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Kommunikation und Arbeitsschutz

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Academic year: 2022

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(1)

Vermeidung psychischer Belastung durch Kommunikation

„Dass wir miteinander reden können, macht uns zu Menschen.“

Karl Jaspers (1883- 1969)

„Wie sprechen Menschen mit Menschen?

Aneinander vorbei.“

Kurt Tucholsky (1890- 1935)

Jörg Frommer

(2)

Empfänger/

Arzt

Informationskanäle sprachlich, körperlich etc.

technische Medien

Nachricht

Feedback

Sender/

Patient

Entscheidungs-

prozesse Entscheidungs-

prozesse

Erfahrungs-

geschichte Erfahrungs-

geschichte

Kommunikationsgeschichte

Störung

Rahmenbedingungen

Erfolg

Sender-Empfänger-Modell (modifiziert n. Hall 1970)

(3)

Welche Wichtigkeit hat eine umfassende Kommunikationstheorie?

Aufwertung der Kommunikationstheorie insbesondere in den letzten Jahren aufgrund 2er Faktoren:

1. Hohe Innovationsgeschwindigkeit

- zwingt zur Verbesserung der Nachrichten- u.

Informationstechnologie 2. Medien (-ethik)

- einerseits facettenreiches & zunehmend komplexes Problemfeld - andererseits „Kommunikations- Chance“:

Zusammenspiel verbaler, textueller und visueller Kommunikation

Kommunikation und Arbeitsschutz

1. - Was bezeichnet Kommunikation?

(4)

Kommunikation und Arbeitsschutz 1. - Was bezeichnet Kommunikation?

Wie erfolgt Informationsverarbeitung?

Informationsverarbeitung umfasst 3 wesentliche Aspekte:

elaborative Interpretation (Vornehmen von Erweiterungen) inferentielle Rezeption (Ziehen von Schlüssen)

reduktive Aufnahme (Abstraktion, Generalisierung)

(5)

Kommunikation und Arbeitsschutz 2. – Warum kommunizieren?

Wahrung der Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz

Statistik EU (EUROSTAT):

1. ca. 5700 Menschen/ Jahr versterben bei Arbeitsunfällen

(Quelle: http://epp.eurostat.ec.europa.eu/portal/page/portal/health/health_safety_work)

2. 159 500 Arbeitnehmer sterben Schätzungen der Internationalen Arbeitsorganisation zufolge jährlich an Berufskrankheiten

(Quelle: http://asha.europa.eu/de/statistics/index.stm)

Kommunikationskultur ist bestimmend für das Gelingen von Arbeits- und Gesundheitsschutzmaßnahmen

Gesetzliche Grundlagen:

1. Arbeitzsschutzgesetz (deutsches Gesetz zur Umsetzung der unten stehenden EU- Arbeitsschutzrichtlinien)

2. EU- Richtlinie 89/391/EWG: allgemeine Leitlinien für das Gesundheitsschutz- und Sicherheitsmanagement sowie die Erkennung und Verhütung von Gefahren

(6)

Kommunikation und Arbeitsschutz 3. – Wer kommuniziert?

Kommunikationskultur betrifft Arbeitgeber und Arbeitnehmer, d.h.

eine Vielzahl von Vorgängen sowie beteiligter Akteure:

Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz sowie

Kommunikationsplanung liegen primär im Verantwortungsbereich des Arbeitsgebers.

Unterstützung erfährt dieser durch:

Betriebsarzt

Fachkraft für Arbeitssicherheit [ASiG §2, §5]

Sicherheitsbeauftragter [SGB VII§22]

Betriebsrat als Vertreter der Arbeitnehmerseite

(7)

Kommunikation und Arbeitsschutz

3. – Wer kommuniziert auf welchen Ebenen?

Interne horizontale Ebene

interner Verantwortungsträger - - - interner Verantwortungsträger

Interne vertikale Ebene

Interner Verantwortungsträger - - - Mitarbeiterschaft

Externe horizontale Ebene

Interner Verantwortungsträger - - - externer Verantwortungsträger und Öffentlichkeit

(Quelle: http://www.arbeit-und-gesundheit.de/files/281/spezial_08_08.pdf)

(8)

Rahmen

• Vertraulichkeit ermöglichen

• Störungen vermeiden

• Blickkontakt aufnehmen

• Grußformel äußern

• mit Namen anreden, Hand geben

Begrüßung

1. Beziehung aufbauen

• sich mit Namen vorstellen

• evtl. Funktion/ Verantwortungsbereich mitteilen

Vorstellung

S ic h er h ei t i n h ilf re ic h er B ez ie h u n g a n b ie te n

Kommunikation und Arbeitsschutz 4. – Wie kommunizieren?

(Quelle: Ärztliche Gesprächsführung. Köhle 2002)

(9)

Situierung

• im Sitzen sprechen (Stuhl am Krankenbett)

• Bequemlichkeit sichern

• Nähe/Distanz abstimmen

• Körperhaltung beachten

• Gesprächsziele verdeutlichen

• Zeitrahmen mitteilen

Orientierung

1. Beziehung aufbauen

S ic h er h ei t i n h ilf re ic h er B ez ie h u n g a n b ie te n

Kommunikation und Arbeitsschutz 4. – Wie kommunizieren?

(Quelle: Ärztliche Gesprächsführung. Köhle 2002)

(10)

Gespräch offen beginnen

• Angebot „Was kann ich für Sie tun?“

• Konsultationsanlass „Was führt Sie zu mir?“

• Hörersignale, hm, ja, Nicken, Blickkontakt

• Unterbrechungen vermeiden, Pausen tolerieren

• freie Themenentfaltung zulassen

Erzählen fördern – Rückmeldung geben 2. Anliegen anhören

Verständnis sichern

• Rückfragen „Verstehe ich Sie richtig, dass ...?“

• Zusammenfassen

In d iv id u el le W ir k lic h k ei t k en n en le rn en

Kommunikation und Arbeitsschutz 4. – Wie kommunizieren?

(Quelle: Ärztliche Gesprächsführung. Köhle 2002)

(11)

• Wie geht das Gegenüber mit dem Angebot von Hilfe um?

• Welches Beziehungsmodell

sucht der Kommunikationspartner?

Beziehungsverhalten reflektieren 2. Anliegen anhören

• offen fragen „Wie kam das?“

• zum Weitersprechen ermutigen

• Äußerungen wörtlich wiederholen

• Äußerungen paraphrasieren

Aktiv zuhören – verbal unterstützen

In d iv id u el le W ir k lic h k ei t k en n en le rn en

Kommunikation und Arbeitsschutz 4. – Wie kommunizieren?

(Quelle: Ärztliche Gesprächsführung. Köhle 2002)

(12)

Emotionen beachten

• verbal (z.B. Metaphern)

• nonverbal (z.B. Gestik, Mimik)

In die Situation des Gegenübers einfühlen 3. Emotionen berücksichtigen

• angemessen Hilfe anbieten

„Ich kann Sie beruhigen, weil ...“

• Belastungen und Bewältigung anerkennen

„Da haben Sie aber viel mitgemacht“

„Das haben Sie gut hingekriegt“

Empathisch antworten

D y n am ik d er G ef ü h le v er st eh en

Kommunikation und Arbeitsschutz 4. – Wie kommunizieren?

(Quelle: Ärztliche Gesprächsführung. Köhle 2002)

(13)

Emotionale Öffnung fördern

• ansprechen „Nehme ich richtig wahr, dass ...?“

• benennen „Das macht Sie dann unsicher…?“

• klären „Wie fühlen Sie sich damit…?“

• interpretieren „Ihre Angst kommt von ...“

• Abneigung, Interesse, Ärger etc.

Eigene Emotionen als Indikator nutzen

3. Emotionen berücksichtigen D y n am ik d er G ef ü h le v er st eh en

Kommunikation und Arbeitsschutz 4. – Wie kommunizieren?

(Quelle: Ärztliche Gesprächsführung. Köhle 2002)

(14)

Problem- Dimensionen erfragen

• Art und Weise der Problematik

• Intensität der Produktivitäts-/ Sicherheitsbeeinträchtigung (Skala 0-10)

• Funktionsstörung/ Behinderung „Wieweit sind Sie dadurch beeinträchtigt?“

• Zeit (Beginn, Verlauf, Dauer)

• Kondition „In welchen Situationen tritt das auf?“

• Erklärungen „Sehen Sie selbst Ursachen dafür?“

• (Problemlösungs-) Konzepte

•„Was stellen Sie sich darunter vor?“

Subjektive Vorstellungen explorieren

4. Details explorieren B ild d es P at ie n te n v er v o lls tä n d ig en

Kommunikation und Arbeitsschutz 4. – Wie kommunizieren?

(Quelle: Ärztliche Gesprächsführung. Köhle 2002)

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Evidenz- basiertes Vorgehen planen

• Was ist gesichert?

• Hat das geplante Vorgehen/ die Verhaltensänderung/

Sicherheitsmaßnahme etc. Konsequenzen?

• Welche?

• Vorstellungen, Wünsche, Hoffnungen abklären

„Was haben Sie sich vorgestellt?“

„Was könnte Ihrer Meinung nach verbessert werden?“

• Kontrollüberzeugungen erkunden

„Was können Sie selbst ändern?“

Erwartungen klären

5. Vorgehen abstimmen K o o p er at iv e B ez ie h u n g a u sb au en

Kommunikation und Arbeitsschutz 4. – Wie kommunizieren?

(Quelle: Ärztliche Gesprächsführung. Köhle 2002)

(16)

Bisherige Situation erklären

• Informationen schrittweise anbieten

• Verständlichkeit anstreben

• Verständnis sichern (Gelegenheit zu Fragen geben, prüfen ob Information verstanden wurde)

• emotionale Reaktionen erwarten und empathisch darauf eingehen

• Vorschläge und Risiken besprechen

• Reaktionen berücksichtigen

• Konsens anstreben

Neue Maßnahmen/ Verhaltensänderungen

5. Vorgehen abstimmen K o o p er at iv e B ez ie h u n g a u sb au en

Kommunikation und Arbeitsschutz 4. – Wie kommunizieren?

(Quelle: Ärztliche Gesprächsführung. Köhle 2002)

(17)

Gespräch zusammenfassen

• Konsultationsgrund, Ausgangsproblematik, Verhaltensänderungsvereinbarung

• Information „Haben Sie noch Fragen?“

• Zufriedenheit „Kommen Sie damit erst mal zurecht?“

Klärung offener Fragen anbieten 6. Resümee ziehen

• nächsten Gesprächstermin festlegen

• Eventualitäten im Notfall regeln

Evtl. Gesprächsfolgetermine vereinbaren

F o rts et zu n g d er B ez ie h u n g s ic h er n

(Quelle: Ärztliche Gesprächsführung. Köhle 2002)

Kommunikation und Arbeitsschutz

4. – Wie kommunizieren?

(18)

Nicht nur

„Arbeitsschutz durch Kommunikation“

sondern auch:

Arbeitsschutz bei der Kommunikation!

F o rts et zu n g d er B ez ie h u n g s ic h er n

Kommunikation und Arbeitsschutz

5. – Fazit

Referenzen

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