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Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen an der Georg-August-Universität

SOFI

Wirtschaftlicher und politischer Anpassungsdruck

auf Organisationen und Beschäftigte

Beitrag zur BAuA-Fachveranstaltung

„Veränderungsprozesse und

Anpassungserfordernisse in der Arbeitswelt“

01./02. Oktober 2015 in Dortmund

Jürgen Kädtler

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Übersicht

Ökonomischer Strukturwandel und betriebliche Restrukturierung – ein Anpassungsproblem?

Positive und negative Arbeitsfolgen – eine Frage von Teilhabe und Verwirklichungschancen

Teilhabe und Wirtschaftlichkeit – konkurrierende oder komplementäre Normen

Fazit

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Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen an der Georg-August-Universität

SOFI

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- Restrukturierung –

ein Anpassungsproblem?

Restrukturierung:

Veränderungen der Strukturen und Abläufe in

Unternehmen, die bedeutsame Veränderungen für Beschäftigte mit sich bringen

Gängig: Anpassung an die Erfordernisse des wirtschaftlichen Strukturwandels (wg. Globali-, Informati-,Digitali-, Finanzialisierung,

Wissensgesellschaft etc.

Alterative: Strategischer Umgang mit (alten und) neuen Bedingungen Eigenständigkeit

Uniformität: die Macht der „einfachen Ideen“

(4)

Restrukturierungsintensität – auch (oder nur) eine Frage der Wahrnehmung?

Zunahme der wahrgenommenen Intensität von Restrukturierung seit ca. Mitte der 1990er Jahre

Tatsächliche war die Restrukturierungsintensität auch in den Jahrzehnten zuvor hoch

Zusammenwirken von

veränderten Kontextbedingungen

veränderten Leitbildern / Rationalitätsvorstellungenveränderten /heterogeneren Lebensentwürfen

Restrukturierung beeinflusst die Lebensführung von Beschäftigten heute einschneidender als früher

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Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen an der Georg-August-Universität

SOFI

Behrens/Kädtler 2006

Restrukturierung en detail

(letzte 10 Jahre in Prozent)

Kosteneinsparung (pauschal) 52 Fusion 25

Vergabe von Aufgaben nach außen 43 Zusammenfassung nach Produktlinien 24

Personaleinsparung (pauschal) 43 Konzentration Funktionen (andere Standorte)

23

Auflösung von Abteilungen 38 Eingliederung Zukäufe 22

Ausgliederung Funktionen/Abteilungen 33 Profit-Center 13

Konzentration Funktionen (am Standort)

32 Verlagerung ins Ausland 12

Gruppenarbeit 32 Cost-Center 11

Ausbau Leiharbeit 29 Rückverlagerung ins Inland 5

Abbau Hierarchieebenen 27

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6

Restrukturierungsintensität – auch (oder nur) eine Frage der Wahrnehmung?

Gestaltwandel von Restrukturierung

vom anlassbezogenen Restrukturierungsereigniszu Restrukturierung in Permanenz

Restrukturierung als Ineinandergreifen von

großen Trends strategischer Neuausrichtungkontinuierliche Veränderungen

Restrukturierungswirkungen auf Beschäftigte

Weniger: „Größe“ des RestrukturierungsereignissesWichtiger: Dauerhafte Verunsicherung

Aufkündigung informeller/psychologischer Verträge (Loyalität, fairer Tausch)

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Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen an der Georg-August-Universität

SOFI

7

Positive und negative Arbeitsfolgen – Teilhabe(chancen) als Kriterium

Gesellschaftliche Wohlfahrt als Spektrum von

Wahlmöglichkeiten, „die Art von Leben zu führen, die [die Individuen] wertschätzen – und die werzzuschätzen sie Grund haben“ (Amartya Sen)

Individuelle Ressourcen + individuelle/gesellschaftliche Bedingungen, für den individuellen Lebensentwurf

etwas daraus zu machen

Gesellschaftliche Verständigung als Realitätsprinzip darüber, was grundsätzlich möglich ist oder sein soll

(8)

Teilhabe als Verwirklichungschancen

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Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen an der Georg-August-Universität

SOFI

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Die Bedeutung gesellschaftlicher Ermöglichungsbedingungen

Teilhabewirkungen von einzelnen Restrukturierung hängen ab von

Charakter der Maßnahmen auf Betriebs- und Unternehmensebene

Soziopolitischen Rahmenbedingungen (Bildungs-, Arbeitsmarktpolitik etc.

Bsp.: Betrieblicher Personalabbau unter AFG und SGB-Bedingungen

Betriebliche Restukturierung als notwendiger Beitrag zum gesamtwirtschaftlichen Fortschritt

Gesellschaftliche Verantwortung für Arbeitsfolgen auch en detail

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10

Teilhabe und Wirtschaftlichkeit – eine Frage unterschiedlicher ökonomischer Rationalitäten

Unterscheidung zwischen kostenorientierter und potentialorientierter Restrukturierungsperspektive

Anknüpfungspunkt: Unterscheidung zwischen

kostensparendem und innovativem Unternehmen (nach: Lazonick/O‘Sullivan)

kostensparend: Kostenoptimierung im Rahmen

gegebener Technologien, Märkte, Kostenstruktureninnovativ: Erschließung neuer oder neuartige

Nutzung vorhandener Ressourcen neue Märkte, Produkte, Kostenstrukturen

Reale Unternehmen als Kombinationen

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Soziologisches Forschungsinstitut Göttingen an der Georg-August-Universität

SOFI

Grundzüge innovations- /potentialorientierten Investierens/Restrukturierens

Kumulativ:

Investieren in „überschüssige“ Kompetenzen als Voraussetzung für Innovation

Kollektiv:

Investieren in längerfristige Kommuniktions- und Kooperationszusammenhänge als Bedingung

organisationalen Lernens

Ungewiss:

Ergebnis / Erfolgswahrscheinlichkeit: unkalkulierbar

Bedingung:

Situative und oder gesellschaftliche Gewährleistung der Balance zwischen Ungewissheit und Sicherheit

11

(12)

Fazit

Teilhabeorientierte Restrukturierung als Bedingung ökonomischen und sozialen Fortschritts

Unternehemens- und gesellschaftliche Verantwortung für Restrukturierung en gros und en detail

Vertrauen sichernde Institutionen fördern potentialorientierte Restrukturierung

Dauerrestrukturierung kann die Vertrauensbasis Vertrauensbeziehungen und auf diese gegründete Stärken unterminieren

Referenzen

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