PROTEST
gegen
die SCÄ/e/gewickelte
1. A.-Np«traltiai
zu Nutz und Frommen
der U. St. of A.
Von
Rudolf Tambour.
New
York,1915
W Der
Ertrag dieser Flugschrift ist fürarme
deutscheund
österreichischungarische Kriegskrüppel bestimmt(Einzelpreis: 10 Cents.
— 100
Kopien:8
Dollars)Zu
beziehen durch:R. Tambour,
Bücherverlag,344
Bowery,New York
CityCopyright. 1915
(Alle Rechte vorbehalten.)
I.
Nur
keine Angst—
Amerika bleibt neutral!Denn
sogewiss, dass Gubenerseinerzeit die„Maine"zerstörten,um
hierdurch den amerikanisch- spanischen Krieg herbeizuführen, ebenso sicher ist es, dass John Bull in der Erkenntnis, dass Frankreich, Russland samt Belgien und Serbien für ihn dieKastanien doch nichtausdem
Feuerzu holen vermögen, nun noch Onkel Sarn auf den Lusitania-htim locken wollte. Ein solcher Gimpel ist aber d^r amerikanische Adler nicht.Onkel
Sam
merktgar wohl, dasseseinHarlekinsprung wäre, welcher Ehre und Leben kosten könnte; und es stünde ihm wohl auch nicht gut an, dass Klio einschriebe in ihr ewiges Buch: „Eine Dirnen-Politik der Dollar-Sterneund blutigen Streifen!"Sie ist zwar schief gewickelt, seine „Neutralität",
—
aberAmerika
bleibt neutral, obgleich England nicht vergessen will, dass die Landes- spracheinden U. St.ofA. „englisch"ist.
Denn
an seinemschnöden und zugleich selbstmörderisch blöden Raubkrieg gegen das Deutsche Reich offen teilzunehmen, wäre für die Vereinigten Staatenvon Amerika nicht nur unheilvoll, sondern auch ein Schandmal für ewige Zeiten!Und
es wäre weit besser, auch von hier ausdem
englischen Nimmersatt nun-mehr
ein gebieterisches Halt! zuzurufen.— Möge
Washington sich end- lich auf „Washington" besinnen!2.
Der abgetretene StaatssekretärderU. St. ofA. hatden von England angezettelten, seit lange geplanten, ungeheuerlichen
Raubzug
gegen das DeutscheRäch
einen„grundlosen Krieg" genannt. HerrBryan
ist doch sonst keine „Lustige Person"; oder will er, seine eigene fehlerhafteund
verfehlte Politik bemäntelnd, die geschädigten Centraimächte noch gar verspotten? Oder hat er vielleicht das Deutsche Reich
und
Oesterreich- Ungarn,dasHaupt und HerzEuropas, mit Chinaverwechselt?Oder war
ihm die englische Raub- und Mord-Zikzakpolitik in aller Welt etwa un- bekannt?Einem
solch skrupellosen Feinde des Weltfriedens durch Lieferung von Kriegsmaterial noch zu helfen, ist doch höchstverdammenswert
!
Gar nachdem John Bullmit
dem
Verbot der amerikanischen Lebensmittel- zufuhr an die Centraimächte die U. St. of A. demütigte und schädigte und so deren Neutralität selbst aufgehoben hatte.Und
HerrBryan
wieHerr Präsident Wilson faseln da noch, ihreEinstellung der Waffenliefe- rungen an die Allies wäre ein Neutralitätsbruch!
Und
sie wollen dieAbwehr
Deutschlands gegen seine Aushungerung überdies illusorisch machen, indem siezum
Schutze des gelieferten Kriegsmaterials in der Kriegszone' trotz erfolgterWarnung
amerikanische Bürger auf „zurAbwehr
armiertenbritischenHilfskreuzern" verfrachten!—
Als Spatzen- schrecker verwendetman
doch sonst nur einen ausgestopften Popanz!3.
Gelten die Centraimächte den „Freunden aller kriegführenden Nationen" so wenig? Tut das durch amerikanische
Waffen
vergossene Blut diesen „Freunden" nichtweh?
Ist nicht mitschuldigam
Morde, werdem Mörder
just hiezu das Messer reicht?— Kann
Amerika mit seiner sophistisch-faulen Ausrede den tiefsitzenden Stachel aus derWunde
des Deutschen Reiches und Oesterreich-Ungarns ziehen?—
Uebel Beleumundete werden dochalsPolizisten nichtangestellt.
Und Amerika
soll nachHerrn
BryansWunsch
eine „allstaatliche Friedens- polizei" bilden?Kann Amerika
ein Friedensvermittler sein, nachdem es den Störer des Weltfriedens in seinem greulichen Verbrechen nicht nur nicht behindert, sondern ihm hiezu sogar wesentlichen Vorschul:leistet?
Hofft es etwa auf Gegendienste des gleissnerischen John Bull?
Wird
dieser nicht eher seine auf Japan ausgestellten Wechsel einlösen?Oder
rechnetAmerika
auf die russische „Schwester-Republik" Frank reich?Auf
das chauvinistische Frankreich, welchemtrotz seiner grossen afrikanischen und asiatischen Kolonien das von LouisXIV.
geraubte deutsche Elsass-Lothringen zu seiner Seligkeit fehlt?Das
unverbesser- liche Frankreich, welchem Emile Zola in seinem Evangelium „Arbeit'' leider vergeblich gepredigt, den Kriegswahnsinn abzuschütteln und auffriedlichem
Wege
der Welt voranzuleuchten!4-
Die russischen Heiligenbilder werden
Amerika
ganz gewiss nicht vor Unheil bewahren.Und
sein Unheil kommt,wenn
es sich nicht noch rechtzeitigaufsich selbstbesinnt—
dasAmerika
„Washingtons!"—
underkennt, dass es mit
dem
„grundlosen" Krieg Englands nichts zu tun haben darf, auch auf die Gefahr hin, dass gewisse Fabrikanten und Lieferanten das Blutgeld für Pariser Bordelle nicht weiter „verdienenEin solch nichtiges Opfer zu bringen, ist ja die amerikanische Re- gierung ihrer Selbstachtung wie der
Würde
dieses grossen Staatswesens schuldfg'Und
dieausdem
Deutschen Reich wie aus Oesterreich-Ungarn stammenden Amerikaner sowie alle anderen unter den europaischen Kriegsgreueln hier Mitleidenden sind nicht nur berechtigt, sondern auch verpflichtet zu verlangen, dass Amerika die Menschen- und Tier- schlächtereiendrübennicht weiter unterhaltemit Lieferungen vonKriegs- material und Pferden!Und
erheischt diesvor allemnichtauch das Gebot der Menschlichkeit?( 5-
Im
Anschluss hieran sei noch der weit ausgeholtenRede
gedacht, dieHerr Bryanam
24. Juniim Madison Square Garden hielt,—
in derneuerlichen Anwartschaft auf den seit lange ersehnten Prasidentensitz.
Nach
seinem gut gewähltenAbgang
hat der Akteur wieder mal kräftig—
insWasser
gebissen. „Holler!" sagt der Wiener zu einer solchen Sein „Friedensabkommen" mit England, Frankreich und Russlandwar
soviel"wert wie SirW
aechters „Europäische Friedens-Liga".Was
sindEnglandderleiFriedensverträge?
— Hat
derWolkenkuckucksheimer denn nie etwas gehört von der schon längst geplanten „Zerstückelung Oesterreichs nach erfolgter Aufteilung der Türkei?"Und
nach seiner lächerlichen ideal-politischen Zukunftsmusik hätten die Bismarckischen Realpolitiker tanzen sollen?Wenn
Herr Bryan alsanglikanischer Staatssekretär der U. St.of A.auf Deutschlands Fall nichtgehofft und den englischen Raubkrieg wirk- lichhätte verhindern wollen, sowäre ihm dies sehrleicht gewesen durch eine rechtzeitige
Androhung
des Verbotes jeglicher Ausfuhr von den U. St. of A.—
Andernfalls hätte er schon damals „achtungsvoll"demissionieren müssen, dieser verspätete „Friedensapostel" mit der verfrühten Phantasie.
Er
mag
sich beruhigen!Das
theoretische Zünglein an der Dollars-Wage
wird sich nicht einem Kriege zuneigen, beidem
nichts zu ge- winnen wäre;—
dasElendin den U. St. ofA. ist ohneihn und ohenhin schon grossgenug.Herr
Wilson macht in „Menschlichkeit",Wie
einstderZar
in „Frieden";
Die wörtliche Verschiedenheit Ist nicht im Sinn verschieden.
Gelehrter ist der Präsident
Und
auch „zu stolzzum Kämpfen"
;Er
wirdam Ende
justament Seineignes Feuer dämpfen.Denn
Deutschland ist nicht MexicaUnd
nicht so leichtzu haben;
Dann
wär' noch derMikado
da,Auch
einervon den Raben.Das
Opfer aber liegt noch nichtUnd
wird wohlniemals fallen;
Der Michel
mag dem
BritenwichtAbhauen
alle Krallen.2.
Herr
Wilson spricht von „Menschlichkeit'„Er fühlt ein menschlich Rühren"
Und
lässt den Allies zur ZeitNoch
Munition zuführen.Wie
rührendwar
doch sein Gebot,Zu
beten für den Frieden!
Er
hätt' auch gerne Fleisch und BrotDem
Deutschen Reich beschieden.Doch Waffen
und Munition, Die Deutschen hinzuschlachten:Der blutgetränkte Judaslohn Ist auch nicht zu verachten.
Der
Deutschen Hungersnot, ach ja,Herr Wilson fühlt ja menschlich;
Doch
meint er: „First America!"Und
faselt was von „menschlich".3-
Neutral?
O
Qual!— Was
heisst „neutralWer
Geld gibt^ hat mich; ganz egal,Von wem,
für was der Dollar kommt,—
Wenn
er nurmeinem
Bauche frommt.4-
Was
Ehre, Recht und Gewissen, haha!Die abgeschmackten Kindergeschichtent
Von
Allen frisstAmerika*)
Und
lässt die Weltgeschichte richten.Von
keinemMund,
zu keiner ZeitWard
je so sehr wie jetzt entweiht Das hehre Wortbild „Menschlichkeit",Herr Wilson schuf da den Rekord;
Er predigt wie ein Britenlord
Vom
Frauen- undvom
Kindermord,O
hätt'er Willenund Verstand!
Es lag und Hegt in seiner
Hand Zu hemmen
diesen Weltenbrand,Herr Bryan ist ein gar schlauer Gauch,
Er
redetden DeutscheneinLochinden Bauch: Die Deutschenhier inAmerika,Sie sollen die Mutter Germania Bewegen, sichin Geduldzu fassen
Und
ohneAbwehr
sich umbringen lassen.Erst Messt Ihr erstehen den grossen
Brand Und
nunverliert Ihr darob den Verstand.O
treibtnichtmit Entsetzen Spott!
Der Dollarist nicht Euer Gott,
—
Diesmüsst Ihr doch endlich begreifen
Im
Lande der „Sterneund
Streifen!"5
6.
7-
*) Aufenglisch: „First America!"
Spr Okitaa
üirs
B putschen SCrouprmscn.
« Wir
stehenam
Posten,Im Arm
das Gewehr;Im
Westen, im Osten Viel Feinde—
viel Ehr'.— im Echo
:Und mag
es auch kosten Viel Schweiss und viel Blut, IhrLieben,nurMut!
Wir
stellenam
Posten,In Lüften,
am
Meer,Im
Felde zumalWir
treffen die Wahl,Im Arm
das Gewehr.Das
Schwert soll nicht rosten In unserer Hand,—
Die stählerne
Wand Im
Westen und Osten.Die schimmernde
Wehr, Den
Freundenzum
Schutz,Den
Feindenzum
Trutz!
Viel Feinde
—
vielEhr'.1
Sanktionierte Hilfsaktion
inden
Ü*ri»mi0ti?n
Staaten
110«Amerika
fürarme
Etngelettet unit unter ÜCnntrnlle von
Schriftsteller Rudolf
Tambour
inNew York
CityMit der im März 1. J. hier erschienenen Kampfschrift „Deutsche Kriegslieder ausdemJahredes Heils1914,mit Erläuterungeningründ- licher Prosa", von Rudolf Tambour, wurde das oben näherbezeichnete Hilfswerk geschaffen,
um
dessenFörderung durch SpendenoderAnkauf von Kopien dieses elegant ausgestatteten Buches(@
25 Cts.) gebeten wird.DiesesBuch hat allseitigguten xlnklang gefunden; esist geeignet, aufdieU. S. A.-Neutralität günstig einzuwirken und die deutschfeind- lichenLästermäuler verstummen zu machen.
Das Verzeichnis über die beidem unterfertigten Bücherverlagein- langenden Spenden wirdveröffentlichtwerden.
Bücherverlag :
(Tambour,
344Souirry,BteiulorkCttjj