Einflu.6 des Waldes auf den Stand der Gewässer
VI. Mitteilung
Der Wasserhaushalt in der V alle di Melera in den Jahren 1944/45 bis 1953/54
Von Hans Burger
Einleitung
Die Untersuchungen über den Wasserhaushalt im Sperbel- und Rappengraben,
imEmmental, laufen seit dem Jahr 1900. A. Eng 1 er berichtete schon 1919 in überzeu- gender Weise über den Einfluß des Waldes auf die Milderung der Hochwasser und der Erosion. Der Verfasser konnte seine Ausführungen ergänzen durch Veröffentlichun- gen in den Jahren 1934, 1943 und 1954. Vergleiche besonders den XXXI. Bd. dieser Mit- teilungen 1954. Man war sich aber stets bewußt, daß die unter besonderen örtlichen Klima- und Bodenverhältnissen gewonnenen Ergebnisse nicht ohne weiteres auf andere Einzugsgebiete mit abweichenden Standortseigensohaften übertragen werden dürfen.
Schon 1925 regte deshalb der damalige Oberforstinspektor M.Petitmer- met an der Sitzung der Aufsichtskommission der Versuchsanstalt an, man möge einer- seits die Versuche im Sperbel- und Rappengraben weiterführen, aber anderseits noch nach andern geeigneten Einzugsgebieten Umschau halten. Aus verschiedenen Vorpro- jekten, die vom Verfasser in den Jahren 1927-1929 ausgearbeitet worden sind, wählte die Aufsichtskommission 1933 das Einzugsgebiet Melera, um an diesem Einzelobjekt die Veränderung des Wasserhaushaltes mit der Entwicklung einer Aufforstung zum Wald zu verfolgen. Den vom Verfasser vorgeschlagenen Bau einer Kontrollstation im angrenzenden Melirolotal betrachtete man als nicht notwendig.
über den Wasserhaushalt im Meleratal der 10 Jahre 1934/35 bis 1943/44 wurde im XXIV. Bd. dieser Mitteilungen 1945 berichtet. Es ergaben sich bezüglich Temperatur und besonders der Luftfeuchtigkeit, verglichen mit den Einzugsgebieten nördlich der Alpen, wesentlich andere Verhältnisse. Der Wasserabfluß des ersten Jahrfünfts war auch auffallend verschieden von dem des zweiten, weil das zweite Jahrfünft bedeutend weniger Niederschläge aufwies.
Die Beobachtungen und Messungen sind auch im zweiten Jahrzehnt durch das Z o 11-
p er so n a 1 von Ca r e n a zuverlässig ausgeführt worden, wofür ihm der beste Dank
ausgesprochen sei. Zu Dank verpflichtet sind wir auch dem E 1 e kt r i z i t ä ts werk
493
von Be 11 in z o n a, das den Strom gratis lieferte, um im Winter den selbstregistrieren- den Regenmesser und den Schwimmerschacht des Limnigraphen heizen zu können. Be-
sondern Dank verdient aber unser Sekretär Ca spar i s, der zahlreiche Kontrollendurchführte und die Beobachtun
gen und Messungen zusammenstellte. Dank verdientauch J. Steinemann, der die graphischen Darstellungen zeichnete.
I. Lage, Boden und Vegetation des Meleratales
Die ausführliche Beschreibung des Einzugsgebietes, eines Seitentales des Morobbia- tals, findet sich im XXIV. Bd., 1945, der Mitteil. d. schweiz. Anst. f. d. forstl. Versuchs- wesen; hier sei nur das Nötigste wiederholt.
Die F 1 ä c h e des M e 1 er a t ä 1 c h e n s mißt bis zur Abflußstation 105 ha. Die
größte Höhe liegt oberhalb der Alpe di Croveggia auf 1773 m ü. M., die Über- fallkante der Limni
graphenstation auf 962 m; das mittlere Bach- gefälle beträgt rund 54
%. Die gewogene mittlere Höhe liegt auf 1430 m ü. M. Man vergleiche Bild
1.Die g eo 1 o g i s c h e Unter 1 a g e besteht aus verschiedenen Gneisen, die beson- ders in der oberen Hälfte des Meleratales stark mit Moränen- und Gehängeschutt über- lagert sind. Der daraus entstehende Boden ist z i e m 1 ich sauer ; in den obersten 60 cm Boden liegt das pH zwischen 5-6. Sickerversuche zeigten, daß 100 mm Niederschlag erst in
40Minuten in den Boden der Großviehweide versickern, dagegen
schon in 25 Minuten in den Boden einer Heuwiese und endlich schon in 2- 3 Minuten in den Boden eines 20jährigen geschlossenen Fichtenbestandes und eines geschlossenen Buchenniederwaldes. Die Versuche ergaben al
so auch, daß aus dem sandig-steinigenRandmoränenmaterial des Meleratales keine
so dichten und undurchlässigen Bödenentstehen wie auf Bündnerschiefer, Flysch und Grundmoräne, wie unsere Untersuchun- gen in der Teufimatt, Kt. Luzern, am Ptz Mundaun, Kt. Graubünden, auf dem Zuger- berg und an andern Orten erwiesen haben.
Untersuchun
gen über den Oberflächenabfluß bei künstlichen Regenergaben, daß von 100 mm Niederschlag über den Boden der Großviehweide, bei
44% Gefälle, 79 % oberflächlich abflossen, unter einem 20j ährigen Fichtenbestand und unter einem Buchenniederwald bei 60 % Hangneigung dagegen nur 1-2 % . Es ist ver- ständlich, daß im allgemeinen das Niederschlagswass er leichter in trockenen Boden einsickert als in nassen. Es zeigt sich aber anderseits immer wieder, daß bei einem Nie- derschlag nach großer Trockenheit zuerst reichlich Wasser oberflächlich abfließt, bis der Benetzungswiderstand des Bodens überwunden ist.
Da im Meleratal die Boden- und Moränenschicht über dem Fels im Mittel etwa 2 bis 3 m betragen dürfte, so können darin rund 1 Million m3 Wasser gespeichert werden.
Daß die Speicherungsbereitschaft im Meleratal groß ist, zeigt sich bei einzelnen außer-
ordentlich großen Niederschlägen oder auch bei der Nachwirkung nasser Winter auf
den Abfluß nachfolgender Sommer, wobei vorübergehende Speicherungen bis zu
500 000 m3/ km
2vorkommen.
Bild 1 Das M eleratal
1(11 W assermeß-Station
0
Meteorologische Stationen• Totalisatoren
Mit verdankenswerter Bewilligung vom 9. März 1955 der Eidgenössischen Vermessungsdirektion.
II. Das Klima des Meleratales
Zur Feststellung der Temperatur- und der Luftfeuchtigkeitsver- hältnisse sind in der Nähe der selbstregistrierenden Regenmesser bei den Stationen Melera, 967 m ü. M. und Alpe d'Urno, 1370 m ü. M. Thermohygrographen aufgestellt worden, die b!'!ide das ganze Jahr bedient werden. Im Winter mißt der Beobachter beim Aufstieg zu der oberen meteorologischen Station und darüber hinaus an verschiedenen Stellen die Schneehöhe.
'Zur Messung der Monats- und Jahressummen der Niederschläge sind anfänglich im Gebiet gut verteilt sechs Totalisatoren aufgestellt worden, in denen monatlich die Wasserhöhe gemessen wird. Später wurde im gewogenen Mittelpunkt des Einzugsgebietes, auf 1430 m ü. M. noch ein 7. Totalisator ei'Ilgeschaltet. Der tägliche Niederschlag wird vergleichsweise außerhalb des Einzugsgebietes beim Zollhaus Ca- rena ermittelt. Zur Feststellung des zeitlichen Verlaufes und der Dichte der Nieder- schläge dienen zwei selbstschreibende Regenmesser, einer bei der Abflußmeß-Station auf 967 m ü. M. ist, bei täglicher Bedienung und bei elektrischer Heizung, das ganze Jahr im Betrieb und ein zweiter, der angenähert in der Mitte des Einzugsgebietes auf 1370 m ü. M. steht, ist nicht heizbar und kann deshalb bei wöchentlich einmaliger Be- dienung nur in den Monaten Mai bis Oktober in Betrieb gehalten werden.
1. Die Temperatur
Stellt man die von 2 zu 2 Stunden abgelesenen Temperaturen in Tab. 1 zusammen, so ergibt sich für die letzten 20 Jahre für die Station Melera auf 967 m ü. M. eine mitt- lere Temperatur von 7,7° . Die Schwankung vom mittleren Minimum zum mittleren Ma- ximum beträgt nur 8° , die vom absoluten Minimum zum absoluten Maximum dagegen 45,9°. Das höchste Pentadenmittel ergaben mit 8,1
°die Jahre' 1944/45 bis 1948/49, das tiefste mit 7,2° die Jahre 1949/50 bis 1953/54, während die mittleren Temperaturen der Jahrfünfte von 1934/35 bis 1938/39 mit 7,9° und von 1939/40 bis 1943/44 mit 7,6°
nahe beim 20jährigen Mittel lagen.
400 m höher, ungefähr in gewogener Mittelhöhe des Einzugsgebietes, bei der Sta- tion Alpe d'Urno, 1370 m ü. M., beläuft sich das 20jährige Mittel der Temperatur nur auf 5,7° ; auf 6,5° im'wärmsten Jahrfünft von 1944/45 bis 1948/49, während sie in den andern drei Pentaden 5,4-5,6° im Mittel erreichte. Das Jahr 1940/41 war mit 4,3° mitt- lerer Jahrestemperatur auf Alpe d'Urno das kühlste, das Jahr 1948/49 mit 6,9° das wärmste Jahr.
Bild 4 zeigt, daß auch für das Jahrzehnt 1944/45 l:iis 1953/54 die Temperatur vom
Januar bis Juni rasch ansteigt, his zum Juli noch deutlich zunimmt, zum August schon
schwach sinkt, dann über September bis Dezember rasch abfällt, um auf das Januar-
mittel noch schwach abzunehmen. Die Nachwirkung der Winterkälte und der Sommer-
wärme findet ihren Ausdruck darin, daß nach Tab. 2 bei der Alpe d'Urno die März-
temperatur im Mittel nur 1,9° beträgt, die des Oktobers aber 6,4° .
Jahresmittel der Lufttemperaturen zu verschiedenen Tageszeiten bei der Wasserme.6-Station Melera, 967 m ü. M. und Alpe d'Urno, 1370 m ü. M.
Jahresmittel der Lufttemperaturen in C0 zu folgenden Tageszeiten Tages- Mittleres
Ort und Jahr mittel Mini- Maxi-
2h 4h 6h 8h !Oh 12h 14h 16h 18h 20h 22h 24h
eo
mum mmnStation M elera, 967 m
Mittel 1934/35 bis 1938/39 6,3 6,0 5,9 6,3 8,1 10,3 11,1 10,7 9,0 7,7 7,0 6,6 7,9 5,3 12,5 Mittel 1939/40 bis 1943/44 5,9 5,6 5,5 6,0 8,1 10,3 10,9 10,4 8,7 7,3 6,7 6,2 7,6 4,8 12,5
1944/45 6,0 5,6 5,6 6,2 8,8 11,5 12,3 11,6 9,4 7,6 6,8 6,4 8,2 4,8 13,9
1945/46 5,7 5,5 5,4 5,9 7,8 10,2 11,0 10,5 8,6 7,1 6,4 6,1 7,5 4,7 12,5
1946/47 5,9 5,7 5,7 6,2 8,6 10,8 11,5 10,6 8,7 7,3 6,8 6,3 7,8 4,9 13,1
1947/48 6,5 6,2 6,1 6,6 8,9 11,4 12,2 11,3 9,3 8,0 7,2 6,8 8,4 5,4 13,9 1948/49 6,5 6,2 6,0 6,6 9,1 12,2 13,2 12,4 10,0 8,3 7,5 6,9 8,7 5,4 14,7 Mittel 1944/45 bis 1948/49 6,1 5,8 5,8 6,3 8,6 11,2 12,0 11,3 9,2 7,7 6,9 6,5 8,1 5,0 13,6
1949/50 6,1 5,8 5,7 6,2 8,4 11,4 12,4 11,7 9,4 7,8 7,1 6,6 8,2 5,0 13,8
1950/51 4,9 4,6 4,5 4,9 6,7 9,2 10,0 9,5 7,7 6,3 5,6 5,2 6,6 3,9 11,5
1951/52 5,5 5,3 5,1 5,5 7,4 10,4 11,4 10,8 8,9 7,2 6,4 5,9 7,5 4,5 12,9
1952/53 5,1 4,8 4,6 5,0 6,7 9,6 10,7 10,2 8,4 6,8 6,0 5,4 6,9 4,0 12,1
1953/54 5,2 5,0 4,8 5,2 6,7 9,8 10,7 10,0 8,2 6,8 6,1 5,6 7,0 4,2 12,1
Mittel 1949/50 bis 1953/54 5,4 5,1 4,9 5,4 7,2 10,1 11,0 10,4 8,5 7,0 6,2 5,7 7,2 4,3 12,5 Mittel 1934/35 bis 1953/54 5,9 5,6 5,5 6,0 8,0 10,5 11,3 10,7 8,9 7,4 6,7 6,2 7,7 4,8 12,8 Alpe d'Urno, 1370 m
Mittel 1934/35 bis 1938/39 3,3 3,1 3,0 4,4 7,5 9,1 9,4 8,4 6,3 4,7 4,0 3,6 5,6 2,1 11,2 Mittel 1939/40 bis 1943/44 3,0 2,8 2,7 4,2 7,6 9,4 9,6 8,3 6,3 4,6 3,8 3,3 5,5 1,8 11,7
1944/45 3,8 3,5 3,6 5,7 9,6 11,1 11,0 9,4 7,0 5,1 4,5 4,0 6,5 2,7 12,8
1945/46 3,7 3,5 3,4 4,8 8,3 9,6 9,5 8,2 6,3 5,0 4,4 4,4 5,9 2,8 11,5
1946/47 4,2 4,0 3,9 5,7 9,1 10,2 10,0 8,6 6,8 5,5 4,9 4,5 6,5 3,2 11,9
1947/48 4,5 4,3 4,1 5,6 9,2 10,5 10,3 8,9 7,1 5,8 5,1 4,8 6,7 3,5 12,3
1948/49 4,6 4,4 4,3 5,8 9,4 10,8 10,7 9,2 7,3 5,9 5,2 5,0 6,9 3,6 12,6
Mittel 1944/45 bis 1948/49 4,2 3,9 3,9 5,5 9,1 10,4 10,3 8,9 6,9 5,5 4,8 4,5 6,5 3,2 12,2
1949/50 4,1 3,9 3,8 5,1 8,5 9,6 9,5 8,2 6,5 5,2 4,7 4,4 6,1 3,2 11,3
1950/51 3,4 3,2 3,1 4,0 6,7 7,9 8,0 7,1 5,7 4,6 4,0 3,7 5,1 2,7 9,2
1951/52 3,8 3,6 3,5 4,3 7,2 8,4 8,7 7,9 6,5 5,1 4,5 4,1 5,6 2,9 10,2
1952/53 3,2 3,0 3,1 3,9 6,9 8,0 7,9 6,9 5,5 4,4 3,8 3,5 5,0 2,3 9,6
1953/54 3,6 3,3 3,3 4,1 7,0 8,1 7,9 7,1 5,8 4,7 4,0 3,8 5,2 2,5 9,7
Mittel 1949/50 b.is 1953/54 3,6 3,4 3,4 4,3 7,3 8,4 8,4 7,4 6,0 4,8 4,2 3,9 5,4 2,7 10,0 Mittel 1934/35 bis 1953/54 3,5 3,3 3,2 4,6 7,9 9,3 9,4 8,3 6,4 4,9 4,2 3,8 5,7 2,4 11,3
Tab. 1
Absolutes Mini- Maxi·
mum mum
-11,3 31,1 -13,4 29,0 -10,7 30,6 - 9,6 27,8 -14,8 30,9 - 9,7 25,2 -11,0 30,3 -14,8 30,9 - 9,3 27,7 - 9,9 26,2 - 8,9 29,.'l - 9,3 25,2 -11,2 27,2 -11,2 29,3 -14,8 31,1
-16,3 28,0 -20,3 28,8 -13,1 29,2 -12,5 26,4 -16,1 29,2 -12,8 23,9 -12,8 26,4 -16,1 29,2 -12,7 25,0 -11,4 25,7 -11,0 26,3 -13,0 22,8 -13,5 23,1 -13,5 26,3 -20,3 29,2
eo
16
14 1 2
1 0
8 64
2 D -2 -4
Bild4
Jährlicher Verlauf der Temperatur bei der Station Melera, 967 m ü. M.
und Alpe d'Urno, 1370 m ü. M.
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4 2 0 -2
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Bild 5
Mittlerer täglicher Verlauf der Temperawren bei den Stationen Melera und Alpe d'Urno
1
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I' ~ 1f--Minel derJahre - - -
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14 1 2 1 0
8 6 4 2 0 -2 -4
Monatsmittel der Lufttemperaturen in C0 zu verschiedenen Tageszeiten bei der Wasserme!i-Station Melera, 967 m ü. M. und Alpe d'Urno, 1370 m ü. M.
Monatsmittel der Lufttemperaturen zu folgenden Tageszeiten Tages· Mittleres
Ort und Monat mittel Mini- Maxi-
2h 4b 6h 8h 10b 12h 14h 16h 18h 20h 22b 24h
c•
mum mumStation Melera, 967 m
Jahresmittel 1934/35-1943/44 6,1 5,8 5,7 6,2 8,1 10,3 11,0 10,5 8,8 7,5 6,8 6,4 7,8 5,0 12,5
November 2,3 2,1 2,0 2,1 3,2 6,3 7,0 5,5 3,5 2,9 2,6 2,4 3,5 1,2 8,7
Dezember
11944/ 45
-0,8 -1,0 -1,0 -1,1 -0,4 2,1 3,2 1,5 0,2 -0,2 -0,5 -0,7 0,1 -1,9 4,5 Januarbis -2,2 -2,2 -2,3 -2,4 -1,6 0,7 2,1 0,8 -0,9 -1,4 -1,7 -1,9 -1,1 -3,3 3,5 Februar
1953/54 -1,0 -1,1 -1,2 -1,2 0,0 3,1 4,3 3,7 1,4 0,2 -0,3 -0,7 0,6 -2,1 5,9
März 1,7 1,4 1,2 1,7 3,8 6,7 7,6 7,2 4,9 3,3 2,6 2,1 3,7 0,6 9,2
Ap1,i1 5,1 4,7 4,5 5,3 8,5 10,5 11,3 11,2 9,4 7,2 6,3 5,6 7,5 3,9 13,0 Wintermittel 1944/45-1953/54 0,9 0,7 0,5 0,7 2,3 4,9 5,9 5,0 3,1 2,0 1,5 1,1 2,4 -0,3 7,5 Mai
l
8,4 8,0 8,0 9,1 12,1 13,7 14,3 14,1 12,6 10,6 9,5 8,9 10,8 7,5 16,2 Ju':,i 1944/45 11,6 11,2 11,3 12,3 15,7 17,8 18,6 18,4 16,3 14,0 12,8 12,1 14,3 10,7 20,2 Juh bis 13,7 13,2 13,2 14,1 17,6 20,4 21,3 21,1 18,6 16,2 15,0 14,2 16,6 12,6 22,6 AugustI
1953/54 13,1 12,7 12,5 13,3 16,0 19,3 19,9 19,5 17,3 15,2 14,2 13,6 15,5 12,1 21,4 September 10,7 10,3 10,0 10,4 12,5 16,2 17,2 16,6 M,2 12,4 11,6 11,1 12,8 9,6 18,5 Oktober 6,4 6,1 5,9 6,1 7,4 10,9 11,7 10,8 8,7 7,6 7,1 6,7 7,9 5,3 13,0 Sommerm. 1944/45-1953/54 10,6 10,3 10,2 10,9 13,5 16,4 17,2 16,8 14,6 12,7 11,7 11,1 13,0 9,6 18,6 Jahresmittel 1944/45-1953/54 5,7 5,5 5,4 5,8 7,9 10,6 11,5 10,9 8,9 7,3 6,6 6,1 7,7 4,7 13,1 Alpe d'Umo, 1370 mJahresmittel 1934/35-1943/44 3,2 2,9 2,9 4,3 7,6 9,3 9,5 8,4 6,3 4,7 3,9 3,5 5,5 1,9 11,5
November 0,7 0,6 0,5 0,6 3,7 5,2 4,9 3,5 1,8 1,2 1,0 0,8 2,1 -0,3 6,8
Dezember
1944/45 -2,5 -2,6 -2,6 -2,6 -0,3 1,4 1,2 -0,1 -1,4 -1,9 -2,1 -2,3 -1,3 -3,5 2,7 Januar bis -3,9 -4,0 -4,1 -4,1 -1,2 0,3 0,1 -1,2 -2,7 -3,3 -3,6 -3,8 -2,6 -5,1 1,9 Februar
1953/54 -2,7 -2,8 -2,8 -2,7 1,0 2,3 2,2 1,1 -0,9 -1,8 -2,2 -2,5 -1,0 -3,7 4,1
März -0,2 -0,4 -0,6 0,3 4,2 5,4 5,5 4,4 2,6 1,0 0,4 0,1 1,9 -1,0 7,1
April 2,9 2,6 2,5 4,6 7,8 9,0 9,0 8,1 6,2 4,4 3,7 3,2 5,3 2,0 10,9
Wintermittel 1944/45-1953/54 -1,0 -1,1 -1,2 -0,6 2,5 3,9 3,8 2,6 0,9 -0,1 -0,5 -0,8 0,7 -1,9 5,6 Mai 6,3 6,0 • 6,1 8,8 11,2 11,9 12,1 11,1 9,6 7,9 7,1 6,7 8,7 5,5 14,0 Juru 1944/45 9,6 9,3 9,4 12,0 15,2 16,1 16,3 15,3 13,6 11,8 10,6 10,0 12,4 8,7 18,0 Juli bis 11,6 11,3 11,4 14,0 17,7 19,0 18,9 17,6 15,7 13,7 12,6 12,1 14,6 10,7 20,5 August
1953/54 Ll,2 10,9 10,7 13,0 16,7 17,8 17,7 16,3 14,7 12,8 12,0 11,5 13,8 10,2 19,5 September 8,8 8,6 8,3 10,2 14,1 15,1 14,9 13,5 11,6 10,1 9,5 9,2 11,2 7,9 16,6
Oktober 4,7 4,5 4,2 4,8 8,2 9,6 9,5 8,4 6,6 5,6 5,3 5,0 6,4 3,7 11,2
Sommerm. 1944/45-1953/54 8,7 8,4 8,4 10,5 13,9 14,9 14,9 13,7 12,0 10,3 9,5 9,1 11,2 7,8 16,6 Jahresmittel l 944/ 45-1953/54 3,9 3,7 3,6 4,9 8,2 9,4 9,4 8,2 6,4 5,1 4,5 4,2 6,0 2,9 11,1
Tab.2
Absolutes Minimum Maxi-
mum
-13,4 31,1 - 5,6 20,5 - 9,9 15,.'3 -14,8 16,6 -10,5 19,6 -11,0 21,6 - 3,2 25,2 -14,8 25,2 - 2,1 27,3 1,3 27,3 5,0 30,6 6,3 30,9 0,0 25,8 - 3,1 22,5 - 3,1 30,9 -14,8 30,9 -20,3 28,8 - 8,7 17,4 -12,3 12,6 -16,1 13,4, -13,1 16,8 -12,8 17,2 - 5,6 22,6 -16,1 22,6 - 5,7 24,8 - 0,8 27,6 2,1 29,2 3,6 29,2 - 2,2 23,9 - 5,3 19,6 - 5,7 29,2 -16,1 29,2
Faßt man die Monate November bis April als Winter, die Monate Mai bis Oktober als Sommer zusammen, , so ergibt sich nach Tab. 2 bei der Station Melera eine mittlere Wintertemperatur von 2,4° , eine mittlere Sommertemperatur von 13,0° ; bei der Alpe d'Urno eine Wintertemperatur von 0,7
°und eine Sommertemperatur von 11,2°. Im Sommermittel nimmt die Temperatur im Meleratal auf 100 m Meereshöhe um 0,5° ab, im Wintermittel nur um 0,4°, was durch die besonders im Winter besser besonnte Alpe d'Urno zu erklären ist.
Verfolgt man in Tab. 1 und Bild 5 den mittleren täglichen Verlauf der Temperaturen von 2 zu 2 Stunden, so erkennt man, daß die tiefste Temperatur der letzten 10 Jahre im Jahresmittel und im Julimittel morgens um 6h herum eintrat, im Januarmittel, be- sonders auf Alpe d'Urno aber erst um 8h herum. Im Sommer beginnt die Temperatur von 6h an, im Winter von 8h an bis 12h rasch anzusteigen und dann bis 14h noch schwach zuzunehmen, um dann bis 20h rasch zu sinken und nachher langsam dem Frühmorgen- tiefstand zuzustreben.
Vergleicht man die Temperaturlinien der Station Melera, 967 m ü. M. und Alpe d'Urno, 1370 m ü. M. in Bild 5 miteinander, so fällt auf, daß die Temperatur bei .Alpe d'Urno im Sommer zwischen 6h-10h, im Winter zwischen 8h-lQh rascher ansteigt als bei der tiefer liegenden Station Melera, so daß die beiden Stationen im Sommer von 8h-10h, im Winter von 10h-12h ungefähr die' gleichen Temperaturen aufweisen, die erst von 12h an eindeutig auseinanderstreben und dann von 16h an mehr oder weniger paral- lel verlaufen bis zum Sonnenaufgang. Die einfache Erklärung dieser auffallenden Er- scheinung liegt darin, daß die Station Melera tiefer in der Grabenmulde liegt, also auch später unmittelbar von der Sonne beschienen wird als die offener liegende Sta- tion Alpe d'Urno.
2. Die Luftfeuchtigkeit
Stellt man die Mittel der relativen Luftfeuchtigkeit für die 4 Jahrfünfte aus Tab. 3 zusammen, so ergibt sich folgendes:
Jahrfünft
Mittel 1934/35-1938/39 Mittel 1939/40-1943/44 Mittel 1944,/45-1948/49 Mittel 1949/50-1953/54 20j ähriges Mittel
Relative Luftfeuchtigkeit
Station Melera, 967 m Alpe d'Urno, 1370 m
74%
75%
75%
77%
75%
76%
78%
78%
79%
78%
Daraus geht einmal hervor, daß der Unterschied der mittleren relativen Luftfeuch-
tigkeit auf rund 1000 m ü. M. und rund 1400 m
ü.M. nur knapp 3 % beträgt und so-
dann, daß vorläufig kein gesicherter Einfluß der aufwachsenden Aufforstung auf die
relative Luftfeuchtigkeit nachgewiesen werden kann.
Jahresmittel der relativen Luftfeuchtigkeit zu verschiedenen Tageszeiten bei der WassermeJi- Station Melera, 967 m ü. M. und bei Alpe d'Urno, 1370 m ü. M. Tab. 3
Jahresmittel der relativen Luftfeuchtigkeit zu Ta- Mittleres
folgenden Tageszeiten ges-
Ort und Jahr mit-
2h 4h ·6h 8h 10h 12h 14h 16h 18h 20h 22h 24h tel Mini- Maxi-
°io °io °io °io °io °io °io °io °io °io °io °io °io mum mum
Station M elera, 967 m
Mittel l 934/3S bis 1938/39 79 79 79 79 73 65 64 66 74 77 79 79 74 52 88 Mittel 1939/40 bis 1943/44 80 80 80 80 73 65 64 67 74 78 79 79 75 54 87 1944/45 80 80 81 81 75 60 57 61 71 78 79 80 74 47 89 1945/46 83 83 83 83 77 66 64 66 76 81 82 82 77 54 89 1946/47 82 82 83 83 75 65 64 68 77 81 81 82 77 53 90 1947/48 81 81 81 82 76 63 61 65 73 78 80 80 75 51 89 1948/49 78 78 79 79 70 58 56 60 71 76 77 78 72 45 86 Mittel 1944/45 bis 1948/49 81 81 81 82 75 62 60 64 74 79 80 80 75 50 89 1949/50 81 81 82 81 74 60 58 63 75 79 80 81 75 47 89 1950/51 88 88 88 88 80 68 67 72 83 86 87 87 '82 54 93 1951/52 80 81 81 81 74 60 57 63 78 78 79 80 74 46 87·
1952/53 81 82 82 82 77 63 61 65 74 78 80 81 76 50 88 1953/54 84 84 84 84 77 66 65 70 78 82 83 84 78 53 91 Mittel 1949/50 bis 1953/54 83 83 83 83 76 63 62 67 78 81 82 83 77 50 90 Mittel 1934/35 bis·l953/54 81 81 81 81 74 64 62 66 75 79 80 ·80 75 51 88 Alpe d'Umo, 1370 m
Mittel 1934/35 bis 1938/39 82 82 81 76 67 '65 66 69 77 80 81 82 76 53 90 Mittel 1939/40 bis 1943/44 85 85 85 80 69 66 67 70 78 83 84 85 78 53 92 1944/45 85 85 85 80 64 60 61 66 76 82 85 85 76 49 92 1945/46 87 87 87 82 70 67 68 72 80 85 87 87 80 56 92 1946/47 86 87 87 82 69 67 68 73 80 84 85 86 80 56 92 1947/48 84 85 85 82 69 65 66 71 78 83 84 84 78 52 90 1948/49 81 81 81 78 66 61 62 67 74 78 80 81 74 50 87 Mittel 1944/45 bis 1948/49 85 85 85 81 68 64 65 70 78 82 84 85 78 53 91 1949/50 84 84 84 80 68 64 65 71 78 82 83 84 77 52 90 1950/51 90 91 90 87 77 74 75 80 85 89 90 90 85 61 95 1951/52 82 82 83 80 70 66 67 71 76 79 80 81 76 55 88 1952/53 83 83 84 80 70 68 70 74 78 81 82 83 78 57 89 1953/54 86 86 86 83 73 71 73 77 82 84 86 86 81 59 92 Mittel 1949/50 bis 1953/54 85 85 85 82 72 69 70 75 80 83 84 85 79 57 91 Mittel 1934/35 bis 1953/54 84 84 84 80 69 66 67 71 78 82 83 84 78 54 91
Die Jahre mit nur 74-75
%
Luftfeuchtigkeit bei Alpe d'Urno waren 1934/35, 1937 /38, 1943/44 und 1948/49. Eine mittlere Luftfeuchtigkeit von 76-79%
wiesen die Jahre 1935/36, 1936/37, 1938/39, 1940/41, 1941/42, 1942/43, 1944/45, 1947/48, 1949/50, 1951/52 und 1952/53 auf und sehr hoch mit 80 und mehr Prozenten war die relative Luftfeuchtigkeit in den Jahren 1939/40, 1945/46, 1946/47, 1950/51 und 1953 bis 1954. Das Jahr mit der höchsten relativen Luftfeuchtigkeit 1950/51 hat auch die größten Überschwemmungen aufgewiesen.Bild 6
Tagesverlauf der mittleren relativen Feuchtigkeit in den letzten 20 Jahren bei Alpe d'Urno, 1370 m ü. M.
% Luftfeuchrigkeir Lu
nr
euch r1gkeir
%90 85 80 75 70 65 60 55 50
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Alpe d'Urno
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1934/35 -1953/54 ~ ::. J
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1---02 04 06h 08 10 12h 14 16 15h 20 22 z4h 02
Bild 7
Jahresverlauf der .mittleren relativen Lii/t/euchtigkeit der letzten 20 Jahre bei Alpe d'Urno, 1370 m ü. M.
g 0 85 80 75 70 65 60 55 50
¾ Luftfeuchtigkeir Lurtreuchrigkeir %
90 85 80 75 70 65 60 55
1 1 1
Alpe d'Urno
.-1934/35 - 19 53/54,._
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90 85 80 75 70 65 60 55 Nov. Dez. Jan Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sepr. Okr. Nov.
Verfolgt man in Tab. 3 und Bild 6 den Verlauf der mittleren relativen Luftfeuch- tigkeit im Laufe des Tages, so erkennt man, daß sie etwa 2h morgens am höchsten ist, dann zuerst langsam sinkt bis etwa 8h, hierauf rasch bis 12h auf den tiefsten Punkt fällt, um sodann bis 18h oder 2Qh ziemlich rasch und nachher bis 2h langsam anzusteigen und wieder den Höchstwert zu erreichen. Ganz ähnlich wie das 20jährige Mittel verlaufen auch die Tageslinien der einzelnen Monatsmittel z.
B.
des Septembers, als dem Monat mit der höchsten Luftfeuchtigkeit, und des Februars, als dem Monat mit der geringsten Luftfeuchtigkeit.Monatsmittel der relativen Luftfeuchtigkeit zu verschiedenen Tageszeiten bei der Station
· Melera, 967 m und Alpe d'Urno, 1370 m ü. M. Tab. 4
Monatsmittel der relativen Luftfeuchtigkeit Ta- Mittleres
zu folgenden Tageszeiten ges-
Ort und Monat
2h 4h 6h Bh 10h 12h 14h 16h mit-
18h 20h 22h 24h tel Mini - Maxi-
°lo 'lo °lo 'lo 'lo °io 'lo °lo 'lo °lo °io °io °lo mum mum
Station M elera, 967 m
Jahresmittel 1934/35-1943/44 79 80 80 79 73 65 64 67 74 78 79 79 75 53 88 November 77 77 77 77 74 59 56 67 75 77 77 78 73 46 85 Dezember
1944/45 77 77 77 77 76 63 58 70 75 77 77 77 73 48 85 Januar
bis 76 76 76 76 73 60 56 64 74 75 76 76 72 45 85 Februar
1953/54 76 76 77 76 72 57 54 57 71 75 76 77 70 43 85 März 79 79 79 79 72 57 56 58 68 74 77 78 71 44 86 April 82 83 83 81 69 60 58 59 66 75 79 81 73 46 88 Wintermittel 1944/45-1953/54 78 78 78 78 73 59 56 62 72 76 77 78 72 45 86
Mai 86 86 87 86 74 67 66 67 75 82 83 85 79 55 93 l=i
1
85 86 87 87 74 66 65 67 76 83 84 85 79 53 93 Jr
1944/45 85 86 87 88 76 62 63 66 76 83 84 85 79 53 93u 1 bis
Augus<
r
1953/54 86 86 87 88 81 68 67 71 82 85 86 86 81 56 93 September 87 87 87 88 82 66 66 71 82 85 86 87 81 55 93 Oktober 85 85 85 85 81 68 67 73 82 85 85 85 81 57 92Sommermittel 1944/45-1953/54 86 86 87 87 78 66 66 69 79 84 85 86 80 55 93 Jahresmittel 1944/45-1953/54 82 82 82 82 76 63 61 65 75 80 81 82 76 50 89
Alpe d'Umo, 1370 m
Jahresmittel 1934/35-1943/44 84 83 83 78 68 66 66 70 77 81 83 83 77 53 91 November 80 80 80 80 68 63 65 70 77 79 79 80 75 52 87 Dezember
1944/45 81 81 81 80 71 65 66 71 76 79 80 81 76 54 87 Januar
bis 80 80 80 79 69 62 63 68 75 78 79 80 74 51 87 Februar
1953/54 80 80 79 78 64 60 61 65 72 76 78 80 73 48 87 März 82 82 82 78 63 60 61 64 72 77 80 81 74 49 87 April 85 85 85 77 65 63 63 67 74 81 83 85 76 50 90 Wintermittel 1944/45-1953/54 81 81 81 79 67 62 63 68 74 78 80 81 75 51 88 Mai 88 88 89 80 73 71 72 74 80 84 87 88 81 58 93 Juni
1944/45 88 88 88 81 71 70 71 74 80 85 88 88 81 57 93 Juli
r
hS 88 88 89 84 71 69 70 74 80 85 88 88 81 57 94 AuguSt 1953/54 90 90 90 87 73 71 73 79 85 88 89 90 84 59 95 September 90 91 90 87 72 70 73 80 87 90 91 90 84 59 96 Oktober 87 88 88 86 75 72 75 81 86 87 87 88 83 62 93 Sommermittel 1944/ 45-1953/54 89 89 89 84 72 71 72 77 83 87 88 89 82 59 94 Jahresmittel 1944/45-1953/54 85 85 85 81 70 66 68 72 79 82 84 85 79 55 91503
Bild 8
Jahresverlauf der relativen Luftfeuchtigkeit bei Alpe d'Umo im Meleratal, 1370 m ü. M., und beim Brandiswald bei Biglen, 950 m ü. M.
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LuPtfeuchrigkei t82
80 78 7674
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82 80 78 76
74
7?.70 Nov De2. Jan. Feb.r. März April Mai Juni Juli
Aug.
Sepr. Okt. Nov.Tab. 4 und Bild 7 lassen erkennen, daß am Südabfall der Alpen die relative Luft- feuchtigkeit im Winterhalbjahr wesentlich kleiner ist als im Sommerhalbjahr. Die re- lative Luftfeuchtigkeit ist am höchsten im September, sie fällt dann rasch über Oktober und November, langsam im Dezember und Januar, um im Februar den tiefsten Stand zu erreichen. In den drei Monaten Januar, Februar und März ereignen sich deshalb die meisten Waldbrände. über März, April und Mai nimmt die relative Luftfeuchtigkeit rasch zu, um dann über Juni, Juli, August langsam auf den höchsten Stand im Sep- tember anzusteigen.
Bild 8 zeigt den auffallenden Vergleich des mittleren jährlichen Verlaufes der rela- tiven Luftfeuchtigkeit der Station Alpe d'Urn~ auf 1370 m ü. M., mit 78
%
mittlerer jährlicher .Luftfeuchtigkeit und der Freilandstation Brandiswald bei Biglen, 950 m ü. M., mit 77%
mittlerer Luftfeuchtigkeit. Die Darstellung stellt klar, daß im Emmen- tal die Luft in den Monaten März bis August am trockensten ist, in den Wintermonaten September bis Februar am feuchtesten, während im Mittelpunkt des Meleratales die Luft in den Monaten November bis April trocken ist, in den Monaten Mai bis Oktober dagegen a~ feuchtesten. Nur die Monate März und April weisen südlich und nördlich der Alpen geringe Luftfeuchtigkeit auf und im Oktober ist die Luft an beiden Orten sehr feucht.3. Die Niederschläge
In den Jahren 1934/35 bis 1953/54 sind durch unsere Regenmesser die in Tab. 5 zusammengestellten Niederschläge gemessen worden:
Der maßgebende Jahresniederschlag ergibt sich aus dem Mittel der Totalisatoren, deren mittlere Höhenlage fast genau der gewogenen mittleren Höhe des Einzugsgebie- tes entspricht. Für die 20 Jahre der Beobachtung ergibt sich ein mittlerer Niederschlag von 2057 mm. Die starken Schwankungen des Niederschlages von Jahr zu Jahr und von
Jahresniederschläge im Meleratal Tab.5
Jahresniederschläge in mm in verschiedenen Meereshöhen
Jahre Ombro- Totalisatoren
graph
1 2 3 7 4 5 6 Mittel
Melera
967m 1140m 1330m 1380m 1430m 1535m 1580m 1660m 1440
1934/35-1938/39 2194 2449 2457 2645
-
2579 2083 2314 24211939/40-1943/44 1611 1811 1860 1916 - 1873 1542 1731 1789 1934/35-1943/44 1903 2130 2158 2280 - 2226· 1812 2022 2105 1944/45 1392 1574 1615 1706 1635 1695 1412 1634 1610 1945/46 1994 2118 2140 2296 2164 2260 1714 2103 2114 1946/47 1622 1856 1931 1955 1933 1925 1666 1900 1881 1947/48 1796 2162 2179 2332 2290 2345 1906 2280 2213 1948/49 1063 1318 1320 1395 1388 1410 1142 1370 1335 1944/45-1948/49 1573 1806 1837 1937 1882 1927 1568 1857 1831 1949/50 1577 1785 1800 1855 1875 1925 1547 1850 1805 1950/51 2707 2940 2950 3040 2970 2945 2720 2840 2915 1951/52 2390 2423 2473 2514 2414 2398 2062 2327 2373 1952/53 1852 1886 1987 2043 2017 2078 1742 2008 1966 1953/54 1682 1811 1841 1951 1876 1956 1656 1955 1864 1949/50-1953/54 2042 2169 2210 2281 2230 2260 1945 2196 2185 1944/45-1953/54 1808 1987 2024 2109 2056 2094 1757 2027 2008 1934/35-1953/54 1855 2058 2091 2195 - 2160 1785 2024 2057
Jahrfünft zu Jahrfünft mahnen zur Vorsicht bei der Beurteilung des Einflusses der wachsenden AuffoTStung auf den Niederschlag. Die beiden mittleren Pentaden, d. h.
die trockenen Vierzigerjahre, ergaben nur einen mittleren Niederschlag von rund 1800 mm, die erste Pentade, 1934/35-1938/39, lieferte aber 2400 mm und die letzte, 1949/50-1953/54, rund 2200 mm Niederschlag.
Schon 1945 hat der Verfasser darauf aufmerksam gemacht, daß der Niederschlag in den Totalisatoren nicht gesetzmäßig mit ihrer Lage über Meer zunimmt. Auffallend ist besonders der hohe Niederschlag bei Totalisator 3 und anderseits der geringe von Total_isator 5. Alle sind mit Windschutzringen versehen. Totalisator 5 steht aber dem Wind völlig offen auf unbestockter Weide, während der Niederschlagssammler 3 in einer Waldlücke steht, also ein Höchstmaß an Windschutz genießt.
Tab. 6 gibt eine Übersicht der Monats- und Jahresniederschläge der letzten 10 Jahre und der Mittel der 20j ährigen Beobachtungen der Station Melera und der Mittel der Totalisatoren. Im Totalisatorenmittel wurde der kleinste Jahresniederschlag im Jahr 1948/49 gemessen mit 1335 mm, der größte 1950/51 mit 2915 mm. Vom 20jährigen Mittel von 2057 mm fielen im Winterhalbjahr 37
%,
im Sommerhalbjahr 63%-
Die Winterniederschläge schwanken viel mehr als die Sommerniederschläge. Das Winter-Tab. 6 Monats- nnd Jahressummen der Niederschläge
Monats- und Jahressumme der Niederschläge der Jahre: Mittel Ort und Jahreszeit 1944 1945 194-6 194,7 1948 194,9 1950 1951 1952 1953 1944 1934
1945 1946 194,7 1948 194,9 1950 1951 1952 1953 1954, l954, 1954
mm mm mm mm mm mm mm mm mm mm mm mm
Station M elera
November 52 38 67 106 5 230 243 699 152 15 161 169 Dezember 29 191 9 77 31 50 158 33 45 22 64 83 Januar 46 180 9 173 93 24 218 30 2 33 81 67 Februar 1 27 144 32 0 129 368 8 10 53 77 70 März 118 191 290 9 17 15 183 90 1 103 102 96 April 76 116 98 191 231 228 178 308 141 159 173 167 -
Wintersumme 322 743 617 588 377 676 1348 1168 351 385 658 652 Winteranteil 23% 37% 38% 33% 35% 43% 50% 49% 19% 23% 36% 35%
Mai 237 357 130 316 298 172 279 262 19 307 238 239 Juni 31 391 160 199 52 152 250 110 369 288 200 196 Juli 68 133 243 147 111 157 116 160 231 138 150 197 August 296 245 107 229 87 219 404 238 95 251 217 182 September 88 76 264 181 4,8 201 106 276 285 24,6 177 190 Oktober 350 49 101 136 90 0 204 176 502 67 168 199
Sommersumme 1070 1251 1005 1208 686 901 1359 1222 1501 1297 1150 1203 Sommeranteil 77% 63% 62% 67% 65% 57
°
u 500/o 51°
10 81% 77 °/u 64°10 65 0/o Jahressumme 1392 1994, 1622 1796 1063 1577 2707 2390 1852 1682 J808 1855Mittel der Totalisatoren
November 67 44 81 153 7 300 275 674, 185 19 181 190 Dezember 39 225 11 109 50 60 180 34 55 28 79 96 Januar 60 212 12 251 142 33 245 30 3 41 103 82 Februar 2 32 178 51 0 150 410 9 12 70 91 81 März 153 225 350 12 30 18 210 90 1 138 123 114 April 99 136 120 275 351 280 200 300 171 202 213 200
Wintersumme 420 874 752 851 580 84,1 1520 1137 427 498 790 763 Winteranteil 26% 41 0/o 40 "/o 38 0/o 43% 47% 52% 48 0/o 22% 27 0/o 390/o 37%
Mai 275 351 14,2 361 328 200 288 256 20 332 255 259 Juni 38 387 172 225 58 160 260 118 376 307 210 207 Juli 90 125 284 170 123 170 122 168 238 138 163 215 August 287 253 125 252 98 224 405 238 98 262 224 197 September 100 76 299 197 53· 210 llO 280 293 257 188 200 Oktober 4,00 48 107 157 95 0 210 176 514 70 178 216
Sommersumme 1190 1240 ll29 1362 755 964 1395 1236 1539 1366 1218 1294 Sommeranteil 740/o 59% 60% 62 0/o 570/o 53% 48% 52°/u 78% 73% 61% 63%
Jahressumme 1610 2ll4 1881 2213 1335 1805 2915 2373 1966 1864 2008 2057
Bild 9
Mittlere monatliche Niederschläge der letzten 20 Jahre im Meleratal
mm Niederschlag
240 220 200
1
8
01 6 0 1 40 1 2 0 100 80 60
/
J
/ /
/
/
/ \
/ \
/ 'V-
"
~/
Niederschlag mm
~ '
\\ \
\ ' "-.
240 220 20 0 1 8 O 160
140 1 20 100 80 60 Jan. Febr. März April Mai Juni Juli Aug. Sepr Ok~. Nov. Dez. Jan.
minimum fiel
1943/44
mit242
mm, das Wintermaximum1950/51
mit1520
mm. Das Sommerminimum betrug im Jahr1949 = 755
mm, das Sommermaximum im Jahr1939 = 1693
mm. Im Winter1943/44
fielen von November bis April nur14 %
des Jahresniederschlages, im Winter1950/51
aber52 %-
Verfolgt man in Bild 9 den Verlauf der monatlichen Niederschläge, so erkennt man, daß die Niederschläge in den Monaten Dezember, Januar und Februar sehr klein sind, im März schon deutlich und im April sta-rk ansteigen, um im Mai das absolute Maxi- mum zu erreichen. Bei längerer Beobachtungszeit wäre wahrscheinlich der Juninieder- schlag etwas höher, der des Juli etwas niedriger, so daß in den Monaten Juli und Aug]Jst ein schwaches Hochsommerminimum entstünde, worauf in den Monaten Sep- tember, Oktober und November Herbstregen fallen, was ungefähr den langjährigen Messungen vom Monte Generoso entspräche.
In
der Veröffentlichung von1945
sind auf Seite166
große Niederschläge zusam- mengestellt worden. Es ist darnach mehrmals vorgekommen, daß innert30
Minuten25-30
mm Niederschlag fielen oder daß in12
Stunden mehr als100
mm Regen gemes-_sen wurden. Aber nicht nur große, sondern auch sehr dichte Regen kamen vor, so z.B.
am
22.
Juli1950,
bei einem Gewitter,41
mm in20
Minuten oder am8.
August1951
in24
Stunden250
mm, davon75
mm in80
Minuten.507
4. Die Schneehöhe
Aus den Schneemessungen der letzten 20 J,ahre läßt sich die mittlere Wanderung der Schneegrenze darstellen.
Wanderung der Schneegrenze im Meleratal
Monatsmittel 1 Oktober
1
No-
1
De-
1 Januar I Februar 1 März 1
April
1 vember zember Mai
Schneegrenze, m m m m m m m m
Meereshöhe 2210 1520 1040 680 750 1070 154,0 1810
Temperatur,
eo eo eo eo eo eo eo eo
Alpe d'Umo 6,1 2,1 - 1,3 - 2,4 -1,0 1,6 4,7 8,3
Bild 10
Wanderung der Schneegrenze im M eleratal
m üb. M e er üb. Meer m
2000 1800
16001400
1 2 0 0 1 0 0 0 800600
.---~---~--~---~--~--~---
Obef'e Üf'enze des Einzugsgebietes 1710'!' ·
Okt. Nov. Dez. Jan. Febr. März April Mai
2000 1 800 1600
1400 1 2 0 01000 800 600
C
0Temperatur Temperatur .- C
08
6 42 0 - 2 -4
" "'
Okt.
1"'-
"" "--
- 0 -Nov. Dez. Jan.
/ I
V
/
V V
Febr. März April
/
Mai
8 6 42
0-2
-4
Aus Tab. 7 und Bild 10 ist zu ersehen, daß auf dem höchsten Punkt unseres Einzugs- gebietes, auf 1770 m ü. M., im Mittel der 20 Beobachtungsjahre, 1934/35-1953/ 54, der Schnee anfangs November liegen bleibt. Schon in der zweiten Hälfte des gleichen Mo- nates ist die obere Flächenhälfte des Meleratales mit Schnee bedeckt. In der zweiten Hälfte Dezember liegt das ganze Einzugsgebiet bis zur Wassermeß-Station auf 970 m
ü. M. unter Schnee und die Schneegrenze wandert noch tiefer, um Mitte Januar etwa 700 m zu erreichen. Erst anfangs März wird im Mittel die W assermeß-Station wieder schneefrei und in der ersten Hälfte April die ganze untere Hälfte des Einzugsgebietes.
In der ersten Hälfte Mai zieht sich im Mittel der Schnee ganz aus dem Einzugsgebiet zu- rück.
Während beim Absteigen die Schneegrenze der Temperatur auf Alpe d'Urno eher vorauseilt, bleibt sie beim Rückzug hinter der Temperatur zurück. Die Temperatur steigt z. B. bei Alpe d'Urno schon Ende Februar über 0°, die Schneegrenze erreicht da- gegen die gleiche Meereshöhe erst anfangs April.
III. Der Wasserhaushalt des Meleratales
Die Wassermeß-Station Melera besteht in der Hauptsache aus einem Schuttsammler zur Bestimmung der Erosion und einem Meßkanal mit fest eingebautem Thompson- überfall. Die Wasserüberfallhöhe wird durch einen Limnigraphen selbsttätig aufge- zeichnet. Man vergleiche die Bilder 2 und 3 ( siehe Kunstdruckbeilage) .
I.
Der Wasserhaushalt im Mittel der Jahre und der JahreszeitenAus den Niederschlags- und Abflußmessungen, die in Tab. 8 zusammengestellt sind, läßt sich für das Meleratal folgende Wasserbilanz aufstellen:
Meleratal Niederschlag Abflufi Verdunstung
1934/35 - 1938/39 2421 mm 1773 mm = 73 % 648 mm = 27 % 1939/40 - 1943/44 1789 mm 1152 mm = _ 64 % 637 mm = 36 % 1944/45-1948/49 1831 mm 1072 mm = 59 % 759 mm = 41%
1949/50-1953/54 2185 mm 1410 mm = 65% 775 mm = 35 % 1934/ 35-1953/54 2057 mm 1352 mm = 66% 705 mm = 34%
Im Mittel der letzten 20 Jahre fielen also im Meleratal im Jahr 2057 mm Nieder- schlag, wovon 1352 mm oder 66 % abflossen und 705 mm oder 34 % teils verdunste- ten, teils durch den Pflanzenwuchs transpiriert wurden. Abflußprozente und Verdun- stungsprozente sind von Jahrfünft zu Jahrfünft recht verschieden; es besteht aber z.B.
beim Verdunstungsprozent keine Tendenz der Zunahme mit dem aufwachsenden Wald.
509
Tab. B
Monatlicher Ahßufi in Millimetern und in Prozenten des Niederschlages
Winterabflufi in Millimetern und in Prozeuten des Niederschlages
Jahre November Dezember .Januar Februar März April Wintermittel
mm 0/o mm '/o mm 'lo mm % mm 'lo mm 'lo mm 'lo
1934-1939 196 71 125 73 80 91 62 60 98 81 174 87 735 77 1939-194,4 125 103 73 135 49 14,5 38 95 53 58 96 56 434 85 194,4/4,5 123 ]84 67 172 4,9 82 4,0 2000 55 36 54 55 388 92 194,5/46 99 225 60 27 44 21 4,9 153 97 43 14,9 llO 4,99 57 194,6/4,7 38 47 28 255 25 208 24, 13 112 32 166 138 394 52 1947/48 52 34 50 46 56 22 69 135 93 775 109 4,0 429 50 194,8/4,9 52 743 41 82 52 37 4,1 00 36 120 71 20 292 50 1944-1949 73 103 49 57 45 33 45 85 79 51 110 55 400 58 1949/50 59 20 45 75 36 109 38 25 57 317 104 37 339 40 1950/51 55 20 49 27 46 19 llO 27 144 69 305 152 709 47 1951/52 415 62 106 312 75 250 45 500 39 43 146 49 827 73 1952/53 99 53 78 142 51 1700 34 283 31 3100 41 24 334 78 1953/54 181 953 80 286 50 122 35 50 60 43 ll5 57 522 105 1949-1954 162 56 72 100 52 73 52 4,0 66 72 142 62 54,6 62 1934-1954 139 73 80 83 56 68 4,9 60 74, 65 131 66 529 69
Vergleicht man den Wasserhaushalt der Sommermonate Mai bis Oktober mit dem der Wintermonate November bis April, so ergibt sich:
Meleratal
Winter (20jähriges Mittel) Sommer (20jähriges Mittel)
Niederschlag
763 mm 1294 mm
529 mm = 69
%
823 mm = 64,
%
Verdunstung
234 mm = 31
%
471 mm = 36
%
Im Mittel der letzten 20 Jahre fielen also im Winter, von November bis April, nur 37
%
des Jahresniederschlages, 63%
dagegen im Sommer, von Mai bis Oktober. Vom gesamten Jahresabfluß lieferte das Winterhalbjahr nur 39%,
das Sommerhalbjahr aber 61%,
Die 6 Wintermonate beteiligen sich nur mit 33%
an der Jahresverdunstung, das Sommerhalbjahr aber mit 67%-
Der Unterschied der Gebietsverdunstung in Pro- zenten des Niederschlages zwischen dem Winterhalbjahr mit 31%
und dem Sommer- halbjahr mit 36%
ist verhältnismäßig klein.Im voll bewaldeten Sperbelgraben betrug die Gebietsverdunstung im langjährigen Mittel 86 cm, im nur zu 1
/a
bewaldeten Rappengraben rund 70 cm und Br o ck man n hat in seiner Vegetation der Schweiz die Verdunstung der Julia und Albula bis Tiefen- kastel zu 65 cm, die des Tessins bis Bellinzona zu 64 cm angegeben. Die aus dem 20jäh- rigen Unterschied von Niederschlag minus Abfluß berechnete Verdunstung des Melera- tales von 70 cm pro Jahr liegt also im Rahmen obiger Angaben.Mai mm °lo
228 80 144 60 101 37 286 81 106 75 235 65 192 59 184 63 157 78 518 180 275 107 32 160 178 54 232 106 197 76
Monatlicher Ahßu.6 in Millimetern und in Prozenten des Niederschlages
Sommerabflu6 in Millimetern und in Prozenten des Niederschlages
Juni Juli August September Oktober Sommermittel mm
. , .
mm °lo mm °lo mm °lo mm. , .
mm °lo 207 94 189 64 124 65 107 50 183 71 1038 71 142 76 133 55 83 57 80 38 136 54 718 56 80 211 43 48 72 25 38 38 112 28 447 38 359 93 157 125 96 38 83 109 51 106 1031 83 82 48 141 50 79 63 94 32 67 63 569 50 157 70 101 59 132 52 144 73 74 47 843 62 116 200 65 53 40 41 28 53 28 29 470 62 159 90 101 64 84 41 77 53 66 41 672 59 105 66 64 38 62 28 58 28 45 00 491 51 391 150 118 97 321 79 82 75 98 47 1529 110 100 85 73 43 68 29 133 48 145 82 794 64 84 22 129 54 63 64 84 29 288 56 681 44 158 51 171 124 105 40 132 51 80 114 823 60 168 69 111 66 124 51 98 43 131 67 864 66 169 82 134 62 103 52 90 45 129 60 823 64Tab. B
Jahresmittel mm 0/o
1773 73 1152 64 835 52 1530 72 963 51 1272 57 762 57 1072 59 830 46 2238 77 1621 68 1015 52 1345 72 1410 65 1352 66
Nach Bild 11 sind Niederschlag und Abfluß am kleinsten in den Monaten Dezember bis März; beide steigen dann rasch auf das Maimaximum an, um im Juni wieder zu sin- ken. Während die Niederschläge vom Juni bis Oktober hoch, aber wenig verschieden sind, sinkt der Abfluß zufolge der hohen Temperatur und der starken Transpiration rasch auf das Septemberminimum, um im Oktober und November, verursacht durch die Herbstregen, etwas zu steigen und dann wieder auf das Januar-Februar-Minimum zu fallen.
Vergleicht man in Bild 12 den Abfluß pro 1 km
2des Melerat;les mit den entspre- chenden Abflüssen der Moesa und des Brenno, so fällt besonders auf, daß in diesen im Mittel höher liegenden Einzugsgebieten der Abfluß bis zum Juni noch stark zunimmt, während er im Meleratal schon vom Mai an stark sinkt. In den Einzugsgebieten Moesa und Brenno dauert die Schneeschmelze länger und in den Monaten Juli, August und September hilft die Gletscherschmelze dem Abfluß nach. Im Winter ist der Abfluß in den höher gelegenen Gebieten geringer als im Meleratal, weil schon im November in den obersten Teilen die Niederschläge in Form von Schnee fallen, der nicht mehr schmilzt bis im Frühjahr.
Tab. 9 zeigt den schwankenden mittleren sekundlichen Abfluß von Jahr zu Jahr, der
•im 20jährigen Mittel 43 l s/ km
2betrug, 52 l im Mittel der Sommermonate Mai-Okto- ber, 34 l in den Wintermonaten. Am kleinsten war der mittlere sekundliche Abfluß mit 24 l im Jahr 1948/49 und dreimal höher mit 711 im Jahr 1950/51.
511
mm
240 220 200 1 8 0 1 6 0
140
1 2 0 100 80
60
40 20 0
Bild 11
Niederschlag, Abfluß ztnd Verdunstung im Meleratal
..--,---,---,----,---r---,-~---..---.--,---.---.---.--,
m m
Nov. Dez. Jan. Febr.März April Mai Juni Juli Aug. Sepr. Okr
2. Die Gewitter
240 220 200 180
16
0140
120100 80 60
4020
0
Stellt man in Tal:f. 10 die 48 Gewitter, die im Meleratal in den letzten 10 Jahren ein- getreten sind, nach der Höhe der Niederschläge zusammen, so fällt zunächst auf, daß die meisten in den Nachmittags- und Abendstunden der Monate Juni, Juli und August vorgekommen sind. Wie schon für die ersten lO Jahre, zeigt sich auch bei den Gewit- tern des zweilen Jahrzehnts, daß der Höchstabfluß ansteigt mit der Höhe des Nieder- schlages, wobei die Streuung allerdings groß ist, teils verursacht durch die verschie- dene Intensität der Niederschläge, teils bedingt durch den zufälligen Zustand des Ein- zugsgebieLes vor Beginn des Gewitters, der besonders durch den Anfangsabfluß zum Ausdruck kommt.
So verursachte z.B. der ziemlich intensive Niederschlag von 33 mm am 4. August 1951 bei einem Anfangsabfluß von nur 17 1 s/km2 nur eine Hochwasserspitze von 1891 s/km2, während der gleich hohe, aber weniger dichte Niederschlag vom 28. Sep- tember 1953 mit dem hohen Anfangsabfluß von 80 1 s/km2 eine Hochwasserwelle von 306 1 s/km2 erzeugte. Am 27. Juni 1954 lieferte ein sehr intensiver Niederschlag von
Monat
November Dezember Januar Februar März April Winter Mai Juni Juli August
Mittlerer Abßu6 in Litern pro Sekunde und Quadratkilometer im Meleratal
Mittlerer Abflufi in Zeiten pro Sekunde und Quadratkilometer 1944/45 1945/46 1946/47 1947/48 1948/49 1949/50 1950/51 1951/52 1952/53 1953/54
47 38 15 20 20 23 21 160 38 70
25 23 11 19 15 17 18 40 29 30
18 16 9 21 19 13 17 28 19 19
17 20 10 27 17 16 46 18 14 15
20 36 42 35 13 21 54 14 11 22
21 58 64 42 27 40 117 57 16 44
25 32 25 27 19 22 45 53 21 33
38 107 40 88 72 59 193 103 12 67
31 139 32 60 45 40 151 39 32 61
16 58 53 38 24 24 44 27 48 64
27 36 29 49 15 23 120 25 24 39
September 15 32 36 55 11 22 32 51 32 51 Oktober 41 19 25 28 10 17 37 54 107 30
Sommer 28 65 36 53 29 31 96 50 43 52
Jahr 26 49 31 40 24 26 71 51 32 43
Bild 12
Tab. 9
Mittel 1944-54 1934-54
45 54 23 30 18 21 20 20 27 28 49 ' 50 30 34 78 74 63 65 40 50 39 39 34 35 37 48 48 52 39 43
Jahresverlauf des Abflusses im Meleratal, verglichen mit der Moesa und dem Brenno
l/ s;km
2100
l/s/km2
1 00 90
80 70 60 50 40 30
20
1 0 90
80 70 60 50 40 30 20 1 0 0
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Nov. Dez. Jan. Febr. März April Mai Juni Jufi Aug. Sepr. Ok~.
Tab. 10
Nr.
Jahre
1 1945 2 1945 3 1948 4 1950 5 1952 6 1947 7 1947 8 1952 9 1950 10 1953
11 1946 12 194,8 13 1952 14 194,5 15 194,5 16 1946 17 1949 18 1951 19 1954 20 1948 21 1954 22 1949 23 1950
24 1946 25 1952 26 1950 27 1952 28 1954 29 1951 30 1953
31 1947 32 1950 33 1953 34 1947 35 1947 36 1954
Niederschlag und Abßu.6 bei Gewittern Einheitlich 12 Stunden Abflufi berücksichtigt
Datum des Beginns Nieder-
schlag In Litern s/km2
Fiel Vor
Im dem Höchst-
Monat Tag Stunde Innert Ganzen Nieder- abfluO
Stunden schlag
h mm 1 1
Juli 26. 8h 2 19 15 107
Juli 24. 23h 1 20 13 170
Juni 28. 6h 6 20 50 93
Juli 31. 7h 1 20 18 83
Juli 8. 20h 1 20 23 179
Juni 29. 18h 4 21 23 64
Juli 19. 22h 5 21 56 111
April 28. lh 6 21 65 134
Juni 5. 18h 2 22 44 1-34
September 20. 15h 2 22 21 164
Mittel 3 21 33 124
August 14. 20h 5 24, 24, 98
Juni 17. 20h 4 24 4,3 166
Juni 15. 18h 7 24, 34 216
August 13. 17h 2 25 13 148
September 19. 8h 6 25 12 118
Juli 6. 18h 5 25 73 158
Juli 14. 23h 5 26 23 14,1
Juni 16. 12h 2 26 121 448
Juni 27. 15h 1 26 37 361
Juni 1. 15h 8 27 59 134
Juni 6. 15h 6 27 66 200
August 30. 3h 3 28 17 153
Juni 15. 16h 2 28 32 199
Mittel 4 26 4,3 195
Juli 28. 14h 3 29 34 257
Juni 17. 16h 7 29 35 396
August 1. Sh 5 30 17 233
Juli . 15. 13h 4 30 28 298
Juli 7. 9h 7 30 31 171
August 4. 22h 4 33' 17 189
September 28. 15h 6 33 80 306
Mittel 5 31 33 264,
August 5. 16h 2 35 35 481
Juli 28. 20h 1 36 17 452
Juli 30. 8h 5 36 32 446
Juli 9. 15h 3 37 67 533
Juni 6. 12h 3 38 24 233
September 5. 15h 6 39 30 298
Mittel 3 37 34 4071
Abflufi
Mit Anfungs- Ohne Anfangs·
aLflu6 abflufi
In °/o In °/o
Im des Im des
Ganzen Nieder· Ganzen Nieder-
schlags schlags
mm
. , .
mm• 1 .
1,31 7 0,66 3 1,35 7 0,86 4 2,91 15 0,75 4 1,26 6 0,48 2 1,68 8 0,69 3 1,70 8 0,71 3 3,69 18 1,27 6 3,94 19 1,13 5 2,63 12 0,73 3 2,54 12 l,63 7 2,30 11 0,89 4 2,01 8 0,97 4 3,37 14 1,51 6 2,35 10 0,88 4 1,62 6 l,06 4 1,73 7 1,21 5 4,25 17 l,10 4 1,95 8 0,96 4 7,03 27 1,80 7 3,25 12 1,65 6 3,37 12 0,82 3 5,42 20 2,57 10 2,28 8 1,55 9 3,76 13 2,38 7 3,26 13 1,4,2 6 2,87 10 1,40 5 3,07 11 1,56 5 2,67 9 1,94 6 3,36 11 2,15 7 5,67 19 4,,33 14 2,20 7 1,47 4 7,98 24 4,52 14 3,97 13 2,48 8 4,64 13 3,13 9 2,53 7 1,80 5 3·,08 9 1,70 5 10,36 28 7,47 20 3,49 9 2,45 6 5,45 14 4,15 11 4,92 13 3,46 9
Tab. 10 ( Fortsetzung)
Abflull Nieder•
Datum des Beginns schlag In Litern Mit Anfangs· Ohne Anfangs·
s/km2 ahflu6 abfluJl
Nr. Fiel
Vor In °to in °/o
Innert Im dem Höchst· Im des Im des
Jahre Monat Tag Stunde Stunden Ganzen Nieder· abfluß Ganzen Nieder- Ganzen Nieder-
schlag schlags schlags
h mm 1 1 mm °io mm D/o
37 1950 Juni 21. 20h 4 41 32 264 3,23 8 1,85 5
38 1953 September 28. 2h 4 41 32 377 6,31 15 4,93 12
39 1947 August 4. 20h 4 44 31 151 3,13 7 1,79 4
40 1946 August 18. 14h 3 45 26 488 5,12 11 4,00 9
41 1950 Juli 22. 7h ½ 47 18 742 3,10 7 2,32 5
42 1952 August 9. 14h 6 48 18 183 3,28 7 2,50 5
Mittel 4 44 26 368 4,03 9 2,90 7
43 1952 August 31. Oh 6 50 19 235 3,90 8 3,08 6
44 1954 September 20. 20h 7 50 47 289 6,64 13 4,61 9
45 1947 Juli 8. Oh 4 51 21 361 4,45 9 3,54 7
46 1952 Juli 14. 18h 4 54 22 901 4,34 8 3,39 6
47 1951 Juni 23. 16h 4 58 90 615 9,32 16 5,43 9
48 1953 August 21. 14h 7 64 21 1064 4,78 7 3,87 6
Mittel 5 55 37 578 5,57 10 3,99 7
Gesamtmittel 4 33 36 286 3,76 11 2,22 7
26
mm eine Hochwasserspitze von3611
s/km2, am 1. Juni1948
ein wenig dichter Ge- witterregen von27
mm nur einen Höchstabfluß von1341
s/km2 und am16.
Juni1951
entstand bei hohem Anfangsabfluß und26
mm dichtem Regen eine Hochwasserspitze von4481
s/km2.Der Abfluß in Prozenten des Niederschlages beträgt im Mittel der
48
Gewitter bei Einrechnung des Anfangsabflusses 11%,
ohne Anfangsabfluß sogar nur 7%,
4%
des mittleren Abflusses werden also bei Gewittern von den Bodenwasserreserven gelie- fert.
93 %
der Gewitterniederschläge verdunsten teilweise oder versickern im Boden.Vergleicht man die Höchstabflüsse des Meleratales mit denen der Stationen Rappen- graben und Sperbelgraben im Emmental, so stellt man fest, daß im Meleratal