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Kriminell gut lesen Deutsch Klasse 7

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Academic year: 2022

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nette Weber: Kriminell gut lesen Deutsch 7.–10. Klasse er Verlag 5

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Aufruhr in der Umkleidekabine

„Jan! Wir haben jetzt Sportunterricht“, rief Linus seinem Klassenkameraden zu.

Wie immer hatte sich Jan in die Lektüre eines wissenschaftlichen Buches vertieft und wieder mal Zeit und Raum vergessen.

„Sport! Oh, verdammt!“

Jan mochte Sport nicht besonders. Er war der Tüftler und Bastler in der Klasse. Vom Ballspielen verstand er nichts. Die anderen aber umso mehr.

„Komm, beeil dich. Wir spielen heute Völkerball. Mädchen gegen Jun- gen“, erinnerte ihn Linus.

Jan holte seufzend sein Sportzeug aus der Tasche und trottelte hinter den anderen her.

Die Mädchen lachten.

„Du hast wohl Angst, dass wir wieder gewinnen, was? Letztes Mal haben wir euch Jungs ja auch ganz schön fertig gemacht“, tönte Lena.

„Diesmal nicht!“, rief Philipp. „Diesmal machen wir euch platt, dass ihr nicht mehr wisst, wo oben und unten ist.“

Es wurde ein spannendes Spiel.

Jan war gleich einer der Ersten, der abgeworfen wurde, aber das störte ihn nicht. Er war den anderen Jungen sowieso keine Hilfe.

Die anderen spielten, als ginge es um ihr Leben. Linus schaffte es, zwei Mädchen gleichzeitig abzuwerfen, aber dafür traf ihn Süley mit dem Ball genau auf den Po, und das war irgendwie auch peinlich. Die Mädchen lachten ihn aus.

„Warst wohl gerade mit deinen Gedanken bei Merle aus der 7c! Oder warum schleichst du so über das Spielfeld?“, kicherte Lena.

Zur Strafe schleuderte Linus Freund Tom Lena den Ball gegen die Hand, sodass sie auch abgeworfen war.

Zuletzt waren noch Ahmet und Linus in der Jungenmannschaft und Lisa und Marie in der Mädchenmannschaft. Die Bälle flogen hin und her. Zuerst wurde Linus ge- troffen, danach Ahmet. Die Mädchen hatten gesiegt. Sie umarmten sich und feierten ihren Sieg.

„Die Jungs sind doch echt zu blöde, totale Loser!“, kicherte Lisa.

„Warte, wenn die alte Zicke in die Klasse kommt. Dann kriegt sie eins auf ihre freche Klappe!“, zischte Ahmet durch die Zähne.

In den Umkleidekabinen der Mädchen ging es heiß her. Die Mädchen lachten und klopften sich auf die Schultern. Im Raum der Jungen war es eher still. Sie zogen zähneknirschend ihre Sachen an.

Und dann plötzlich roch es in der Mädchenumkleidekabine komisch.

„Bist du das, Lisa?“, fragte Doro. „Es riecht so nach Schweißfüßen.“

„Spinnst du?“, zischte Lisa.

Aber der Gestank wurde immer schlimmer. Es war unerträglich.

VORSC

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nette Weber: Kriminell gut lesen Deutsch 7.–10. Klasse er Verlag

Koedukation im Sportunterricht

Koedukation kommt von dem englischen Wort „co-education“ und bedeutet, dass Mädchen und Jungen außerhalb der Familie gemeinsam erzogen werden.

Noch vor 50 Jahren waren die Schulen in Mädchen- und Jungenschulen getrennt, der Unter- richt fand immer nur in gleichgeschlechtlichen Gruppen statt. Erst nach und nach lösten sich in vielen Gegenden diese Schulformen auf, und man kehrte zum gemisch-

ten Unterricht mit Jungen und Mädchen zurück.

Heutzutage gibt es aber immer noch reine Mädchen- oder Jungen- schulen.

Ob es sinnvoll ist, Mädchen und Jungen gemeinsam zu unterrichten, wird heftig diskutiert. Besonders der gemeinsame Sportunterricht ist dabei ein umstrittenes Thema.

1. Welche Sportarten eignen sich deiner Meinung nach für einen gemeinsamen Unterricht?

2. Bei welchen Sportarten sollte man die Gruppe besser nach Mädchen- oder Jungen- gruppen aufteilen?

3. Wie findest du es, wenn Mädchen und Jungen gemeinsamen Sportunterricht haben?

Begründe deine Meinung!

Ich finde

weil

Aufruhr in der Umkleidekabine

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Eine Rose im Englischbuch

Es war ein Tag, an dem die Hausaufgaben kein Ende nahmen. Die Sonne schien warm durchs Fenster, und auf dem Hof versammelten sich die kleineren Kinder der Nachbarschaft zum Fußballspielen. Gegen vier wollte sich auch Annas Clique hinter dem Haus treffen. Anna seufzte. Noch schnell für den Englischtest lernen, dann hatte sie es hoffentlich geschafft.

Anna schlug ihr Englischbuch auf. Was war das? Das Englischbuch fühlte sich so merkwürdig dick an. So, als ob etwas in den Seiten liegen würde. Sie blätterte das Buch wie beim Daumenkino durch und erstarrte. Eine rote Rose lag dort. Um den Stängel der Rose war eine kleine Schleife gebunden und an der hing ein Briefchen.

Anna öffnete das Briefchen und glaubte, ihren Augen nicht zu trauen.

„Ich liebe dich!“, stand dort in sauberer Handschrift. Der Brief trug keine Unter- schrift.

Anna ließ das Englischbuch sinken und dachte nach. Wer konnte diesen Zettel wohl geschrie- ben haben?

Jenny, ihre Freundin und Banknachbarin, fiel ihr ein. Bestimmt hatte sie sich einen Scherz erlaubt.

Sofort stürzte Anna zum Telefon und rief Jenny an.

„Was soll ich gemacht haben?“, rief Jenny, als Anna ihr die Geschichte erzählte. „Nein, nein, meine Liebe, so was würde ich nie tun. Aber es muss jemand gewesen sein, der in unserer Klasse ist. Wir hatten doch Englisch in der letzten Stun- de, und derjenige wusste ja auch, was wir als Hausaufgaben aufhatten.“

„Aber wer konnte sich mein Englischbuch schnappen?“, wunderte sich Anna. „Ich hatte die Tasche doch nach dem Unterricht immer bei mir.“

„Ich bin in zehn Minuten bei dir. Und dann schaue ich mir mal die Schrift an“, sagte Jenny.

Sie war immer wahnsinnig neugierig.

Es dauerte wirklich keine zehn Minuten, dann traf Jenny bei Anna ein. Mit großem Expertenblick betrachtete sie die Rose und die Schrift.

„Also, das muss ein romantischer Typ gewesen sein“, analysierte sie.

„Oder es war ein Idiot, der sich über mich lustig machen wollte“, gab Anna zu Be- denken. „Felix zum Beispiel, der sich immer darüber lustig macht, dass ich so auf Kitsch abfahre.“

„Also, Felix war es garantiert nicht“, mutmaßte Jenny weiter. „Der hat eine Sauklaue.

Außerdem hat er keinen Füller.“

Sie lehnte sich auf dem Sofa zurück und dachte nach.

Eine Rose im Englischbuch

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nette Weber: Kriminell gut lesen Deutsch 7.–10. Klasse er Verlag

Handschriften

Was sagt die Handschrift über den Charakter eines Menschen aus?

Grafologen behaupten, durch die Handschrift eines Menschen auf ihren Charakter schließen zu können. Wenn man ihnen eine Schriftprobe zukommen lässt, können sie analysieren, wie der Mensch ist. Bei ihrer Analyse unterscheiden sie drei Zonen:

Obere Zone Mittlere Zone Untere Zone

In der Mittelzone wird das Selbstgefühl des Schreibers ausgedrückt. Schreibt jemand in der Mittelzone sehr groß, drückt das Stolz, Tatendrang, Unternehmungslust und Freiheitsdrang, aber auch Egoismus und Angeberei aus. Schreibt jemand hier klein, hat der Schreiber eher ein geringes Selbstwertgefühl.

Schreibt jemand in der oberen Zone die Schleifen des l, b, d … besonders groß, bedeutet es, dass er sich vielseitig interessiert, aber auch oberflächlich sein kann. Schreibt jemand besonders klein, ist er eher wenig an seiner Umwelt interessiert.

Werden die Buchstaben der unteren Zone, wie g, j, p oder q, besonders groß geschrieben, deutet das darauf hin, dass es sich um einen beharrlichen oder schwerfälligen Menschen han- delt. Schreibt jemand hier besonders klein, ist er eher ein zurückhaltender Mensch, der sich nicht durchsetzen kann.

Auch viele andere Schriftformen, wie schräg schreiben, weit schreiben, verbunden oder ge- trennt schreiben, haben besondere Bedeutungen.

1. Glaubst du an diese Behauptungen? Begründe deine Ansicht!

2. Schreibe einen Satz in deiner Handschrift. Wie würdest du deine Handschrift deuten?

Obere Zone Mittlere Zone Untere Zone

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Das geheimnisvolle Testament

Müde und gelangweilt zog Maren durch die Fußgängerzone. Zu gerne hätte sie sich eine neue Jeans gekauft, aber die, die echt gut aussahen, waren alle zu teuer. Miss- mutig stapfte sie am Straßencafé am Königsplatz vorbei und schaute ins Fenster.

Aber heute saß keiner ihrer Freunde hier. Schade.

Plötzlich winkte ihr ein Mann aus der hinteren Ecke des Cafés zu. Es war Onkel Peter, ihr Patenonkel. Maren mochte ihn total gerne. Sie ging ins Café und steuerte sofort auf ihn zu.

„Ah, endlich ein Lichtblick an diesem langweiligen Tag. Kann ich mich setzen? Gibst du mir eine heiße Schokolade mit Sahne aus?“

Onkel Peter grinste. „Aber klar doch. Dann brauche ich aber auch gleich deinen Rat bei meinem neuesten Fall.“

„Den kannst du haben!“, rief Maren begeistert und schob ihren Stuhl dichter an den Tisch heran. „Erzähl mal!“

Onkel Peter lächelte. Er war leidenschaftlicher Hobby-Kommissar und Mitglied im

Tatort XY-Club“. Zum „Tatort XY-Club“ gehörten ca. zehn Männer und Frauen, die sich jeden Mittwoch in der Kneipe an der Ecke treffen, von wöchentlich wechseln- den Spielleitern einen neuen Fall bekommen und diesen

innerhalb einer Woche lösen müssen. Das machte Onkel Peter unglaublich viel Spaß!

Marens Onkel winkte die Bedienung herbei und bestell- te eine heiße Schokolade für Maren und einen weiteren Milchkaffee für sich.

„Pass auf! Ich habe eine Totenanzeige aus der Zeitung: Ein Herr Hans Werner Ahlers ist gestorben. Er war seit einem Jahr Direktor der Astrid-Lindgren-Schule, der Grundschule in der Stadtheide. Vorher war er Lehrer und danach Kon- rektor an einer kleinen Grundschule im Süden der Stadt.

In der Südschule.“

„Woran ist er gestorben?“, fragte Maren.

„In einem dazu passenden Zeitungsartikel steht, dass es ein mysteriöser Badeunfall war. Er kenterte mit seinem Segelboot. Dabei war er eigentlich ein erfahrener Segler.

Außerdem gab es an dem Tag überhaupt keinen Wind.“

„Das ist wirklich merkwürdig!“, erwiderte Maren.

Sie löffelte die Sahne vom Kakao herunter und schaute ihren Onkel gedankenver- loren an.

„Gab es jemanden, der ihn nicht mochte?“, wollte sie wissen.

Der Onkel zuckte die Schultern.

„Er war wohl geschieden, hatte aber keine Kinder. Seine Frau ist wieder verheiratet

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Das geheimnisvolle Testament

Bist du ein guter Beobachter? I.

Betrachte das Bild drei Minuten lang.

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