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Nationalpark-Böden Vielseitige Vielseitige Vielseitige Vielseitige Vielseitige

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SCHWERPUNKT

Vielseitige Nationalpark-Böden

Peter

Vielseitige

Peter

Vielseitige

Lüscher

Vielseitige

Lüscher

Vielseitige

Die oberflächennahe, belebteund

durchwurzelte Schicht

der Erdkruste in einer

Landschaft bezeichnen

wir

als Boden.Je nachdem wie das

geologische

Ausgangsmaterial beschaffen ist,

entwickeln

sich

verschiedenartige

Böden

mit unterschiedlichen

Eigen¬

schaften. Sofinden

wir

auch im

Nationalpark

eine grosse Bodenvielfalt.

Abbildung1:

Vereinfachte Abbildung Vereinfachte Abbildung

Übersicht zur Bodenentwicklung Gesteinsrohboden Rohboden Verwitterungsboden

Abbildung2:

Oberboden: HumusformenModer und Rohhumus (Masseincm)

Moder Rohhumus

AhF

Streu

teilweise zersetzte organische Substanz humifizierte,

organische Substanz mineralischer Oberboden, mit Humusstoffen durchmischt

Abbildung3:

Profil eines PodsolsAbbildungmit mit Abbildung dem typischen bleichen Auswaschungshorizont(AE)

Nassböden

unterschied¬

licheBoden- entwicklungs- zustände beeinflusst durch Stau-, Hang- oder Grundwasser

Bodenentwicklung

seit

derletzten Eiszeit Die heutigen Böden sind, im Vergleich zu den Gesteinen,

mit

einem

Alter

von meist wenigerals

io

ooo Jahrensehrjung. Siehaben sichv.a. nach

dem Rückzug der Gletscher gebildet. AlleBöden durchlaufen ähnlichePhasen der Gesteinsverwit¬

terung, vom Gesteinsrohboden zum Rohboden und schliesslich zum Verwitterungsboden (Abbil¬

dung

i

Dabei

nimmt

derAnteilder Feinerde, der wesentlichden Wasser-,

Luft-

und Nährstoffhaus¬

halt eines Bodens prägt, zu. Die Geschwindigkeit der Gesteinsverwitte- runghängthauptsächlich von der Grösse (Blöcke, Schutt, Moräne) und Zusammensetzung derGesteinesowievonder Verwitterungsresistenz der darin enthaltenenMinerale ab. Ganz andersverläuft die Bodenentwick¬

lung, wenn bei ständiger Wasserzufuhr (Quellen, Mulden) Nassböden entstehen.

Auf

kleinemRaumkönnen alle Entwicklungsstufengleichzei¬

tig vorkommen.

DerOberboden

-

ein

natürlicher

Kompost

Was

wir

vom Boden unmittelbar zur Kenntnis nehmen, sind die Pflan¬

zendecke und allenfalls Teile der oberstenHumusschicht. Diese Schicht präsentiert sich in naturnahen Lebensräumen

-

im Unterschied zum Acker- und Grasland

- mit

einer häufig noch natürlichen Lagerung (Abbildung 2.).Esist eineAbfolgevon verschiedenen Zersetzungsphasen der Vegetationsrückstände und deren Vermischung

mit

mineralischen Bodenbestandteilen. In nichtbewirtschafteten Böden desNationalparks treffen

wir oft Moder

und Rohhumus an. Das sind Humusformen

mit

reinorganischenAuflagenüber der Mineralerde.

Zwei

charakteristische

Böden aus dem Nationalpark

Die Böden im

Nationalpark

haben sich überwiegend auf

Dolomit

und

Kalk

gebildet und sind daher

oft

bis unter die Streuschichtkalkhaltig (Abbildung 4). Saure Böden,

in

denenderKalkganzfehltoderausdemOber-

(2)

boden ausgewaschen wurde, sind im Park nur an ausgewählten Stellen, auf

Kristallin,

Moräne oderBlockschutt, verbreitet (Abbildung 3).

Der abgebildete Kalk-Rohboden (Abbildung4) ist aufeinem postgla¬

zialenSchwemmfächer entstanden. Das Vorhandensein einer organischen Auflage deutetdarauf hin, dass diebiologische Bodenaktivitätgehemmt ist. Die überwiegend von Bergföhren und Zwergsträuchern stammende Streu

wird

nurlangsam undunvollständigabgebaut.Derbisrund 1.2m Tiefe aufgeschlossene Mineralboden ist mehrschichtig aufgebaut und wenig verwittert. Die Kalkgrenzeverläuft in 10cmTiefe.

Der unter einem Arven-Lärchenbestand entstandene Podsol (Abbil¬

dung 3) ist geprägt durchdie mächtige organische Auflage (Rohhumus) und den darunter anschliessenden hellen Auswaschungsbereich. Verla¬

gerungsprozesse sind

für

diesen sauren Boden kennzeichnend. Die An¬

reicherung im Unterboden

wird

durch die rötliche Farbe des oxidierten Eisens deutlichsichtbar.

Die Böden erfüllen

wichtige

Funktionen im Ökosystem

Der Boden

mit

seinem Wurzelraum ist Bestandteil einer Lebensgemein¬

schaft, eines Ökosystems. Im Wurzelraum, vor allem von Waldbäumen, laufen komplexe Prozesse ab, die

wir

nur indirekt, z.B. anhand von Veränderungen des Säurezustandes erfassen können. Neben den stand¬

ortabhängigen natürlichen Prozessen sind auch die vom Menschen verursachten Einträge von Schwefeldioxid und von Stickstoffverbin¬

dungen von Bedeutung, da diese langfristig Ungleichgewichte im Nähr¬

stoffhaushalt des Wurzelraumes zur Folge haben. Solche Verände¬

rungen im Boden sind nur durch längerfristige Messungen von Ionen¬

konzentrationen in der Bodenlösung feststellbar. Um die Funktion des Bodens im Waldökosystem zu verstehen und mögliche Auswirkungen z.B. aufdas Baumwachstumzuerkennen,

führt

die

wsl

das Programm

«Langfristige Waldökosystemforschung» durch. Einer der 16 schweize¬

rischen Standorte liegt im Nationalpark, weil hier ein nicht genutzter Waldbestand untersucht werden kann.

http://www.wsl.ch/forest/risks/lwf/lwfintro-de.eh Bodendynamik

Böden entwickeln sich nur langsam. Einmal zerstört, dauertes mehrere 1000 Jahre, bis ein Boden wiederdie

für

den Menschenwichtigen Funk¬

tionen erfüllen kann. Im

Nationalpark

werfen

wir

einen anderen Blick aufdieBodenentwicklung:WodurchGletscher, Flüsse,Windoder durch Rutschungen undMurgängebestehender BodenoderHumusabgetragen oder

mit

rohem

Material

überdeckt

wird,

beginntdie Bodenbildungvon Neuem. Damit trägtauchdieBodenbildungzu einergrossen landschaft¬

lichen Vielfaltbei! «C

Abbildung4: Profil einesKalk-Rohbodens und

Abbildung und Abbildung

zugehöriger Bestockung

(Abbildungoben).Fotos:PeterLüscher Weiterführende Literatur:

Ott,E.,Frehner,M., Frey, H.-U., Lüscher,P., 1997: Gebirgsnadelwälder.

Einpraxisorientierter Leitfaden für einestandortsgerechteWaldbehandlung.

Verlag PaulHaupt,Bern. 287S.

Walthert,

L., Zimmermann, S.,

Blaser, P., Luster, J.,Lüscher, P.,2004:

WaldbödenderSchweiz.Band1.Grundlagen und Region Jura. Eidg. Forschungsanstaltwsl, Birmensdorf.Bern, h.e.p. Verlag. 768S.

In Vorbereitung:Band2:RegionenAlpen und Alpensüdseite (2005) und Band3:Regionen MittellandundVoralpen (2006).

PeterLüscherarbeitetan der Eidg. Forschungs¬

anstaltWSLinBirmensdorf undistMitgliedder

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