WTO, OPEC, OECD, IWF und Weltbank – ein Lernzirkel zu internationalen
Wirtschaftsorganisationen
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Auch wenn Internationale Organisationen – wie hier die Weltbank – nicht auf den ersten Blick erkennbar sind, haben sie großen Einfluss.
Von Dr. Peter Kührt, Nürnberg
Dauer 5 Stunden
Inhalt aus einer Bildercollage das Thema ableiten; offene Fragen an Internationale Organisa
tionen formulieren; in einem Lernzirkel an Stationen die fünf internationalen Wirtschafts
organisationen Welthandelsorganisation (WTO), Organisation erdölexportierender Län
der (OPEC), Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD), Internationaler Währungsfonds (IWF) und Weltbank erarbeiten; hierbei jeweils Ziele, Aufgaben, Sitz und Mitglieder der Organisationen kennenlernen und Kritik an ihnen aus Zeitungsmeldungen herausarbeiten; mithilfe eines Glossars Fachbegriffe verstehen und eigene Erklärungen hinzufügen; sein Wissen in einem MultipleChoiceTest prüfen; in einer Podiumsdiskussion die Sichtweisen auf Wirtschaftsorganisationen kontrovers ge
genüberstellen; die eigene Meinung über Wirtschaftsorganisationen in einem Video
interview begründen
Ihr Plus eine FeedbackDartscheibe zur Bewertung des Lernzirkels
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Fachliche Hinweise
Warum gibt es internationale Wirtschaftsorganisationen?
Aus institutionalistischer Sicht entstehen internationale Organisationen dann, wenn sich Staaten von einer institutionalisierten Kooperation Gewinne versprechen, die ohne die Zusammenarbeit nicht zu erzielen wären. Bei Wirtschaftsorganisationen bezieht sich die Kooperation auf die Bereiche Handel, Finanzen und Entwicklungszusammenarbeit. Insbesondere angesichts des wachsenden Welthandels ergeben sich hier Herausforderungen, aus denen vielfältige Reformnotwendigkeiten abgeleitet werden. Die wohlfahrtsökonomische Perspektive begründet die Existenz von internatio
nalen Wirtschaftsorganisationen unter strengeren Auflagen. Sie behauptet, dass die Kooperation in derartigen Organisationen nur in den Bereichen angestrebt wird, in denen der Welthandel ansonsten mit Marktversagen verbunden wäre.
Wie lassen sich internationale Wirtschaftsorganisationen unterteilen?
Internationale Wirtschaftsorganisationen sind in der Regel staatliche Zusammenschlüsse in Form internationaler Regierungsorganisationen (IROs), die die Wohlfahrt ihrer Mitglieder fördern, aber selbst keinen Gewinn erwirtschaften. Sie lassen sich in globale sowie räumlich begrenzte Organisati
onen unterteilen. Diese Unterrichtseinheit widmet sich den nahezu weltweit tätigen Wirtschaftsorga
nisationen, wobei die OPEC und die OECD aufgrund ihrer Zielsetzungen nur wenige Mitglieder zulassen.
Die meisten Wirtschaftsorganisationen sind mit geringen Kompetenzen ausgestattet. Ihre Mitglieder behalten uneingeschränkte Souveränität, verfügen jedoch in Entscheidungsgremien der Organisa
tion über Beschlussrecht und können im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten wegen Verstößen gegen das Vertragswerk der Organisation sanktioniert werden (vgl. www.daswirtschaftslexikon.
com/d/internationalewirtschaftsorganisationen/internationalewirtschaftsorganisationen.htm).
Didaktisch-methodische Hinweise
Internationale Wirtschaftsorganisationen wie der Internationale Währungsfonds (IWF) und die Welt
bank sind zwar permanenter Gegenstand von Nachrichtenmeldungen, haben mit der Lebenswirk
lichkeit der meisten Menschen aber sehr wenig zu tun. Mit Ausnahme politisch engagierter Jugendlicher, die sich überwiegend eine kritische Meinung gebildet haben, dürften die meisten Schüler gerade einmal den einen oder anderen Begriff kennen, ohne Näheres über die Organisatio
nen zu wissen. Aufgrund der Komplexität der Organisationen und ihrer verworrenen Zuständigkei
ten und Regelungsbereiche gilt es, die Schüler inhaltlich nicht zu überfordern und sie trotzdem für die Ziele und Aufgaben dieser Organisationen zu interessieren. Das kann gelingen, wenn die Inhalte in einem methodisch anregenden Kontext erarbeitet und die Schüler darüber hinaus zu einer inhalt
lichemotionalen Auseinandersetzung mit den Organisationen angeregt werden. Die Unterrichtsein
heit teilt sich deshalb methodisch in zwei große Bereiche:
– Im Rahmen eines Lernzirkels (siehe Abbildung rechts) mit fünf Lernsta
tionen und einer Teststation sollen sich die Schüler selbstständig das Grundlagenwissen über fünf ausge
wählte internationale Wirtschaftsor
ganisationen erarbeiten.
– Im zweiten Teil der Unterrichtsein
heit erfolgt die Umsetzung des Gelernten in einer normativen Aus
einandersetzung mit den Institu
tionen und einer persönlichen Bewertung deren Arbeit. Dazu die
nen eine Podiumsdiskussion und
Station OPEC (M 4)
Station OECD (M 5)
Station IWF (M 6) Station
Weltbank (M 7) Station WTO
(M 3)
Teststation (M 9)
Lernzirkel Internationale Organisationen
mit Laufzettel (M 2)
Kontrolle der Ergebnisse
Optional:
Feedback zum Lernzirkel
(M 10)
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Stundenverlauf
Stunde 1–3 Von IWF zu WTO: Ein Lernzirkel zu internationalen Wirtschaftsorganisationen Intention Die Schüler eignen sich im Rahmen eines Lernzirkels Grundlagenwissen über
fünf internationale Wirtschaftsorganisationen an und testen ihr Wissen.
Materialien M 1–M 9
Die Farbfolie M 1 zeigt Motive, die im Zusammenhang mit internationalen Wirt
schaftsorganisationen stehen. Hieraus erschließen die Schüler das Thema.
M 2 beinhaltet die Arbeitsanweisung für den Lernzirkel und ist der Laufzettel, auf dem Schüler die Ergebnisse der Stationsarbeit übersichtlich zusammenstel
len.
Die Arbeitsblätter M 3 bis M 7 behandeln fünf exemplarisch ausgewählte inter
nationale Wirtschaftsorganisationen. M 3 widmet sich der Welthandelsorganisa
tion (WTO), M 4 der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC), M 5 der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD), M 6 dem Internatio
nalen Währungsfonds (IWF) und M 7 der Weltbank.
M 8 ist ein Glossar, das die wichtigsten Fachbegriffe des Lernzirkels übersicht
lich darstellt. Es wird von der Schülern selbstständig erweitert.
An der Teststation liegt der MultipleChoiceTest M 9 aus. Er darf erst ausgefüllt werden, wenn alle Lernstationen durchlaufen wurden.
Stunde 4 Das war … – die besten Ergebnisse und ein Rückblick auf den Lernzirkel
Intention Die Schüler präsentieren ihre im Lernzirkel erworbenen Lernergebnisse und schätzen die Arbeit am Lernzirkel mithilfe einer FeedbackDartscheibe ein.
Material M 10
Hinweise zur Präsentation der Ergebnisse finden Sie in den Erläuterungen.
M 10 zeigt die FeedbackDartscheibe und erklärt die Arbeit an dieser.
Stunde 5/6 Welche Wirtschaftsorganisationen braucht es? – Meinungen in der Diskussion Intention Die Schüler bilden sich über die Arbeit der internationalen Wirtschaftsorganisa
tionen eine Meinung und vertreten diese.
Materialien M 11–M 12
In M 11 werden die Schüler mit Kritik und Lob an internationalen Wirtschaftsor
ganisationen konfrontiert. In verschiedenen Rollen diskutieren sie in einer Podi
umsdiskussion die Frage, welche internationalen Wirtschaftsorganisationen nötig sind.
Das Arbeitsblatt M 12 enthält Arbeitsanweisungen zur Vorbereitung eines Video
interviews, in dem individuelle Schülermeinungen festgehalten werden.
Lernerfolgskontrolle
Der MultipleChoiceTest M 9 überprüft das während des Lernzirkels erworbene Wissen.
Ergänzendes Material
Unter www.bmz.de/de/ministerium/wege/multilaterale_ez/akteure/index.html hat das Bundesminis
terium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) Grundlagentexte zu sämtlichen internationalen Wirtschaftsorganisationen zusammengestellt.
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Materialübersicht
Stunde 1–3 Von IWF zu WTO: Ein Lernzirkel zu internationalen Wirtschaftsorganisationen M 1 (Fo) OECD, WTO und IMF: Was verbirgt sich hinter den Abkürzungen?
M 2a (Ab) Internationale Wirtschaftsorganisationen im Überblick: Laufzettel Teil I M 2b (Ab) Internationale Wirtschaftsorganisationen im Überblick: Laufzettel Teil II M 3 (Tx) Die Welthandelsorganisation WTO – ist freier Handel gut für alle?
M 4 (Ab) Die OPEC – wo wenige den Ölpreis für viele bestimmen M 5 (Tx) Die OECD – Lehrmeister für die Regierungen dieser Welt?
M 6 (Tx) Der Internationale Währungsfonds – letzte Rettung bei Währungskrisen?
M 7 (Tx) Die Weltbank – Hilfe für die Dritte Welt?
M 8 (Gl) Das SelbstMachGlossar zum Thema internationale Organisationen M 9 (Lk) Sind Sie Experte für internationale Wirtschaftsorganisationen?
Stunde 4 Das war … – die besten Ergebnisse und ein Rückblick auf den Lernzirkel M 10 (Ab) Die FeedbackDartscheibe: Ein Instrument zur Bewertung des Lernzirkels
Stunde 5/6 Welche Wirtschaftsorganisationen braucht es? – Meinungen in der Diskussion M 11 (Ab) WTO und Weltbank knechten die Armen – der (Un)Sinn von Wirtschafts
organisationen
M 12 (Ab) Meinungen im Interview: Was ich persönlich von Internationalen Organisationen halte …
Bedeutung der Abkürzungen
Ab = Arbeitsblatt; Fo = Farbfolie; Gl = Glossar; Lk = Lernerfolgskontrolle; Tx = Text
Minimalplan
Sie haben nur 2 Stunden Zeit zur Verfügung? Dann sollten Sie auf den Lernzirkel verzichten und Ihre Schüler die Inhalte der Materialien M 3 bis M 7 in arbeitsteiliger Gruppenarbeit erarbeiten und präsentieren lassen.
Sie finden alle Materialien im veränderbaren WordFormat auf der CD RAAbits Wirt- schaft Berufliche Schulen (CD 26). Bei Bedarf können Sie die Materialien gezielt am Computer überarbeiten, um sie auf Ihre Lerngruppe abzustimmen.
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M 1 OECD, WTO und IMF:
Was verbirgt sich hinter den Abkürzungen?
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© 2: iStockphoto/iJacky, 3: iStockphoto/123ArtistImages, 4: iStockphoto/Niyazz, 5: iStockphoto/ricochet64
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Aufgaben
1. Beschreiben Sie, was Sie auf den Bildern sehen.
2. Welches Thema könnten alle Bilder miteinander gemeinsam haben? Erklären Sie es in einem Satz.
3. Formulieren Sie Fragen zu den Bildern und sammeln Sie diese im Plenum.
Zusatzaufgabe für Schnelle
Arbeiten Sie heraus, wo Zusammenhänge zwischen den Organisationen und der
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M 4 Die OPEC –
wo wenige den Ölpreis für viele bestimmen
Aktuell wäre unser Leben in der gegenwärtigen Form ohne Erdöl nicht möglich. Umso bedeutsamer ist der Preis, den wir für das „schwarze Gold“ zahlen, für viele Volkwirtschaften. Wie kommt dieser zustande?
Erdöl ist einer der wichtigsten Rohstoffe, die wir auf der Welt haben. Er ist nicht nur Vorausset
zung des Auto, Schienen und Luftverkehrs, er be stimmt auch unser gesamtes Leben von der Plastiktüte bis hin zur Arznei und Heizung. Ob Düngemittel, Unkrautvernichtung, Schmierstoffe, Gummiartikel, Schaumstoffe, Kunststoffe, Textil
fasern, Farben, Lacke, Kosmetika oder Lebensmit
telzusatzstoffe, alle werden letztlich aus Erdöl gewonnen.
Gleichzeitig aber sind die Vorräte an Erdöl auf unserem Planeten endlich. Ob das Erdöl noch 40, 100 oder 200 Jahre reichen wird, weiß man nicht.
Es ist daher auf jeden Fall zu erwarten, dass der Rohstoff Erdöl knapper und damit teurer wird. Auf dem Erdölmarkt spielt eine Organisation namens OPEC eine entscheidende Rolle.
Die Organisation erdölexportierender Länder („Organization of the Petroleum Exporting Countries“, kurz OPEC) ist ein 1960 in Bagdad gegründeter Interessensverband von Staaten, die Erdöl fördern und ausführen. Die ursprünglichen Mitglieder der OPEC waren der Irak, der Iran, Kuwait, Saudi
Arabien und Venezuela. Später schlossen sich weitere Staaten an, z. B. Katar, Indonesien, Libyen, Algerien und Nigeria. Heutiger Sitz der Organisation ist Wien.
Die aktuell 13 OPECMitgliedstaaten fördern etwa 40 Prozent der weltweiten Erdölproduktion und verfügen über 75 Prozent der weltweiten Erdölreserven. Ihr Ziel ist ein monopolisierter Ölmarkt. Die OPEC möchte die Preisbildung auf dem Weltmarkt durch Absprachen zwischen ihren Mitgliedern steuern. Das erreicht sie bereits teilweise durch die Festlegung von Förderquoten für die einzelnen OPECMitglieder. Durch die Verringerung oder Steigerung der Ölförderung soll sich so weltweit genau der Preis für Erdöl ergeben, den die OPECMitgliedsländer haben möchten. Derartige vertrag
liche Vereinbarungen zur Marktregulierung nennt man Kartelle. Man könnte die OPEC daher auch als PreisKartell bezeichnen.
Neben rein wirtschaftlichen Interessen vertritt die OPEC auch politische Interessen. Zum einen soll durch den Zusammenschluss ein Gegengewicht gegen die westlichen Industriestaaten geschaffen werden. Zum anderen wird die Marktmacht der OPEC bewusst gegen politisch oder religiös misslie
bige Staaten eingesetzt (z. B. Israel oder den Iran).
Der Kampf ums Öl
Derzeit bestimmt der Preiskampf zwischen Saudi
Arabien und den USA die Lage auf dem ÖlMarkt.
Zudem darf der Iran seit dem AtomAbkommen wieder Öl exportieren. Da alle Beteiligten immer mehr Öl in den Markt pumpen, dürfte der Ölpreis vorerst niedrig bleiben.
Das Angebot an Öl ist seit Sommer 2014 massiv gestiegen. Da die Vereinigten Staaten, die nicht dem von SaudiArabien angeführten Ölkartell OPEC angehören, immer mehr Schieferöl förder
ten, gelangten immer größere Mengen auf den Weltmarkt. Auch Russland fördert mehr Öl. Durch
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Die Flaggen der OPECMitglieder wehen an ihrem Hauptsitz in Wien.
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Eine ErdölRaffinerie mit Vorratsbehältern bei Nacht.
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Dennoch konnten sich die OPECLänder bis Dezember 2016 nicht auf eine Reduzierung der Förder
mengen einigen, um ihren Marktanteil zu verteidigen. Zwischenzeitlich fiel der Preis deshalb so stark, dass viele Ölproduzenten nicht mehr rentabel arbeiten konnten und Verluste machten.
Frei nach: www.capital.de/investment/kampfumsoel.html vom 13.10.2015 (Abruf: 31.12.2016)
Deutschland steht still
Ungewöhnliche Ruhe herrschte am 25. November 1973 auf den Autobahnen Deutschlands. Men
schen statt Autos bevölkerten die verlassenen Strecken. Denn erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik galt ein landesweites Fahrverbot.
Ausnahmen erhielten fast nur Ärzte und Polizis
ten.
Was heute als Maßnahme zur Luftreinhaltung empfohlen und in Paris und Madrid Ende 2016 schon umgesetzt wurde, hatte damals andere Gründe: Durch den Lieferstopp wollten die arabischen Staaten die meist proisraelisch einge
stellten westlichen Staaten zwingen, im JomKip
purKrieg Ägyptens und Syriens gegen Israel Position für die arabische Seite zu beziehen.
Frei nach: www.ntv.de/politik/dossier/Deutschlandautofrei
article605647.html vom 25.11.2009 (Abruf: 31.12.2016)
Aufgaben
1. Fassen Sie zusammen, warum die OPEC so mächtig ist.
2. Vervollständigen Sie Ihren Laufzettel mithilfe der Informationen zur OPEC.
3. Überlegen Sie, wer von den Preisabsprachen profitiert und wer darunter leidet, und stellen Sie die Parteien gegenüber.
Gewinner der Preisabsprachen Verlierer der Preisabsprachen
Zusatzaufgabe für Interessierte
Informieren Sie sich mithilfe des Youtube-Videos „Entstehung der Benzinpreise in 4 Minuten“ (abruf- bar unter www.youtube.com/watch?v=o6WN6VhgIUI) über das Zustandekommen des Benzinprei- ses.
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Leere Autobahnen gibt es in Deutschland selten.
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WTOOPECOECDIWF/IMFWeltbank Ziel der Organisation bei Gründung –zum Abbau von Han delshemmnissen (wie Einfuhrbeschränkungen und Zölle) gegründet, um die Freiheit des Welthandels zu fördern –Interessenvertretung der erdölexportieren den Länder, v. a. aber PreisKartell, um den Erdölpreis durch Absprachen zu beein flussen –ursprünglich für den Wiederaufbau Euro pas und insbesondere Deutschlands nach dem Zweiten Welt krieg gegründet –Förderung der Zusammenarbeit in der Währungspolitik sowie Hilfe bei Finanzkrisen und Zahlungsbilanzdefi ziten
–Förderung des Wieder aufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg und Schaffung stabiler Wäh rungen SitzGenfWienParisWashington D.C.Washington D.C. Mitglieder164 Länder, darunter alle bedeutenden Handels nationen
13 Länder, vorwiegend in Vorderasien und Nordafrika 34 Staaten, vor allem westliche Industriestaa ten
188 Länder184 Länder Aufgaben der Organisation heute
–Ausformulieren neuer Vertragsentwürfe für neue Wirtschaftsfelder Dienstleistungen, Rechte –Vermitteln bei Handels streitigkeiten zwischen Mitgliedstaaten –hat eigentlich noch ihre Gründungsauf gabe, ist aber meist zerstritten und dann handlungsunfähig; –vielfach auch politisch tätig –Förderung von Demo kratie, Lebensqualität und Marktwirtschaft in den Mitgliedstaa ten durch Vorschläge für gutes Regierungs handeln –hilft noch immer mit Krediten bei Finanz krisen und Zah lungsbilanzdefiziten
–Armutsbekämpfung in der Dritten Welt, neuer dings auch Umwelt schutz –Hilfe für Entwicklungs länder durch Kreditver gabe und Zuschüsse Kritik–Exporte der westlichen Industriestaaten zerstö ren die Wirtschaft von Entwicklungsländern und werfen diese weiter zurück –Freihandel begünstigt wirtschaftlich starke Länder und benachtei ligt die schwachen Län der, die Schutz gegen internationale Konkur renz benötigen
–will nur ihre eigenen Interessen durchset zen und hat nicht das Wohl der Erdölver braucher im Blick –hat keine Rezepte für das sich anbahnende Ende des Erdöls –setzt Öl als politische Waffe ein –geschlossener und elitärer Klub von Industriestaaten –mischt sich in den Mitgliedstaaten über all ein und macht für alles „schlaue“ Vor schläge, die oft nicht umsetzbar sind –zu starke Ausrichtung auf freie Marktwirt schaft –zu strenge Auflagen bei Kreditgewährun gen –zu starke Orientie rung an freier Markt wirtschaft
–Förderung von Wirt schafts und Infrastruk turprojekten (wie Fabriken, Siedlungen und Wasserkraftwerken) ohne Rücksicht auf die dort lebenden Men schen –IWF und Geberländer prüfen nicht genau genug mögliche Men schenrechtsverletzun gen Meinung zur Organisation–individuelle Schüler äußerungen–individuelle Schüler äußerungen–individuelle Schüler äußerungen–individuelle Schüler äußerungen–individuelle Schüler äußerungen
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Lösungen der Lernzirkel-Stationen (M 3–M 9)
Zu M 3, Aufgabe 1: Das Schaubild „Entwicklung des Welthandels“ zeigt die Veränderung des Export
volumens von 1950 bis 2016. Die Zahl der Exporte nimmt kontinuierlich zu: Im Jahr 2016 lag sie 39 Mal höher als 1950. Diese Werte zeigen, dass die Bedeutung des Welthandels stetig steigt.
Zu M 3, Aufgabe 3: Das Zitat von Samba Gueye zeigt die Folgen des Welthandels für das afrikanische Land. Er stellt fest, dass das Land zunächst Erdnüsse exportierte, was es aufgeben musste. Dann exportierte es Fisch, der ihm von anderen Ländern weggefangen wurde. Nun bleibt dem Senegal nur ein Exportgut: Menschen. Dies zeigt sich auch an der wachsenden Zahl der Migranten.
Zu M 4, Aufgabe 1: Die OPEC ist so mächtig, weil …
– Erdöl für die Herstellung vieler Produkte eingesetzt wird (von Kraftstoffen über Arzneiprodukte), kaum ersetzbar und nicht unendlich verfügbar ist
– die OPECStaaten ein mächtiges PreisKartell sind, das großen Einfluss auf den Weltmarkt hat und wesentlich für das Zustandekommen der Weltmarktpreise ist.
Zu M 4, Aufgabe 2: Dies sind die Gewinner und Verlierer der Preisabsprachen der OPEC:
Gewinner der Preisabsprachen Verlierer der Preisabsprachen – Mitglieder der OPEC
– bei hohen Preisen: Erdölkonzerne und Ölpro
duzenten, die Gewinne machen
– bei niedrigen Preisen: Autofahrer und Logis
tikunternehmen (Eine Rechnung des Mineral
ölwirtschaftsverbands ergab, dass durch die niedrigen Erdölpreise allein 2015 für die deut
schen Autofahrer eine Entlastung von 10,5 Milliarden Euro zustande kam.)
– NichtMitglieder der OPEC (USA, Russland) – politische Gegner der OPECStaaten (z. B.
wenn Staaten Druckmaßnahmen wie dem Ölembargo 1973 nachgeben)
– bei niedrigen Preisen: Erdölkonzerne und Ölproduzenten, die Verluste machen
– bei hohen Preisen: Autofahrer und Logistik
unternehmen
Quelle: www.welt.de/wirtschaft/article149768544/OelkrisebeschertdenDeutschenzehnMilliardenEuro.html
Zu M 5, Aufgabe 1: Der Slogan der OECD („Bessere Politik für ein besseres Leben“) soll erreicht wer
den, indem die Wissenschaftler der OECD Untersuchungen durchführen, aus denen Empfehlungen
„für ein besseres Leben“ abgeleitet werden können. Durch deren Umsetzung sollen sowohl die Mit
gliedstaaten als andere Staaten ihre Bildungs und Steuerpolitik und den Umweltschutz verbessern.
Zu M 6, Aufgabe 1: Auf dem Bild „Geld als Medizin für kränkelnde Staaten?“ ist eine Tablettenverpa
ckung mit der Aufschrift „International Monetary Fund“ abgebildet. Statt Tabletten befinden sich in der Packung Dollarscheine. Das Bild könnte so erklärt werden, dass es die Arbeit des IWF darstellt.
Dieser vergibt bei Finanzkrisen und Zahlungsbilanzproblemen Kredite an die „kränkelnden Staaten“.
Diese Finanzspritzen sind in der Regel mit Empfehlungen und Auflagen zur „Gesundung“ der Län
dern verbunden. Problematisch ist das in den Fällen, in denen diese Maßnahmen (wie die Kürzung von Staatsausgaben etc.) nicht auf die Zustimmung der „Kranken“, sprich der Staaten selbst oder ihrer Einwohner, stoßen. Außerdem bleibt die Frage offen, was passiert, wenn keine Finanzspritzen mehr vom IWF kommen, obwohl der Patient noch nicht genesen ist.
Zu M 7, Aufgabe 1: Viele Länder machen mehr Schulden, als sie zurückzahlen können, weil sie durch Staatsausgaben die schlecht laufende Wirtschaft ihrer Länder ankurbeln wollen. Gleichzeitig leiden sie meistens länger unter niedrigen Staatseinnahmen. Diese Lücke führt zu einer Spirale der Ver
schuldung. Wenn diese Länder dann Kredite aufnehmen, um die Lücke zu schließen, häufen sich immer höhere Schulden an.
Zu M 8: Die Erklärungen der internationalen Wirtschaftsorganisationen können Sie den Laufzetteln Teil I und II entnehmen. Weitere Begriffserklärungen legen Sie bitte Ihrer Lehrkraft zur Korrektur vor.
Internationale Wirtschaftsorganisationen sind staatliche Zusammenschlüsse in Form internationa
ler Regierungsorganisationen (IROs), die die Wohlfahrt ihrer Mitglieder fördern, aber keine Gewinne erwirtschaften. Ihre Mitglieder behalten uneingeschränkte Souveränität, verfügen jedoch in Ent
scheidungsgremien der Organisation über Beschlussrecht und können im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten wegen Verstößen gegen das Vertragswerk der Organisation sanktioniert werden.
Zu M 9: Die richtige Lösungen sind: 1. E, 2. C, 3. D, 4. E, 5. A, 6. C, 7. D, 8. A, 9. C