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Uncharakteristische Beschwerden – deutliches Hautbild

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Blickdiagnose

Bayerisches Ärzteblatt 4/2015

149 Fazit

Auch bei nicht richtungsweisenden Sympto- men oder Befunden und sehr diffusen nicht zuordenbaren Beschwerden ist die ganzkörper- liche Untersuchung (Haut) sinnvoll. Richtungs- weisend war der Hautbefund, der retrospektiv viele seiner Beschwerden erklärte.

Blickdiagnose durchgeführten Untersuchun- gen (ACTH-Test usw.) bestätigten den Ver- dacht. Nicht aufgetreten war eine primäre Niereninsuffizienz. Der durchgeführte Tuber- kulose-Test war negativ.

Therapie

Hydrokortison 15-5-5 mg, Astonin® H 0,1 mg 1x1. Weitere neurologisch-psychiatrische so- wie pulmologische Medikation. Der Patient ist unter dieser Therapie nahezu beschwerdefrei.

Krankheitsanfälligkeit und -häufigkeit sind deutlich reduziert.

Nach langwieriger Intervention beim Arbeitge- ber und letztlich Beschäftigung im Einschicht- betrieb ist der Patient seinem Alter entspre- chend wieder belastungsadäquat einsetzbar.

Der Patient wurde aufgeklärt und erhielt einen Notfallplan zur eventuellen Anpassung der Medikation.

Uncharakteristische Beschwerden – deutliches Hautbild

Anamnese

Ein 51-jähriger Patient stellt sich im Verlauf von mehreren Jahren wiederholt wegen un- charakteristischer, körperlicher Beschwerden aus den verschiedensten Fachbereichen wie Kopfschmerz, thorakales Ziehen, Wirbelsäulen- beschwerden – LWS, usw., sowie sozialmedizi- nischen Fragestellungen und familienmedizi- nischen Problemen vor. Der Patient macht den Eindruck eines „sensiblen“, „empfindlichen“

und psychisch leicht zur Dekompensation nei- genden Patienten. Uncharakteristische Infekte erscheinen etwas verlängert. Im Rahmen eines solchen prolongierten Infektes wird der Patient einem Hals-Nasen-Ohrenspezialisten vorge- stellt. Dieser empfiehlt aufgrund einer Zyste im Nasennebenhöhlenbereich eine Operation und stationäre Aufnahme.

Die sodann durchgeführte Operation zeigt wie- der einen etwas verlängerten Heilungsverlauf, in deren Rahmen eine psychische Dekompen- sation im Sinne „unspezifischer Ängste“ und letztendlich auch „Angst zu sterben“ auftreten.

Nach erfolgter Rekonvaleszenz tritt ein Jahr später erneut eine angstgefärbte psychische Dekompensation mit Schwächegefühl und dif- fusen uncharakteristischen Symptomen auf.

Differenzialdiagnostik

Das Beschwerdebild ist bis auf obige Zysten- Operation keinem eindeutigen primären Krank- heitsbild zuzuordnen. Auf Wunsch des Patien- ten wird dieser zur weiteren Diagnostik statio- när überwiesen.

Im Aufnahmebefund zeigt sich das in den Fotos dargestellte „Hautbild“. Es handelt sich um eine deutliche dunkel- bis fast schwärzliche hyper- pigmentierte Mamillenregion beiderseitig, ein deutlich hyperpigmentiertes Genital (Penis und Skrotum) sowie ein deutlich hyperpigmentier- ter Analtrichter.

Diagnose

Aus diesem Bild und dem uncharakteristi- schen, teils verworrenen, nicht richtungs- weisenden Anamneseverlauf ergibt sich der Verdacht auf einen Morbus Addison. Die nach

Autor

Dr. Otto Joh. Beifuss, Facharzt für Allgemeinmedizin, Ärztegemeinschaft Bad Staffelstein, Unterzettlitzer Straße 31, 96231 Bad Staffelstein,

Dr. Werner John, Helmut-G.-Walther- Klinikum, Professor-Arneth-Straße 2, 96215 Lichtenfels

Deutliche Hyperpigmentierung der Mamillenregion

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