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Kriminell gut lesen Deutsch Klasse 9

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Kriminell gut lesen

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Annette Weber: Kriminell gut lesen Deutsch 7.–10. Klasse © Auer Verlag

Der Fahrscheindieb

Das Wiedersehen mit Julia war toll gewesen. Jetzt, als Christian in den Zug von Kassel nach Paderborn stieg, spürte er eine bleischwere Müdigkeit. Er setzte sich ans Fenster und kuschelte sich in seine Jacke. Es würde nicht mehr lange dauern, dann war er sicherlich eingeschlafen. Gegenüber hatte es sich ein älterer Herr gemütlich gemacht. Auch er sah ziemlich müde aus.

Als Christian erwachte, wusste er im ersten Moment nicht, wo er war. Er sah nach draußen. Ein Bahnhof flog an ihm vorbei, ohne dass der Zug hielt.

Christian betrachtete die Menschen, die sich zu ihm ins Abteil gesetzt hatten, ge- nauer: Eine junge Frau saß neben ihm. Auch ein junger Mann war dazugekommen.

Er hatte schräg gegenüber Platz genommen. Und der Mann ihm gegenüber war ebenfalls noch da. Er schlief immer noch.

„Wo sind wir?“, fragte Christian irritiert.

„Wir sind gerade an Warburg vorbeigefahren“, erklärte ihm die Frau freundlich.

„Dann bin ich ja bald da“, freute sich Christian. Er kuschelte sich erneut in sei- ne Jacke. „Wäre schön, wenn Sie mich kurz vor Paderborn wecken. Da muss ich nämlich aussteigen.“

Die anderen nickten. Und im Nu war Christian wieder eingeschlafen.

Der Nächste, der ihn weckte, war nicht einer seiner Nachbarn. Es war der Schaffner.

Ungeduldig zupfte er an seinem Arm.

„Die Fahrkarte bitte!“

Christian griff in die Tasche seiner Jacke. Sie war leer.

„Das gibt es doch nicht. Ich hab sie hier doch …“

„Ruhig, ruhig“, lächelte der Schaffner. „Suchen Sie erst mal ganz in Ruhe. Ihre Jacke hat sicherlich noch mehr Taschen.“

Die anderen zeigten nun ihre Fahrkarten.

Christian stand auf und zog seine Jacke vom Haken. Er suchte in allen Taschen. Dann durchwühlte er auch noch seine Hosentaschen und seinen Rucksack, obwohl er genau wusste, dass er die Fahrkarte in die rechte Jackentasche gesteckt hatte. Der Schweiß stand ihm mittlerweile auf der Stirn. Er musterte seine Mitreisenden mit zusammengekniffenen Augen. Ob einer von ihnen sich an seiner Jacke zu schaffen gemacht hatte? Möglich wäre es schon.

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Kriminell gut lesen

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Annette Weber: Kriminell gut lesen Deutsch 7.–10. Klasse © Auer Verlag

Der Fahrscheindieb

Silbenrätsel

Hast du den Text genau gelesen?

ja – born – christ – de – der – fahr – frau – ian – ia – jul – kar – kas – mü – ner – pa – schaff – schal – cke – sel – te – ter – tung – zei – cke

Beantworte die folgenden Fragen!

1) Wie heißt der Junge in der Geschichte?

2) Mit wem hat er sich getroffen?

3) Wo ist er eingestiegen?

4) Wo will er aussteigen?

5) Wie sieht der Mann ihm gegenüber aus?

6) Wer sitzt neben Christian?

7) Wer weckt Christian?

8) Was soll Christian vorzeigen?

9) Wo sucht Christian seinen Fahrschein?

10) Wo hat er seinen Fahrschein gekauft?

11) Was hat der junge Mann gelesen?

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Kriminell gut lesen

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Annette Weber: Kriminell gut lesen Deutsch 7.–10. Klasse © Auer Verlag

Die Firmenpleite

Oliver hatte ein mulmiges Gefühl, als er die breite Wendeltreppe zum Büro seiner Chefs hinaufstieg. Er wusste genau, was nun kommen würde. Die Kündigung.

Die Firma „Stein & Stein GmbH“ hatte mit Pauken und Trompeten Pleite gemacht.

Schlechtes Marketing und ein immer schlechterer Umsatz waren die Ursache ge- wesen, dass schließlich keine Bank mehr bereit war, diesem Unternehmen Geld zu leihen. Und dann hatten sie schließlich Insolvenz angemeldet. Hinter verborgener Hand erzählten die Kollegen aber auch, dass die Brüder Peter und Holger Stein auf ziemlich großem Fuß lebten.

Für Oliver war diese ganze Pleite eine einzige Katastrophe. Fast zwei Jahre lang hatte er verzweifelt nach einem Ausbildungsplatz gesucht, bis ihn die Firma „Stein &

Stein GmbH“ schließlich als Auszubildenden eingestellt hatte. Er war gerade erst im zweiten Ausbildungsjahr. Wenn die Firma Pleite machte, musste er sich einen neuen Ausbildungsplatz suchen. Und dann fing das Theater wieder von vorne an.

Die meisten Kollegen hatten nicht so lange wie Oliver gewartet. Als die ersten Nach- richten von der Firmenpleite ihre Runde machten, hatten sie sich schnell neue Jobs gesucht. Oliver hatte bis zuletzt auf ein Wunder gehofft. Aber nun war wohl nichts mehr zu machen. Heute Nachmittag hatte es eine Besprechung gegeben, ob „Stein

& Stein GmbH“ von der Firma Betterfeld aufgekauft werden sollte. Aber diese Ge- spräche waren im Sande verlaufen. Nun war wirklich nichts mehr zu retten.

Oliver klopfte an die große Bürotür und wartete mit pochendem Herzen.

„Herein“, hörte er eine freundliche Stimme.

Oliver trat ein.

Peter Stein saß in seinem großen schwarzen Bürosessel und sah Oliver mit diesen blassblauen Augen aufmerksam an.

„Hallo, Oliver, setz dich doch!“, sagte er, und seine Stimme klang heiser. „Du hast sicherlich gehört, dass die Gespräche mit der Firma Betterfeld nicht besonders er- folgreich waren.“

„Ja, davon habe ich gehört“, sagte Oliver und rieb seine Hände. Zu gerne hätte er sie in die Tasche gestopft, aber das gehörte sich nicht. Das jedenfalls hatte ihm seine Mutter immer wieder gesagt.

„Ja, und deshalb muss ich dich leider entlassen“, sagte Peter Stein mit einem schie- fen Lächeln. „Du warst ein guter Azubi, immer zuverlässig und sehr beliebt bei den

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Kriminell gut lesen

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Annette Weber: Kriminell gut lesen Deutsch 7.–10. Klasse © Auer Verlag

Das Verhör

Kommissar Kahlert und Kommissarin Grimme verhören Holger Stein. Holger Stein ist derjenige, der zuletzt am Tatort war. Er ist der wichtigste Zeuge.

Setzt euch in Dreiergruppen zusammen, und schreibt dieses Verhör auf. Was haben die Kommissare Holger Stein wohl gefragt?

Ermittle dann den Täter.

Verhör:

Kommissar Kahlert: „Sie sind also der Bruder des Toten?“

Holger Stein: „Ja. Das bin ich. Mein Name ist Holger Stein.“

Die Firmenpleite

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