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Probleme der Bevölkerungsentwicklung

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Abitur 1999 - Erkunde à 4. Leitthema Seite 1

Tim Nagel 1999

Probleme der Bevölkerungsentwicklung

Bevölkerungsstruktur und natürliche Bevölkerungsdynamik

à große Bedeutung im Hinblick auf Bevölkerungsexplosion, v.a. Entwicklungsländer Demographie

à Struktur - beeinflußt demograph. Prozesse der Zukunft

Anzahl und Zusammenfassung der Bevölkerung an Stichtag durch statistische

Auswertungen à demographische Merkmale (Geschlecht, Alter, Familienstand, Konfession)

à Dynamik - heutige Struktur durch Prozesse in der Vergangenheit bestimmt

Bevölkerungsveränderungen à demographische Prozesse (Geburten, Sterbefälle, Mobilität)

à Gesamtbevölkerung eines Gebietes keine homogene Masse à Unterschiede zwischen verschiedenen Bevölkerungsgruppen (Fortpflanzungsverhalten, Heiratsalter, Generationsabstand)

Vergleich des generativen Verhaltens vorindustrielle Agrargesellschaft

• nur Inhaber einer Bauernstelle/Handwerksmeister konnten Familie gründen (wirtschaftliche Gründe)

• Knechte, Mägde, Gesellen konnten nicht heiraten à gesellschaftliche Aufspaltung (generativ vollwertige Stellen - generativ nicht vollwertige Stellen)

• Wirtschaftsaufschwung durch neue Ackerflächen à vollwertige Stellen

• hohe Fruchtbarkeit durch hohe Sterblichkeit (bes. Kinder)/geringe Lebenserwartung ausgeglichen

Industriegesellschaft heute

• keine Trennung der Berufsstellen à keine Heiratsrestriktionen

• Kinderreichtum/Sterblichkeit geringer, Lebenserwartung höher

• gegenseitige Förderung von Industrialisierung und Bevölkerungsentwicklung Altersgliederung der Bevölkerung

• wichtiges Merkmal à Zukunftsplanung

• Darstellung: Alterspyramiden

• Zusammenhänge zwischen heutigem Altersaufbau und histor. Ereignissen

• anschauliches Bild der altersmäßigen Zusammensetzung, getrennt m-w

• Zukunftsprognosen in best. Bereichen (Renten)

idealtypische Bevölkerungspyramide (Idealisiert, Generalisiert)

realtypische Bevölkerungspyramide (reale Werte, Einzelheiten)

• 3 Grundformen

Pyramidenform - natürlich Wachsende Bevölkerung Glockenform - stationäre, statische Bevölkerungssituation Urnenform - schrumpfende Bevölkerung

à Form abhängig von wirtschaftlichem Entwicklungsstand Altersgliederung der Bevölkerung der BRD

• Zunahme des Anteils der höheren Altersklassen - Rückgang des Anteils der jüngeren Altersklassen à ab ca. 1965 Übergang zur Urnenform (Lebenserwartung)

à Überalterung der Bevölkerung

• Pyramide zeigt Auswirkungen historischer Ereignisse (Kriege, Frauenüberschuß)

• Veränderungen bringen gesellschaftliche Probleme mit sich (à Renten) Regionale Unterschiede der Bevölkerungsentwicklung in Deutschland wichtige Begriffe

Geburtenziffer (pro 1000) - Geburtenrate (%)

Sterbeziffer (pro 1000) - Sterberate (%)

Wachstumsziffer - Wachstumsrate

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Abitur 1999 - Erkunde à 4. Leitthema Seite 2

Tim Nagel 1999 Unterschiede in Bevölkerungsdichte und -zuwachs

à Passivräume

wirtschaftliche Krisengebiete, strukturschwache ländliche Gebiete à Aktivräume

Wirtschaftsaufschwung, industrielle Polystruktur à Ursachen

• Veränderung der Stellung der Frau

• Änderung der Lebensweise à Unabhängigkeit

• Sozialversorgung (Kinder nicht notwendig)

• Abwanderung junger Menschen aus Krisengebieten (Rückgang der Geburten)

• Zuwanderung von Ausländern

• Maßnahmen der Geburtenkontrolle, Familienplanung à individuelle Entscheidungen

• religiös bedingte Verhaltensweisen

Bevölkerungsverteilung und -entwicklung auf der Erde Globale Bevölkerungsverteilung

ungleiche Verteilung - 70 % der Bevölkerung auf 8 % der Fläche Anökumene

Gebiete, die auf Dauer und aus eigenen Kräften nicht besiedelt werden können Ökumene

dauernd besiedelter Raum - Gebiete mit hoher Bevölkerungskonzentration (>200 E. / km²)

à städtische Dichtezentren à ländliche Dichtezentren

Überbevölkerung in vielen Gebieten, Tragfähigkeit des Raumes unterschritten Ursachen der ungleichen Verteilung

• klimatische Verhältnisse (Böden)

• Maritimität der Bevölkerungsentwicklung (Konzentration in Küstennähe)

• Höhenlage (0-1000 m - Ausnahme: Südamerika, Ostafrika)

• ökonomische/historische Gründe (Sklaven aus Afrika - geringe Bevölkerung)

• Nordhalbkugel stärker bevölkert (trotz ungleicher Landverteilung)

• in Industrieländern - überdurchschnittliches Wachstum der Stadtbevölkerung, Abnahme der Landbevölkerung à Landflucht

• in Entwicklungsländern - sehr starkes Wachstum (Bevölkerungsexplosion), besonders im urbanen Bereich à Agglomeration unterbeschäftigter Massen Entwicklung der Weltbevölkerung

wichtige Größen: Verdopplungszeit, Zuwachsrate pro Jahr

• bis ca. 1800 nur mäßige Zunahme (Sterblichkeit, Seuchen, Hungersnöte, Katastrophen)

• ab ca. 1800 - Industrialisierung, Verbesserung der wirtschaftlichen, medizinischen, hygienischen Versorgung à höhere Lebenserwartung, rasante Bevölkerungsvermehrung

• ab ca. 1960 - Verbesserungen auch in Ländern der 3. Welt à explosionsartige Bevölkerungsvermehrung

à Problematik der Überbevölkerung in großen Teilen der Erde Bevölkerungsentwicklung Il-El im Vergleich

alle Il zeigen Regelhaftigkeit in Bevölkerungsentwicklung à mehrere Phasen mit charakteristischen Veränderungen in Geburten-/Sterberate

à demographischer Übergang (siehe auch Buch S. 88/89)

• vorindustrielle Phase, hohe Geburtenziffer, hohe Sterbeziffer à kleine Wachstumsziffer

• beginnende Industrialisierung, hohe Geburtenziffer, stark sinkende Sterbeziffer à steigende Wachstumsziffer

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Abitur 1999 - Erkunde à 4. Leitthema Seite 3

Tim Nagel 1999

• industrielle Phase, stark sinkende Geburtenziffer, leicht abnehmende Sterbeziffer à abnehmende Wachstumsziffer

• spätindustrielle Phase, niedrige Geburtenziffer, niedrige Sterbeziffer à niedrige Wachstumsziffer

• nachindustrielle Phase, weitere Rückgang der Geburtenziffer à teilweise negatives Wachstum

à modellhafte Darstellung, keine Gesetzmäßigkeit à im Bezug auf El nur bedingt betrachtbar

à generatives Verhalten beeinflußt Wachstum à Einflüsse durch gesellschaftliche Veränderungen Übertragung dieses Modells auf Entwicklungsländer

die meisten El. stehen heute am Beginn des demographischen Übergangs Ursachen für die Situation in den Entwicklungsländern

• geringer Generationsabstand

• hohe Kinderzahl (religiös, wirtschaftlich)

• Fortschritte in Gesundheitswesen, Hygiene à Bevölkerungskurve klafft weiter auseinander

à zukünftig Verlagerung des Bevölkerungsschwerpunktes in die Tropen à Verstärkung des N-S-Gegensatzes

Bevölkerungswachstum und Nahrungsspielraum (Tragfähigkeit der Erde) Nahrungsbedarf und Nahrungsproduktion

Unterscheidung: Deckung des Kalorienbedarfs, Zuführung notwendiger Substanzen Umfang der Versorgung mit Zusatzstoffen = Ernährungsstand

trotz Nahrungsmittelüberschuß können manche Gebiete nicht versorgt werden (ökonomische Gründe)

Unterscheidung zwischen qualitativer und quantitativer Ernährung Bevölkerungsgesetz von Malthus (1766-1834)

• Bevölkerungswachstum in geometrischer Regressionsreihe (2 - 4 - 8 - 16 - ...)

• Nahrungsmittelproduktion in arithmetischer Regressionsreihe (2 - 3 - 4 - 5 - ...) à Nahrungsproduktion kann Bevölkerungswachstum auf Dauer nicht folgen à weltweites Absinken des Ernährungsstandes

• Kriege, Seuchen, Naturkatastrophen als Regulierungsmaßnahmen

• vernachlässigt methodische/technische Veränderungen im Agrarbereich, sowie Veränderungen in Bevölkerungsentwicklung

Tragfähigkeitsberechnungen

obere Grenze der Besiedelbarkeit der Erde unter Berücksichtigung aller natürlichen Hilfsquellen und ihrer möglichst wirtschaftlichen Ausnutzung (Ernährungskapazität, Raumangebot, Energiebedarf, Rohstoffversorgung, Umweltaspekte)

Berechnung von A. Penck (1925)

agrarische Tragfähigkeit - 15,9 Mrd

Beurteilung - Ergebnis zu hoch, da für gesamte Tropen Einwohnerdichte von Java zugrunde liegt (jeder Klimazone wurde best. maximale Einwohnerzahl zugeordnet) à heute zahlreiche Berechnungen, jedoch viele Variablen

à Ergebnisse weichen stark ab à ± unrealistische Ergebnisse Zukunftsperspektiven

nach FAO (Welternährungsorganisation) à Reservefläche von 800 Mio ha Ackerland, 400 Mio ha Weideland (hauptsächlich bewaldet, besonders in den Tropen)

à große Nachteile und Gefahren (globale ökologische Schäden, nur wenige Grundnahrungsgüter für Tropen geeignet, Böden nur geringe Fruchtbarkeit, Erosionsgefahr)

à besser: Intensivierung auf bisher genutzten Flächen, Ausdehnung auf bisher nicht genutzte Flächen

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Abitur 1999 - Erkunde à 4. Leitthema Seite 4

Tim Nagel 1999

Strukturblatt

• Bevölkerungsstruktur und Bevölkerungsdynamik

• Vergleich des generativen Verhaltens (früher - heute)

• Altersgliederung der Bevölkerung (Bsp.: BRD) à Bevölkerungspyramide

• Regionale Unterschiede der Bevölkerungsentwicklung

• Unterschiede in Bevölkerungsdichte und -zuwachs

• Bevölkerungsverteilung und -entwicklung auf der Erde

• Bevölkerungswachstum und Nahrungsspielraum

Referenzen

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