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wärmsten Dank schulde, gab mir die Möglichkeit, während der Monate März und April 1910 in der algerischen Sahara bei Biskra botanische Studien zu treiben

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Arabische Pflanzennamen

aus der Umgegend von Biskra (Algerien).

Von H. Fittint; und £. littmann.

(Nebst Beiträgen von G. Jacob.)

Ein Keisestipendium , für dessen Verleihung ich der Wissen¬

schaftlichen Gesellschaft in Straßburg i/E. wärmsten Dank schulde,

gab mir die Möglichkeit, während der Monate März und April 1910

in der algerischen Sahara bei Biskra botanische Studien zu treiben.

8 Der Zufall fügte es für meine Arbeiten sehr günstig, daß ich mir

zu meinen Exkursionen die Begleitung eines französisch sprechenden Arabers, Sllmän bell-'Arbl, sichern konnte, der als früherer Nomade

aus dem Stamme der bei Biskra lebenden Schräga gebürtig

und oft schon in Diensten bei Naturforschern über eine sehr ge-

10 naue Kenntnis von Naturobjekten, ihren Fundorten und arabischen

Namen verfugte. So fand ich auch eine willkommene Gelegenheit,

einer Anregung des Herrn Prof. Littmann folgend,' nebenher die

arabischen Namen bei Biskra vorkommender Pflanzen zu sammeln.

Herr Prof. Littmann hatte mich nämlich darauf aufmerksam gemacht,

18 daß für- manche Pflanzen die arabischen Namen noch unbekannt und

für viele bekannte arabische Pflanzennamen die Bedeutungen noch

recht unklar seien.

Meine auf die Ausfüllung dieser Lücken gerichtete Arbeit war

freilich mit mancherlei "Schwierigkeiten verbunden. Denn arabisch

20 lesen und schreiben konnte mein Ai-aber ebensowenig wie ich, wie

ich überhaupt selbst der Elemente der arabischen Sprache nicht

mächtig bin. So blieb nichts anderes übrig, als nach Bestimmimg

der einzelnen Arten die arabischen Namen, die mir mein Begleiter

nannte, nach dem Klange zunächst einmal in lateinischer Schrift

28 neben dem lateinischen Namen zu notieren und sie später durch

einen der arabischen Schrift kundigen Araber , namens Mohammed

ben Sa'ld, dem auch die arabischen Pflanzennamen nicht unbekannt

waren, nach dem Diktate niederschreiben zu lassen.

Um dieses Material für die Philologie und für die angewandte

so Botanik möglichst nutzbar zu machen , schien es mir vor allem

wichtig, außer den arabischen Namen auch festzustellen, welche

(2)

Fitting und Littmann, Arabische Pflanzennamen. 337

Eigenschaften besonderer Art, namentlich welche Heilwirkungen die

Araber jener Gegenden den verschiedenen Gewächsen zuschreiben

und welchen Gebrauch sie demzufolge von ihnen machen.

Im Hinblick auf die Charaktereigenschaften der Dragomane ist die

Frage berechtigt, ob die Angaben meines Cicerone Vertrauen ver- 5

dienen. Ich glaube , alles spricht dafür. Zunächst zeigte mein

Araber das größte Interesse für meine Arbeit und brachte ihrem

Zwecke Verständnis entgegen. Ferner gebärdete er sich nicht all¬

wissend, versicherte vielmehr bei verschiedenen Pflanzen, so z. B. bei

dem auch in Deutschland häufigen Ackerunkraut Anagallis coerulea, 10

dafür gebe es keine arabischen Namen. Ich bedauere es nach¬

träglich sehr, nicht auch diese Pfianzen sämtlich verzeichnet zu

haben. Weiter habe ich mich immer wieder davon überzeugt, daß

Sllmän seine Aussagen nicht änderte: er nannte immer wieder die

gleichen Namen für die Pflanzen, die ich ihm zeigte, und brachte is

stets die richtigen Arten, wenn ich ihm Namen angab. Auch habe

ich festgestellt, daß den Nomaden, die ich gelegentlich auf meinen

Exkursionen traf, dieselben Namen für die Pflanzen geläufig waren,

soferp sie überhaupt Pfianzen dem Namen nach kannten.

Ich möchte nicht verfehlen, darauf hinzuweisen, daß in dem 20

großen Werke Foureau, F., Documents scientifiques de la mission

saharienne , tome I, Paris 1905, S. 392 ff. für viele gesammelten

Pflanzen die arabischen Namen in Transkription verzeichnet sind,

femer die Namen in der Tuareg-, Hausa- und Bornusprache.

Pi tting.

Die von Herrn Prof. Pitting aufgezeichneten arabischen Pflanzen- 25

namen habe ich zunächst nach dem arabischen Alphabet geordnet.

Dabei mußte natürlich der Artikel J| {al-, el-, 1-) , der von dem

arabischen Schreiber in manchen Fällen gesetzt war, wegfallen. Nach

dem arabisch geschriebenen Namen habe ich jedesmal zuerst die

Transkription Fitting's wiedergegeben ; dazu habe ich in den meisten so

Fällen eine „verbesserte' Transkription in Klammern hinzugefügt.

Die letztere bezweckt nur eine etwas genauere und konsequentere

Wiedergabe der arabischen Konsonanten; sie stellt gewissermaßen

ein Kompromiß dar zwischen dem arabischen Schriftbilde und den

von Herrn Fitting gehörten Formen. Daß sich die arabisch ge- 35

schriebenen Namen und die an Ort und Stelle gemachten Trans¬

skriptionen auf das wünschenswerteste ergänzen, brauche ich kaum

hervorzuheben. Im einzelnen bemerke ich folgendes.

Die Transkriptionen Fitting's sind überall genau wiedergegeben ;

nur in wenigen Fällen habe ich seine großen Anfangsbuchstaben in 40

kleine verändert. Wo er den Artikel gibt, habe ich diesen stehen

lassen.

In den von mir hinzugefügten Transkriptionen habe ich zu¬

nächst, wie in den arabisch geschriebenen Wörtern, den Artikel

Zeitschrift der D. M. G. Bd. LXV. 22

2 7 *

(3)

'338 Fitting vmd Littmann, Arabische Pflanzennamen.

fortgelassen. Sodann habe ich für je einen arabischen Konsonanten auch je ein bestimmtes Transkriptionszeichen gewählt, so z. B. stets

k für uS^, g für ^jj. Für Nichtarabisten sei bemerkt, daß s immer

stimmlos, z immer stimmhaft ist; daß p dem stimmlosen englischen

s th, d dem stimAhaften englischen th entspricht. Eine emphatische

Aussprache des letzteren stellt d dar. Ebenso sind, wie bekannt,

§ und / „emphatische" Laute. Mit h wird der deutsche acA-Laut

bezeichnet, mit h ein tief aus der Kehlö hervorgestoßenes, rauhes

h, mit ' der dem h entsprechende stimmhafte Laut, ein knarrender

10 Stimmritzenlaut. Akzente habe ich nicht hinzugefügt; im all-

. gemeinen gelten die von Herm Fitting bezeichneten Tonstellen. Im

Vokalismus, der natürlich der im algerischen Dialekte gebräuchliche ist, habe ich mich möglichst an die Transkriptionen Fitting's gehalten.

In den arabisch geschriebenen Namen habe ich gelegentlich

15 verbessern müssen ; wo ich einen Bnchstaben ergänzt habe , ist er

in [ ] eingeschlossen. Statt j habe ich in zwei Fällen jj! eingesetzt.

Maghrebinisches vj? habe ich hier durch v_3, (_j durch ^ wieder¬

gegeben.

Sonst habe ich nur hier und da einige Bemerkungen zur

20 Etymologie der Namen gemacht.

Wegen Zeitmangels war es mir durchaus nnmöglich, den Dingen

weiter in der arabischen Literatur und in andern Pflanzenverzeich¬

nissen nachzugehen. U. a. wäre hier das „Buch der Pflanzen und

Bäume" von al-Asma'i (herausgegeben von Haflfner nnd Cheikho,

25 Beyrouth 1908) zu vergleichen gewesen. Aber ich hoffe, daß dieser

Beitrag zur arabischen Pflanzenkunde, so wie er ist, einige Lücken

ausfüllen wird, zumal der Stoff von einem Fachmanne an Ort und

Stelle gesammelt ist. — Eine Auzahl von Zusätzen, die mein Lehrer

uud Freund Gr. Jacob freundlichst hinzugefügt hat, sind als solche

30 gekennzeichnet. — Dem Herausgeber , H. Stumme , bin ich .für

mehrere Ratschläge inbetreff der Transkription der algerischen Foripen

sehr dankbar. x j + + _Liittmann. „ „ „

Da mich das Material interessierte , habe ich es nach dieser

35 und jener Richtung nachgeprüft und dem Wnnsche der Heraus¬

geber entsprechend einige Verweise angemerkt, von denen ich glaube, daß sie demjenigen, der mit seinen Studien Anschauungen verbindet, von Interesse sein könnten. Vollständigkeit in den Literaturangabeu war schon deshalb-ausgeschlossen, weil mir die einschlägige Literatur

40 nur zum Teil zugänglich war; so ist beispielsweise das von Nagel¬

berg 1909 herausgegebene Kitäb a^-äagar in der Erlanger Univer¬

sitäts-Bibliothek noch nicht vorhanden. q Jacob

jj! bosohoga {bü-äögd). Fagonia sinaica Boiss. und wohl

auch andere Arten. (Zygophyllaceae.) — Da diese Pflanze domig

2 7 *

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Fitting und Littmann, Arabische Pflanzennamen,

ist, wäre es möglich, daß hier eine Verwechslung mit ^1.

(bü-Söka) .Vater des Dernes' vorliegt.

jj( boglem (bü-gläm). Spergularia marina Willk. (Alsinaceae.)

jL*jy5 jj! boogrtva (bü-graba). Zygophyllum comutum Coss.

(Zygophyllaceae). Kleine strauchige Wüstenpflanze, bei Biskra sehr 5

häufig. Fleischige, sehr salzhaltige Blätter. — Der arabische Name

bedeutet „Vater des kleinen Schlauches'. Die "Pflanze hat tonnen-

fbrmige Blätter und wird danach benannt sein.

i^jxyj jj! boograün (bü-ger'aun). Papaver, die meisten Arten.

(Papaveraceae). — [Sonst findet sich für Mohn meist die Bezeichnung lo

abu 'n-naum »Vater des Schlafes'. Jacob.]

xLwi jjt bümaella (bü-msSlla). Erodium (Geraniaceae) , sehr

viele Arten. — [„Vater der Packnadel', offenbar wegen deV Fracht¬

bildung. Jacob.]

vjs!}^ Vbdrouäg (barwäg). Asphodelus pendulinus Coss. (Lilia- 15

ceae). — [al-Asma'i hat üs^^aJ! al-barwäq und bemerkt dazu (S. lv)

JäJLs »und das ist der wilde Pfeffer'. Vgl. Redhouse, A

Turkish and English Lexieon : bervaq a speeies of diminutive plant

that Springs up in Arabia as soon as clouds appear and before any

rain falls ; it is the proverbial symbol of thankfulness. Jacob.] m

|.i.>LÜ- Ä-ijjJ besüld chäddem (bezzült el-hädem). Astragalus, viele

Arten (Papilionaceae). — Der arabische Name bedeutet „Zitze der

Negerin'. Die herabhängenden Früchte dieser Pflanzen haben näm¬

lich Zitzenform.

^..vv,-; l'beasbess (besbäs). Deverra scoparia Coss. et DR. 25

(Umbelliferae). — [(j«Lo*o besbäs Fenchel, s. Asma'i S. II, vgl. Ibn

al-Faqih S. 10 Z. 14. Jacob.]

äJuuöj elb'(e)saila (bsaila). Dipcadi serotinum Medick. (Liliaceae).

J3LJ! l'beggel (bägel). Anabasis articulata Moq. (Chenopodia-

ceae). Sehr häufiger Wüstenstrauch, dessen Zweige von Weidetieren so

offenbar sehr gern gefressen werden.

^3yL Vbehloül (behlül?). Linumarten, mit kleinen gelben Blüten

(L. gallicum L., strictum L.). Linaceae.

j^j^]^{ tel elbirri (täi el-birri). Forskohlea tenacissima L.

(ürticaceae). Pflanze mit glasartig spröden Blättem und Blattstielen, ss

jjlwV doesselräh (teselga). Globularia Alypum L. (Globularia- ceae). Der Tee aus den bittern Blättern ist eine Medizin gegen Kolik.

22'

(5)

340 Fitting und Littmann, Arabische Pflanzennajnen.

»jiAAiii! ioiö dached thwä, (tesst ed-dab'a). Bovista (Pilz),

heißt in zahlreichen algerischen Dialekten der gerauschlose, strepitus ventris (s. z. B. Beaussier's Dictionnaire); also bedeutet

teSSt ed-dab'a: „Pist der Hyäne". Im Übrigen ist j-mäÜ

5 (fäawät ed-dab' .Hyänenfist" nach den Lexicis Name einer Trüffelart;

und Bovist im Deutschen ist .Bubenfist" (nach anderen .Pfauenfist").

\_i\Jü tiftf {trß.f). Sonchus arvensis L. (Compositae). Die

Araber essen die rohen Blätter.

^jL«*JLj tlipaen (tUbaan). Viele Cruciferen mit weißen, gelben 10 oder violetten Blüten.

yKtj t'mtr. Erodium pachyrhizum Coss. (Geraniaceae). Die

Araber essen die rohen aus dem Boden ausgegrabenen HnoUen dieser

Pflanze, die übrigens bei Biskra nicht wächst. — [Ob ^Uj? J.]

achdda (za'da). Salvia verbenaca L. (Labiatae). —

15 [Vgl. Asma'i S. fl. Ascherson & Schweinfurth, Illustration de la

flore d'Egypte geben für dja'adeh an : Teucriuqi leucocladum Boiss.,

T. pilosum Ascherson et Schweinfurth. Guigues, Le livre de l'art

du traitement de Najmad-dyn Mahmoud (Beyrouth 1903) S. 7*:

Teucrium polium. J.]

so jdda iza'da). NoUetia chrysocomoides Cass. (Compositae).

jiffna {zifna). Parsetia Aegyptiaca Turra (Cruciferae).

jill {zill). Salsola tetragona Del. und wohl noch andere

Arten (Chenopodiaceae). Sehr gemeine Wüstensträucher mit fleischigen, salzreichen Blättern. — [Ascherson & Schweinfurth haben djell und

25 djill für Salsola vermiculata L. und Salsola tetranda Porsk. J.]

^tfss» Theach {heiz) = Schriftsprache J.iiis». Citrullus Colo-

(tl

cynthis Schrad. (Cucurbitaceae). Der Fruchtextrakt der Koloquinte,

einer sehr auffälligen und häufigen Wüstenpfianze , wird von den

.Arabern als Heilmittel gegen Bheumatismus verwendet.

so BjL»- hurra {harra, aus härra verkürzt), d. i. die scharfe. Adonis

microcarpa D.C. (Ranunculaceae).

häracha {haria). Statice Thouini Viv. (Plumbaginaceae).

härmel (harmäl). Peganum Harmala L. (Zygophyllaceae).

Bei Biskra sehr charakteristische Wüstenpflanze. Der Brei der

86 Blätter wird bei Augenkrankheiten auf die Augen gelegt. Man

schreibt ihm Heilwirkungen zu. [Sontheimer's Ibn al-Baitär I, S. 297

nach Dioscorides von den Samen: .Wenn sie mit Honig, Wein,

Hühnergalle, Safran und Fenchelsaft zusammengerieben werden, so

sind sie bei schwachem Gesicht von Nutzen. J.]

(6)

Fitting und Littmann, Arabische Fftanzennamm. 341

sSJm»- Vhäakä (fiaska). Trigonella- und Medicagoarten mit

kleinen, gelben Blüten (Papilionaceae). Die meisten dieser Medicago¬

arten haben sehr stachelige Früchte.

iSuit»- hdska (haaka). Koelpinia linearis Pallas (Compositae).

Kleiner Korbblütler mit Rosette linealischer, pfriemlicher Blätter, 5

gelben Blüten. Die Früchte sind sehr seltsam gestaltet: linealisch,

gekrümmt zusammenneigend nnd mit stacheligen Fortsätzen bedeckt.

x3ws» häakä (haska). Torüisarten mit stacheligen Früchten

(Umbelliferae) und weißen Blüten. Die verschiedenen haska ge¬

nannten Pflanzen haben ihren Namen wohl von hasak{a) „Stachel, 10

Dom". — [Vgl. Qazwini, 'Agäib al-maljlüqät S. 424 Z. 6 v. u. J.]

xj!jJ! vw».<JLs- heleb dkbba {hlib ed-däiba). Euphorbia, sehr viele Ai'ten (Buphorbiaceae). Pflanzen mit Milchsaft.

jotJJt \_\Aib> hleb-debba {hlib ed-däbba). Periploca laevigata Alt. (Asclepiadaceae). Der Name dieser beiden Pflanzen „Eselsmilch" 15 ist von ihrem Milchsaft hergenommen.

ijjj \y,]j*»- hdmred räss (hamret räs). Limoniastrum Feei

de Gir. (Plumbaginaceae). Ein sehr auffallender kleiner Wüstenstrauch.

Die piätter sind von einer dicken weißen Kajkkruste überzogen, die

sie ausscheiden. Der Name bedeutet „Rotkopf" und ist von den 20

leuchtend roten, nelkenartigen Blüten dieser Pflanze hergenommen.

^J^.^.Jf^s>■ hemimesch {hememiS). Echium humile Desf. (Bora-

ginaceae). Der Wurzelextrakt wird von Frauen zum Rotschminken

der Backen und Lippen verwendet.

iuaA*5»- hommelda (hommaida). Kumex vesicarius L. (Poly- 25

gonaceae). — [Vgl. Löw, Aramäische Pflanzennamen S. 170. J.]

jj;AS> chubis (hubbiz). Malva parviflora L. und andere ähn¬

liche Arten (Malvaceae). Der Blättertee wird bei Kolik schwangeren

Frauen eingegeben. — [Vgl. Löw, Aram. Pflanzennämen S. 360;

auch Nachtigal, Sahara I, S. 128 und Ascherson & Schweinfurth so

S. 51 geben Malva parviflora L. an. J.]

v_;^y> chröb (hröb?). A caciaarten mit langen Früchten (Legu-

minoSäe). [harrüb uni hamüb sonst häufig: Johannisbrotbaum. J.]

oibCt ^j,.»- (§röi eZ-Ä/a5? „Hunde-Akazie"). Dieser Name ist

nur von dem Araber aufgeschrieben. ss

^_iyjSijS> chorschuf (horSüf). Cynara Scolymus L. und wohl

anch C. Cardunculus L. (Compositae). Die Araber essen von dieser

Pflanze, der Artischocke, nicht bloß die Blütenböden, sondern auch

die Blattstiele, nachdem sie sie gekocht haben.

(7)

342 Fitting und Littmann, Arabische Pflanzennamen.

^ilJ^Ji> chordall (hortäl). Avena sativa L., Hafer.

^UJt liU^^i- chordal l'fär (hortäl el-fär), d. i. Mäusehafer.

Spergularia rubra Pers. und Sp. diandra Heildr. (Alsinaceae).

gjyi. d chdrüä (harwa'). Ricinus communis L. (Euphorbiaceae).

s [Vgl. Asma'i S. fl"; Aram. Pflanzennamen S. 352—54. J.]

xbLö- chäidta (haiydta). Helianthemum sessiliflorum Pers.

(Cistaceae). Der Blattextrakt oder der Blattbrei dient als Heilmittel

für Wunden. Der Blattbrei wird auf die Wundstelle gelegt.

«JLsj diffla (difla). Nerium Oleander L. (Apocynaceae). Der

10 Blattextrakt des Oleander ist ein schweres Grift.

..Lij thonen (donan). Phelippaea violacea Desf. (Orobancha-

vl)

ceae). Eine sehr ansehnliche weißgefärbte Schmarotzerpflanze ohne

grüne Laubblätter mit einer mächtigen Ähre großer violetter Blüten.

Die spargelähnlichen Stengel werden als Gemüse gegessen.

15 >—'«ij^ v-oj thembelchröf (dänb el-hröf), d. i. Lammschwanz.

Reseda, weiß und gelb blühende Arten mit zerschlitzten Blättern (Rese- daceae). Der Blütenstand sieht einem „Lammschwanz* nicht unähnlich.

».>L>oJt Jc>-j reschel dscheschä (rizl ed-dzaia), d. i. Hühner¬

fuß. Plantago Coronopus L. (Plantaginaceae). Die Araber essen

so diese Pflanze. — [Nach Dozy's Suppl. camomille ä fleurs blanches

mit Verweis auf Sontheimer's Ibn al-Baitär I, S. 106. J.]

rokdim (rogaim ?). Zahlreiche Compositen mit hohen, reich

verzweigten beblätterten Stengeln und großen gelben Blüten.

rimth (rimp). Haloxylon articulatum Boiss. (Chenopo-

S5 diaceae). Sehr häufiger Wüstenstrauch. — [Auch bei Ascherson &

Schweinfurth S. 128 als Haloxylon Schweinfurthii Aschers. J.]

rdnd(e). Laurus nobilis L. (Lauraceae). Lorbeer. — [Graf

V. Mülinen, Beiträge z. Kenntnis des Karmels S. 19: ,der edle Lorbeer,

fellähisch: rihän, städtisch: gär, beduinisch: rand oder rond. J.]

30 ^^^) ^^ff^^if i^fi'^f)- Zizyphus spina Christi L. (Rhamnaceae).

Ein in den Oasen der eßbaren Steinfrüchte wegen kultivierter hoher,

domiger Baum. Die Fracht hat den gleichen Namen wie die Pflanze,

"ygl- a^ü.

gjüjj seta (zeta). Limoniastmm Gnyonianum Coss. (Plumba-

35 ginaceae). Ein an salzhaltigen Stellen sehr häufiger Wüstenstrauch.

Die Blätter scheiden Schuppen von kohlensaurem Kalk und Koch¬

salz aus. — [Ascherson & Schweinfurth geben S. 123 zeyteh und

zeyty für Limoniastrum monopetalum Boiss. J.]

(8)

Fitting und Littmann, Arabische Pflanzennamen. 343

sji\M eedra (sidra), oui n(e)begg (nbag). Zizyphus Lotus L.

(Rhamnaceae). Ein äußerst domiger, weitverbreiteter Wüstenstrauch.

Die Araber legen in den Oasen die vertrockneten Zweige auf die

Lehmmauern zum Schutze ihrer Gärten. Das Fruchtfleisch der erbsen¬

großen Steinfrüchte wird gegessen. Battandier et Trabut sa^en 6

in ihrer Flore de l'Algerie, Alger 1888, S. 188: ,Le Lotus des

Lotophages d'aprfes Shaw et Desfontaines'.

v_ÄJjA« l^fi^ff (särif). Traganum nudatum Delile (Chenopo¬

diaceae). Ein sehr gemeiner Wüstenstrauch.

jsjt». saedd (sa'ed). Carex, die meisten Arten (Cyperaceae). — jo

[Vgl. Löw, Aram. Pflanzenn., S. 269, 276, auch Ascherson & Schwein¬

furth zählen verschiedene Cyperus-Arten nnter sa'ad auf. J.]

jjtyCv*" sikrän. Hyoscyamus niger L. (Solanaceae). Der Blatt¬

extrakt wird zum Vergiften von Vögeln verwendet. — [Vgl. LöW,

S. 381/82, 426/27. J.] is

üSm, Mia. Hedysarum camosum Desf. (Papilionaceae). —: [Bfei

Ascherson & Schweinfurth silleh für Zilla myagroides Forsk. J.]

.v_JiJL, Silk (silg). Spinacia oleracea L. (Chenopodiaceae). —

[Sonst bezeichnet es namentlich die rote Rübe, vgl. Löw, S. 273,

Ascherson & Schweinfurth, S. 125, Guigues,' S. 13*, 94*, Qazwini I, »o

S. 286. J.]

^U-w smar. Cyperus conglomeratus Rottb. (Cyperaceae). ■ Im

Wüstensand gemeines Riedgras. Üie Weidetiere fressen die Halme. —

[Vgl. Ascherson & Schweinfurth s. v. sammär und summär. J.]

^LäJ! iLLuiM s'bäld l'fär (abük el-fär) d. i. Mäuseähre. Hör- 25

deum murinum L. und wohl auch H. Gussoneanum Pari. (Gramineae).

■^LäJt »ULUm s'büld el für (sbült el-fär). Bromusarten und viele andere Gräser.

lXj^ süid (suwäd). Suaeda vermiculata Forsk. und auch S.

fruticosa L. (Chenopodiaceae). Sehr charakteristischer Wüstenstrauch so

mit kochsalzreichen, fleischigen Blättem. Die zerdrückten Blätter

geben in Wäsche schwarzbraune, schwer zu entfernende Flecken. —

- O - i ,

[Vgl. Ascherson & Schweinfurth, S. 127, Dozy: äJojjw. J.]

bjjiJJiü schändgora (Sandgöra). Teucrium Polium L. (Labia¬

tae). Der Exsud dieses kleinen, häufigen Wüstensträuches wird als ss

Heilmittel gegen das Leibweh der Kinder verwendet. — [Anders

Dozy s. V. J.]

guk.il schihe (äih). Artemisia Herba alba Asso (Compositae).

(9)

344 Fitting und Littmann, Arabisehe Pflanzennämen.

Charakteristische Wüstenpflanze, die als Heilmittel gegen Kolik

verwendet wird. — [Vgl. hebr. w^'O ; Burckhardt, Bemerkungen über

die Beduinen und Wahaby, S. 182; Jacob, Altai-ab. Beduinenleben, S. 22. J.]

8 öLoÄAO säfsdf {safadf). Populus alba L. (Salicaceae). Die

Weißpappel kommt in Oasen in der Nähe von Wasser vor. — [Be¬

gegnet sonst auch für verschiedene Weidenarten , von denen eine

den Namen Salix Safsaf Porsk. führt, vgl. Asma'i, S. 39. J.]

ijuasLta safsva {safsfa). Medicago sativa L. (Papilionaceae).

10 Luzerne.

^Luj^t g-lLo sälah 'länsär (sälah l-ansär). Celsia Ballii Batt.

et Trab, und andere Arten (Scrophulariaceae).

cyjSjij tarthüss (tarpüp). Cynomorium coccineum L. (Balano-

phoraceae). Die Araber stellen dieser sehr merkwürdigen, taubblatt- 16 losen, rotgeförbten, fleischig-keulenförmigen Schmarotzerpflanze sehr

nach. Sie benutzen sie als Heilmittel gegen Kolik.

darf a {tarf a). Tamarix, verschiedene Arten (Tamaris-

cineae). Sehr häufige Wüstensträucher. Die Blätter scheiden Koch¬

salz aus. Die Zweige werden an die Kamele verfüttert.

so |*J3L«J3 tätnätisch (tamätum). Solanum Lycopersicum L. (Sola¬

naceae). Die Tomate. Die Porm tamätum {tamätim) ist in Ägypten

gebräuchlich. Die von Pitting gehörte Porm tamätiS (bezw. tamätiS)

erinnert an batätis (bezw. bafätiS) = Kartoffel.

OyJlü. ^ sdhar halüf {dahar el-hallüf). Neurada procumbens

«6 L. (Spiraeaceae). Diese einjährige, auf Wüstensand gemeine Pflanze

wird von den Arabern sehr gefürchtet. Ihre äußerst interessanten

und seltsamen Prüchte sind knopfförmig gestaltet bei 15 mm Durch¬

messer und liegen mit flacher Grundfläche auf dem Sande. Ihre

vorgewölbte Oberseite ist mit holzigen Stacheln bedeckt. Diese

30 Stacheln bohren sich in die Fußsohlen barfüßiger Menschen und der

Hunde ein, unangenehme Wunden verursachend. An manchen Stellen

Sollen die Früchte den Wüstenboden so dicht bedecken, daß ein

Weiterkommen nur auf Reittieren möglich ist. Selbst die Kara¬

wanenhunde müssen alsdann auf die Kamele gesetzt werden ! Es

35 ist also wohl verständlich , warum die Araber diese Pflanze als

, Schweinsrücken " bezeichnet haben!

l'aüsesch {'ausez). Lycium afrum L. (Solanaceae). —

[Asma'i, S. 34; Löw an vielen Stellen; Grünbaum, Semitische Sagen¬

kunde , S. 162; Ascherson & Schweinfurth : 'usez und 'ausez. J.]

(10)

Fitting und Littmann, Arabische Pflanzennamen. 345

sJijiic Idterscha {'atersa). Lavandula multifida L. (Labiatae).

Die Araber legen die sehr aromatischen Blätter in die Wäsche.

(jmJjXc läkrisch {'akriS). Cyperus-Arten aus der Artengruppe

des C. longus L. (Cyperaceae). Die Halme werden vom Vieh ge¬

fressen, dienen auch zu Flechtarbeiten. — [Vgl. Asma'i, S. t^f ; 5

o

(jiyCxJt; Ascherson & Schweinfurth geben 'akrisch für Aeluropus

repens Pari. J.]

liJjJLc lälüh {'alüh). Silene, viele Arten (Caryophyllaceae;.

»lAÄic Väldndä {'alandd). Ephedraarten (Gnetaceae). {^^iXil»l\ :

Asma'i, S. 43. J.] lo

u^ÄJt v_*Äc embedtbb {'önb ed-dib). Solanum nigrum L.

(Solanaceae). — [Sonst auch v_Jj6Jt ■_v ,vf J.J

J>AaÄc Väänsol {'ansal). Asphodelus microcarpus Salzm. et

"Viv. (Liliaceae). Pflanzen mit Wurzelknollen. Der Exsud aus der

Pflanze begünstigt die Heilung von Wunden, die bei den Lasttieren, 15

Kamelen, Eseln usw., durch die Lasten hervorgerufen werden. Die

Pflanze kommt nicht bei Biskra vor. — [Auch Ascherson & Schwein¬

furth geben für 'ansal Asphodelus microcarpus; sonst bezeichnet

das Wort verschiedene Zwiebelgewächse. J.]

kJs^^ Vkdrdigg {gardäg). Nitraria tridentata Desf. (Zygo- 20

phyllaceae). Dorniger Wüstenstrauch mit fleischigen Blättern. —

[Bei Ascherson & Schweinfurth, S. 57, für Nitraria retusa Aschers. :

garqad, gardaq. J.]

(jMjM fegus Ichceemar {feggüs l-hemer). Ecballium Ela-

terium Rieh. (Cucurbitaceae). Die Spritzgurke : Sind die eiförmigen 25

grünen Früchte reif, so springen sie plötzlich vom Stiele ab, wobei

die Samen samt viel Flüssigkeit mit großer Kraft weithin ausgespritzt,

ejakuliert werden. Exsud aus allen Teilen dient als Medizin gegen

eine Krankheit, die, wie es scheint, v_äjj.s=' heißt; das wäre tajp-if

„Delirium". so

^^jiM fellfell {filfil). Capsicum annuum L. (Solanaceae).

j3ji Vfoul {füi). Vicia Faha L. (Papilionaceae). Die Saubohne.

Vßschel {fiztl?). Haplophyllum tuberculatum Forsk.

(Eutaceae). Pflanze mit ekelhaftem, betäubendem Geruch. Exsud

der Pflanze wird als Heilmittel bei kranken Kamelen verwendet. 35

Man gibt es innerlich.

|.!j09 kothdem (goddäm). Salicornia-Arten (Chenopodiaceae).

(11)

346 Fitting und Littmann, Arabisehe Pflanzennamen.

Fleischige, sehr salzreiche Pflanzen, die hauptsächlich an salzreichen Stellen wachsen.

sJtAsJi (e)l'gurtatfa (gurtaifa). Atriplex parvifolia Lowe

(Chenopodiaceae).

6 «JLsys l'gerfella (gerfäla). Verschiedene Viciaarten (Papiliona¬

ceae). Man ißt die gekochten Samen dieser Wickenarten.

i_ö Uv el gtaf (gtaf). Atriplex Halimus L. (Chenopodiaceae).

Als Kamelfutter äußerst wichtiger und in der Wüste namentlich

an salzhaltigen Stellen sehr gemeiner Strauch. — [Löw Nr. 282,

10 bei Ascherson & Schweinfurth für Atriplex tataricum L., A. Hali¬

mus L. , Schanginia Hortensis Moq. Tand., Guigues S. 91*: gataf

Atriplex hortensis L. J.]

sJAä 1(e) cälgä (galga). Daemia cordata Roh. Brown (Ascle¬

piadaceae). Charakteristische Wüstenpflanze. Wie alle Asclepiadaceen

15 reich an Milchsaft. Die Araber verwenden die Milch als Mittel

gegen Zahnschmerz, indem sie sie auf Watte u. dgl. in die hohlen

Zähne bringen.

jLwIiAÄ's logneza (gnetaa). Anacyclus clavatus Pers. (Compo¬

sitae),

20 f ■■■h logneza (gnetsa). Chlamydophora pubescens Coss.

(Compositae). Zwei einander sehr ähnliche Kräuter.

jji (e)rgiss (giz). Scorzonera Alexandrina Boiss. (Compositae).

Die fleischigen Wurzeln werden in gekochtem Zustand gegessen.

kubb. Suaeda pruinosa Lge. (Chenopodiaceae). Der Blätter-

83 saft dieser Art macht keine schwarzen Flecke. — [Zu Dorn

vgl. Löw Nr. 148. J.]

l'cdbbär (kabbär). Capparis spinosa L. (Capparidaceae).

Die gekochten Blätter werden als Arznei gegen Leberleiden gegessen.

— [Vgl. Evlija, Stambuler Ausg., II, S. 180. J.]

so L>!LXi' el-gded (kdäd). Acanthyllis tragacanthoides Desf. Sehr

häuflger und auffälliger, dorniger Wüstenstrauch aus der Familie

der Papilionaceae. — [Vgl. Ascherson & Schweinfurth kedäd; ^[jä

Astragalus. J.]

i^^t v'j^ krdmb(e) (krumb el-birri). Moricandia arvensis

86 DC. und andere Arten.

ji3?JLj' el glecha (klehd). Ferula communis L. und wohl auch

andere Arten. Sehr aufföllige, große Umbelliferen , mit gelben

Dolden und mit Milchsaft. Dieser wird als Arznei bei Herzkrank¬

heiten verwendet. — [Vgl. Löw Nr. 286. J.]

(12)

Fitting und Littmann, Arabisehe Pflanzennämen. 347

{^tX>- v-äj^ lehedchede (lehlg zidi). Zollikofferia spinosa Boiss.

(Compositae). Sehr auffallender, niedriger, halbkugeliger Dornstrauch der Wüste, mit gelben Blüten.

lä^J leck {lekk). Rhus oxyacantha Cav. (Terebinthaceae). Ihre

Früchtje s'msch (zmäh). Battandier et Trabut a. a. 0. 5

S. 192 sagen: „L'ecorce teint les cuirs en rouge'. Mein Araber

wußte nichts von der Verwendung der Rinde dieses schönen Wüsten¬

strauches, der in den Oasen baumartige Dimensionen annimmt. —

[Über ti5Ü vgl. Centenario Amari I, S. 447, Guigues S. 86*. Das

Wort Sumach, arabisch ^JiLtM wird, wie ich sehe, in Leunis Synopsis, lo

3. Aufl. , fölschlich von arab. samcuja (hochgewachsen sein) her¬

geleitet, während es doch wohl zu syrisch . r>v>r>np. sumäq ,rot"

gehört. Ich glaube letztere Ableitung auch bereits irgendwo ge¬

lesen zu haben. J.]

le(e)lmä (älmd). Plantago, sehr viele Arten (Plantaginaceae). 15

JlA lemed (mäd?). Chenopodium murale L. (Chenopodiaceae).

Merkwürdigerweise findet der Blattextrakt dieses auch bei uns

auf Schuttplätzen gemeinen Unkrautes bei der Tätowierung Ver¬

wendung : Die blaugrünen Tätowierungsstreifen und -flecken , die

man bei allen Nomaden in der Umgebung von Biskra sieht, sollen 20

ihre Farbe diesem Safte verdanken. — [Ascherson & Schweinfurth

geben unter den verschiedenen Namen für Chenopodium murale L.

S. 125: mittein, achezeret-el-mutteinek, mintineh an. J.]

i^,LLix methnSn (mipnän). Thymelaea microphylla Cossen und

Th. hirsuta Endl. (Thymelaeaceae). Sehr charakteristische Wüsten- 25

sträucher.

»jtyo mordrä (nierära). Zollikofferia resedifolia Coss. (Com¬

positae). Die Araber essen die Blätter. Schon im alten Arabien

kommt der Name Äkil al-murär „Morär-Esser' vor.

»JuIa lemlefa (mlefa). Frankenia, verschiedene Arten (Franke- so

niaceae). Wüstenkräuter, die Salz aus ihren Blättern ausscheiden.

xÄAÄi netäna, d. i. die stinkende. Oleome arabica L. (Cappa¬

ridaceae). Eine in der Wüste häuflge Pflanze mit widerlichem

Geruch.

i»^' neschem (näzem)- Cynodon Dactylon Pers. (Gramineae). ss

Der „Hundszahn", ein sehr auffälliges Gras. — [Baidäwi zu Süre

53, 1 kennt ^ bereits als Pflanzennamen. J.]

nachla (nahla). Phoenix dactylifera L. (Palmae). Weib¬

licher Dattelbaum. Bei dieser wichtigsten aller Wüstenkultur-

(13)

348 Fitting und Littmann, Arabisehe Pflanzennamen.

pflanzen, haben natürlich alle Teile besondere Namen. Männlicher

Dattelbaum nhal. Frucht 'arzün.

jÄi n'f^U (afäl). Melilotus. Alle gelbblühende Arten (Papiliona¬

ceae). — [Ascherson & Schweinfurth geben nefl für Medicago hispid'a

s Urban, M. ciliaris Willd. und Melilotus indicus All. J.]

j^j^! nowar rbea (nüwär er-rebl'). Heliotropium undu-

latum Vahl. (Boraginaceae).

nowar rebea {nüwär er-rebl'). Niedrige Compositen

mit wurzelständigen Blattrosetten oder ganz kurzen Stengeln und

10 großen gelben oder weißen Blüten, so z. B. auch Picridium tingi-

tanum Desf.

jjkjylt ^yi nowar r'bia {nüwär er-rebl'). Matricaria Chamo-

milla L. (Compositae). Die Pflanze wird nicht wie bei uns als

Heilmittel verwendet.

15 («jiÄj Utim (elim). Centaureaarten mit blauen, weißen, gelben

und violetten Blüten (Compositae).

y , t-iU ed fdtmä (id fäpmd), d. i. Hand der Fatima. Ana-

statica hierochuntica L. (Cruciferae) und Asteriscus pygmaeus Coss.

(Compositae). Beide Arten bei den Arabem unter dem Namen

80 „Hand der Fathma", in Europa als „Rose von Jericho" bekannt. —

[Ascherson & Schweinfurth, S. 39: keff Marjam. J.]

Bei Anastatica hierochuntica haben die zu einem Knäuel zu¬

sammengekrümmten Zweige der abgestorbenen, ausgetrockneten

Pflanze die merkwürdige Eigenschaft, sich nach Benetzung mit

»5 Wasser infolge von QuellungsVorgängen gerade zu strecken , ähn¬

lich wie die Finger einer zu einer Faust geschlossenen Hand.

Ähnliche Quellungserscheinungen kann man bei Asteriscus

pygmaeus beobachten: Wie bei allen Compositen, so sind auch bei

dieser Pflanze die Blüten und später die Früchte in ein oben offenes

80 „Körbchen" .eingeschlossen. Die Körbchenwand wird durch kelch¬

blattähnliche Schuppenblätter gebildet. Stirbt die Pflanze nach der

Pruchtreife ab, so neigen sich diese austrocknenden Schuppenblätter oben über der Körbchenöfiiiung zusammen, diese fest verschließend.

So oft sie von Regen benetzt werden, spreizen sie infolge von

35 Quellung wieder auseinander.

Man nimmt, wohl mit Recht, an, daß die Bewegungen bei

beiden Pflanzen die Bedeutung haben, die Ausstreuung der Samen

in der trockenen Jahreszeit zu verhindern, wo die Keimung ja doch

nicht möglich ist, die Samen aber Tieren zum Opfer fallen könnten.

(14)

349

Anzeigen.

Kitab al-Fark bejna-l-firak wa-bajän al-firka al-nägija min¬

hum von Äbü Mansür 'Abdalkähir al-Bagdädi;

herausgegeben von Muhammad Badr. (Kairo, mat;ba'at

al-ma'ärif, 1328/1910.) " 30 + 355 SS. 80.

Die ältere arabische Literatur weist eine stattliche Beihe von

Schriften religionsgeschichtlichen Inhalts auf, von deren größtem

Teile wir freilich nur den Titeln nach Kenntnis besitzen. Die

naive Nachricht, daß unter dem in der 6ähilijja gepflegten Bildungs- stoff auch „die Wissenschaft von den Religionen" (^yLo!^! ^JLc) eine 5 Stelle hatte'), kann natürlich nur auf die Glaubensvorstellungen

und die religiösen Bräuche des heidnischen Arabertums bezogen

werden. Man weiß jedoch , was man von derlei Nachrichten über

die geistige Kultur der alten Araber zu halten hat.

Die seit der Mitte des 2. Jahrhunderts d. H. aufkeimenden For- i«

schungen über die arabischen Antiquitäten bezogen auch Informa¬

tionen über das vorislamische Religionswesen in ihren Interessen -

kreis ein. An der Spitze steht Ibn al-Kelbi mit einem IwJLäS'

iwjyü! '^^^ seinem ^.LLo^^! i_jLcJ' unterschieden wird'').

Weiterhin erstreckte sich die gelehrte Forschung auch auf fremde 18

Religionskreise. Am Anfang des 3. Jahrhunderts schreibt der

Philosoph a 1 - K i n d 1 über die Verzweigung des monotheistischen

Bekenntnisses Jwp>yd! ^ JJUl öSyCst »JL^^); bald nachher der

schi'itische Theologe al-Hasan b. Müsä al-Naubachti ein

unvollendet gebliebenes oULjiXÜj jU^'*), das — wie wir 20

1) Sahrastäni ed. Cureton 434 ult.

2) Fihrist 92, 24.

3) Ibid. 259, 20.

4) Ibid. 177, 15. Bei NagSsI, Kitäb al-rigSl (Bombay 1316) 46, wo viele der zahlreichen Werke des Naubachti aufgezählt sind, wird diese Scbrift, die N. noch gelesen hat, in die Klasse der Antiquitäten (Joljl) eingeordnet und charakterisiert als ü^a^J' fy^-c- JwC ^y'"^ (ed. y>SS ) yKtS VjLäJ'.

2 I

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