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Zwei Textsorten miteinander vergleichen

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Academic year: 2021

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Schüler/in

Orientierungsaufgaben Deutsch | Primar, 6. Klasse | Eine dicke Freundschaft | Aufgabe 9 1 Herausgeber: Geschäftsstelle BKZ

Aufgabe 9: Zwei Textsorten miteinander vergleichen

Führe folgende Aufträge aus.

1. Lies die beiden Geschichten «Eine dicke Freundschaft» und «Der Starke von Trub».

 Beantworte folgende Fragen mit «Ja» oder «Nein», je nachdem, ob das Merkmal zur entsprechenden Geschichte passt oder nicht.

Frage Eine dicke Freundschaft Der Starke von Trub

1. Ist der Ort der Handlung bekannt? 2. Ist der Autor/Verfasser bekannt? 3. Sind Namen von Personen bekannt?

4. Geschehen übernatürliche, unheimliche Ereignisse? 5. Handeln Tiere und Dinge wie Menschen?

6. Geschah die Handlung in vergangener Zeit? 7. Weiss man, wann die Handlung sich abspielt? 8. Wird die Geschichte als wahre Begebenheit erzählt? 9. Verfügen einzelne Figuren über magische Kräfte? 10. Beginnt die Geschichte mit: «Es war einmal...»? 11. Geht die Geschichte gut aus?

12. Hat der Text Reime? 13. Hat der Text eine Pointe? 14. Hat der Text eine Anrede?

15. Endet der Text mit «Wenn sie nicht gestorben sind...»? 16. Endet der Text mit einem Gruss?

17. Hat der Text Strophen?

18. Ist die Geschichte kurz und knapp erzählt? 19. Ist die Geschichte mündlich überliefert?

2. Suche zu einzelnen Merkmalen der Geschichten passende Textstellen. Belege so mind. 2 Merkmale pro Geschichte.

 Markiere diese Textstellen und setze die Nummer des entsprechenden Merkmals dazu, dort, wo dies möglich ist.

3. Begründe bei mindestens zwei weiteren Merkmalen, zu denen du keine Textstelle gefunden hast, deine «Ja/Nein»-Antworten in eigenen Worten.

LERNZIELE:

 Zwei Textsorten miteinander vergleichen

 Wichtige Merkmale erkennen und mit Textstellen be-legen

Achte darauf:

1. Du erkennst wichtige Merkmale der beiden Texte.

2. Du markierst Textstellen in den Geschichten, die zu den Merkmalen passen (mind. zwei Merkmale pro Geschichte).

(2)

Schüler/in

Orientierungsaufgaben Deutsch | Primar, 6. Klasse | Eine dicke Freundschaft | Aufgabe 9 2 Herausgeber: Geschäftsstelle BKZ

Der Starke von Trub

Millbacher von Trub im Emmental trank etliche Jahre länger die Muttermilch als andere Menschen. Darum ge-riet er auch viel stärker als alle seine Nachbarn und galt schon in frühester Jugend als der grösste Schwinger der Gegend.

Auf der Schanze in Bern wurde er beim munteren Kräftemessen der Hirten viele Jahre hindurch zum Schwin-gerkönig gekrönt und nur einmal von einem Länder, also einem aus den alten eidgenössischen Orten am Wald-stättersee mit dem Namen Heineli Roth, besiegt. Doch man wusste, dass es dabei nicht ganz mit rechten Din-gen zugeganDin-gen - der listige Roth hatte eben dem mächtiDin-gen Berner beim Schwingergruss unauffällig zwei harte Neutaler in die Hand gedrückt...

Immer weiter reichte die Glorie des unbesiegbaren Kämpfers, der nirgends seinesgleichen fand. «Und wenn der Tüüfel chäm, so wett ich em de zeiga, was Millbacher chönnt», lästerte der Kraftmeier in seinem Übermut. Bald wurde die Lust des Mannes, die ihn immer mehr erfüllende unstillbare Gier, seine überbordende Stärke an je-dermann zu erproben, zum Schrecken des ganzen Landes. Jeden, der das Unglück hatte, ihm über den Weg zu laufen, packte er auf der Stelle und legte ihn stracks auf den Rücken.

Man sah sich bald gezwungen, einen besonderen Warner anzustellen. Ging Millbacher irgendwohin, lief ihm dieser Mann auf dem Wege voran und bat jedermann, der drohenden Begegnung auszuweichen.

Lange genug ging es auf diese Weise zu, bis eines Tages ein unansehnliches Männlein ob der ängstlichen Warnung der Vorhut nur lächelte und furchtlos weiterging, dem angriffigen Hünen entgegen. Es kam, wie man erwartet hatte - ohne viel Federlesens fasste Millbacher den andern mit Schwingergriff und warf ihn unsanft genug auf den harten Boden.

Doch mit einem Satz sprang das Männlein wieder blitzschnell auf seine Füsse, packte nun den gewaltigen Tru-ber beim Kragen und schleppte ihn gleich einem staubenden Mehlsack üTru-ber Stock, Staude und Hag, bis er zerschlagen, ja für sein weiteres Leben ein armer Krüppel war.

Nie mehr konnte er sich im Schwingen schöne Lorbeerkränze holen: Er hatte darum, wie jedermann in der Um-gegend, nicht den geringsten Zweifel, wer ihn da in der Gestalt des unscheinbaren Männleins gebodigt hatte.

Aus: Sergius Golowin: Hausbuch der Schweizer Sagen. Büchler+ Co AG, Wabern 1981, S. 62-63. © 1981 by Büchler+ Co AG.

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Schüler/in

Orientierungsaufgaben Deutsch | Primar, 6. Klasse | Eine dicke Freundschaft | Aufgabe 1 1 Herausgeber: Geschäftsstelle BKZ

Eine dicke Freundschaft

von Franz Hohler

Ein Misthaufen und ein Eichhörnchen schlossen einmal Freundschaft zusammen. Das Eichhörnchen

roch unheimlich gern am Misthaufen. Oft sass es ganze Nachmittage vor seinem Freund und

schnupperte stillvergnügt an dem dampfenden Fladen herum, und der Misthaufen war glücklich, wenn

er spürte, wie das Eichhörnchen mit dem Köpfchen über seine Ränder strich.

Sie versuchten einander auch noch mehr zuliebe zu tun. Das Eichhörnchen brachte dem Misthaufen

Nüsse mit, die er aber nur nahm, um es nicht zu beleidigen, und der Misthaufen erlaubte dem

Eich-hörnchen, einzelne Misthalme aus ihm herauszurupfen und mitzunehmen, doch das Eichhörnchen

liess sie fallen, sobald der Misthaufen es nicht mehr sah, es roch viel lieber am ganzen.

Eines Tages sagte der Misthaufen zum Eichhörnchen: «Weißt du, was schade ist? Immer kommst du

zu mir, und nie komm ich zu dir. Wo wohnst du überhaupt?»

«Drüben im Wald auf einem Baum», sagte das Eichhörnchen, «wann willst du kommen?» «Am

liebs-ten jetzt», sagte der Misthaufen. «Oh», sagte das Eichhörnchen, «jetzt geht es leider nicht, es ist

nicht aufgeräumt, aber vielleicht morgen?»

«Gut, morgen», sagte der Misthaufen und konnte die ganze Nacht nicht schlafen, so freute er sich auf

den Besuch. In der Frühe liess er sich von der Katze einen Blumenstrauss aus dem Garten der

Bau-ersfrau bringen, zöpfelte sich selbst so schön zurecht, wie er nur konnte, und wartete unruhig auf das

Eichhörnchen.

Als dieses gegen Mittag endlich kam, setzte sich der Misthaufen sogleich in Bewegung und bemühte

sich, mit dem Eichhörnchen Schritt zu halten, das seinem Freund zuliebe extra ganz langsam eine

Pfote vor die andere setzte.

Alles ging gut, nur als sie die Landstrasse überquerten, die vor dem Bauernhaus durchging, passierte

etwas Dummes. Es fand gerade ein Velorennen statt, und alle Fahrer sausten in voller

Geschwindig-keit in den Misthaufen hinein, blieben darin stecken und mussten die längste Zeit mit den Beinen

strampeln, bis sie sich wieder befreien konnten, und dann waren sie erst noch voll Mist, und ihre

Rennräder waren zusammengestaucht.

Alle schimpften, die Rennfahrer, weil sie so dreckig waren und ihre Velos nicht mehr brauchen

konn-ten, der Rennleiter, weil das ganze Rennen durcheinander war, die Polizei, weil sie die Strasse mit

dem Spritzwagen reinigen mussten, der Bauer, weil er den Misthaufen Karren für Karren wieder an

seinen Platz vor dem Haus bringen musste, die Bauersfrau, weil ihr ein paar der schönsten Blumen

fehlten – alle schimpften, dabei war alles nur aus Freundschaft geschehen. Der Misthaufen übrigens,

falls ihr das noch wissen wollt, getraute sich von da an nicht mehr, von seinem Ort wegzugehen, und

hat das Eichhörnchen nie besucht, aber Freunde blieben sie trotzdem, jetzt sogar erst recht.

Aus: Franz Hohler: Der Granitblock im Kino © 2017 Franz Hohler, Zürich 1 5 10 15 20 25 30

(4)

Auswertung

Orientierungsaufgaben Deutsch | Primar, 6. Klasse | Eine dicke Freundschaft | Aufgabe 9 1 Herausgeber: Geschäftsstelle BKZ

Name:

__________________________________

Datum:

_______________

Aufgabe 9: Auswertung

Bezug zum Lehrplan 21:

 D.6.A.2.f »2: Die Schülerinnen und Schüler können ihr Verständnis des literarischen Texts mit Textstellen be-legen.

 D.6.C.1.f »3: Die Schülerinnen und Schüler können Besonderheiten von fiktionalen und realistischen Texten erkennen in Bezug auf Inhalt (z.B. Spannung, Figuren, Handlungen, Orte), Form (z.B. Reimschema, Aufbau) und Sprache (z.B. besondere Wortwahl, Variation, Wiederholungen).

Lernziele:

 Zwei Textsorten miteinander vergleichen

 Wichtige Merkmale erkennen und mit Textstellen belegen

nicht erreicht

erreicht

übertroffen

Kriterium 1

Du erkennst wichtige Merkmale der beiden Geschichten.

Weniger als 8 Ja-Antworten richtig gesetzt.

Insgesamt 8-9 Ja-Antworten richtig gesetzt.

Mehr als 9 Ja-Antworten richtig gesetzt.

Mehr als 1 falsches Merkmal den beiden Geschichten zuge-ordnet.

Höchstens 1 falsches Merkmal den beiden Geschichten zuge-ordnet.

Kein falsches Merkmal den beiden Geschichten zugeordnet.

Zu einer oder beiden Geschich-ten weniger als 3 Merkmale erkannt.

Zu jeder Geschichte mindestens 3 Merkmale erkannt.

Zu jeder Geschichte mindestens 4 Merkmale erkannt.

Kriterium 2

Du markierst zu den Merkmalen passende Textstellen in den Geschichten (mindestens 2 Merkmale pro Ge-schichte).

In einer oder beiden Geschich-ten zu weniger als 2 Merkmalen passende Textstellen gefun-den.

In jeder Geschichte zu 2 Merk-malen passende Textstellen gefunden.

In jeder Geschichte zu mehr als 3 Merkmalen passende Textstellen gefunden.

Einzelne Textstellen passen nicht zu Merkmal.

Pro markiertes Merkmal eine Textstelle gefunden.

Zu einzelnen Merkmalen mehr als 1 Textstelle gefunden.

Mehrere unpassende oder dem falschen Merkmal zugeordnete Textstellen.

Höchstens 1 unpassende oder dem falschen Merkmal zugeord-nete Textstelle.

Keine unpassende oder dem fal-schen Merkmal zugeordnete Text-stelle.

Weitere Kriterien

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Auswertung

Orientierungsaufgaben Deutsch | Primar, 6. Klasse | Eine dicke Freundschaft | Aufgabe 9 2 Herausgeber: Geschäftsstelle BKZ

Klassenübersicht

Eine dicke Freundschaft: Aufgabe 9

Kriterium 1 Du erkennst wichtige Merk-male der beiden

Geschich-ten.

Kriterium 2 Du markierst zu den Merk-malen passende Textstellen in den Geschichten

(mindes-tens 2 Merkmale pro Ge-schichte).

Name erreicht nicht erreicht übertroffen nicht

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Lehrperson

Orientierungsaufgaben Deutsch | Primar, 6. Klasse | Eine dicke Freundschaft | Aufgabe 9 1 Herausgeber: Geschäftsstelle BKZ

Aufgabe 9: Zwei Textsorten miteinander vergleichen

Aufgabenstellung:

 Zwei Texte lesen und vergleichen

 Merkmale von Textsorten in einer Tabelle festhalten  Textstellen finden oder begründen

Lernziele:

 Zwei Textsorten miteinander vergleichen

 Wichtige Merkmale erkennen und mit Textstellen belegen Hinweise:

 Merkmale von Kurzgeschichte und Sage müssen bekannt sein.  Beide Geschichten kopieren. Aufgabe 3 ist eine sinnvolle Ergänzung. Bezug zum Lehrplan 21:

 D.6.A.2.f »2: Die Schülerinnen und Schüler können ihr Verständnis des literarischen Texts mit Textstel-len belegen.

Direktlink: http://v-ef.lehrplan.ch/101FvnJZGg43fJnSaaecrnFbbHw44Unnr

 D.6.C.1.f »3: Die Schülerinnen und Schüler können Besonderheiten von fiktionalen und realistischen Texten erkennen in Bezug auf Inhalt (z.B. Spannung, Figuren, Handlungen, Orte), Form (z.B. Reim-schema, Aufbau) und Sprache (z.B. besondere Wortwahl, Variation, Wiederholungen).

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