Zusammenfassung
Der Aufbau und die Anordnung bibliographischer Datenbanken basiert im wesentlichen auf der Struktur von Thesauri, die, bezogen auf das jeweilige Themengebiet, als Zusammenstellung von Fachbegriffen anzusehen sind. Innerhalb dieser Datenbanken dienen die Wortsammlungen dem Zweck, den Bestand an Literaturinformationen zu klassifizieren und zu ordnen. Hierarchische, aber auch alphabetische Anordnungen von Thesauri sind gebräuchlich. Die vorliegende Arbeit wurde mit dem Ziel angefertigt, am Beispiel des ECVAM „Thesaurus on Advanced Alternative Methods (TAAM)" und der ECVAM Datenbank „SIS online" die Fragestellung zu ermitteln, ob hierarchisch angeordnete Verzeichnisse von Begriffen auch als Ordnungssysteme von Faktendatenbanken geeignet sind.
Der ECVAM Thesaurus TAAM basiert auf der 3 R- Regel (replacement, reduction, refmement) nach Russell und Burch (1959) und wurde hauptsächlich zur Anwendung im Bereich biomedizinischer Fachrichtungen entwickelt. ECVAM's Scientific Information Service (SIS) bietet aus diesen Fachgebieten bewertete Daten zu Alternativmethoden zum Tierversuch. Die Datenbank besteht aus folgenden drei Sektoren:
- Alternative methods (dbAlm) einschließlich der INVITTOX-Protokolle (vom Fund for the Replacement of Animals in Medical Experiments (FRAME) übernommene Methodensammlung),
- Validation studies (dbVas),
- Bibliographie References, einschließlich der ECVAM Workshop und Task Force Reports
Seit Januar 2001 ist ein Teilbereich der Datenbank, die INVITTOX-Protokolle, als Testversion über das Internet zugänglich.
Zu dem Typ der Faktendatenbanken zählen auch die toxikologischen Datenbanken, die Informationen zu verschiedenen Sachverhalten, wie den physikalischen, chemischen und toxischen Eigenschaften von Chemikalien liefern.
Die Durchführung dieser Arbeit erfolgte auf der Grundlage von verschiedenen Begriffslisten, die bei der Dateneingabe zur Spezifizierung der Information dienen oder später dem Datenbanknutzer zur Formulierung von Suchstrategien angeboten werden und einer hierarchisch angeordneten Computerauswertung von Begriffen, die in den verschiedenen INVITTOX-Protokollen vorkommen und als TERM LIST bezeichnet wurde. Der Thesaurus TAAM stand während dieses Zeitraums nicht zur Verfügung.
Zunächst wurde geprüft, ob die verfügbaren Listen nach bestimmten Kriterien zusammengestellt wurden und praktisch nutzbringend eingesetzt werden können, denn die tägliche Arbeit mit der Datenbank „SIS online" hatte gezeigt, daß verschiedene Anforderungen erfüllt sein sollten. Beispielsweise war dabei festgestellt worden, daß die Naturstoffe aufgrund ihrer Vielfalt mit den vorhandenen Begriffen nur unvollständig charakterisiert werden konnten. Für die Dateneingabe, aber auch zur Nutzung der Suchmaschine sollten Verzeichnisse zusammengestellt werden, die eine einheitliche und sorgfältig ausgewählte Terminologie enthalten, mit der unterschiedliche Informationen vollständig und exakt beschrieben werden können.
Die einzelnen Begriffe sollten dabei in der Rangfolge logisch angeordnet sein.
Die Prüfung der Listen führte zu dem Ergebnis, daß Ordnungs- oder Organisationssysteme von Faktendatenbanken grundsätzlich nach dem Schema hierarchischer Strukturen, wie sie in Thesauri verwendet werden, erstellt werden
können. Weiterhin zeigte sich, daß verschiedene Einteilungen der vorhandenen Listen ihrem Verwendungszweck angepaßt werden mußten. Da es aufgrund der nur begrenzt zur Verfügung stehenden Zeit nicht möglich war, für die Datenbank ein vollständig neues oder geändertes Klassifizierungsschema zu liefern, wurden einzelne Kategorien ausgewählt und überarbeitet. Rangordnungsvorschläge für die nachfolgend aufgeführten sechs Kategorien liegen jetzt vor:
- Basal Cytotoxicity - Biokinetics
- Mutagenicity
- Biological Products
- Microorganisms and Origins of Systems - Chemicals