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Auf Basis dieser Analyse werden Möglichkeiten der Repolitisierung des Faches entwickelt

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Academic year: 2021

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Kurzzusammenfassung:

Ausgehend von dem rasanten Rückgang der Stundenzahlen untersucht die Arbeit die Entwicklung der Stundenzahlen des Faches Erdkunde an den höheren Schulen (in Preußen bzw. NRW) seit 1850.

Die historische Analyse belegt, dass der Aufschwung des Faches bis zum Ende des zweiten Weltkriegs eng mit seiner Funktion als Indoktrinationsinstrument verbunden ist. Auf Nation und nationale Einheit ausgerichtet, konnte sich das Fach während des Kaiserreiches von seinem Zwillingsfach Geschichte emanzipieren und bewies seine Nützlichkeit während des Ersten Weltkriegs. In der Weimarer Republik spielte das Fach eine herausgehoben Rolle bei der Stärkung revanchistischer Inhalte und half so mit, Ideologeme zu popularisieren, die den Aufstieg der NSDAP förderten. Geschockt durch die eigene Rolle in der NS-Zeit zog man sich nach dem Krieg auf eine sicher scheinende apolitische Basis zurück, wodurch man den Zeitgeist der Nachkriegszeit inkorporierte und fälschlicherweise jede Form der politischen Bildung mit Indoktrination gleichsetzte. Der nachfolgend einsetzende Niedergang des Faches kann mit genau diesem Mangel an Bewusstsein über den politischen Charakter des Faches erklärt werden und die fortgesetzte Weigerung der Übernahme einer politischen Funktion, die nur selten durch Rekurs auf den Zeitgeist aufgehoben wurde, führte 2006 schließlich mit nur noch 6 Wochenstunden in 9 Schuljahren zur niedrigsten Zahl an Erdkundestunden seit 1850.

Auf Basis dieser Analyse werden Möglichkeiten der Repolitisierung des Faches entwickelt. Durch Ableitung der Aufgabe des Geographieunterrichts aus dem Grundgesetz kann durch Vermittlung demokratischer Prinzipien und demokratischen Geistes die politische Funktion des Faches wieder erfüllt werden, wobei dazu Dilemma-Diskussionen verwendet werden, die aus dem genuin geographischen Modell des "ökologischen Schattens" und seiner sozio-ökonomischen Erweiterung abgeleitet werden.

Abstract:

Starting from an unprecedented decline in the number of geography lessons, the development of geography as school subject in Prussia and Northrhine-Westfalia respectively since 1850 is analysed in search of possible explanations.

The historical analysis gives evidence that the growth of the subject till the end of the second World War is closely related to its function as instrument for ideological instruction. Focussing on national unity and identity, the subject emancipated from its twin subject 'history' during the German Empire and proved useful during the First World War. In the Weimar Republic, the subject played a pivotal role in strengthening German revanchism and thus helped popularizing ideological concepts that contributed to the rise of the Nazi-party. Shocked by its own history, geographers after the Second World War regarded an unpolitical stand as a safe position, thereby implicitely incorporting the Zeitgeist of post-war German society and falsely paralleling any kind of political education to political indoctrination. The subsequent decline of the subject in schools can be explained by this lack of consciousness about the political character of the subject. The resistance to any kind of political functionalisation was only seldomly given up by incorporating topics of the Zeitgeist and lead finally to an all-time low in the amount of lessons in 2006 with a cumulated weekly amount of only 6 compulsory geography lessons in 9 schoolyears.

On the basis of this diagnosis, ways of repoliticizing the subject are developed. Taking the German federal constitution as a foundation of teaching geography, the political function of the subject for society is reestablished by conveying democratic principles and spirit through the discussion of dilemmata that are generated with help of the genuinely geographic model of the "ecological shadow" and its socio-economic extension.

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