• Keine Ergebnisse gefunden

Bericht des Gemeinderats zur Kleinen Anfrage David Moor betreffend Pavillon im Wenkenpark

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Bericht des Gemeinderats zur Kleinen Anfrage David Moor betreffend Pavillon im Wenkenpark"

Copied!
3
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

www.riehen.ch

Reg. Nr. 1.3.1.14 Nr. 10-14.733.02

Bericht des Gemeinderats zur Kleinen Anfrage David Moor betreffend Pavillon im Wenkenpark

Am 28. August 2013 ist dem Gemeinderat folgende Kleine Anfrage eingereicht worden:

"Im Wenkenpark befindet sich neben dem Pferdedressurviereck ein in die Jahre ge- kommener blauer Pavillon. Es handelt sich um ein im Gitterwerkbau errichtetes Ge- bäude, bestehend aus einer blau gestrichenen Lattenholzkonstruktion mit einer klei- nen, hoch angebrachten Glasdecke im Mittelteil. Ich nehme an, dass er dem Erbau- er einst einen guten Schattensitzplatz mit bestem Blick auf seine Dressurveranstal- tungen bot.

Heute machen dieser Pavillon und seine unmittelbare Umgebung in Riehens gröss- tem Park, wie die beiliegenden Bilder zeigen, einen doch etwas sehr vernachlässig- ten Eindruck und laden niemanden mehr zum Verweilen ein. So rostet beispielswei- se ein altes Fass still vor sich hin. Dies alles veranlasst mich zu folgenden Fragen:

1. Worin besteht der Zweck dieses Pavillons? Ein Unterstand kann er nicht sein, weil Gitterwände wie auch die kleine und hohe Decke keinen Schutz vor Wind und Wetter bieten. Ausserdem fehlt eine Sitzgelegenheit.

2. Wie steht der Gemeinderat zur Feststellung, dass das Konzept des prestige- trächtigen Wenkenparks ein bloss einen guten Steinwurf von der Reithalle un- genutzt langsam verlotterndes Gebäude eigentlich nur schwerlich zulässt?

3. Wie sieht die gemeinderätliche Vision für diesen Teil des Wenkenparks aus, welche Rolle spielt der Pavillon darin und bis wann möchte der Gemeinderat sie umsetzen?

4. Würde der Bau bei einer allfälligen Renovation beispielsweise mittels perma- nent installierter Sitzgelegenheit und einem Wetterschutz so ausgestaltet, dass er zum Verweilen einlädt?

5. Warum ist ein ersatzloser Abbruch (k)ein Thema?

6. Wie steht der Gemeinderat zur Feststellung, dass das eingedohlt unter dem Pavillon durchgeführte Bächlein zwischen den beiden Weihern freigelegt wer- den und diesen Teil des Wenkenparks ob mit oder ohne Pavillon zusätzlich aufwerten könnte?“

Der Gemeinderat beantwortet die Kleine Anfrage wie folgt:

Der Wenkenpark ist mit seinen verschieden gestalteten Teilbereichen eine gartenhistorisch besonders wertvolle Anlage. Deshalb wurde der Park in die Liste des Schweizerischen In- ventars der Kulturgüter von nationaler Bedeutung eingetragen. Er hat im Übrigen auch eine sehr positive Ausstrahlung auf die Gemeinde Riehen. Deshalb ist dem Wenkenpark und seinen Teilen grosse Sorge zu tragen.

(2)

Seite 2 Eines der wichtigen baulichen Elemente der Parkanlage ist der Dressurreitplatz mit dazuge- höriger Laube (auch Pavillon oder Treillage genannt). Der Pavillon wurde von A. Clavel in den 1930er-Jahren im Zusammenhang mit den Reitanlagen im historisierenden Stil eines barocken Gartenpavillons errichtet, wie sie typischerweise in französischen Gärten anzutref- fen waren.

Der Pavillon ist aus einem eisernen Grundgerüst aus verschraubten L-Blechen gefertigt, in deren offene Felder jeweils Gitterwerke aus Holzlatten eingesetzt sind. Die Bekrönung des Mittelteils ist eine aus Blechen verwobene Kugel. Der Innenbereich ist detailreich gestaltet (Blechpilaster mit ionischem Kapitell und dorischem Triglyphenabschluss), wobei ge- schwungene Formen und Kreismotive stets aus Blech geformt, die übrigen aus Holzlatten gefertigt sind. Die Decke des Mittelteils ist für einen minimalen Regenschutz mit Milchglas gedeckt.

Die Fragen können folgendermassen beantwortet werden:

1. Der Pavillon diente als schattige Laube für die Zuschauerinnen und Zuschauer der Dres- surreitanlässe. Sie bot auch Schutz bei leichtem Regen. Die Sitzgelegenheiten wurden jeweils während der Anlässe bereitgestellt und nachher wieder weggeräumt, damit sie nicht der Witterung ausgesetzt waren.

2. Die Sanierungsbedürftigkeit wurde bereits Ende 2012 festgestellt. Da es sich um ein his- torisch wertvolles bauliches Element handelt, wurden in der Zwischenzeit mit der kanto- nalen Denkmalpflege Gespräche geführt, wie der Pavillon fachgerecht saniert werden soll. Zudem wurden bei von der kantonalen Denkmalpflege empfohlenen Firmen Offerten für die Sanierungsarbeiten eingeholt. Die Kosten für die aufwändigen Maler- und Metall- bauarbeiten belaufen sich insgesamt auf rund CHF 110‘000. Die Ausführung soll im Früh- jahr 2014 erfolgen.

(3)

Seite 3 3. Der Gemeinderat hat für den Wenkenpark im Jahr 2003 ein Pflege- und Entwicklungs- konzept erarbeiten lassen. Dieses wurde erstellt um sicherzustellen, dass das Erschei- nungsbild der Parkanlage auch im Wandel der Zeit erhalten bleiben kann. Um dieses Ziel zu erreichen, wurde im Besonderen die Erneuerung des Baumbestands und der Gehölze geplant. Bezüglich Bauten wurde Folgendes festgehalten: Grundsätzlich wird bei sämtli- chen Bauten und Anlagen im Wenkenpark angestrebt, diese so zu unterhalten, dass ihre Benutzbarkeit, ihr ästhetisches Erscheinungsbild und die Sicherheit ihrer Benutzerinnen und Benutzer gewährleistet werden können. Eine umfassende Sanierung des Pavillons ist wie erwähnt im Frühjahr 2014 geplant.

4. Gemäss kantonaler Denkmalpflege ist die Installation einer dauerhaften Sitzgelegenheit auch aus denkmalpflegerischer Sicht möglich. Deshalb soll nach Abschluss der Sanie- rung eine zum Pavillon passende Sitzgelegenheit installiert werden.

5. Ein Abbruch ist kein Thema, weil der Pavillon ein nicht unwesentlicher Teil der historisch bedeutenden Anlage ist.

6. Eine offene Führung des Bachs wäre sinnvoll, wenn genügend Platz zur Verfügung ste- hen würde. Dazu müssten einige Bäume gefällt und grössere Geländeanpassungen vor- genommen werden. Dies würde aber einen zu grossen Eingriff in die historische Anlage bedeuten. Weder die Reitanlage noch der Pavillon dürfen tangiert werden. Deshalb wird auf die Offenlegung des Bachs verzichtet.

Riehen, 18. Februar 2014

Gemeinderat Riehen

Der Präsident: Der Gemeindeverwalter:

Willi Fischer Andreas Schuppli

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Während sich der Recherchieraufwand für das Riehener Flurnamenbuch auf ungefähr 2500 Stunden beläuft, würde dieser bei einer Erweiterung des Historischen Grundbuchs auf den

Die Unterzeichnende bittet den Gemeinderat zu prüfen, ob eine Teilnahme für die Ge- meinde Riehen bei Compensate möglich und sinnvoll ist.“.. Der Gemeinderat beantwortet die

inwieweit der Stellenbeschrieb des Flurbannwarts eine präventive Verminderung des Abfalls, beispielsweise durch Kontrollgänge an den neuralgischen Abenden und Nächten (eventuell

Kann sich der Gemeinderat dafür einsetzen, dass auch die grenzüberschreiten- den Buslinien auf den DFIs angezeigt werden.. Können die Fahrpläne der Buslinie 6/16 im

Die IBS hat für den baulichen Unterhalt und den Unterhalt des Wegnetzes sowie für den gärtnerischen Unterhalt der Sträu- cher und Hecken eine Leistungsvereinbarung mit

Auf welchen Flächen sieht die Gemeinde weitere Möglichkeiten für Schulkinder, um sich bei Projekten kreativ betätigen zu können (analog zum Spielplatz

Sollte sich das Gleis bewähren, wird sich der Gemeinderat dafür einsetzen, dass die in Riehen bereits realisierten oder noch geplanten Kaphaltestellen mit dem

Die Gemeinde Riehen unterstützt im Bereich Sport gemäss ihren Förderrichtlinien auf Ge- such hin unter anderem die Austragung von Sportanlässe in Riehen sowie