Ultraschalluntersuchung
von Komplikationen im ersten Schwangerschaftsdrittel
se (Andersson, Senner). Diese Tu- morstadien können aber auch nur, da zufällig entdeckt, in etwa 20 Pro- zent erwartet werden. Dennoch ster- ben über 50 Prozent der Patienten an einem Tumorrezidiv, trotz dieses sogenannten frühen Stadiums (Berg- dahl). Daher betrachten wir die Cholezystektomie auch bei „stum- mem" Stein als Prophylaxe für Steinkomplikationen und Karzinom.
Schlußfolgerungen
Der Stein in der Gallenblase ist ein Krankheitszeichen. Zahlreiche Chirurgen empfehlen die frühzeitige Cholezystektomie (Hess, Societe' International de Chirurgie 1984), andere lehnen sie ab (Schriefers).
Wir sind weder der Auffassung, daß die sogenannten stummen Gallen- steine keine Beschwerden machen, noch wollen wir uns auf subjektiv geäußerte Beschwerden allein ver- lassen. Statistische Angaben für ein Patientenkollektiv können keine in- dividuellen Aussagen machen. Es ist unmöglich, das Schicksal des einzel- nen vorherzusagen. An dieser Tatsa- che werden auch eventuell spätere Studien nichts ändern. Die ausführ- liche Beratung und Aufklärung des Patienten ist von größter Wichtig- keit. Ihm aber alleine die Entschei- dung für oder gegen die Operation zu überlassen, ist bei der Fülle der Argumente nicht der richtige Weg.
Wie Mayo glauben wir nämlich, daß der „unschuldige" Stein ein Mythos ist.
Die Zahlen in Klammern beziehen sich auf das Literaturverzeichnis im Sonderdruck, zu beziehen über die Verfasser.
Anschrift für die Verfasser:
Professor Dr. med.
Hannes Wacha Chefarzt der
Chirurgischen Klinik Hospital zum heiligen Geist Langestraße 2-6
6000 Frankfurt (Main)
Während des Zeitraumes von 18 Monaten (Beginn Januar 1985) nah- men 624 Frauen mit möglicher Schwangerschaft konsekutiv an ei- ner Studie teil. Alle Frauen stellten sich mit einer Amenorrhoe oder va- ginalen Blutung mit oder ohne Bauchschmerz vor und wurden in die gynäkologische Ultraschallabtei- lung für Notfälle des King's Hospi- tal, London, mit der vorläufigen Diagnose auf drohende Fehlgeburt oder vermuteter ektopischen Schwangerschaft überwiesen. Mit ei- nem Scanner mit hoher Auflösung für den abdominalen Bereich wurde die Lebensfähigkeit und Größe des Fetus, der Gebärmutter und der Pla- zenta bestimmt, um Hinweise auf ei- nen bevorstehenden intrauterinen Fruchttod zu erhalten. Bei 158 Frau- en wurde keine Schwangerschaft festgestellt, 60 Frauen hatten eine ektopische Schwangerschaft. Bei den verbleibenden 406 schwangeren
Die Cholezystektomie bei Pa- tienten mit einer Leberzirrhose ist mit einer hohen Morbidität und Le- talität belastet. Dabei ist die Inzi- denz von Gallensteinen bei diesem Kollektiv doppelt so hoch wie bei ei- ner lebergesunden Population. Zwei Drittel der Patienten weisen Biliru- binatsteine auf, das Verhältnis Frau- en zu Männer beträgt 1:1.
Eine Analyse über den natür- lichen Verlauf des Gallensteinlei- dens bei Leberzirrhotikern ergab ei- nige interessante Gesichtspunkte.
Obwohl ein Drittel der untersuchten 32 Patienten einen Ikterus aufwie- sen, lag in keinem Fall eine Chole- docholithiasis vor. Nur bei zwei Pa- tienten lagen die Kriterien einer akuten Cholezystitis vor, die Kom- plikationsrate der Cholezystektomie betrug 45 Prozent, allerdings ver-
Frauen konnte die Ultraschall- untersuchung bereits bei der ersten Vorstellung den Grund der vagina- len Blutung richtig nachweisen mit Ausnahme von sechs Patientinnen mit anschließendem Abort. 3,9 Pro- zent der Patienten hatten einen zweiten leeren Fruchtsack und 5,4 Prozent ein intrauterines Hämatom;
keine dieser Frauen abortierte in der folgenden Zeit. Zwei Patientinnen zeigten ein frühes Auftreten einer Oligohydramnie, was bei beiden in der Folge zu einem spontanen Abort führte. Lng
Stabile, I. et al: Ultrasonic Assessment of Complications During First Trimester of Pregnancy, The Lancet II (1987), No 8570, 1237-1240
Dr. J. G. Grudzinskas, Academic Unit of Obstetrics and Gynaecology, The London Hospital Medical College, London El 1BB, and King's College Hospital Medical School, London SE5 8RX, Großbritan- nien
starb kein Patient postoperativ. Die Autoren kommen zu drei Schlußfol- gerungen: 1) Ein Ikterus bei diesen Patienten mit Leberzirrhose und Gallensteinen ist fast immer hepato- zellulärer Natur und nicht Hinweis auf eine Choledocholithiasis. 2) Die Inzidenz von akuter Cholezystitis und Choledocholithiasis liegt deut- lich niedriger als in der Normalbe- völkerung und 3) Patienten mit Le- berzirrhose und asymptomatischen Gallensteinen können erfolgreich über einen langen Zeitraum konser- vativ behandelt werden.
Dunnington, G., E. Alfrey, R. Sampliner, F. Kogan, C. Putman: Natural history of cholelithiasis in patients with alcoholic cirrhosis (cholelithiasis in cirrhotic pa- tients). Ann. Surg. 205: 226-229, 1987.
Surgical Service, VA Medical Center, Tuscon, AZ 85723, U.S.A.
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Cholelithiasis bei Leberzirrhose konservativ behandeln
A-1816 (52) Dt. Ärztebl. 85, Heft 24, 16. Juni 1988