Ein Freilichtmuseum islamischer Baukunst:
das legendäre Isfahan | 254
Schwefeldämpfe und grandioser Ausblick:
Besteigung des Damavand im Alborz | 78 Lebendiger Orient in überkuppelten Gängen:
im Teppichbazar von Tabriz | 156 Die heiligste Stadt:
Qom am Rande der Kavir-Wüste | 305 Gefährdete Delikatesse:
Störe im Kaspischen Meer | 554 Schmuck, Gold und Edelsteine:
im Nationalen Juwelenmuseum in Teheran | 46 Nach 2500 Jahren entschlüsselt:
die Keilschrift in der Felswand von Bisotun | 218 Teeplantagen und Bergwälder:
bei Lahijan in Gilan | 105
Baden, Tauchen und Bootfahren:
Insel Kish im Persischen Golf | 409
Von Alexander dem Großen in Asche gelegt:
die achämenidische Palastanlage Persepolis | 360
TIPPS
Hartmut Niemann Ludwig Paul
Handbuch für individuelles Entdecken
Unterwegs mit R
EISEK
NOW-H
OW: Mehr wissen, mehr sehen, mehr erleben
REISEKNOW-HOWVerlag Peter Rump Bielefeld
iran17-004 hn
Hartmut Niemann Ludwig Paul
Iran
„Die Perser sind so wenig argwöhnisch, wenn Fremde die Altertümer in ihrem Lande sehen wollen, dass ich nicht zweifle, es würde sich niemand darum bekümmert haben, wenn ich nach Persepolis gereist wäre, ohne jemand etwas davon zu sagen.“
Carsten Niebuhr(Forschungsreisender, 1733–1815)
Impressum
Hartmut Niemann, Ludwig Paul REISEKNOW-HOWIran
erschienen im REISEKNOW-HOWVerlag Peter Rump GmbH Osnabrücker Str. 79, 33649 Bielefeld
© REISEKNOW-HOWVerlag Peter Rump GmbH 2005, 2009, 2012, 2014
5., neu bearbeitete und komplett aktualisierte Auflage 2017 Alle Rechte vorbehalten.
Gestaltung:
Umschlag: G. Pawlak, P. Rump (Layout);
M. Luck (Realisierung)
Inhalt: G. Pawlak (Layout); M. Luck (Realisierung) Fotonachweis: S. 677
Titelfoto: H. Niemann (Motiv: Schülerinnen auf einem Ausflug in Gonbad-e Ali in Abarkuh) Karten: Th. Buri; B. Spachmüller; C. Raisin Lektorat:C. Tiemann
Lektorat(Aktualisierung): M. Luck
PDF-ISBN 978-3-8317-4828-0
Dieses Buch ist erhältlich in jeder Buchhandlung Deutschlands, der Schweiz, Österreichs, Belgiens und der Niederlande. Bitte informieren Sie Ihren Buchhändler über folgende Bezugsadressen:
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iran17-005 hn
Hartmut Niemann Ludwig Paul
IRAN
4
Vorwort
Vorwort
„Nach Iran? Wie kannst Du da bloß hinreisen?“ Seit unseren ersten Iran- Reisen in den 1980er Jahren klingt uns diese Frage von Freunden und Verwand- ten in den Ohren. Zu groß war jahrelang die Verunsicherung da rüber, was sich in der Islamischen Republik abspielt. Seit einigen Jahren allerdings spricht sich mehr und mehr herum, was den aufge- schlossenen Reisenden in Iran erwartet:
grandiose Landschaften, eine über zwei- tausendfünfhundert Jahre alte Hochkul- tur, beeindru ckende Bauwerke und vor allem unglaublich freundliche und lie- benswerte Menschen.
Uns hat in Iran immer wieder beein- druckt, wie sehr trotz der Vielfalt an eth- nischen und kulturellen Einflüssen das typisch Iranische immer spürbar bleibt.
Trotz Übernahme des Islam ab dem 7. Jh. ist das Persische, eine indogerma- nische Sprache, nicht untergegangen und ein deutlicher Ausdruck der eigen- ständigen kulturellen und nationalen Identität geblieben.
Die Zahl der Touristen, sowohl der einheimischen als auch der ausländi- schen, steigt in den letzten Jahren deut- lich an. An vielen Orten im Land wird man sich dennoch ein wenig wie ein Entdecker fühlen, aber überall wird man von den Menschen freundlich empfan- gen. Dies hat sich auch nach dem 11.
September 2001 nicht geändert, von Feindseligkeiten gegen Reisende aus dem Westen haben wir niemals gehört, im Gegenteil: Deutschsprachige Touris- ten sind bei den Iranern besonders be- liebt. Oft wird man hören: „Wir sind
Auf der Reise zu Hause www.reise-know-how.de
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Inhalt
5auch Arier“. Verstehen Sie das aber nicht falsch: Es ist weniger in einem rassen - ideologischen Sinne gemeint, es soll eher die eigene nationale Identität betonen.
Das merkt man spätestens dann, wenn man in der abgelegenen Turkmenen- steppe von Menschen auf diese Weise angesprochen wird, deren Vorfahren ganz offensichtlich aus Zentralasien stammen.
Wichtiger ist der Willkommensgruß, den Sie überall hören werden: Khosh amadid, Herzlich willkommen!
Oft haben wir von Iran-Reisenden ge- hört: „Das Schwierigste für mich war, hierher zu kommen. Nichts, vor dem ich zu Hause gewarnt wurde, ist eingetrof- fen!“ Dieser Reiseführer will dabei hel- fen, diese Schwelle zu überwinden, und natürlich ein praktischer Ratgeber für den Aufenthalt im Lande sein. Auch wenn das Buch kein archäologischer oder Kunstführer sein kann oder will, sollen die Beschreibungen der histori- schen Stätten und Bauwerke den ihnen gebührenden Platz einnehmen. Ein ebenso großes Gewicht hat aber die Dar- stellung des täglichen Lebens der Iraner.
Dieser Reiseführer ist ein Gemein- schaftswerk von zwei Autoren. Der Ab- schnitt „Land und Leute“, die Sprachhil- fe sowie einige Exkurse wurden von Ludwig Paulverfasst, für die Orts be - schrei bungen und praktischen Reise- tipps zeichnet Hartmut Niemannverant- wortlich.
Inhalt
Vorwort 4
Karten 9
Exkurse 10
Zu Sprache und Schrift 11 Was man unbedingt wissen sollte 12
Reiseziele 13
Die Regionen im Überblick 14
Stadt und
Provinz Teheran 19
Stadt Teheran 21
Geschichte 21
Orientierung 25
Ankunft 25
Die Metro 29
Schnellbusse 33
Sehenswertes im Zentrum 33 Sehenswertes im Norden 56 Sehenswertes im Süden 60 Praktische Informationen 63
Provinz Teheran 75
Zentraler Alborz 75
Varamin 81
Karaj 81
Fajrabad 83
Hashtgerd 83
Die Provinzen
am Kaspischen Meer 85
Provinz Gilan 90
Rasht 90
Bandar Anzali 95
Fuman 99
Masuleh 100
Lahijan 101
2
1
6
Inhalt
Provinz Mazanderan 106
Ramsar 107 Entlang der Küste nach Chalus 111
Kalardasht 111
Nur und Mahmudabad 113
Amol 113 Babol, Babolsar, Sari 115 Behshahr 120
Provinz Golestan 120
Gorgan 121 Aq Qal’eh und die Turkmenensteppe 126
Bandar Torkaman 127
Gonbad-e Kavus 128
Nationalpark Golestan 129 Ziaratgahe Khaled Nabi 130
Die azerbeijanischen
Provinzen und Ardabil 133
Provinz West-Azerbeijan 136
Orumiyeh 136
Orumiyeh-See 140
Prähistorische Siedlung von Hasanlu 142
Bazargan 143
Maku 143
Armenische Kirche Qarah Kelisa 145 Khoy 147 Takab und Takht-e Soleyman 148
Provinz Ost-Azerbeijan 151
Tabriz 152
Kandovan 161
Maragheh 161
Bandar Sharaf Khaneh 164 Jolfa und Kloster St. Stephanos 164 Marand 165 Festung Qal’eh-ye Babak 165
Provinz Ardabil 166
Stadt Ardabil 166
Sar-e Eyn und Berg Sabalan 172
Der Westen 175
Die Provinzen Qazvin, Alborz und Zanjan 178 Das westliche Alborz-Vorland 178
Stadt Qazvin 181
Zanjan 188
Soltaniyeh 190
Die Provinzen Hamadan,
Kordestan und Kermanshah 193
Stadt Hamadan 195
Provinz Kordestan 206
Provinz und Stadt Kermanshah 209
Provinz Khuzestan 221
Ahvaz 225
Haft Tappeh, Susa und Chogha Zanbil 229 Andimeshk und Dezful 235
Shushtar 236
Abadan und Khorramshahr 241
Die Zagros-Provinzen 242
Provinz Ilam 242
Provinz Lorestan 243
Provinz Chahar Mahale-ya Bakhtiyari 245 Provinz Buyer Ah mad-o Kuhgiluye 247
Isfahan und das Zentrum 251
Stadt Isfahan 254
Geschichte 255
Orientierung 256
Ankunft 257
Sehenswertes rund
um den Meydan-e Imam 258 Sehenswertes an der
Hauptstraße Chahar Bagh 269 Brücken über den Zayandeh Rud 271 Sehenswertes rund
um die Freitagsmoschee 274 Sehenswertes jenseits
des Zayandeh Rud 279
3
4
5
Inhalt
7Praktische Informationen 282 Umgebung von Isfahan 286
Provinz Isfahan 288
Natanz 288
Abyaneh 290
Matinabad 291
Ardestan 292
Zavareh 292
Na’in 293
Varzaneh und Tudeshk 295
Kashan 295
Umgebung von Kashan 302
Die Provinzen Qom und Markazi 304
Stadt Qom 305
Arak 309
Saveh 311
Provinz Yazd 312
Stadt Yazd 312
Taft 325
Meybod und Ardakan 325
Abarkuh 328
Fahraj 329
Shiraz und Provinz Fars 331
Shiraz 334
Geschichte 334
Orientierung 335
Ankunft mit dem eigenen Fahrzeug 336 Rundgang von der
Festung zum Bazar 337 Die Gärten von Shiraz 350 Praktische Informationen 356
Provinz Fars 360
Archäologische Stätten
um Persepolis 360
Bishapur und Firuzabad 373 Der Osten und Südosten von Fars 381
Die Küste
des Persischen Golfs 389
Bushehr 394
Die Küste zwischen
Bushehr und Bandar Abbas 396
Bandar Abbas 399
Insel Hormoz 403
Minab 405
Insel Qeshm 405
Insel Kish 409
Der Südosten 415
Provinz Kerman 417
Stadt Kerman 420
Umgebung von Kerman 429
Jiroft 433
Bam 435
Darijan 437
Meymand 438
Provinz Sistan va Baluchestan 439 Zahedan 440 Zabol und das Becken von Sistan 442
Umgebung von Zabol 444
Iran Shahr und Bampur 445
Chabahar 445
Der Nordosten 449
Region Khorassan 454
Provinz Nord-Khorassan 454
Mashhad 455
Umgebung von Mashhad 464
Kalat-e Naderi 465
Afghanische Grenze u. Torbat-e Jam 466
Neishabour 466
Sarakhs und turk menische Grenze 468 Süd-Khorassan, Heimat des Safrans 470 Durch die Große Kavir 471
6
7
8
9
Inhalt
8
Provinz Semnan 476
Stadt Semnan 476
Damghan 478
Shahrud 480
Bastam 482
Praktische
Reisetipps A–Z 485
An- und Weiterreise 486
Ausrüstung und Reisegepäck 497
Autofahren 498
Diplomatische Vertretungen 501 Ein- und Ausreisebestimmungen 503
Einkaufen 507
Elektrizität 508
Essen und Trinken 508
Fotografieren 512
Geld und Reisekasse 513
Gesundheit und Hygiene 518
Informationen 520
Kalender und Feiertage 522
Nachtleben 527
Öffnungszeiten 527
Orientierung 527
Post 528
Reisezeit 528
Sicherheit 529
Sport und Aktivitäten 532 Sprache und Verständigung 533
Telefonieren 534
Unterkunft 535
Verhaltenstipps 536
Verkehrsmittel 539
Versicherungen 541
Zeitverschiebung 543
Land und Leute 545
Geografie 546
Klima 549
Flora 551
Fauna 553
Umweltschutz 555
Geschichte und Politik 557
Staat und Regierung 602
Verwaltungsgliederung 603
Wirtschaft 606
Tourismus 607
Medien 609
Bildungssystem 611
Gesundheitswesen
und Sozialversicherung 612
Bevölkerung 613
Sprachen 615
Religionen 616
Alltagsleben, Sitten und Gebräuche 625
Literatur 638
Kunsthandwerk 644
Malerei 646
Architektur 647
Musik 650
Theater und Ta’ziye 652
Kino 653
Sport 655
Anhang 661
Reise-Gesundheitsinformationen 662
Glossar 663
Literaturtipps 666
Sprachhilfe 670
Fotonachweis 677
Register 686
Die Autoren 695
12 10
11
Persepolis 363
Qazvin 180
Qeshm (Insel) 406
Qom 307
Rasht 92
Sanandaj 208
Sari 118
Shiraz 338
Tabriz 152
Teheran Metro 30
Teheran Übersicht 34
Teheran Zentrum 37, 38
Yazd 315
Karten
In den Kopfzeilender Buchseiten erfolgt ein Verweis auf die jeweils in den Kontext passende Karte bzw. Stadtplan.
Iran (Blattschnitte) Umschlag vorn Iran (Seitenzahlen) Umschlag hinten Die Regionen im Überblick 16 Iran und Nachbarländer 490
Irans Provinzen 604
Kapitel-/Regionalkarten
Stadt und Provinz Teheran 20 Die Provinzen am Kaspischen Meer 86 Die azerbeijanischen
Provinzen und Ardabil 134
Der Westen 176, 178
Isfahan und das Zentrum 252 Shiraz und Provinz Fars 332 Die Küste des Persischen Golfs 392
Der Südosten 416, 418
Der Nordosten 452
Stadt- und sonstige Pläne
Ahvaz 226
Amol 114
Ardabil 167
Bandar Abbas 400
Hamadan 198
Isfahan 260
Isfahan Zentrum 262
Kashan 296
Kerman 422
Kermanshah 212
Kish (Insel) 410
Lahijan 102
Mashhad 458
Hinweis
Die Internet- und E-Mail-Adressenin die- sem Buch können – bedingt durch den Zei - len um bruch – so ge trennt werden, dass ein Trennstrich erscheint, der nicht zur Adresse gehören muss!
Abkürzungen
Bolv. Bolvar (Boulevard) DZ, EZ Doppelzimmer, Einzelzimmer Kh. Khiaban (Straße) Kuch. Kuche (Gasse)
Nicht verpassen!
In jedem Kapitel sind ausgewählte (touris - tische) Highlightshervorgehoben – diese sind gelb hinterlegt.
Exkurse
Stadt und Provinz Teheran
Verkehrschaos und Luftverschmutzung in Irans moderner Metropole 24 Wandern und noch viel mehr
in den Teheraner Bergen 70
Die Provinzen am Kaspischen Meer Das Kaspische Meer –
halb See, halb Ozean 96
Tee – das Hauptgetränk
ist ein Import aus Indien 104 Überwachtes Vergnügen:
Baden im Kaspischen Meer 110
Der Westen
Sprachforschung in der Felswand – die Entschlüsselung der Keilschrift
in Bisotun 218
Isfahan und das Zentrum
Der Fotograf Ernst Hoeltzer 266 Gesundheitspolitik im Dienste
der Geschlechtertrennung 284
Shiraz und Provinz Fars Der Dichter Hafis und
sein Einfluss auf Goethe 352
Der Nordosten Der Garten –
das Paradies auf Erden 474
Land und Leute
Gefährdete Delikatesse –
Störe im Kaspischen Meer 554 Die Schneeziege – ein Symbol für Regen in der frühen iranischen Keramik 558 Schiitische Geistlichkeit
und die Herrschaft im Staat 592 Spionitis oder der Glaube an eine weltweite Verschwörungstheorie 608 Pyjama und Puschen –
persische Wörter im Deutschen 614
„Nimm keine Geschenke an!“ 630 Heirat ohne Hochzeitsfest?
Eine wahre Geschichte 636 Schwimmen in Teheran 656 10
iran17-006 hn
Hotelkategorien (gültig für ein EZ)
①einfach:Hotels und selten Gasthäuser (meh - mansara, mosaferkhaneh) bis zu 80.000 Tuman
②mittel: Hotels bis zu 180.000 Tuman
③gehoben:Hotels ab 180.000 Tuman
④hoch:Hotels ab 280.000 Tuman
Zu Sprache und Schrift
Eine häufig gestellte Frage lautet: „Wel- che Bezeichnung ist richtig, Persien oder Iran?“ Der offizielle Staatsname lautet seit 1935 „Iran“, abgeleitet von
„Eran – Land der Arier“. In Europa war früher „Persien“ gebräuchlich, abgeleitet vom Namen der Provinz „Pars“, heute
„Fars“, der von den alten Griechen stammt. Wir verwenden in diesem Buch ausschließlich die Bezeichnung „Iran“, die man auch vor Ort ausschließlich hö- ren wird. Für die Sprache benutzen wir die Bezeichnung Persisch, das deutsche Wort für Farsi, die in ganz Iran ge- bräuchliche Verwaltungssprache.
Seit Langem wird auch darum gestrit- ten, ob man „nach Iran“ oder „in den Iran“fährt. Da „Iran“ als Ländername im Deutschen (im Gegensatz zum fran- zösischen „L’Iran“) korrekterweise kei- nen Artikel hat, fahren wir „nach Iran“
oder reisen „in Iran“. Es ist aber auch kein Beinbruch, wenn es jemandem „im Iran“ gut gefallen hat.
Ein Problem ergibt sich bei der Tran- skription der persischen Eigennamen und Begriffe, da sie mit arabischen Schriftzeichen geschrieben werden. Da das Arabische kurze Vokale nicht schriftlich wiedergibt und andererseits Konsonanten mehrfach aufweist und au- ßerdem Laute hat, die das Deutsche nicht kennt, kommt es zu Schwierigkei- ten bei der Übertragung in lateinische Schrift. Die wissenschaftliche Umschrift kann dieses Problem lösen, ist aber für einen Reiseführer nicht geeignet. In die-
Zu Sprache und Schrift, Hotelkategorien
11sem Buch werden deshalb die Eigenna- men so wiedergegeben, wie sie in Iran z.B. auf Straßenschildern oder auch auf Landkarten und Fahrplänen erscheinen, z.B. „Shiraz“ anstatt „Schiras“ oder „Ta- briz“ anstatt „Täbriz“. Eine Ausnahme bildet „Teheran“, weil der Name im Deutschen fest eingeführt ist, obwohl er in Farsi eigentlich „Tehran“ (mit rollen- dem r) gesprochen wird. Ebenso verfah- ren wir bei historisch eingeführten Ei- gennamen wie „Kyros“ anstatt „Kurosh“.
Die persisch-arabische Schrift wird für die meisten Iran-Urlauber ein Buch mit sieben Siegeln bleiben. Verkehrs- schilder sind in der Regel jedoch auf Per- sisch und Englisch geschrieben, sodass Individualreisende auch ohne Kenntnis der persischen Schrift auskommen.
Obwohl es im Persischen keine Groß- und Kleinschreibung gibt, wurde dies bei Ortsnamen den bei uns gebräuchli- chen Regeln angeglichen, z.B. „Meydan- e Rah-e Ahan“ (Bahnhofsplatz).
Lassen Sie sich durch diese Probleme nicht abschrecken: Einige wenige Worte auf Persisch, auch wenn sie nicht ganz korrekt ausgesprochen sein mögen, wer- den Ihnen die Herzen der Menschen zu- fliegen lassen. Die kleine Sprachhilfe im Anhang soll dabei helfen.
12
Was man unbedingt wissen sollte
Was man unbedingt wissen sollte
Seit dem Ende des ersten Golfkrieges 1988 sind touristische Reisen nach Iran wieder möglich. Der Tourismus wird staatlicherseits als ein Mittel gesehen, die internationale Isolierung des Landes aufzuheben und gleichzeitig Devisen zu erwirtschaften. Am liebs ten hätte man nur Gruppenreisen, die leichter abzu - wickeln und zu kontrollieren sind, aber auch individuelle Reisen haben in den vergangenen drei Jahren stark zugenom- men. Ein Problem für Indivi dualrei sen - de ist immer noch die Erteilung des Vi- sums, daher empfiehlt sich eine recht- zeitige Planung (siehe „Ein- und Ausrei- sebestimmungen“).
Obwohl immer mehr internationale Airlines Iran-Flügeanbieten, kommt es in bestimmten Jahreszeiten zu Engpäs- sen. Besonders für diese Zeiträume ist die rechtzeitige Reservierung von Flügen unerlässlich (siehe „An- und Weiterrei- se“). Auch bei rechtzeitiger Reservierung ist innerhalb Irans eine Bestätigung des Rück flugs bis 72 Stunden vor Abflug nötig. Das kann in den meisten Reisebü- ros überall im Land geschehen.
Iran definiert sich überwiegend als is- lamisches Land. Seit der Revolution ist die islamische Kleiderordnung ver- bindlich, die vor allem für Frauen – auch Touristinnen – Vorschriften mit sich bringt, die unbedingt einzuhalten sind (siehe „Ausrüstung und Reisege päck“
und „Ver hal tens tipps“). Die islamischen Moral- und Ehebestimmungen gelten
grundsätzlich auch für Nicht-Muslime, wenn sie in Iran reisen. Dennoch ist es mittlerweile kein Problem mehr, wenn auch unverheiratete Paare zusammen reisen und sich ein Doppelzimmer tei- len. Falls das in einem Hotel doch nicht möglich sein sollte, wird man in der Re- gel ein anderes finden.
Die Einfuhr von alkoholischen Ge- tränken und Rauschmitteln in jeder Form sowie ihr Genuss sind strengs tens verboten und werden auch bei Auslän- dern verfolgt (siehe „Ein- und Ausreise- bestimmungen“).
Das iranische Bankenwesen ist staat- lich kontrolliert und aufgrund der Nach- wirkungen der US-amerikanischen Boy- kottbestimmungen noch nicht an die in- ternationalen Kreditkartensysteme an- geschlossen (Stand Anfang 2017). Zah- lung mit Kreditkarten ist daher nur in Ausnahmefällen möglich. Auch ein Geldtransfer per Bank ist aufgrund der Wirtschaftssanktionen gegen das Land gegenwärtig (Stand Anfang 2017) für touristische Zwecke noch nicht möglich, deshalb sind Reisende zumeist auf die Mitnahme von Bargeld angewiesen (sie- he „Geld und Reisekasse“).
Vor der Reise ist der Abschluss einer Reisekrankenversicherung zu empfeh- len (siehe „Versicherungen“). Besondere Impfungen sind für die Einreise nach Iran nicht vorgeschrieben. Empfehlens- wert sind dennoch einige Impfungen (siehe im Anhang „Reise-Gesundheits- informationen“).
Das Mieten von Pkw als Selbstfahrer ist inzwischen möglich, meist werden aber Autos mit Fahrer vermietet (siehe
„Verkehrsmittel).
Reisende, die einen deutschen und einen iranischen Reisepass haben,was
Reiseziele
13bei lange in Deutschland lebenden Ira- nern und deren Angehörigen keine Sel- tenheit ist, werden von den iranischen Behörden wie iranische Staatsbürger be- handelt. Sie brauchen bei der Einreise kein Visum, genießen während ihres Aufenthalts im Land allerdings auch kei- ne konsularische Betreuung durch die deutsche Botschaft in Teheran. Siehe da- zu auch www.auswaertiges-amt.de unter
„Iran: Reise- und Sicherheitshinweise“.
Reiseziele
Ein Land von der Größe Irans ist auch in einem Monat nicht vollständig zu berei- sen, es sei denn, man flöge von Ort zu Ort und begnügte sich jeweils mit einem flüchtigen Blick. Die meis ten Reisenden müssen daher einige Teile des Landes gemäß ihren Interessen und der zur Ver- fügung stehenden Zeit aussuchen oder mehrere Reisen planen. Zur Auswahl der Reiseziele hier einige Tipps.
Wer sich für Kunstgeschichte, Ar- chäologie und Architektur interessiert, sollte neben Teheran folgende Orte be- suchen: Isfahan, Shiraz und Fars, Ker- man/Bam/Mahan/Jiroft, Yazd, Susa und Chogha Zanbil, Takht-e Soleiman, Ha- madan und Ker manshah sowie Kashan.
Wer sich besonders für die islamische (schiitische) Tradition interessiert, soll- te folgende Orte in seine Route aufneh- men: Qom, Mashhad, Mahan, Bastam (Sem nan), Rey (bei Teheran), Ardabil.
Naturliebhaberund Wanderfreunde sowie Bergbegeisterte sollten nicht ver- säumen: die Täler des Alborz nördlich von Teheran, die Umgebung des Dama-
vand, die Bergwälder von Nahar kho ran bei Gorgan, die Bergtäler Dailams nörd- lich von Qazvin, die Kaspische Küste, die Bakhtiari-Berge und insbesondere die Gegend um den Zard Kuh, die Dena- Kette bei Yassuj sowie das Sabalan-Mas- siv bei Ardebil.
Für Wüstenliebhaberempfehlen sich das Gebiet der Kalouts nördlich von Shahdad, die Strecke von Yazd über Ro- bat-e Posht-e Badam, Tabas, Khur, Hal- van und Jandaq nach Semnan sowie die Gebiete östlich von Nai’n und Kashan.
Selbst wenn man alle diese Ziele be- reisen würde, hätte man noch immer das Gefühl, es fehle etwas. Iran ist eben so groß und so reich an Natur- und Kultur- schönheiten, dass kaum alles zu schaffen ist – zumindest nicht beim ers ten Mal!
Der iranische Binnentourismuser- lebt in den letzten Jahren einen ausge- sprochenen Boom. Fast scheint es so, als dränge es die in den letzten Jahrzehnten rapide verstädterten Iraner aufs Land zu- rück, zumindest im Urlaub. Kaum an- ders ist es zu erklären, dass in den letzten Jahren zunehmend kleine Privatgasthäu- ser in ländlichen, teils weit entlegenen Orten eröffnet wurden, die sich lebhafter Nachfrage erfreuen. Auch für den aus- ländischen Touristen ist dies eine gute Gelegenheit, abseits der bekannten Routen und kulturhistorischen „Höhe- punkte“ neue Einblicke in die traditio- nelle iranische Lebensweise in entspann- ter und landschaftlich zumeist sehr reiz- voller Umgebung zu gewinnen. Solche traditionellen und dörf lichen Unter- künftegibt es z.B. in der Großen Kavir und an ihren Rändern (Garmeh, Mesr, Tabas, Halvan, Shahdad, Anarak, Aq - dan, Bayazeh, Naserabad), in den Pro- vinzen Fars (Bavanat, Eij, Saadat Shahr,
14
Die Regionen im Überblick
Pasargad), Kerman (Mey mand, Dari- jan), Isfahan (Abyaneh, Tudeshk, Qahi), Mazandaran (Tonekabon/Chalasar) und Chahar Mahale va Bakhtiari (Semirom).
Einzelheiten zu vielen dieser Gasthäuser sind in den jeweiligen Kapiteln aufge- führt, eine ausführliche, ständig wach- sende Liste ist erhältlich beim Reisever- anstalter Orientexpress in Göt tingen (www.orientexpressonline.de).
Routenvorschläge
Die folgenden Routenempfehlungen sind in der an- gegebenen Zeit nur zu bewältigen, wenn die Reise (vor)organisiert ist und ein Fahrzeug mit Fahrer zur Verfügung steht. Wer die Reise mit öffentlichen Ver- kehrsmitteln plant, sollte mehr Zeit einkalkulieren oder die Routen entsprechend verkürzen. Nützlich kann auch ein Gabelflug mit unterschiedlichen An- kunfts- und Abflugsorten sein, wie sie z.B. Turkish Airlines oder Austrian Airlines anbieten.
±Eine zweiwöchige Reiseroute,die sowohl Hö- hepunkte aus Architektur und Kunstgeschichte als auch Naturschönheiten beinhaltet, könnte so aus- sehen: Teheran – Kerman (Flug oder Bahn) – Yazd – Shiraz – Yassuj – Isfahan – Kermanshah – Hama- dan – Teheran.
±Alternativ dazu(oder beim zweiten Mal): Tehe- ran – Qazvin – Zanjan/Soltaniyeh – Takab – Orumi - yeh – Tabriz – Ardabil – Kaspisches Meer – Gorgan – Mashhad – Teheran (Flug oder Bahn).
±Eine weitere Alternative:Teheran – Sari (mit der Bahn übers Gebirge, Turkmenensteppe) – Bas- tam – Kavir – Tabas – Yazd – Shiraz – Isfahan – Kashan – Teheran.
±Für eine dreiwöchige Reisekönnte man sich vornehmen: Teheran – Kaspisches Meer – Ardabil – Tabriz – Orumiyeh – Takab – Hamadan – Kerman - shah – Ahvaz – Shiraz – Kerman/Bam – Yazd – Is- fahan – Kashan – Qom – Teheran.
Die Regionen im Überblick
Stadt und Provinz Teheran | 19
Teheran(S. 21) ist das Megazentrum des modernen Iran – den Reiz des „klassi- schen“ Orients wird der Reisende hier kaum finden. Zu Füßen des Alborz-Ge- birges erwartet ihn vielmehr eine wu- chernde Metropole mit einer Bevölke- rung von 13 Millionen Menschen im Großraum und allen damit verbunde- nen Phänomenen: Verkehr, Luftver- schmutzung, Hektik etc. Von den histo- rischen Sehenswürdigkeiten der letzten zwei Jahrhunderte sind nur bescheidene Reste geblieben. Da Teheran das absolu- te Zentrum des Landes ist, sind aber auch viele touristische Attraktionen hier anzutreffen: zahlreiche Museen, moder- ne Kunst in Galerien, Kulturveranstal- tungen und stets die neuesten Trends, die sich dann übers Land verbreiten.
Die wichtigste Ost-West-Verkehrsver- bindung Irans von der türkischen bis zur turkmenischen Grenze bildet die zentra- le Achse des südlichen Alborz-Vorlan- des.Weil sie weit in die Geschichte zu- rückreicht, wo sie einen Strang der Sei- denstraße bildete, finden sich hier auch sehenswerte historische Städte, z.B. Va- ramin(S. 81) in der Provinz Teheran.
Die Provinzen
am Kaspischen Meer | 85
Der größte Binnensee der Weltsorgt durch seine schiere Existenz für viele der
2
1
Die Regionen im Überblick
15Bedingungen, die die nördlichen Ab- hänge des Alborz-Gebirges prägen: sub- tropisches, feucht-warmes Klima mit großen Regenmengen, die dichte Berg- wälder hervorbringen und eine intensive Landwirtschaft, vor allem Reisanbau, begünstigen. Der Menschenschlag hier ist ein anderer als auf den kargen Weiten des Hochlandes. Das Leben drängt sich zusammen an der am Südufer verlaufen- den Hauptstraße, die über ca. 550 km von Gorgan bis Bandar Anzali und von dort weiter zur azerbeijanischen Grenze verläuft, und an der schmalen Küsten- ebene. Typische Hafenstädte wie Bandar Anzali(S. 95) mischen sich mit histori- schen Siedlungen wie Amol(S. 113), Sa- ri(S. 115) oder Gorgan(S. 121). Deut- lich hiervon unterscheiden sich die Turkmenensteppe(S. 126) und kleine Gebirgsorte wie Kalardasht(S. 111). Für die Iraner ist „shomal“ (der Norden) das klassische Urlaubsziel im Sommer.
Die azerbeijanischen Provinzen und Ardabil | 133
Die Region Irans, in der seit tausend Jah- ren überwiegend turkstämmige Iraner ansässig sind, war aufgrund ihrer Lage oft Einfallstor für fremde Besucher, Hee- re der Osmanen und Russen, aber auch für neue Ideen und Entwicklungen.
Überwiegend karge Landschaften bieten dennoch interessante Entdeckungen: das Wirtschaftszentrum Tabriz(S. 152), die Wiege der Shi’a in Iran, Ardabil(S. 166), pittoreske Gebirgsdörfer wie Kandovan (S. 161) oder Altertümer mit magischer Atmosphäre wie Takht-e Soleyman (S. 149) und das gewaltige Massiv des Sabalan(S. 172).
Der Westen | 175
Im Westen liegt die Wiege iranischer und vor-iranischer Kulturen mit wichti- gen Bevölkerungsgruppen kurdischer, lurischer und auch arabischer Herkunft.
Khuzestan ist geografisch und klima- tisch eher ein Anhang des iranischen Hochlandes. Uralte Siedlungszentren wie Hamadan (S. 195) oder Susa (S. 230) wechseln sich ab mit dem Berg- land der Luren und ihrem Zentrum Khorramabad(S. 244) sowie dem Sied- lungsgebiet der Kurden mit Kerman - shah(S. 209). Das Tiefland von Khuzes- tan mit den Flüssen Karun und Dez ist flach wie ein Teller und sechs Monate des Jahres drückend heiß. Die Bewässe- rungskanäle von Shush tar(S. 236) und der gewaltige Stufentempel von Chogha Zanbil(S. 233) sollten auf jedem Be- suchsprogramm stehen.
Isfahan und das Zentrum | 251
Das Herz des iranischen Hochlandes bietet viele der touristischen Höhepunk- te des Landes, an erster Stelle natürlich die alte safavidische Hauptstadt Isfahan (S. 254) mit dem berühmten Meydan-e Imam und seinen Prachtmoscheen.
Nicht weniger eindrucksvoll ist die ver- winkelte Altstadt von Yazd(S. 312). Eine stark religiös-konservative Atmosphäre ist in Qom(S. 305) zu spüren.
Shiraz und Provinz Fars | 331
Die Provinz Fars und insbesondere die Umgebung von Shiraz ist eine der ge - schichts trächtigsten Regionen Irans.
Übersichtskarte S. 16
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Die Regionen im Überblick
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Der Südosten | 415
Der dünn besiedelte Südosten bietet mit Kerman (S. 420) nur ein städtisches Zentrum, daneben aber mit Mahan (S. 429) eine echte Perle, zu denen auch Bam(S. 435) hoffentlich wieder gehören
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100 km 0
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IRAK
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TÜRKEI
Dementsprechend viel gibt es zu sehen, vor allem Bauten aus der Achämeni den- und Sasaniden-Zeit. Der Glanz der achä menidischen Epoche ist eindrucks- voll in Per sepolis(S. 360) zu bewun- dern. Die Stadt Shiraz(S. 334) ist be- kannt für ihre Gärten und Dichtergräber und auf jeden Fall einen Besuch wert.
Die Küste des Persischen Golfs | 389
Die Golfküste erstreckt sich über gut 2000 km bis an die Gestade des Indi- schen Ozeans und ist in den kühleren Wintermonaten eine Reise wert. Größere Häfen wie Bu shehr (S. 394) oder Bandar Abbas(S. 399) wechseln sich ab mit kleineren wie Bandar Lengeh oder Jask. Von den zahlreichen In- seln im Golf sind insbesondere Kish(S. 409) und Qeshm(S. 405) für den Tourismus erschlossen. Eine Naturattraktion sind z.B. die Mangro- vensümpfe von Hara auf der Insel Qeshm.
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Die Regionen im Überblick
17wird, wenn es sich von den Folgen des verheerenden Erdbebens von 2003 er- holt hat. Archäologische Ausgrabungen von hohem Rang finden sich in Jiroft (S. 433) oder Shahr-e Sukhteh(S. 444).
Die Wüste Lut mit sengender Sommer- hitze und kalten Wintern lockt mit den
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V.A.E. OMAN
PAKISTAN AFGHANISTAN TURKMENISTAN
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einmaligen Kaluts, durch Wind und Wetter erodierte Felsformationen mit bi- zarren Formen. Reizvoll ist auch die eth- nische Vielfalt mit Anteilen von Balut- schen in Chabahar(S. 445)
Der Nordosten | 449
Die nordöstlichen Provinzen Irans er- strecken sich entlang der historischen Seidenstraße, die von Rey über Tus und Merv nach Zentralasien führte. Anstelle von Tus(S. 464) bildet heute Mashhad (S. 455) mit dem Grab von Imam Reza das Zentrum von Khorassan, dem „Land der aufgehenden Sonne“. Alte Oasen- städte mit orientalischem Flair wie Torbat-e Jam(S. 466) oder Neisha- bour(S. 466) mit den Grabbauten von Omar Khayamoder Sheikh Attarsind ebenso attraktive Zie- le wie die kleinen Bergorte Shandiz (S. 465) und Torqa- beh (S. 465) im Binalud-Ge- birge. Folgt man der alten Handelsroute von Mashhad nach Westen, lohnen Dam - ghan(S. 478) und Semnan (S. 476) einen Besuch.
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Stadt Teheran
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Stadt Teheran | 21 Ankunft | 25 Geschichte | 21 Metro | 29 Orientierung | 25
Praktische Informationen | 63 Schnellbusse | 33
Sehenswertes im Norden | 56 Sehenswertes im Süden | 60 Sehenswertes im Zentrum | 33 Provinz Teheran | 75
Fajrabad | 83
Hashtgerd | 83
Karaj | 81
Varamin | 81
Zentraler Alborz | 75
Stadt und Pro vinz T eheran
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005_©Borna_Mir
jDie iranische Flagge weht über Teheran
Teheran ist die mit Abstand größte und
modernste Stadt des Landes. Den alten Orient wird der Reisende hier vergeblich suchen, doch es locken Museen, Parkanlagen und Paläste sowie Einblicke in den iranischen Alltag im 21. Jahrhundert.
Daneben lohnen sich Abstecher in den Norden, zu den Bergen und Hochtälern des Alborz.
1 Stadt und Provinz Teheran
Teheran Tabriz
Mashhad
Isfahan
Shiraz
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Überblick
ÜBERBLICK
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ie Provinz Teheran bildet den süd- lichen Teil des zentralen Alborz, an dessen Ausläufern die iranische Metro- pole liegt. Die Stadt zu Fü ßen des Berges Tochal (3944 m) zählt mit über 13 Mio.Einwohnern (Großraum) zu den größ- ten Städten Asiens. Seit sie 1788 mit der Machtergreifung durch die Dynas tie der Qadjaren Hauptstadt wurde, konzentrie- ren sich hier Wirtschaft, Verkehr, Ver- waltung und Kultur Irans. Ihre Bedeu- tung verdankt sie in erster Linie der Lage am alten Handelsweg von Mesopota- mien nach Zentralasien. Historischer Vorläufer von Teheran (übersetzt: „Die warmen Abhänge“) war die Stadt Rey, die heute einen der südlichen Vororte bildet. Erst nachdem Rey im Mongolen- sturm des 13. Jh. unterging, konnte sich Teheran an seiner Stelle entwickeln.
Das Wachstum der Bevölkerung ist nach wie vor ungebrochen, gegen über den sechziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts hat sich die Zahl der Ein-
wohner mehr als verfünffacht. Während den Einwohnern anderer iranischer Städte bestimmte charakterliche Merk- male nachgesagt werden (Isfahanis: ge- schäftstüchtig, Shirazis: gast freundlich, Yazdis: aufrichtig), haben sich in Tehe- ran alle miteinander vermischt. Musli- mische Iraner, Kurden und Türken leben hier neben und mit Juden, Armeniern und Assyrern. Der Dialekt von Teheran prägt heute weitgehend das moderne Persisch.
Noch bis vor zehn Jahren schienen die neuen Stadtviertel im Norden die Berg- hänge hinaufzukriechen, bis dem mit ei- nem BaustoppEinhalt geboten wurde.
Seitdem werden die Vorstädte (shahrak) vornehmlich nach Süden und Westen erweitert.Die neu nach Teheran Zuge- wanderten lassen sich zumeist in diesen Vierteln nieder. Nach Schätzungen lebt etwa ein Drittel der Wohnbevölkerung Teherans illegal in der Stadt.
Bei Rohbauten fallen als erstes die aufwendigen Stahlkonstruktionenins Auge; wegen der besonderen Erdbeben- gefahr am Südrand des Gebirges müssen alle Häuser mit einer Art Fachwerk aus Stahl errichtet werden, in das man hin- terher Ziegel verbaut.
Die Stadt wirkt wie in zwei Hälften geteilt:Im Süden (ca. südlich der Achse Kh. Azadi – Kh. Enqelab) wohnen die unteren Bevölkerungsschichten, nörd - lich davon, wo die Luft besser und es im Sommer kühler ist, erstrecken sich die Viertel der Mittel- und Oberklasse. Je weiter man nach Norden kommt, desto teurer sind die Grundstücke bzw. Häu- ser. Dies hat dazu geführt, dass Hoch- häuser zunehmend die Aussicht auf die Berge im Norden verdecken.
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Kuh-e Damavand 4542 5671
Darband Alam Kuh
4850
3957Tochal
s s s
s s s
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T E H E R A N MAZANDARAN
MARKAZI
Neshta Rud Abbas-
abad Kalayeh
Marzanabad Delir
Valiabad
Mard- abad Palang- abad
Parandak
az-id Mobarakiyeh
Pishva Parchin
Saran Ab Ali
Izdeh Am
Si Sangan
Kojur
Kohrud Shah- Zeyd
Polur Gachsar
Shemshak Dunay
Dalasm
Aghasht
Varda- vard
Dizin Hashtgerd
Shahrak
Chalus Hasan Keif (Kalardasht)
Baladeh
Robat- karim Shahriyar
Hasan- abad
Javadabad Eslam Shar
Kahrizak
Eyvanakey Palasht
Mahmud- abad
Chamestan B
Gazanak Galanduak
Kan Fasham
Nowshahr
Varamin Garmsar
Rey Damavand
Nur Amol
Tajrish
KARAJ
TEHERAN
Daryacheh-ye
Hows Soltan Rud
Zentraler Alborz
Kavir- Reservat amut - Festung v.
assan-e Sabbah
D K u h h a - y e
A l b o r z
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©REISEKNOW-HOW2017
40 km
Provinz
0Teheran
Iran_Kap01
Stadt und Pro vinz T eheran Stadt Teheran
21 Übersicht Teheran S. 34Den Reiz des alten Orients sucht der Reisende im heutigen Teheran verge- bens. Nur wenige Bauten aus dem 19. Jh., vor allem in der Gegend um den Bazar, haben die Modernisierung der Stadt durch Reza Shahüberlebt. Sehens- wert sind vor allem die zahlreichen Mu- seen und Parkanlagen.Daneben loh- nen sich Abstecher in den Norden, zu den Bergen und Hochtälern des Alborz.
Stadt Teheran
Geschichte
Im Gegensatz zu den „klassischen“ irani- schen Städten wie Isfahan, Hamadan oder Shiraz tritt Teheran erst spät ins Licht der Geschichte. Noch im 11. Jh.
wird es als einer der Vororte von Rey, damals Hauptstadt der Seldjuqen, er- wähnt. Nach der Plünderung Reys durch die Mongolen scheinen viele seiner Ein- wohner u.a. nach Teheran geflüchtet zu sein, sodass es von Geografen des 13. Jh.
schon als einer der größeren Orte der Gegend verzeichnet wird.
Clavigo, ein Gesandter des spanischen Königs, passierte die Stadt 1404 auf dem Weg zum Timuridenhof nach Samar- kand. Als der Safavide Shah Tahmasb Mitte des 16. Jh. die Hauptstadt nach Qazvin verlegte, ließ er auch Teheran mit einem Wall aus Erde und Ziegeln ausstatten, ein Zeichen für die gestiegene Bedeutung der Stadt. Später jedoch wur- de Isfahan Hauptstadt der Safaviden, und Teheran rückte wieder mehr an den Rand. Karim Khan Zand, vor allem durch seine Bautätigkeit in Shiraz be- kannt, ließ 1758 auch an den schattigen und wasserreichen Hängen des Alborz bei Shemiran ein Jagdschloss errichten.
Das Ende des 18. Jh. brachte einen wichtigen Einschnitt in der Geschichte Irans: Nach dem Ende der Safaviden und ihren kurzlebigen Nachfolgern Nadir Shah und Karim Khan gelangten die Qadjaren an die Regierung. Ursprüng- lich waren sie turkmenische No maden aus den Steppen Nordost -Irans, die in je- nen wirren Zeiten in Gestalt von Aqa
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NICHT VERP ASSEN !
PDie Metro in Teheran:
dem Verkehrsgewühl entfliehen und dabei Sozialstudien betreiben | 29
PTeheran: eine Stadt der Museen, z.B. Iranisches Nationalmuseum | 36
PPamenar-Viertel:
ein schönes Stück altes Teheran | 44
PFernsehturm Borj-e Milad:
Teheran von oben | 53
PTochal Telecabin:
mit der längsten Seilbahn der Welt hinauf auf 3800 m | 76
PBesteigung des Damavand:
nicht nur für Bergsteiger ein unvergessliches Erlebnis | 78
Diese Tipps sind gelb hinterlegt.
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Stadt Teheran
sellschaft Ablehnung und Widerstand hervor, der sich unter den Nachfolgern Nasreddin Shahs noch verstärkte. Dies führte zum Anwachsen einer konstitu- tionellen Bewegung, die die Beschrän- kung der Autokratie in Form eines Grundgesetzes forderte. Auf ihren Druck hin trat das erste iranische Par- lament 1906 in Teheran zusammen.
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Mohammad Shah (1787–96) die Macht an sich rissen. Dieser wählte 1791 Tehe- ran als neue Hauptstadt des Reiches, weil es näher zu den heimatlichen Wei- degebieten der Turkmenensteppe gele- gen war.
Nahe dem Schlösschen von Karim Khan ließ der neue Herrscher eine befes- tigte Residenz (Ark) erbauen, von der heute nichts mehr erhalten ist. Unter ei- ner Treppe des Palastes soll der Kopf sei- nes letzten Widersachers aus der Zand- Dynastie, Lotf Ali Khan, vergraben ge- wesen sein, auf dass er das Haupt seines Rivalen jeden Tag mit Füssen treten kön- ne. Sein Nachfolger Fath Ali Shah (1796–
1833) setzte das Werk des Onkels fort und ließ als Stadtschloss der Dynastie den Goles tan-Palast sowie mehrere Mo- scheen erbauen. Langsam nahm Teheran die Konturen einer wirklichen Landes- hauptstadt an, die allmählich die Safavi- denmetropole Isfahan überflügelte.
Nasreddin Shah (1848–1896) vergrö- ßerte Teheran weiter, neue Stadtviertel wurden gebaut und eine neue Mauer musste errichtet werden. Wäh rend sei- ner Regierungszeit verstärkten sich die Kontakte zu Europa, das der Schah selbst als erster iranischer Herrscher besucht hatte. Offensichtlich hatte ihm dort die Eisenbahn besonders imponiert, denn er befahl den Bau einer Kleinbahnstrecke nach Shahr-e Rey zum Heiligtum von Shah Abdol Azim. Europäische Gesandte berichten aus jener Zeit, dass sie in den heißen Sommermonaten gern die höher gelegen Gebiete wie Vanak oder Tajrish aufsuchten, um der drü ckenden Hitze im Stadtzentrum zu entfliehen.
Die Öffnung Irans für die europäi- schen Großmächte durch die Qadjaren rief in weiten Kreisen der iranischen Ge-
r Innenhof der Medrese Motahari am Meydan-e Baharestan
Stadt und Pro vinz T eheran Stadt Teheran
23 Provinz Teheran S. 20, Übersicht Teheran S. 34Vor diesem Parlament wurde 1926 Reza Shah Pahlavi gekrönt, indem er sich selbst die Krone auf den Kopf setzte.
Mit seinem Namen ist der umfassende Ausbau Teherans in den Folgejahren verbunden: Die engen verwinkelten Gassen wurden durch einen regelmäßi- gen Grundriss ersetzt, die alten Stadttore und -mauern geschleift sowie großzügi- ge Durchgangsstraßen angelegt.
1941 wurde der Herrscher ins Exil ge- zwungen, und die Alliierten der Anti- Hitler-Koalition übernahmen die Macht
im Land. Vom 28.11. bis 1.12.1943 fand in der Britischen Botschaft in Teheran die erste Konferenz zwischen Chur chill, Roosevelt und Stalin statt. Hier wurde erstmals über die Nachkriegsordnung in Europa nach dem Zweiten Weltkrieg verhandelt.
Fast alle wesentlichen Ereignisse der iranischen Geschichte seit jener Zeit ver- binden sich mit dem Namen der Haupt- stadt; erinnert sei nur an die Rückkehr Ayatollah Khomeinis aus dem Exil im Februar 1978, als mehrere Millionen
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Mit dem Anwachsen der Bevölkerung Tehe rans geht ein ständig zunehmender Verkehr einher.
Mehrere Millionen Tehranis kämpfen sich jeden Morgen zwischen 7 und 9 Uhr von den Wohn- vierteln im Norden in die Büros, Verwaltungen und Betriebe im Zentrum und Süden der Stadt und zwischen 17 und 19 Uhr in umgekehrter Richtung. Alle Versuche seitens der Stadtverwal- tung, das Verkehrgewühl in den Griff zu bekom- men, sind bisher in Ansätzen stecken geblieben.
Zwar gibt es mittlerweile ein System von Stadt- autobahnen, und viele der alten Hauptstraßen wurden zu Einbahnstraßen gemacht, außer- dem erlaubt ein System der Verkehrslenkung je nach Kennzeichen nur tageweise die Zufahrt zum Stadtzentrum. Dennoch wird, bevor nicht moderne Massenverkehrsmittel zur Verfügung stehen, das Chaos nicht zu beherrschen sein und vor allem die Luftverschmutzung nicht ein- gedämmt werden können. Solange die meisten Pkw und Busse mit völlig veralteten Motoren fahren, wird sich die Situation kaum verbessern.
Laut Teheraner Bürgermeis ter werden in der
Stadt täglich mehr als 8 Mio. Liter Kraftstoff ver- braucht, etwa 20% des Gesamtverbrauchs in Iran. Jeder Pkw ist im Durchschnitt mit 1,3 Per- sonen besetzt, ein Wert, der uns aus Mitteleuro- pa bekannt vorkommt. Seit 2005 gilt eine Ver- ordnung, nach der „Dreckschleudern“ stillgelegt und durch neue Autos ersetzt werden müssen.
Doch bis die alten Peykans aus dem Stadtbild verschwinden, wird es noch eine Weile dauern!
Vor allem im Herbst und Winter konzentrieren sich die Abgase in einem Ausmaß, dass öfter Kindergärten und Grundschulen geschlos- sen und ältere Menschen und Kranke vor dem Aufenthalt im Freien gewarnt werden müssen.
Häufig begegnet man Menschen mit einer Mas- ke vor Mund und Nase. Auch das kann nicht ver- hindern, dass täglich ca. 20 Menschen, meist äl- tere und Kinder, an den Folgen der Luftver- schmutzung sterben.
Der Berg Damavand(5671 m), ca. 80 km nordwestlich von Teheran gelegen und fast so etwas wie ein Wahrzeichen der Stadt, ist nur noch bei klarem Wetter zu erkennen.
Verkehrschaos und Luft-
verschmutzung in Irans Metropole
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Stadt und Pro vinz T eheran Stadt Teheran
25 Provinz Teheran S. 20, Übersicht Teheran S. 34Menschen den Weg vom Flughafen in die Innenstadt säumten. 1991wurde der 200. Jahrestag der Ernennung Teherans zur Hauptstadt offiziell begangen.
Orientierung
Die Stadt mit ihren 22 Stadtbezirken und der Großraum Teheran („Tehran-e Bozorg“) erstrecken sich auf einer Fläche von 600 km²von der großen iranischen Salzwüste im Süden bis zu den Abhän- gen des Alborz im Norden auf einer Hö- he zwischen 1250 und 1750 m.
Das Zentrum befand sich ursprüng- lich im heutigen Süden der Stadt in der Gegend des heutigen Bazars. Die wichti- gen Minis terien, Verwaltungen, und auch die Wohnviertel der Mittel- und Oberschicht liegen nördlich davon, ebenso wie die touristischen Sehens- würdigkeiten. Eine Ausnahme bilden Shahr-e Rey und das Grabmal Khomei- nis im Süden der Stadt, wo ansonsten die Wohnviertel der ärmeren Schichten so- wie Handwerk und Industrie angesie- delt sind. Die Scheidelinie zwischen Norden und Süden verläuft in etwa ent- lang einer Achse, die durch die Kh. Aza- di und Kh. Enqelab-e Eslami gebildet wird vom Meydan-e Azadi im Westen bis zum Meydan-e Imam Hossein im Osten.
Um das Stadtgebiet verläuft ein Sys - tem von Stadtautobahnen (bozorg rah).
Die wichtigsten Nord-Süd-Verbindun- gen neben den Autobahnen sind die Kh.
Vali Asr und die Kh. Shari’ati.
Natürlich sind nach der Revolution viele der alten Straßennamen geändert worden. Fast jede zweite Straße oder Gasse ist nach einem Kriegsgefallenen
(shahid) benannt. Dennoch halten sich unter den Tehranis die alten Namen hartnäckig: Für viele ist Vali Asr immer noch die Pahlavi-Straße, die Kh. Ostad Nejatollahi immer noch die Villa-Straße, die Kh. Ostad Motahari noch Takht-e Djamshid und die Kh. Doktor Beheshti wird weiterhin Takht-e Tavous genannt.
Für Touristen besonders interessant ist das Gebiet zwischen dem Bazarim Süden und dem Meydan-e Ferdowsi im Norden, die Kh. Enqelab-e Eslami zwi- schen der Kreuzung Vali Asr und Mey- dan-e Enqelab sowie die Kh. Vali Asr zwischen der Kreuzung Kh. Enqelab und Kh. Fatemi. Die Kh. Vali Asr gilt als die berühmteste Straße von Teheran:
Über knapp 20 km führt sie vom Bahn- hof (Meydan-e Rah-e Ahan) im Süden bis zum Meydan-e Tajrish im Norden.
Fast durchgängig ist sie zu beiden Seiten von Platanen gesäumt, die angenehmen Schatten spenden.
Ankunft
Mit dem Flugzeug
Ankunft am Internationalen Flughafen Die Geschichte des Imam Khomeini In- ternational Airport IKAca. 35 km süd- lich von Teheran ist eine typisch irani- sche Geschichte, die hier nur in aller Kürze wiedergegeben werden soll: We- gen der begrenzten Kapazitäten des di- rekt am Rande des Stadtzentrums gele- genen alten Flughafens Mehrabadbe- gannen die Planungen für einen neuen internationalen Flughafen noch vor der Revolu tion von 1979. Knapp 20 Jahre später begannen die konkreten Pla- nungs- und Bauarbeiten. Im Februar
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Stadt Teheran
2004 wurde der Airport vom damaligen Staatspräsidenten Khatami eingeweiht und im Mai desselben Jahres in Betrieb genommen. Allerdings wurde er schon nach der Landung der ersten Maschine aus Dubai wieder von der Luftwaffe ge- sperrt– angeblich wegen Sicherheits- mängeln. Im Hintergrund tobten offen- sichtlich Machtkämpfe zwischen den verschiedenen politischen Gruppierun- gen. Die meis ten großen eu ropä ischen Fluglinien hegten ebenfalls Bedenken gegen den neuen Flughafen – allerdings wegen seiner mangelnden Infrastruktur und fehlenden Anbindung an Teheran.
Als Kompromiss wurde der IKA schließlich erst für Flüge vom Golf und aus Asien in Betrieb genommen; seit dem 28. Oktober 2007 schließlich wer- den alle internationalen Flügevon und nach Iran über diesen Flughafen abgewi- ckelt, während für die inneriranischen Flüge weiterhin Meh rabad zuständig ist, was im Falle von Anschluss flügen natür- lich zu Problemen führt.
Angesichts der stark gestiegenen Tou- ristenzahlen stößt der Flughafen schon jetzt mitunter an seine Grenzen, auch weil sich Ankünfte und Abflüge auf die Abend- und Nachtstunden konzentrie- ren, tagsüber hingegen ist das Gelände öfters verwaist. Auch die aufwendigen Passkontrollen bei der Einreise sind für lange Schlangen verantwortlich. An- sonsten sind alle wichtigen Einrichtun- genvorhanden, die man bei einem inter- nationalen Flughafen erwarten kann:
Imbisse, Cafés, Geldwechsel, Autover- mietung, auch kostenloses WLAN steht zur Verfügung.
Ein Problem bleibt die Anbindung an die Teheraner City: Öffentliche Ver- kehrsmittel zwischen dem Flughafen
und der Hauptstadt fehlen einstweilen, eine durchgehende Verbindung per S-/
U-Bahn mit Anbindung an den ÖPNV steht noch aus, die Linie 1 ist im Süden bis jetzt nur bis Kahrizak vorgedrungen.
Die Einweihung der S-Bahn ist für 2018 geplant, bis dahin stehen zum Transport in die Stadt stets ausreichend Taxiszur Verfügung. Der Kofferraum dieser Fahr- zeuge ist begrenzt, da sie (lobenswerter- weise) mit Gas betrieben werden, wobei der Gas tank einen großen Teil des Plat- zes einnimmt. Der Fahrpreis beträgt je nach Typ zwischen 75.000 und 85.000 Tuman (Stand: Januar 2017) zu jedem Punkt in Teheran, wenn man das Taxi beim „Seiro Safar“-Schalter rechts am Ausgang der Zollkontrolle mietet; für ei- ne solche Stre cke scheint das angemes- sen. Die Taxifahrer vor dem Gebäude versuchen mitunter höhere Preise he- rauszuschlagen. Wer dennoch sparen möchte, kann versuchen, ein Taxi zu fin- den, das Passagiere am Flughafen abge- setzt hat und nicht leer in Richtung Te- heran zurückfahren möchte.
Ein größeres Problem bildet die An- reise aus Teheran zum Flughafen, denn es gibt keinen zentralen Platz, von dem die Taxis abfahren. Die Zufahrt zum IKA führt über den in der Hauptver- kehrszeit stark belasteten südlichen Teil des Stadtautobahnsys tems von Teheran.
Während es spät abends vom Flughafen bis Teheran-Zentrum nicht länger als ei- ne Stunde dauert, kann es zur Hauptver- kehrszeit, je nach Verkehrslage, auch zwei Stunden und länger dauern. Vom Westen und Nordwesten Teherans kann es sinnvoll sein, über die Autobahn in Richtung Saveh zu fahren und dann in Richtung Osten zum IKA zu gelangen.
Die Flughafentaxis der Firma Seiro Sa-
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Stadt und Pro vinz T eheran Stadt Teheran
27 Provinz Teheran S. 20, Übersicht Teheran S. 34far erreicht man telefonisch unter 446 67236 (IKA) und 88792777 (Meydan-e Arjantin).
Bei Landung abends, wenn kein An- schluss mehr an Inlandsflüge gegeben ist, kann es sinnvoll sein, in Richtung Qom, Kashan und Isfahan mit dem Taxi zu fahren. Mittlerweile sind mit franzö- sischer Beteiligung zwei Hotels(Ibis und Novotel) eröffnet worden, die mit dem Flughafenterminal durch eine Fußgän- gerbrücke verbunden sind.
Ankunft am Inlandsflughafen
(Domestic Flights) von Teheran-Mehrabad Ankunft und Abflug für inneriranische Flügefinden bis auf Weiteres am „alten“
Flughafen Mehrabad statt. Er liegt am südwestlichen Stadtrand von Teheran, unweit des Meydan-e Azadi und direkt an der Autobahn nach Karaj. Hier gibt es leider kein Hotelin der Nähe, sodass man längere Wartezeiten auf dem Flug- hafen verbringen muss.
Flüge von Iran Air und Iran Air Tours starten und landen am Terminal 2, die aller anderen Fluggesellschaften am Ter- minal 6. Im März 2016 wurde der An- schluss an die Metrovollzogen, je eine Station vor den Terminals 1 und 2 sowie 4 und 6 wurde eröffnet. Die Bahnen ver- kehren als Shuttle bis zur Station Bimeh, wo Anschluss an die Linie 4 in Richtung Ekbatan oder Shahid Kolahdooz besteht.
Am Ausgang des Terminals warten Airport-Taxis, die üblicherweise mit Taxametern ausgerüstet sind. Die Fahrer schalten sie jedoch meist nicht ein, weil sie bei der zeitweise galoppierenden In- flation von den offiziellen Preisen kaum
leben könnten. Als Richtpreis kann gel- ten; bei Fahrten ins Zentrum 15.000 Tu- man, nach Nord-Teheran 25.000 Tuman.
Bussein Richtung Meydan-e Vanak und Meydan-e Enqelab verkehren von der Zufahrtsstraße zum Flughafen (ca.
800 m vom Terminal entfernt), aller- dings nicht in der Nacht.
Ankunft mit dem Überlandbus
Teheran verfügt über folgende Buster- minals: im Westen (Terminal-e garb) am Meydan-e Azadi (mit Anschluss an die Metro-Linie 4 und BRT-Schnellbus- se), im Süden(Terminal-e jenoubi) am Bozorgrah-e Be’sat und im Osten(Ter- minal-e sharqi) am östlichen Ende der Kh. Damavand (mit Anschluss an die BRT-Schnellbusse). Von allen drei Ter- minals fahren Taxis und Busse ins Zen-
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f Grabbau Imamzadeh Saleh im Bazar von Tajrish
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Stadt Teheran
trum,vom Süd-Terminal verkehrt auch die U-Bahn der Li nie 1.
Daneben gibt es noch das Beihaqi- Terminal am Meydan-e Arjantin im Norden der Stadt. Hier kommen Busse der Gesellschaft Seiro Safar aus allen Städten Irans an sowie Busse aus Damas- kus und Ankara/Istanbul. Von hier ver- kehren ebenfalls Busse und Taxis in alle Richtungen. Auch die Metrostation Mo- salla der Linie 1 ist von hier aus zu Fuß zu erreichen (ca. 10 Min.).
Ankunft mit dem Zug
Teherans Bahnhofliegt südlich des Ba- zars am Meydan-e Rah-e Ahan (Bahn- hofsplatz). Da Bahnfahren in Iran sehr
preiswert ist, herrscht bei Ankunft und Abfahrt meist ziemliches Gedränge. Die Station der Metro-Linie 3 liegt direkt gegenüber dem Haupteingang. Die Sta- tionen der Innenstadt liegen in Richtung Norden, Endstation ist momentan noch Sohrevardi.Busse und Taxis fahren vom Meydan-e Rah-e Ahan gegen über vom Bahnhofseingang ab.
Ankunft mit dem eigenen Fahrzeug
Wer einmal den Teheraner Autoverkehr erlebt hat, mag sich fragen: „Wie kann man hier fahren?“ Millionen von Tehra- nis tun das täglich und es herrscht ein entsprechendes Gewühl. Wer mit dem Auto anreist, sollte sich dringend überle- gen, sein Gefährt wäh rend des Aufent- halts abzustellen und die Stadt zu Fuß zu erkunden. Ohne hin ist der Zugang zum Stadtzentrum für Privat-Pkw ohne Genehmigung beschränkt, und zwar zwischen dem Rand des Bazars im Sü- den und der Kh. Dr. Fatemi im Norden sowie der K. North/South Kargar im Westen und der Kh. 17. Shahrivar im Osten. Das Nahverkehrssystem Teherans mit Sammeltaxis, Taxis, Bussen oder neuerdings U-Bahn ist für unsere Be- griffe nicht teuer. Einen Platz zum Un- terstellen des Autos oder Wohnmobils bieten die meisten Hotels. Wer dennoch fahren muss oder möchte, orientiere sich wie folgt:
Aus Richtung Norden und Westen (Rasht, Chalous)
Aus Richtung Qazvin/Karaj erreicht man Teheran nördlich des Meydan-e Azadi (weithin sichtbar durch das Aza- di-Monument). Von dort aus führt die
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Mit dem Auto durch Teheran
Sich innerhalb der Stadt mit dem eigenen Fahr- zeug zu bewegen, erfordert Geduld und Übung.Vor allem in der Nähe der Kreuzungen und Plätze verknotet sich der Verkehr auf für uns unvorstellbare Weise. Zwar beachten die meis- ten Autofahrer die Ampeln, im Stau jedoch fährt jeder so, wie er meint, am besten voranzukom- men. Die beiden großen Nord-Süd-Verbin- dungen(Kh. Vali Asr, Kh. Dr. Shari’ati) sollte man möglichst meiden. Sie sind fast immer ver- stopft und in vielen Bereichen nur als Einbahn- stra ßen zu befahren. Stattdessen sollte man die Stadtautobahnen Bozorgrah-e Modarres (nördlich des Meydan-e 7. Tir) und Bozorgrah-e Shahid Chamran (nördlich des Meydan-e Tohid) benutzen. Fahrzeuge ohne Sondergenehmigung dürfen das Stadtzentrum zwischen 7 und 18 Uhr nicht befahren.
Stadt und Pro vinz T eheran Stadt Teheran
29 Provinz Teheran S. 20, Übersicht Teheran S. 34, Plan Metro S. 30Kh. Azadi / Kh. Enqelab direkt ins Zen- trum. Wer allerdings den Bereich süd- lich des Meydan-e Fer dow si als Ziel hat, sollte schon vor dem Erreichen des Plat- zes nach Süden abbiegen (Kh. Hafez) und sich dann links halten. Die Kh. Fer- dowsi ist als Einbahnstraße nur in Rich- tung Norden zu befahren.
Um in Teherans Norden zu gelangen, nimmt man nördlich des Meydan-e Azadi die Stadtautobahn (bozorg rah) Sheikh Fazlollah Nouri. Diese an der Abfahrt bozorg rah-e Doktor Chamran verlassen und diesem nordwärts (Shemi- ran, International Trade Fair) folgen. An der Kreuzung chahar rah-e Parkway geht es links in Richtung Tajrish und rechts in Richtung Vanak.
Aus Richtung Nordosten (Amol, Gorgan) Von Rudehen kommend, erreicht man Teheran auf der Kh. Damavand. Wer von hier ins Zentrum fährt, folgt der Straße bis zum Meydan-e Imam Hos- sein. Ins Zentrum geht es weiter gerade- aus über die Kh. Enqelab. In Richtung Süden nimmt man die Kh. 17. Sharivar.
Wer von der Kh. Damavand nach Nor- den will, biegt schon vor dem großen Busterminal (Terminal-e sharq) rechts ab und befährt die Kh. Hojr ebn-e adiyy bis zur Kreuzung Bozorgrah-e Resalat.
Dieser führt in den Norden und Westen Teherans.
Aus Richtung Osten (Semnan, Mashhad) Von der Jaddeh-ye Khorasan aus führt der Bozorgrah-e Imam Reza direkt ins Stadtzentrum. Nach Norden hält man sich am Meydan-e Basidj-e Mostazafin über den Bozorgrah-e Basidj-e Mostaza- fin in Richtung Nord osten. Dieser trifft am Busterminal (Terminal-e sharq) auf
die Kh. Damavand (s.o.). Nach Süden und Westen fährt man am Meydan-e Ba- sidj-e Mostazafin nach links auf den Bo- zorgrah-e Azadegan, den südlichen Teil der Stadtautobahn. Westlich vom Flug- hafen Mehrabad trifft dieser auf die Stra- ße Teheran – Qazvin.
Aus Richtung Süden (Qom, Kashan, Isfahan, Saveh)
Von der Autobahn aus Richtung Qom erreicht man Teheran kurz hinter dem Khomeini-Mausoleum. In Richtung Zentrum, Süden und Osten der Stadt fährt man von hier am besten über den Bozorgrah-e Behesht-e Zahra, direkt am gleichnamigen Friedhof vorbei. Ihm folgt man in Richtung Norden, seine Verlängerung Bozorgrah-e Shahid Tondgooyanendet am Meydan-e Bah- man südlich des Bahnhofs, von wo aus man ins Zentrum gelangt. In Richtung Osten nimmt man vom Meydan-e Bah- man aus den Bozorgrah-e Be’sat, der bis zum Meydan-e Basidj-e Mostazafin führt (s.o.).
Wer in den Westen oder Norden muss, fährt hinter dem Khomeini-Mausoleum geradeaus weiter bis zum Mey dan-e Ja- had; dort gen Westen auf den Bozorgrah- e Azadegan abbiegen. Von dort immer der Beschilderung Richtung „Navab“ fol- gen. Diese Stadtautobahn führt bis zur Kh. Azadi, von wo es weiter ins Stadtzen- trum geht.
Die Metro
Angesichts der vielen Verzögerungen beim Bau der Metro nimmt es nicht Wunder, dass die Tehranis dieses neue Verkehrsmittel anfangs recht skeptisch