerstoffbedarf der Belüftung? Warum kann bei Kläranlagen mit vorgeschalteter Denitrifikation der erforderliche Sauerstoffbedarf für die Belüftung des Nitrifikationsbeckens um das im Nitrat

gebundene O

2

vermindert werden?

(3)

Welche Einflussgrößen bestimmen nach ATV-DVWK-A 131 den Sauerstoffbedarf der Belüftung?

Belüftung

Abbaubare organische Stoffe im Zulauf zur Belebung CBSB,ZB Mit dem Überschussschlamm eliminierter CSB XCSB,ÜS CSB gelöst, inert im Ablauf der Nachklärung SCSB,inert,AN

Sauerstoffverbrauch für Nitrifikation OVd,N

Sauerstoffgewinn aus der Denitrifikation OVd,D

Stoßfaktor des Sauerstoffverbrauches für Kohlenstoffelimination fC Stoßfaktor des Sauerstoffverbrauches für Nitrifikation fN

(4)

Sauerstoffbilanz N/DN (Wdhlg.)

Sauerstoffrückgewinnung bei der Denitrifikation: 2,9 𝑔 𝑂2 𝑔 𝑁𝑂3 − 𝑁

2,9 𝑔 𝑂

2

𝑔 𝑁𝑂

3

− 𝑁 4,3 𝑔

𝑔 𝑁𝐻

4

− 𝑁

= 0,67

Sauerstoffverbrauch bei der Nitrifikation: 4,3 𝑔 𝑂2 𝑔 𝑁𝐻4 − 𝑁

Mit anderen Worten:

Bei der Denitrifikation werden ca. 2/3 des Sauerstoffverbrauchs aus der Nitrifikation wieder zurückgewonnen.

(5)

Sauerstoffverbrauch für Kohlenstoffelimination

𝑂𝑉𝑑,𝐶 = 𝐵𝑑,𝐵𝑆𝐵,𝑍𝐵 ∗ 0,56 + 0,15 ∗ 𝑡𝑇𝑆 ∗ 𝐹𝑇 1 + 0,17 ∗ 𝑡𝑇𝑆 ∗ 𝐹𝑇

Täglicher Sauerstoffverbrauch für Kohlenstoffelimination 𝑂𝑉𝑑,𝐶 Tägliche BSB5-Fracht im Zulauf zur Belebungsstufe 𝐵𝑑,𝐵𝑆𝐵,𝑍𝐵

Schlammalter, bezogen auf 𝑉𝐵𝐵 𝑡𝑇𝑆

Temperaturfaktor für die endogene Veratmung 𝐹𝑇

Abwassertemperatur 𝑇

𝐹𝑇 = 1,072 𝑇 −15

Welche Temperatur ist hier zu wählen, um auf der „sicheren Seite“ zu sein? Höchste?

Tiefste? Mittelwert? Begründen Sie Ihre Entscheidung!

Ermittlung nach empirischer Formel (gilt nur für 𝑪𝑪𝑺𝑩,𝒁𝑩

𝑪𝑩𝑺𝑩,𝒁𝑩 ≤ 𝟐, 𝟐):

(6)

Sauerstoffverbrauch für Kohlenstoffelimination

𝑂𝑉𝑑,𝐶 = 𝑄𝑑 ∗ 𝐶𝐶𝑆𝐵,𝑍𝐵 − 𝑆𝐶𝑆𝐵,𝑖𝑛𝑒𝑟𝑡,𝐴𝑁 − 𝑋𝐶𝑆𝐵,Ü𝑆 1.000

Täglicher Sauerstoffverbrauch für Kohlenstoffelimination 𝑂𝑉𝑑,𝐶

Täglicher Abwasserzufluss bei Trockenwetter 𝑄𝑑

CSB-Konzentration im Zulauf zur Belebungsstufe 𝐶𝐶𝑆𝐵,𝑍𝐵 Konzentration der gelösten inerten (nicht abbaubaren)

CSB-Fraktion im Ablauf der Nachklärung 𝑆𝐶𝑆𝐵,𝑖𝑛𝑒𝑟𝑡,𝐴𝑁

Als CSB gemessener Überschussschlamm 𝑋𝐶𝑆𝐵,Ü𝑆

Erläutern Sie die o. g. Berechnungsformel anhand der Grafik zur Veränderung des CSB und der abfiltrierbaren Stoffe bei der biologischen Behandlung in ATV-DVWK-A 131!

Ermittlung über Sauerstoffbilanz (gilt immer, ist verbindlich anzuwenden bei 𝑪𝑪𝑺𝑩,𝒁𝑩

𝑪𝑩𝑺𝑩,𝒁𝑩 > 𝟐, 𝟐):

(7)

CSB-Eliminierung im Belebungsverfahren (Wdhlg.)

Veränderung des CSB und der abfiltrierbaren Stoffe bei der biologischen Behandlung

(8)

Sauerstoffverbrauch für Nitrifikation

𝑂𝑉𝑑,𝑁 = 𝑄𝑑 ∗ 4,3 ∗ 𝑆𝑁𝑂3,𝐷 − 𝑆𝑁𝑂3,𝑍𝐵 + 𝑆𝑁𝑂3,𝐴𝑁 1.000

Täglicher Sauerstoffverbrauch für die Nitrifikation 𝑂𝑉𝑑,𝑁 Ermittlung über Nitratsauerstoffbilanz:

Täglicher Abwasserzufluss bei Trockenwetter 𝑄𝑑

Konzentration des zu denitrifizierenden Nitrats 𝑆𝑁𝑂3,𝐷

Nitratkonzentration im Ablauf des NKB 𝑆𝑁𝑂3,𝐴𝑁

Nitratkonzentration im Zulauf zur Belebung 𝑆𝑁𝑂3,𝑍𝐵

(9)

Sauerstoffgewinn bei der Denitrifikation

𝑂𝑉𝑑,𝐷 = 𝑄𝑑 ∗ 2,9 ∗ 𝑆𝑁𝑂3,𝐷 1.000

Täglicher Sauerstoffgewinn bei der Denitrifikation (= Sauerstoffverbrauch für die C-Elimination,

der durch die Denitrifikation gedeckt wird) 𝑂𝑉𝑑,𝐷

Täglicher Abwasserzufluss bei Trockenwetter 𝑄𝑑

Konzentration des zu denitrifizierenden Nitrats 𝑆𝑁𝑂3,𝐷

(10)

Sauerstoffverbrauch - Spitzenwert 𝑂𝑉

𝑂𝑉 = 𝑓𝐶 ∗ 𝑂𝑉𝑑,𝐶 − 𝑂𝑉𝑑,𝐷 + 𝑓𝑁 ∗ 𝑂𝑉𝑑,𝑁 24

Der als Spitzenwert maßgebliche Sauerverbrauch errechnet sich wie folgt:

Stündlicher Sauerstoffverbrauch, maßgeblicher Spitzenwert 𝑂𝑉

Stoßfaktor für die Kohlenstoffatmung 𝑓𝐶

Täglicher Sauerstoffverbrauch für C-Elimination 𝑂𝑉𝑑,𝐶

Stoßfaktor für die Ammoniumoxidation 𝑓𝑁

Täglicher Sauerstoffverbrauch für die C-Elimination,

der durch die Denitrifikation gedeckt wird 𝑂𝑉𝑑,𝐷

Täglicher Sauerstoffverbrauch für Nitrifikation 𝑂𝑉𝑑,𝑁

(11)

Sauerstoffverbrauch - Spitzenwert 𝑂𝑉

Weil die Sauerstoffverbrauchsspitze für die Nitrifikation in der Regel zeitlich nicht mit der Sauerstoffverbrauchsspitze für die Kohlenstoffelimination zusammenfällt, muss die Berechnung des Spitzenwerts des maßgeblichen Sauerverbrauchs nach der Formel auf der vorherigen Folie zweimal erfolgen:

1. einmal mit einem gemäß ATV-DVWK-A 131, Tabelle 8 ermittelten Wert für den Stoßfaktor für die Kohlenstoffatmung 𝑓𝐶, wobei der Stoßfaktor für die

Ammoniumoxidation 𝑓𝑁 = 1 gesetzt wird

2. umgekehrt, d. h. mit einem gemäß ATV-DVWK-A 131, Tabelle 8 ermittelten Wert für den Stoßfaktor für die Ammoniumoxidation 𝑓𝑁, wobei der Stoßfaktor für die Kohlenstoffatmung 𝑓𝐶 = 1 gesetzt wird

Der jeweils höhere Wert von 𝑂𝑉

ist maßgebend.

(12)

Erforderliche Sauerstoffzufuhr 𝑒𝑟𝑓. 𝛼 ∗ 𝑂𝐶

𝑒𝑟𝑓. 𝛼 ∗ 𝑂𝐶 = 𝑐𝑆 ∗ 𝑂𝑉 𝑐𝑆 − 𝑐𝑥

Für durchgehend belüftete Becken errechnet sich die erforderliche Sauerstoffzufuhr wie folgt:

Stündlicher Sauerstoffverbrauch, maßgeblicher Spitzenwert 𝑂𝑉

erforderliche Sauerstoffzufuhr 𝑒𝑟𝑓. 𝛼 ∗ 𝑂𝐶

Sauerstoff-Sättigungskonzentration (ist gesondert zu ermitteln) 𝑐𝑆

Sollwert der Sauerstoffkonzentration im Belebungsbecken 𝑐𝑥 Die Berechnung der erforderlichen Sauerstoffzufuhr sollte für alle relevanten Lastfälle erfolgen (Sommerbetrieb, Winterbetrieb, hohe BSB-Fracht, hohe N-Fracht usw.)

(13)

Sauerstoff-Sättigungskonzentration

Die Sauerstoffsättigungs- konzentration kann man aus

Tabellen ablesen…

(14)

Sauerstoff-Sättigungskonzentration

…oder berechnen. Hierfür wurden verschiedene Formeln veröffentlicht.

𝑐

𝑆

= 𝑒

(−139,3441+ 1,57570 ∗ 105

𝑇 6,64231 ∗ 107

𝑇2 + 1,2438 ∗ 1010

𝑇3 8,62195 ∗ 1011

𝑇4 )

wobei

𝑐𝑆 Sauerstoffsättigungskonzentration bei Normaldruck (1 bar) und vernachlässigbar geringen Salzgehalten des Wassers

𝑇 Wassertemperatur in °K (= 273,15 + Temperatur in °C)

APHA 1995, zitiert in U.S. EPA, 2008

Berechnungsvorschlag der U.S. American Public Health Association, 1995:

(15)

Sauerstoff-Sättigungskonzentration

Die direkte Berechnung nach einer Formel ist die Methode der Wahl, sobald die Wasser- temperatur als Variable in die Berechnung eingeht (z. B. wenn eine Scenarioanalyse

𝑐

𝑆

= 2.234,34

𝑇 + 45,93

1,31403

wobei

𝑐𝑆 Sauerstoffsättigungskonzentration bei Normaldruck (1 bar) und vernachlässigbar geringen Salzgehalten des Wassers

𝑇 Wassertemperatur in °C

zitiert in WAGNER, 1992

Berechnungsvorschlag von PÖPEL, 1985:

(16)

Berechnung 𝑂𝑉 𝑑,𝐶 für KA Gevelsberg

Tägliche BSB5-Fracht im Zulauf zur Belebungsstufe 4.050 𝑘𝑔/𝑑

Schlammalter, bezogen auf 𝑉𝐵𝐵 (gerundet) 16,7 𝑑

Abwassertemperatur 20° 𝐶

𝐹𝑇 = 1,072 20 −15

= 1,4157 …

Ermittlung nach empirischer Formel:

𝑂𝑉𝑑,𝐶 = 4.050 ∗ 0,56 + 0,15 ∗ 16, 66 … ∗ 1,41 …

1 + 0,17 ∗ 16,66 … ∗ 1,41 … = 5.128 𝑘𝑔 𝑂2/𝑑

Excel-Tabelle

(17)

Berechnung 𝑂𝑉 𝑑,𝐶 für KA Gevelsberg

Excel-Tabelle 𝑂𝑉𝑑,𝐶 = 30. 681 ∗ 264 − 13 − 83

1.000 = 5.147 𝑘𝑔 𝑂2/𝑑 Ermittlung über Sauerstoffbilanz:

Täglicher Abwasserzufluss bei Trockenwetter 30.681 𝑚³/𝑑

Die Ergebnisse beider Berechnungswege stimmen – unter Berücksichtigung der hier zu erwartenden Genauigkeit - sehr gut überein!

Konzentration der gelösten inerten (nicht abbaubaren)

CSB-Fraktion im Ablauf der Nachklärung 13 𝑚𝑔 𝑂2/𝑙

CSB-Konzentration im Zulauf zur Belebungsstufe 264 𝑚𝑔 𝑂2/𝑙

(„Dosierter externer Kohlenstoff wird für den Sauerstoffverbrauch nicht berücksichtigt, weil davon ausgegangen wird, dass dieser mit Nitrat veratmet wird.“ ATV-DVWK-A 131)

Als CSB gemessener Überschussschlamm 83 𝑚𝑔 𝑂2/𝑙

(18)

Berechnung 𝑂𝑉 𝑑,𝐷 für KA Gevelsberg

Excel-Tabelle Täglicher Abwasserzufluss bei Trockenwetter 30.681 𝑚³/𝑑 Konzentration des zu denitrifizierenden Nitrats 38 𝑚𝑔/𝑙

𝑂𝑉𝑑,𝐷 = 30. 681 ∗ 2,9 ∗ 38

1.000 = 3.381 𝑘𝑔 𝑂2/𝑑

(19)

Berechnung 𝑂𝑉 𝑑,𝑁 für KA Gevelsberg

Excel-Tabelle 𝑂𝑉𝑑,𝑁 = 30. 681 ∗ 4,3 ∗ 38 − 16,3 + 9,1

1.000 = 4.064 𝑘𝑔 𝑂2/𝑑 Ermittlung über Nitratsauerstoffbilanz:

Nitratkonzentration im Zulauf zur Belebung 16,3 𝑚𝑔/𝑙

Nitratkonzentration im Ablauf des NKB 9,1 𝑚𝑔/𝑙

Täglicher Abwasserzufluss bei Trockenwetter 30.681 𝑚³/𝑑 Konzentration des zu denitrifizierenden Nitrats 38 𝑚𝑔/𝑙

(20)

Berechnung 𝑂𝑉 für KA Gevelsberg

Stoßfaktor für die Kohlenstoffatmung 1,15

Täglicher Sauerstoffverbrauch für C-Elimination 5.128 𝑘𝑔 𝑂2/𝑑

Stoßfaktor für die Ammoniumoxidation 1,5

Täglicher Sauerstoffverbrauch für die C-Elimination,

der durch die Denitrifikation gedeckt wird 3.381 𝑘𝑔 𝑂2/𝑑

Täglicher Sauerstoffverbrauch für Nitrifikation 4.064 𝑘𝑔 𝑂2/𝑑 1. Rechengang:

𝑂𝑉 = 1,0 ∗ 5.128 − 3.381 + 1,5 ∗ 4.064

24 ≈ 327 𝑘𝑔 𝑂2/ℎ

𝑂𝑉 = 1,15 ∗ 5.128 − 3.381 + 1,0 ∗ 4.064

24 ≈ 253 𝑘𝑔 𝑂2/ℎ

2. Rechengang: Maßgeblicher Wert!

Excel-Tabelle

(21)

Berechnung 𝑒𝑟𝑓. 𝛼 ∗ 𝑂𝐶 für KA Gevelsberg

𝑒𝑟𝑓. 𝛼 ∗ 𝑂𝐶 = 8,8 ∗ 327 𝑘𝑔 𝑂2/ℎ

8,8 − 2 ≈ 423 𝑘𝑔 𝑂2/ℎ

Stündlicher Sauerstoffverbrauch, maßgeblicher Spitzenwert 327 𝑘𝑔 𝑂2/ℎ Sauerstoff-Sättigungskonzentration

(abgelesen aus Tabelle) 8,8 𝑚𝑔/𝑙

Sollwert der Sauerstoffkonzentration im Belebungsbecken 2,0 𝑚𝑔/𝑙 Berechnung für Sommerbetrieb, d. h. maßgebende höchste Abwassertemperatur, 𝑻𝑩𝒆𝒎.,𝒉𝒐𝒄𝒉 = 𝟐𝟎°𝑪

Excel-Tabelle

(22)

Berechnung 𝑉 𝐿𝑢𝑓𝑡,𝑂𝐶 für KA Gevelsberg

𝑉𝐿𝑢𝑓𝑡,𝑂𝐶 = 423 𝑘𝑔 𝑂2/ℎ

1,293 𝑘𝑔 𝐿𝑢𝑓𝑡

𝑁𝑚3 𝐿𝑢𝑓𝑡 ∗ 0,2316 𝑘𝑔 𝑂2

𝑘𝑔 𝐿𝑢𝑓𝑡 ∗ 0,33 ∗ 0,7

≈ 6. 115 𝑚3 𝐿𝑢𝑓𝑡/ℎ erforderliche Sauerstoffzufuhr (𝑒𝑟𝑓. 𝛼 ∗ 𝑂𝐶) 423 𝑘𝑔 𝑂2/ℎ

1 Normkubikmeter Luft wiegt 1,293 kg, Umgebungsluft enthält ca. 23,16 Mass.% O2 Ergo: 1 Nm³ Luft enthält ca. 300 g Sauerstoff

durchschnittliche Sauerstoffaufnahme 33 %

Quotient der Sauerstoffzufuhr in belebtem Schlamm

und in Reinwasser (𝛼 − 𝑊𝑒𝑟𝑡) 0,7

𝑉𝐿𝑢𝑓𝑡,𝑂𝐶 = 423 𝑘𝑔 𝑂2/ℎ 0,3 𝑘𝑔 𝑂2

∗ 0,33 ∗ 0,7

≈ 6. 104 𝑚3 𝐿𝑢𝑓𝑡/ℎ alternativer Rechenweg:

(Normkubikmeter heißt, gemessen bei 0°C und Luftdruck = 1.013 mbar)

(23)

Aufgabe 9: Selbststudium A 131

Arbeiten Sie von Kapitel 6 Bemessung der Nachklärung im ATV-DVWK-A 131 die Unterpunkte

6.1 Anwendungsgrenzen und Ablaufbeschaffenheit

bis einschließlich 6.7 Beckentiefe durch!

10 Minuten

(24)

Bemessung Nachklärbecken

Eindickzeit 𝑡𝐸

Schlammindex 𝐼𝑆𝑉

Maximaler Regenwetterzufluss 𝑄𝑚

Schlammvolumenbeschickung 𝑞𝑆𝑉

Klarwasserzone (Tiefe) ℎ1

Trockensubstanzgehalt im Ablauf des Belebungsbeckens

bzw. im Zulauf zur Nachklärung 1) 𝑇𝑆𝐴𝐵

Außerdem zu beachten bzw. zu wählen:

Welche Einflussgrößen bestimmen nach ATV-DVWK-A 131 die Bemessung eines NKB?

Trockensubstanzgehalt des Überschussschlammes 𝑇𝑆Ü𝑆

Trockensubstanzgehalt im Bodenschlamm des NKB 𝑇𝑆𝐵𝑆

Rücklaufschlammvolumenstrom 𝑄𝑅𝑆

(25)

Bemessung Nachklärbecken

Schlammindex (𝐼𝑆𝑉), Trockensubstanzgehalt im Bodenschlamm des NKB (𝑇𝑆𝐵𝑆) und Eindickzeit (𝑡𝐸) sind voneinander abhängige Größen. Ähnlich wie bei der Ermittlung von Trockensubstanzgehalt im Belebungsbecken (𝑇𝑆𝐵𝐵), Rücklaufverhältnis (𝑅𝑉) und Trockensubstanzgehalt des Rücklaufschlamms (𝑇𝑆𝑅𝑆) muss auch hier zunächst ein Wert geschätzt werden, um iterativ die übrigen Werte zu ermitteln.

𝐼𝑆𝑉 = 1000

𝑇𝑆𝐵𝑆 ∗ 𝑡3 𝐸 𝑡𝐸 = 𝑇𝑆𝐵𝑆 ∗ 𝐼𝑆𝑉 1000

3

𝑇𝑆𝐵𝑆 = 1000

𝐼𝑆𝑉 ∗ 𝑡3 𝐸

Maßgeblich für die Fläche des NKB (𝐴𝑁𝐵) ist die sogenannte Flächenbeschickung (𝑞𝐴), die wiederum von der Schlammvolumenbeschickung (𝑞𝑆𝑉) und dem Vergleichs-

schlammvolumen (𝑉𝑆𝑉) abhängt:

𝐴𝑁𝐵 = 𝑄𝑚

𝑞𝑎 𝑞𝐴 = 𝑞𝑆𝑉

𝑉𝑆𝑉

𝑉𝑆𝑉 = 𝑇𝑆𝐵𝐵 ∗ 𝐼𝑆𝑉

(26)

Bemessung Nachklärbecken

Hauptströmungsrichtungen und funktionale Beckenzonen von horizontal durchströmten runden Nachklärbecken

aus ATV-DVWK-A 131

(27)

Bemessung Nachklärbecken

Die Klarwasserzone (ℎ1) ist eine Sicherheitszone mit einer Mindesttiefe von 0,50 m.

Die Tiefe der übrigen drei Funktionszonen wird aus vorher zu berechnenden Werten gemäß empirischer Formeln ermittelt:

2 = 0,5 ∗ 𝑞𝐴 ∗ (1 + 𝑅𝑉) 1 − 𝑉𝑆𝑉/1.000

3 = 1,5 ∗ 0,3 ∗ 𝑞𝑆𝑉 ∗ (1 + 𝑅𝑉) 500

4 = 𝑇𝑆𝐵𝐵 ∗ 𝑞𝐴 ∗ 1 + 𝑅𝑉 ∗ 𝑡𝐸 𝑇𝑆𝐵𝑆

Abschließend ist zu überprüfen, ob folgende Bedingungen erfüllt sind

• hges auf 2/3 des Fließweges ≥ 3,00 m

(28)

Bemessung NKB für KA Gevelsberg

𝑡𝐸 = 10 ∗ 125 1000

3

≈ 2,0 ℎ

Schlammindex (𝐼𝑆𝑉) gewählt 125 𝑙/𝑘𝑔

Trockensubstanzgehalt im Bodenschlamm des NKB (𝑇𝑆𝐵𝑆) 10 𝑘𝑔/𝑚³

𝑞𝐴 = 450 𝑙 𝑚2 ∗ ℎ

375 𝑙/𝑚³ = 1,2 𝑚/ℎ

𝑉𝑆𝑉 = 3 𝑘𝑔/𝑚³ ∗ 125 𝑙/𝑘𝑔 = 375 𝑙/𝑚³

Schlammvolumenbeschickung (𝑞𝑆𝑉) gewählt 450 𝑙/𝑚² ∗ ℎ

𝐴𝑁𝐵 = 3.420 𝑚³/ℎ

= 2.850 𝑚²

Maximaler Regenwetterzufluss (𝑄𝑚) 3.420 𝑚³/ℎ

Excel-Tabelle

(29)

Bemessung NKB für KA Gevelsberg

Klarwasserzone (ℎ1) gewählt 0,50 𝑚

2 = 0,5 ∗ 1,2 ∗ (1 + 0,75)

1 − 375/1.000 = 1,68 𝑚

3 = 1,5 ∗ 0,3 ∗ 450 ∗ (1 + 0,75)

500 = 0,71 𝑚

4 = 3 ∗ 1,2 ∗ 1 + 0,75 ∗ 2

10 = 1,26 𝑚 − 𝑔𝑒𝑤äℎ𝑙𝑡: 1,60 𝑚

𝑔𝑒𝑠 = 4,49 𝑚

Excel-Tabelle

(30)

Skizze KA Gevelsberg, NKB

NKB

Anzahl VVKB

2 x 12.900 m³ 25.800 m³

mittl. Beckentiefe 4,00 m Zulauftiefe 2,00 m

Beckenoberfläche 6.450 m² Excel-Tabelle

(31)

Welche Parameter sind bei der Bemessung einer Kläranlage nach ATV-DVWK-A 131 zu wählen?

Parameter, die zu wählen sind

Sicherheitsfaktor SF

Aerobes Schlammalter tTS,aerob,Bem

Bemessungsschlammalter tTS, Bem

Eindickzeit tE

Schlammindex ISV

Trockensubstanzgehalt im Belebungsbecken TSBB

Trockensubstanzgehalt des Überschussschlammes TSÜS Trockensubstanzgehalt im Bodenschlamm des NKB TSBS

Rücklaufverhältnis RV

Rückführverhältnis für interne Rezirkulation RF Stoßfaktor des Sauerstoffverbrauches für Kohlenstoffelimination fC Stoßfaktor des Sauerstoffverbrauches für Nitrifikation fN

Sauerstoffkonzentration im BB cx

Säurekapazität im Ablauf der Belebung SKS,ZB

(32)

Grundsätzliche Voraussetzungen für C, N, DN

Voraussetzungen für Nitrifikation (N):

• Gelöstsauerstoffkonzentration  1,5 mg/l

• Ausreichend Ammoniumstickstoff vorhanden

• Ausreichend Autotrophe vorhanden

• Ausreichend Pufferkapazität vorhanden

aerob

Voraussetzungen für Denitrifikation (DN):

• Gelöstsauerstoffkonzentration  0

• Ausreichend Nitrat vorhanden

• Ausreichend leicht abbaubares Substrat (BOD) vorhanden

• Ausreichend Heterotrophe vorhanden

anoxisch Voraussetzungen für Abbau/Eliminierung von Organika (C):

• Gelöstsauerstoffkonzentration  1,5 mg/l

• Ausreichend Kohlenstoffverbindungen vorhanden

• Ausreichend Heterotrophe vorhanden

aerob

(33)

Biochemische Reaktionen bei BioP

Biologische Phosphatelimierung (BioP):

anoxisch

In der anaeroben Stufe nehmen die PAO´s leicht abbaubare organische Stoffe unter Verbrauch von Polyphosphat auf und lagern diese als organische Speicherstoffe (Polysubstrat) innerhalb der Zellen ein.

Dabei wird Polyphosphat im Inneren der Zellen

abgebaut und als Phosphat ins Abwasser abgegeben.

Diese Reaktion liefert die erforderliche Energie.

In der anoxischen und in der aeroben Stufe werden die organischen Speicherstoffe abgebaut (veratmet), die daraus gewonnene Energie dient dazu, die Biomasse zu vermehren und wieder mehr Polyphosphate

aufzubauen. Dabei wird dem Abwasser deutlich mehr Phosphat entzogen, als zum Aufbau der Biomasse nötig ist. Der Phosphorgehalt der PAO´s kann hier bis zu 15%

betragen (normal sind ca. 1-2%).

Die mit Phosphor im Überschuss beladenen PAO´s werden entweder mit dem

anaerob

aerob

(34)

Grundsätzliche Voraussetzungen für BioP

Voraussetzungen für biologische Phosphatelimierung (BioP):

• Ausreichend Phosphor akkumulierende Organismen (PAO‘s) im Belebtschlamm vorhanden

(erreichbar, indem der Belebtschlamm ständig wechselnden Sauerstoffbedingungen ausgesetzt wird)

• anaerobe Stufe:

 Gelöstsauerstoffkonzentration  0

 Nitrat  0

 Ausreichend leicht abbaubares Substrat (BOD) vorhanden

• anoxische Stufe:

 Gelöstsauerstoffkonzentration  0

 Ausreichend Nitrat vorhanden

 Ausreichend Phosphat (o-PO4) vorhanden

• aerobe Stufe:

 Gelöstsauerstoffkonzentration  1,5 mg/l

 Ausreichend Phosphat (o-PO ) vorhanden

anaerob aerob anoxisch anaerob

aerob anoxisch

(35)

Literaturverzeichnis

ATV-DVWK-A 131, 2000

ATV-DVWK-A 131

Bemessung von einstufigen Belebungsanlagen

Abwassertechnische Vereinigung e.V. / Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft und Kulturbau e.V., Mai 2000 ATV-DVWK-A 198, 2003

ATV-DVWK-A 198

Vereinheitlichung und Herleitung von Bemessungswerten für Abwasseranlagen

Abwassertechnische Vereinigung e.V. / Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft und Kulturbau e.V., April 2003 DROSTE, 1997

Droste, R. L.:

Theory and Practice of Water and Wastewater Treatment John Wiley & Sons, Inc., New York, 1997

GUJER, 2007

Gujer, W.

Siedlungswasserwirtschaft

Springer-Verlag Berlin Heidelberg, 2007 HENZE et al., 1987

Henze, M.; Grady, C. P. L.; Gujer, W.; Marais, G. v. R.; Matsuo, T.

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LONDONG et al., 2009

Londong, J.; Lützner, K. u. a.

Abwasserbehandlung

Weiterbildendes Studium Wasser und Umwelt

Bauhaus-Universität Weimar, 3. überarbeitete Auflage, September 2009 SCHNEIDER, 2014

Schneider, F.

Vorlesungsskript Entsorgung (Abfall & Abwasser) für Master Urbane Infrastrukturplanung, Abwasserreinigung Beuth-Hochschule für Technik, Berlin, 2014

Referenzen

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