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Was bringen glutenfreie und FODMAP-arme Diät?

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STUDIE REFERIERT

ARS MEDICI 22 | 2018

921

Etwa 60 Prozent der Reizdarmpatien- ten berichten, dass ihre Symptome durch bestimmte Nahrungsmittelin- haltsstoffe getriggert werden. Dazu ge- hören auch Gluten und FODMAP. In einem systematischen Review und einer Metaanalyse von neun randomi- sierten, kontrollierten Studien unter- suchten Joanna Dionne von der McMaster University in Hamilton (Ka- nada) und ihr Team, ob die Reizdarm- symptomatik mit einer glutenfreien oder einer FODMAP-armen Diät ver- bessert werden kann.

Glutenfreie Diät

In zwei Studien wurde bei insgesamt 111 Reizdarmpatienten die Wirksam- keit einer Gluteneliminationsdiät un- tersucht. In beide Studien wurden nur Personen eingeschlossen, die bereits auf eine glutenfreie Diät angesprochen hatten. Die Teilnehmer litten an einer Glutensensitivität, jedoch nicht an Zöliakie. Nach der Randomisierung er- nährte sich eine Gruppe weiterhin glu- tenfrei, während die Vergleichsgruppe eine mit Gluten versetzte Diät erhielt.

Die glutenfreie Diät war im Vergleich

zur Kontrolldiät mit weniger Sympto- men verbunden, der Unterschied war jedoch nicht statistisch relevant.

FODMAP-arme Diät

In sieben weiteren Studien verglichen Wissenschaftler bei 397 Patienten eine FODMAP-arme Diät mit verschiede- nen Kontrollinterventionen (alterna- tive Diät; FODMAP-reiche Diät; nor- male Ernährung; zuerst FODMAP-Ex- klusion, dann FODMAP vs. Plazebo).

In den Gruppen, die eine FODMAP- arme Diät erhielten, traten weniger Be- schwerden auf als unter den Kontroll- interventionen. Allerdings wurde die Evidenzqualität der ausgewerteten Stu- dien entsprechend den GRADE-Krite- rien als «sehr gering» eingestuft.

Diskussion

Nach Ansicht der Autoren reicht die Evidenz aus der vorgestellten Metaana- lyse nicht aus, um Reizdarmpatienten zur Verbesserung ihrer Symptomatik eine glutenfreie Diät empfehlen zu können.

Die Einstufung der Studienqualität zur FODMAP-armen Diät als «sehr ge- ring» begründen die Autoren mit der

Heterogenität der Kontrolldiäten und der relativ geringen Anzahl von insge- samt 189 Patienten, die eine Linderung ihrer Reizdarmbeschwerden verspür- ten. Entsprechend den GRADE-Krite- rien wären 300 symptomatische Ver- besserungen für ein statistisch robustes Ergebnis erforderlich gewesen.

Im klinischen Alltag könnte eine FOD- MAP-Exklusion über 2 bis 6 Wochen jedoch als diagnostischer Test bezüg- lich der Sensitivität von Patienten ge- genüber diesen Nahrungsmittelinhalts- stoffen dienen. Kommt es in diesem Zeitraum zu keiner Verbesserung, sollte die Diät beendet werden. Spricht der Patient darauf an, raten die Auto- ren zu einer schrittweisen Wiederein- führung der FODMAP, sodass die Aus- löser eindeutig identifiziert werden können. PS s Quelle: Dionne J et al.: A systematic review and meta-analysis evaluating the efficacy of a glu- ten-free diet and a low FODMAPs diet in treating symptoms of irritable bowel syndrome. Am J Gastroenterol 2018; 113(9): 1290–1300.

Interessenlage: Die Autoren der referierten Originalstudie erklären, dass keine Interessen- konflikte vorliegen.

Reizdarmsymptome

Was bringen glutenfreie und FODMAP-arme Diät?

Bis anhin reicht die Evidenz nicht aus, um eine glutenfreie Diät zur Linderung von Reizdarmsymptomen empfehlen zu können. Eine Ernährung mit einem geringen Anteil an fermentierbaren Oligosacchariden, Disacchariden, Monosacchariden und Polyolen (FODMAP) erwies sich in Studien sehr geringer Qualität als wirksam. Zu diesen Ergebnissen gelangten kanadische Wissenschaftler in einem systematischen Review mit Metaanalyse.

American Journal of Gastroenterology

Neu können Eltern, Betreuungspersonen und weitere Interessierte auf dieser Website Ernährungstipps für Säuglinge und Kleinkinder online abrufen. Die Website des Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) ergänzt die Broschüre und den kurz gefassten Flyer «Ernährung von Säuglingen und Kleinkindern».

Während die Broschüre zurzeit nur auf Deutsch verfügbar ist, gibt es den Flyer in neun Sprachen: Alba- nisch, Arabisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch, Portugiesisch, Tigrinisch und Türkisch.

Zudem hat das BLV in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung und der Schweizerischen Gesellschaft für Pädiatrie die Grafik «Einführung der Lebensmittel beim Säugling» gra- fisch und inhaltlich überarbeitet und als Download auf www.kinderandentisch.ch bereitgestellt; diese Grafik ist in den genannten neun Sprachen verfügbar sowie in Serbokroatisch, Spanisch und Tamil.

Download und Bestellung von Broschüre und Flyern unter: www.rosenfluh.ch/qr/kinder-an-den-tisch Der abgebildete QR-Code führt Sie direkt auf die Seite.

www.kinderandentisch.ch

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