570
Berichtigung.
Von A. Fischer.
In der von mir bearbeiteten 2. Auflage von Brünnow's Ara¬
bischer Prosa - Chrestomathie , deren 1. Teil, die Texte, der Ver¬
lag vor einiger Zeit hat erscheinen lassen, steht S. Cv, 15:
i'.mA)iii jmSs üju» JLt j^.jLs. Ich habe die Stelle so aus der
6 1. Aufl. (S. 125, 12) übernommen, sehe aber bei der Anfertigung
- - j _ i .,
des Glossars, daß für y^Ji vielmehr y^Ji zu lesen ist (.halte dir
also Sklavinnen als Kebsen!*). Vgl. zu {^y^ »zu seiner Kebse
(üyw) machen*, .sich als Kebse halten* o. ä. (c. a. oder mulieris
konstruiert) abgesehen von den Lexx. Gloss, fab. s. ^y«, Nawawi,
10 Tahdib Aor, 7 v. u., Baid. ed. Pleischer I, Iis, 1. 5 (zu Sure 4, 3), Lisän VI, CC, 16. 23. tT, 2, äAinI, sUmdat al-qäri, ed. Konst. 1308 f.,
IX, ni, 12, Qastalläni, IrSäd, ed. Bulaq 1305, VIII, lo, 23, Sib.
II, ffv, 18, Mufassal Wf, 18 und dazu IJaSiS, Kämil fol, 13 u. a.
^yu^ in dieser Anwendung dürfte häufiger sein als das parallele
i6^^j*ö (das ich direkt aus der Literatur nur mit IHi^äm, Sira o, 7
= Jäqüt I, t"o1, 7 und Ibn 3Abd al-Hakam ed. Karle r, 9—12 belegen kann); bezeichnend ist in dieser Hinsicht Ibn al-Atir, Nihäia II, (ov,
unt (= Lisän VI, ff, 2). Zu y^JL^S in derselben Bedeutung vgl.
Ibn al-Atir a. a. 0. und damach Lisän a. a. 0. etc.
571
Anzeigen.
Vitae sanctorum indigenarum. Edidit [et} Interpretatus est
Kar. Conti Bossini. {Corpus scriptorum christiano¬
rum orientalium. — Scriptores aethiopici. Series altera.
— Tomus XXIV.) Parisiis: C. Poussielgue, Lipsiae: 0.
Harrassowitz. MDCCCCX. 135 S. u. 120 Seiten. 5
In den vorliegenden beiden Heften gibt Conti Rossini Text
und Übersetzung der Leben zweier ätbiopiscben Möncbe, des heil.
Abakerazun und des heil. Takla Hawäryät, die beide dem 15. Jahr¬
hundert angehören. Das Leben der äthiopischen Mönche ist im
ganzen zwar eintönig , immer nach denselben Mustern gearbeitet, lo
gewinnt aber doch einiges Interesse durch gelegentliche Berührungen
mit der politischen Geschichte des Landes und mit dem, was sonst
von geistiger und geistlicher Bewegung in Abessinien bekannt ist.
Und wer mit dem Wesen, der Geschichte des Mönchtums im all¬
gemeinen näher bekannt ist , wird vielleicht auch verstehen , aus 16
diesen monotonen Schilderungen, nnter Hinzuziehung sonstiger Nach¬
richten, ein lebendigeres, geschichtlich treues Bild von der Organi¬
sation , der Geschichte , dem Treiben der. abessinischen Mönche zu
entwerfen. Es wird vielleicht möglich sein, einzelne oft wieder¬
kehrende Züge in diesen Schilderungen als geschichtlich richtig zu «o
erweisen, wenn auch nicht immer gerade für den betreffenden Einzel¬
fall (ich denke hierbei namentliqh an die S. 72, 14 ff. erzählte Ge¬
schichte, daß die Mönche ein Mädchen bei sich'hatten, vgl. WZKM.,
Bd. 20, S.221). Bei manchen dieser Züge liegt der historische
Hintergrund, wenn ein solcher überhaupt vorhanden , aber wohl so «s
weit zurück, daß sie als wertlose Schablonen aus der Darstellung
ausscheiden müßten. Manches technische Wort des äthiopischen
Mönchslebens, das sich dem Nichtkundigen jetzt als leere Vokabel
darbietet, dürfte mit Inhalt gefüllt werden können. Namentlich die
Kenntnis des ägyptischen Mönchtums und der betreffenden koptischen so
Literatur wird dabei von Nutzen sein.
Das Leben des Abakerazun habe ich vollständig durchgelesen,
das Leben des andern Mönches nur' zum Teil. Jeder äthiopische
Text, der uns neu zugänglich gemacht wird, liefert mehr oder
weniger Stoff für einen Ergänzungsband zu Dillmann's Lexikon, zu »5
dem es bald Zeit sein dürfte. So auch unsere beiden Texte, ob-
Zaitiohrlfl der D. M. O. Bd. LXV. 37