• Keine Ergebnisse gefunden

Archiv "PKV-Ombudsmann – Jahresbericht 2009: Gefragter Schlichter" (19.07.2010)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "Archiv "PKV-Ombudsmann – Jahresbericht 2009: Gefragter Schlichter" (19.07.2010)"

Copied!
1
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

Deutsches Ärzteblatt

|

Jg. 107

|

Heft 28

|

19. Juli 2010 [103]

PKV-OMBUDSMANN: JAHRESBERICHT 2009

Gefragter Schlichter

2009 ist die Zahl der Beschwerden gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Die medizinische Notwendigkeit von Leistungen ist einer der häufigsten Streitpunkte.

D

ie Zahl der beim Ombuds- mann für die private Kran- ken- und Pflegeversicherung in Ber- lin eingegangenen Beschwerden, Anfragen und Bitten um Schlichtung ist 2009 gegenüber dem Vorjahr um 15 Prozent auf 5 015 gestiegen.

432 der Beschwerden waren unzu- lässig. Dies geht aus dem aktuellen Jahresbericht des PKV-Ombuds- manns hervor.

Wie schon in den zurückliegen- den Jahren bildeten Fragen der me- dizinischen Notwendigkeit, Gebüh- renstreitigkeiten, die Erstattung von Heil- und Hilfsmitteln, Rücktritts- und Kündigungsprobleme sowie Beschwerden über die Beitragshö- he die Schwerpunkte der Eingaben.

Ferner musste sich der Ombuds- mann zunehmend mit der Ausle- gung und Anwendung der Allge- meinen Versicherungsbedingungen (AVB) auseinandersetzen.

Die Verteilung des Beschwerde- aufkommens hat sich im vergan - genen Jahr etwas verschoben. 83 Prozent der Beschwerden entfielen

auf die Krankheitskostenvollversi- cherung (2008: 78 Prozent). Im Bereich der Zusatz- und Kranken- haustagegeldversicherung war ein Rückgang von 16 Prozent auf zehn Prozent zu verzeichnen. Jeweils ein Prozent der Beschwerden be- fassten sich wie schon in den Vor- jahren mit der Reisekrankenversi- cherung und der Pflegepflichtver- sicherung.

Boomender Gesundheitsmarkt erschwert Abgrenzung

Fragen der medizinischen Notwen- digkeit einzelner Behandlungsmaß- nahmen sind nach wie vor das zentrale Thema der vom PKV- Ombudsmann zugelassenen Be- schwerden, sowohl in der Kranken- kostenvollversicherung als auch im Bereich der Zusatzversicherung.

Der boomende Gesundheits- markt im Wellness- und Rehabilita- tionsbereich, bei Kuren, alternati- ver Medizin, Kosmetik und Nah- rungsergänzungsmitteln erschwere zunehmend die Abgrenzung zu me-

dizinisch notwendigen Leistungen, heißt es in dem Bericht. Verstärkt werde der Trend durch die Mengen- ausweitung einzelner Behandler.

Dies führe zwangsläufig zu ver- mehrten Konflikten zwischen Ver- sicherten und Versicherungsunter- nehmen, so der Ombudsmann.

Zahlreiche Auseinandersetzun- gen drehten sich darüber hinaus um die richtige Auslegung der Gebüh- renordnungen für Ärzte und Zahn- ärzte (GOÄ und GOZ).

Der Ombudsmann tritt dafür ein, dass die Versicherer ihre Kun- den aus dem Gebührenkonflikt so weit wie möglich heraushalten. Er regt an, dass sie nach Vollmachts- erteilung oder Abtretungserklä- rung die Verhandlungen mit den Ärzten und Zahnärzten selbst füh- ren und gegebenenfalls auch das Prozessrisiko tragen.

Ständiges Thema bei den Om- budsmannbeschwerden sind ferner Auseinandersetzungen um Arznei-, Heil- und Hilfsmittel. In diesem Bereich entstehen die Auseinander- setzungen um viele noch nicht aus- reichend erprobte Mittel und Ver- fahren, die von den Krankenversi- cherern nicht bezahlt werden.

Auch die Abgrenzung zwischen Arzneimitteln und Nahrungsergän- zungsmitteln sowie die Erstattungs- fähigkeit kosmetischer Präparate spielt in der Ombudsmannpraxis ei- ne große Rolle. Die Zahl der Be- schwerden über Beitragsanpassun- gen ist im vergangenen Jahr leicht gesunken. Eingaben im Zusammenhang mit dem durch das Gesetz zur Stär- kung des Wettbewerbs in der gesetzlichen Kranken- versicherung eingeführten Basistarif wurden nach An- gaben der Beschwerdeabtei- lung seit der zweiten Jahres- hälfte 2009 erheblich weni- ger gemacht und kommen inzwischen nur noch verein- zelt vor. Meist geht es um den Umfang des Basistarifs oder um den Prämienzu-

schlag. ■

Petra Spielberg

@

Weitere Informationen:

www.pkv-ombudsmann.de GRAFIK

Prozentuale Verteilung der zulässigen Beschwerden

B E R U F

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Die Bereitschaft, an der IPH zu instruieren, ist für Ausbilder aus den Korps nicht selbstverständlich, insbesondere auch deshalb, weil ihre Abwesenheit in ihren Korps offenbar

Tabelle 11 zeigt die sektorale Verteilung der bisher bewilligten, förderfähigen Vorhaben gemäß dem Code der Dimension 4 „Wirtschaftszweig“ nach Anhang II der VO (EG) Nr.

Tabelle 5: Prioritätsachsen, aufgeschlüsselt nach Anzahl bewilligter Projekte sowie nach Finanzierungsquellen – Erstattungsrelevante Bewilli- gungen; für das Berichtsjahr

> Soweit der Arzt dem Steuer- berater ein Mandat für seinen per- sönlichen Bereich (Einkommen- steuer!) erteilen will, wird ihm ein kompetenter Berater zum Teil recht

Bei den Gebührenstreitig- keiten wirkt die Ombudsstel- le nach eigenen Angaben dar- auf hin, dass die Kranken- versicherung entweder unmit- telbar gegenüber dem Arzt tätig wird –

Im Frühjahr 2010 wurde die Gemeinschaft der Wis- senschaftlerinnen und Wissenschaftler im Zukunftskol- leg durch einen Artist-in-Residence bereichert. Alexan- der Schellow,

Ein Blick auf das vergangene Jahr zeigt eindrücklich, warum sich die zielgerichtete Arbeit von SolidarMed doppelt lohnt: Für die Menschen in Afrika, aber auch für die

Agroscope gehört zum Bundesamt für Landwirtschaft und besteht aus den drei Forschungs- anstalten Agroscope Changins-Wädenswil ACW, Agroscope Liebefeld-Posieux ALP und