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Wirtschaftsorganisationen im Fokus - Von IWF bis WTO (WORD)

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Academic year: 2022

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Von IWF bis WTO – internationale Wirtschaftsorganisationen im Fokus

Nach einer Idee von Dr. Peter Kührt, Nürnberg

Aufbau der Unterrichtseinheit

MODUL h KOMPETENZEN MATERIALIEN

Brauchen wir inter nationale Wirt- schaftsorganisationen? – Ein Lernzirkel

Vorwissen: Globalisierung

3 Internationale Wirtschaftsorganisationen

• exemplarisch am Beispiel von fünf Organisationen (IWF, OECD, OPEC, Weltbank, WTO) analysieren,

• im Hinblick auf ihre Ziele, Aufgaben und Mitglieder systematisieren,

• mithilfe von Statistiken und Schaubildern analysieren,

• miteinander vergleichen.

Das Handeln internationaler Wirtschaftsorganisationen

• aus der Sicht verschiedener Akteure wahrnehmen,

• hinsichtlich möglicher Zielkonl ikte überprüfen,

• kriteriengeleitet beurteilen und bewerten.

M 0M 7 ZM 1 ZM 2

METHODE

Feedback-Dartscheibe 1 Die Methode des Lernzirkels, ihre Umsetzung und die eigenen Erfahrungen bei der Bearbeitung der Stationen rel ektieren, auf einer Skala bewerten und dies begrün- den.

ME 1

Die Dauer ist in Unterrichtsstunden à 45 Minuten angegeben. Die Angaben sind als Richtwert zu betrachten.

Themen

Entwicklungskredit Erdölmarkt

Feedback-Dartscheibe GATS

GATT Hilfskredit Internationaler Währungsfonds (IWF) Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) Organisation für wirtschaftl. Zusammen- arbeit (OECD) Preiskartell TRIPS Troika Weltbank Welthandels- organisation (WTO)

M 7 1

M 4 1

ME M 3 1 1 M 3

M 6 1

M 6 1

M 4 1

M 5 1

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M 3 1

M 6 1

M 7 1

M 3 1

© iStockphoto/kokouu

Was verbirgt sich hinter den Kürzeln IWF, OPEC und WTO? Und was haben diese mit der globalen Weltwirtschaft zu tun? Dieser Beitrag verrät es Ihren Schülern.

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Brauchen wir internationale Wirtschaftsorganisationen? – Ein Lernzirkel

Fachliche Hinweise

Aus institutionalistischer Sicht entstehen internationale Organisationen dann, wenn sich Staaten von einer institutionalisierten Kooperation Gewinne versprechen, die ohne die Zusammenarbeit nicht zu erzielen wären. Bei Wirtschaftsorganisationen bezieht sich die Kooperation auf die Berei- che Handel, Finanzen und Entwicklungszusammenarbeit. Insbesondere angesichts des wachsen- den Welthandels und zunehmender Migrationsbewegungen ergeben sich Herausforderungen, aus denen vielfältige Reformnotwendigkeiten abgeleitet werden. Wohlfahrtsökonomische Theorien hin- gegen begründen die Existenz von internationalen Wirtschaftsorganisationen mit Marktversagen.

Sie argumentieren, dass internationale Kooperation nur in den Bereichen angestrebt wird, in denen die Steuerung des Welthandels über Marktmechanismen versagt.

Internationale Wirtschaftsorganisationen sind in der Regel staatliche Zusammenschlüsse in Form von internationalen Regierungsorganisationen (IROs), die die Wohlfahrt ihrer Mitgliedsländer för- dern, jedoch selbst keinen Gewinn erwirtschaften. Sie lassen sich in globale und räumlich begrenz- te Organisationen unterteilen. Diese Unterrichtseinheit widmet sich Wirtschaftsorganisationen, die weltweit tätig sind. Ausnahmen sind die OPEC und die OECD, die aufgrund ihrer Zielsetzungen nur wenige Mitglieder zulassen. Die meisten Wirtschaftsorganisationen sind mit geringen Kom- petenzen ausgestattet. Ihre Mitglieder behalten uneingeschränkte Souveränität, verfügen jedoch in Entscheidungsgremien der Organisation über Beschlussrecht und können Verstöße gegen das Vertragswerk der Organisation sanktionieren.

Didaktisch-methodische Überlegungen

Internationale Wirtschaftsorganisationen wie der IWF oder die Weltbank sind zwar häui g Gegen- stand von Nachrichtenmeldungen und Kritik, haben mit der Lebenswirklichkeit Ihrer Schülerinnen und Schüler* aber wenig zu tun. Mit Ausnahme politisch engagierter Jugendlicher dürften die meis- ten Schüler zwar das ein oder andere Organisationskürzel kennen, ohne jedoch Näheres über die Organisationen zu wissen. Aufgrund der Komplexität der Organisationen und ihrer verworrenen Zuständigkeiten gilt es, die Schüler inhaltlich nicht zu überfordern und sie dennoch für die Ziele und Aufgaben dieser Organisationen zu interessieren. Im vorliegenden Modul soll dies gelingen, indem die Schüler mithilfe eines Lernzirkels die anregende Frage „Brauchen wir internationale Wirtschaftsorganisationen?“ selbstständig beantworten und ihre Meinungen in einer abschließen- den Diskussion miteinander austauschen.

Modul 1: Brauchen wir internationale Wirtschaftsorganisationen? – Ein Lernzirkel

Lernziel: Die Schüler kennen die Aufgaben und Ziele verschiedener internationaler Wirtschaftsorganisationen und können deren Handeln kritisch beurteilen und bewerten.

Methoden: Mindmap (M 0), Bildercollage (M 1), Lernzirkel (M 2–M 7), Analyse von Statistiken (M 3–M 4), Bildanalyse (M 6)

MODULPHASE ABLAUF MEDIEN

Einstieg In M 0 erarbeiten sich die Schüler aus einem Erklärvideo Vorwissen zum Thema Globalisierung, das sie in einer Mindmap strukturieren. In M 1 beschreiben sie Bilder und Symbole im Zusammenhang mit internationa- len Wirtschaftsorganisationen, ordnen diese einander zu und sammeln Fragen zum Themenkomplex. Anhand des Laufzettels M 2 erläutert die Lehrkaft die Arbeitsanweisungen für den Lernzirkel und die Ergebnissiche- rung mithilfe des Laufzettels.

M 0M 2 Kopien im Klassensatz, Beamer/

OHP, Video

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M 2

eil I

Beginne bei einer Station deiner Wahl: Bearbeite dort alle Aufgaben des auslie- genden Arbeitsblatts. Wähle selbstständig eine Sozial- form: Einzel-, Partner- oder Gruppenarbeit. Rücke anschließend zu einer anderen Station vor. Verfah- re so, bis du alle fünf Statio- nen besucht hast. Trage auf dem nebenstehen- den Laufzettel die grundle- genden Informationen über die fünf internationalen Or- ganisationen stichpunktartig ein. Fremde Fachbegriffe indest du im Glossar ZM 1. Dieses kannst du mit weite- ren Fachbegriffen ergänzen. Sobald du alle Stationen durchlaufen hast, erhältst du von deiner Lehrkraft die Lösungen. Vergleiche diese mit deinen Antworten und verbessere ggf. falsche Ant- worten. Teste zum Abschluss dein Wissen mithilfe des Quiz ZM 2.

WELTHANDELSORGANISATION (WTO)ORGANISATION ERDÖLEXPOR- TIERENDER LÄNDER (OPEC)PUNKTE 1. Mit welchem Ziel wurde die Orga- nisation gegründet? 2. Wo ist der Sitz der Organisation? 3. Wer sind die Mitglieder der Organisation? 4. Was macht die Organisation heute? 5. Welche Kritik wird gegenüber der Orga- nisation geäußert? 6. Wie ist Ihre Meinung? Finden Sie die Kritik berechtigt? Sollte die Organisation verän- dert/aufgelöst werden? 7. Zusätzliche Fragen und Anmerkungen:

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M 3

Welthandel ohne Grenzen? – Die WTO und ihre Ziele

Seit Mitte des letzten Jahrhunderts hat sich der internationale Handel mit Waren und Dienstleistun- gen mehr als verdreißigfacht. Welche Rolle spielt dabei die Welthandelsorganisation (WTO)?

In den letzten Jahrzehn- ten haben die weltwei- ten Warenexporte im- mens zugenommen.

Inzwischen ist es selbst- verständlich, Ferraris aus Italien, Käse aus Frankreich, Spielzeug aus China und Zu- ckerrohrschnaps aus Brasilien bequem in deutschen Geschäften einzukaufen. Gleichzei- tig exportiert Deutsch- land seine Waren in jeden Winkel der Welt.

Doch warum erlauben Staaten Unternehmen aus anderen Ländern überhaupt, ihre Waren inner- halb ihres Staatsgebiets zu verkaufen? Und unter welchen Bedingungen ist dies möglich? Bei der Beantwortung dieser Fragen spielt die Welthandelsorganisation – „World Trade Organization“, kurz WTO – eine entscheidende Rolle.

Die WTO ist eine 1994 in Genf gegründete Organisation, die sich mit der Regelung der interna- tionalen Handels- und Wirtschaftsbeziehungen befasst. Sie ging aus den Verhandlungen um ein internationales Zoll- und Handelsabkommen hervor, das „GATT“ („General Agreement on Tariffs and Trade“) abgekürzt wird. Derzeit haben sich 164 Mitglieder in der WTO zusammengeschlossen, unter anderem die EU-Staaten, die USA, Japan, Brasilien und Indien; inzwischen sogar China und Russland: zwei Länder, die nur bedingt als Marktwirtschaften und Freihandelsnationen gelten kön- nen. Dies spiegelt wider, dass es heute kaum noch bedeutende Wirtschaftsnationen gibt, die nicht Mitglied der WTO sind.

Ziel der WTO ist der Abbau von Handelshemmnissen zwischen den einzelnen Volkswirtschaften und damit die Liberalisierung des internationalen Handels, sodass langfristig auf globaler Ebene Freihandel herrscht. Ihre Arbeit besteht daher in der Ausformulierung von Verträgen über den Aus- tausch von Waren, Dienstleistungen und Rechten zwischen Staaten. Für viele dieser Bereiche liegen inzwischen Verträge bzw. Vertragsentwürfe vor, zum Beispiel GATT zum Warenaustausch, GATS zu Dienstleistungen („General Agreement on Trade in Services“) und TRIPS zum geistigen Eigentum („Trade-related Aspects of Intellectual Property Rights“).

Diese Verträge treten erst dann in Kraft, wenn sie von den einzelnen Mitgliedsnationen der WTO auch unterschrieben werden. Viele Länder haben GATS und TRIPS noch nicht unterschrieben, da sie Nachteile für ihre heimische Wirtschaft befürchten. So hat beispielsweise die EU bislang nur Teile des Dienstleistungsabkommens GATS anerkannt.

Zudem ist die WTO zuständig für die Streitschlichtung von Handelskonl ikten zwischen ihren Mit- gliedern, die sich nicht an die unterschriebenen Verträge halten oder deren Inhalte unterschiedlich interpretieren. Die WTO ist zugleich eine Unterorganisation der UNO („United Nations Organiza- tion“), dem politischen Zusammenschluss von aktuell 193 Staaten zur weltweiten Friedenssicherung mit Sitz in New York.

Entwicklung des Welthandels 1950 bis 2016

Index des Exportvolumens (1950 = 100), preisbereinigt

© iStockphoto/hudiemm; Quelle: WTO

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M 5

Guter Rat ist teuer – die OECD als Lehrmeister der Welt?

Was passiert mit internationalen Organisationen, sobald ihre Ziele erreicht sind? Sie stecken sich neue – so z. B. die „Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung“, kurz OECD.

Ursprünglich war sie ein Länderzusammenschluss für den Wiederaufbau nach dem Zweiten Welt- krieg. Heute erstellt die OECD Vergleichsstudien und gibt Ratschläge für gutes Regierungshandeln.

Die meisten der aktuell 35 OECD-Mitglieder gehören zu den Ländern mit hohem Pro-Kopf-Ein- kommen und gelten als entwickelte Länder. Zur Organisation gehören inzwischen jedoch auch einige Schwellen- und Transformationsländer. Allerdings kann man der OECD nicht einfach bei- treten. Vielmehr entscheiden die OECD-Staaten selbst, welchem Land sie eine Mitgliedschaft an- bieten. Sitz der seit 1961 bestehenden Organisation ist Paris. Vorläufer der OECD war die 1947 gegründete „Organisation für Europäische Wirtschaftliche Zusammenarbeit“ (OEEC), die den Wie- deraufbau Europas nach dem Zweiten Weltkrieg im Zuge des „Marshall-Plans“ koordinierte. Dieser umfasste 12,4 Milliarden US-Dollar an Krediten, Lebensmitteln, Rohstoffen und sonstigen Waren.

Heute ist die OECD eine Plattform für die Suche nach wirtschaftspolitischen Konzepten, die auf ein angemessenes Wirtschaftswachstum, einen hohen Beschäftigungsstand, mehr liberalisierten Außenhandel und einen steigenden Lebensstandard der Menschen abzielen. Die Wissenschaftler der OECD führen dazu zahlreiche Untersuchungen durch. Aus ihren Erkenntnissen leiten sie so- wohl Empfehlungen für die Mitgliedstaaten als auch andere Staaten, insbesondere Entwicklungs- länder, ab. Dabei beschäftigen sie sich vornehmlich mit wirtschafts- und inanzpolitischen Themen aber auch mit Bildungs-, Agrar- und Umweltpolitik.

OECD-Agrar-Studie: Reformen könnten Schweizer Landwirtschaft wettbewerbsfähiger machen Die Schweiz sollte Handelshindernisse abbauen und Direktzahlungen an Landwirte reduzieren, um die Wettbewerbsfähigkeit ihres Agrarsektors zu erhöhen. Die jüngste „OECD-Studie zur Agrarpolitik:

Schweiz” kommt zu dem Schluss, dass eine marktorientiertere Landwirtschaftspolitik die Herstellung von hochwertigen Produkten zu attraktiven Preisen begünstigen würde und so jene Teile der Schweizer Nahrungsmittelindustrie ankurbeln könnte, die mit einheimischen Rohstoffen arbeiten. Zwar haben die seit Anfang der 1990er Jahre durchgeführten Reformen die Marktverzerrungen maßgeblich verringert, die staatliche Stützung […] liegt aber nach wie vor mehr als doppelt so hoch wie im OECD-Durchschnitt.

www.oecd.org/berlin/presse/reformen-koennten-schweizer-landwirtschaft-wettbewerbsfaehiger-machen.htm vom 27.03.2015

Die Arbeitsmärkte im OECD-Raum erholen sich, der Aufschwung bleibt aber unausgewogen Die Arbeitsmärkte im OECD-Raum erholen sich weiter und die Beschäftigung erreicht langsam wie- der das Niveau vor der Weltwirtschaftskrise. Allerdings proitieren nicht alle in gleichem Maße von diesem Aufschwung: Untere und mittlere Löhne stagnieren und die Nachfrage nach mittleren Qua- liikationen geht zurück. Damit nimmt die Ungleichheit zu, wie auch die Befürchtung, dass Spitzen- verdiener übermäßig von den Früchten des Wachstums proitieren. […] Um dieser Entwicklung zu begegnen, müssen Regierungen Beschäftigte beim Erwerb der richtigen Qualiikation insbesondere durch Weiterbildung und Umschulung unterstützen. […] Sozialversicherungssysteme und Beschäfti- gungspolitiken müssen mit den Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt Schritt halten. […] Die Studie empiehlt daher, die Absicherung von Beschäftigten mit mehreren Jobs zu verbessern und die Über- tragbarkeit von Ansprüchen zwischen Beschäftigungsverhältnissen zu erleichtern.

http://www.oecd.org/berlin/presse/arbeitsmaerkte-im-oecd-raum-erholen-sich-aufschwung-bleibt-aber-unausgewogen-13062017.htm vom 13.06.2017

1. Der Slogan der OECD lautet: „Bessere Politik für ein besseres Leben“. Erkläre, wie die OECD dies erreichen möchte.

2. Vervollständige deinen Laufzettel mithilfe der Informationen zur OECD.

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Nothilfe oder Ausverkauf? – Der IWF und seine

M 6

Hilfskredite

In Europa trat der IWF in den letzten Jahren vor allem gemeinsam mit der EZB und der EU-Kommissi- on als Gläubiger von Hilfskrediten auf den Plan. Mit seinen „Finanzspritzen“ stabilisiert der IWF nicht nur das Wechselkurssystem, sondern greift mit seinen Aulagen auch steuernd in nationale Politik ein.

Ist der Euro einen oder zwei US-Dollar wert? Kann man peruanische Soles überhaupt nach Deutschland ausfüh- ren? Wie wird sich der Kurs des chinesischen Yuan in den nächsten zwölf Monaten entwickeln und gibt es dann den Euro überhaupt noch? Der Handel benötigt austauschba- re Währungen, die über lange Zeiträume existieren und möglichst geringe Kursschwankungen aufweisen.

Der Internationale Währungsfonds (IWF, englisch: „In- ternational Monetary Fund“) wurde noch vor Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1944 im amerikanischen Städtchen Bretton Woods gegründet. Die Gründungsmitglieder waren 44 Staaten, darunter die späteren Siegermächte – inzwischen sind es 189. Der IWF ist eine Sonderorganisation der UN. Er soll die internationale Zusammenarbeit in der Währungspolitik fördern und einzelnen Staaten bei Finanzkrisen und Zahlungsbilanzproblemen mit Krediten helfen. Allerdings sind die Kredite des IWF in der Regel an Empfehlungen und Aulagen für die jeweiligen Länder gebunden.

Da der IWF ein Anhänger des Freihandelsgrundsatzes und der Angebotspolitik ist, zählen zu den Aulagen häuig die Kürzung von Staatsausgaben, die Verbesserung der Verwaltung und der Infra- struktur, die Öffnung von Märkten, der Abbau von Handelsbeschränkungen oder die Privatisierung von Staatsunternehmen. Diese fremdbestimmten Maßnahmen sind international immer wieder in der Kritik.

Griechenland-Rettung: Der IWF als Teil der „Troika“

Im Zuge der Eurokrise verhandelte der IWF gemeinsam mit der Europäischen Zentralbank (EZB) und der Europäischen Kommission – der sogenannten „Troika“ – die Höhe und Auszahlungsmo- dalitäten von Kreditprogrammen für hochverschuldete Euroländer sowie die damit verbundenen Aulagen. So war der IWF beispielsweise an den ersten beiden Milliarden-Hilfsprogrammen für Griechenland beteiligt. Dabei stellte der Fonds Bedingungen wie z. B. den Stellenabbau im öf- fentlichen Sektor, die Senkung der Mindestlöhne oder die Aufhebung von konkurrenzgeschützten Berufen (z. B. Apotheker, Makler).

Aktuell erhält die griechische Regierung Zahlungen aus dem dritten Hilfsprogramm in Höhe von 86 Milliarden Euro. An diesem ist der IWF bislang jedoch inanziell nicht beteiligt, da seine Forde- rungen nicht erfüllt wurden. Während Griechenland eine umfangreiche Rentenreform durchgeführt hat, haben sich die Euroländer – allen voran Deutschland – bisher nicht auf einen weitreichenden Schuldenerlass für ihr Nachbarland verständigt. Ohne diesen hält der IWF jedoch eine „Gesun- dung“ der Staatsinanzen Griechenlands für unrealistisch – ebenso wie die Erreichung des Wachs- tumsziels von 3,5 Prozent ab 2018. Daher forderte der IWF jüngst auch eine Senkung des Steuer- freibetrags, eine weitere Rentenkürzung und die Erleichterung von Massenentlassungen.

1. Beschreibe das Bild. Erkläre, welche Rolle des IWF darin zum Ausdruck kommt.

2. Vervollständige deinen Laufzettel mithilfe der Informationen zum IWF.

3. Bewerte die Forderungen des IWF bezüglich Griechenlands. Ziehe dabei die Kriterien „Efi-

Nach: haz.de/dpa: Europa beschließt Hilfen: 110 Milliarden für Athen vom 02.05.2010; faz.net/hepo./Reuters/AFP: Neue Kredite: Griechenland erhält 8,5 Milliarden aus Euro-Hilfspaket vom 15.06.2017; heise.de/Wassilis Aswestopoulos: Griechenland: IWF fordert Besteuerung der Einkommen unter der Armutsgrenze vom 09.02.2017

© iStockphoto/economic pictures

Geld als Medizin für kränkelnde Staaten?

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ME

1. Notiere kurz deine wichtigsten Erkenntnisse aus dem Lernzirkel.

2. Lies die Aussagen der Feedback-Dartscheibe. Trage dort ein Kreuz in die Feedback-Dart- scheibe ein, wo du es als treffend empindest. Auf der Skala steht 1 dabei für „trifft vollkom- men zu“ und 6 für „trifft gar nicht zu“.

Die Feedback-Dartscheibe – ein Instrument zur Bewertung des Lernzirkels

In den vergangenen Stunden hast du dir selbstständig an Stationen Wissen über internationale Wirt- schaftsorganisationen erarbeitet. Bewerte die Umsetzung des Lernzirkels und deine Erfahrungen mit dieser Methode mithilfe dieser Feedback-Dartscheibe.

Die Arbeitsblätter an den Stationen und ihre Aufgaben- stellungen waren verständlich.

Das Quiz der Teststation konnte ich mithilfe des Wissens aus dem Lernzirkel gut lösen.

Ich fühle mich in der Lage, ein Urteil über internationale Wirt- schaftsorganisationen abzugeben.

Die Arbeit an den Stationen des Lernzirkels hat mich motiviert.

Ich möchte in Zukunft wieder ein Thema mithilfe eines Lernzirkels bearbeiten.

Es geiel mir, selbstständig ein Thema zu erarbeiten.

Es geiel mir, selbst eine Sozial- form (Einzel-, Partner- oder Grup- penarbeit) wählen zu können.

Der Laufzettel hat mir bei der Durchführung des Lernzirkels geholfen.

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Referenzen

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