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Archiv "Spätfolgen nach Lungenresektion" (05.12.1974)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin Asthma bronchiale

serpollen bei einem Patienten mit Verdacht auf Pollenasthma (Dar- stellung 1). Die Hautreaktion im Pricktest ist mit einer Reaktion von 1,6 auf Gräserpollen deutlich posi- tiv, sie entspricht einer + + + +- Reaktion. Die Plethysmogramme sind von links nach rechts dem zeitlichen Ablauf der Provokations- probe entsprechend dargestellt.

Die Steigung der durch die Kurven gelegten Auswertegeraden ist dem einfachen Atemwiderstand propor- tional. Die Werte für den spezifi- schen Atemwiderstand — das Pro- dukt aus Atemwiderstand und tho- rakalem Gasvolumen — sind ober- halb der Kurven angegeben. Unter- halb ist der jeweilige Schritt der Provokationsprobe eingetragen, also Leerwert, Verdünnungsgrad, Broncholyse, Spätmessung und er- neute Broncholyse. Die hier be- nutzte Maßeinheit „spezifischer Atemwiderstand" entspricht recht gut dem einfachen Atemwider- stand. Dieser ist auf ein Viertel des spezifischen Atemwiderstandes zu schätzen.

Der Ausgangswert liegt mit einem Rtot') von etwa 4,5 Zentimeter H20/(1/sec) unterhalb der Dyspnoe- schwelle. Die Antigeninhalationen werden mit einer Verdünnung von 1 : 100 begonnen. Bis zu einer Verdünnung von 1 : 2 kommt es zu keinem Anstieg des Atemwider- standes über den Ausgangswert hinaus. Erst nach einer Inhalation mit unverdünntem Antigenextrakt wird die Dyspnoeschwelle, die bei fünf cm H20/(I/sec) für den Rtot oder entsprechend 20 cm H20/(1/sec) x I TGV 2) für den spezifischen Atemwider- stand liegt, überschritten. Der Ausfall der inhalativen Provoka- tionsprobe ist somit positiv, die ak- tuelle Pathogenität des Antigens nachgewiesen. Durch die nachfol- gende Broncholyse wird der Atem- widerstand wieder normalisiert. Bei der Messung am Nachmittag be- steht kein signifikanter Unterschied gegenüber dem Leerwert vor Pro-

1) Rtot = Totaler Atemwiderstand 2) TGV = Thorakales Gasvolumen

vokation; es kann ein mäßiger Broncholyseeffekt erreicht werden.

Eine positive Spätreaktion liegt also nicht vor.

Im zweiten Beispiel wird der Ver- lauf einer Provokationsprobe bei Verdacht auf Hausstaubasthma ge- zeigt (Darstellung 2). Mit dem Pricktest wird bei dieser Patientin eine mittelstarke Hautreaktion (0,7 beziehungsweise + +) erzielt.

Bei normalem Ausgangswert führen Antigeninhalationen in Verdünnung 1 : 2 und mit unverdünntem Ex- trakt zu einem signifikanten Abfall des Atemwiderstandes. Zur Zeit der Nachmittagsmessung klagt die Patientin über deutliche Atemnot.

Die Messung zeigt, daß der Atem- widerstand den Schwellenwert überschritten hat; er liegt erheblich über dem Leerwert. Gleichzeitig besteht im Plethysmogramm eine deutliche Formänderung. Durch Broncholyse wird der Atemwider- stand normalisiert. Bei dieser Pro- vokationsprobe konnte also bei fehlender Sofortreaktion eine Spät- reaktion nachgewiesen und damit die aktuelle Pathogenität des Anti- gens gesichert werden.

Organisatorische Gesichtspunkte Das Risiko, das mit der inhalativen Provokationsprobe verbunden ist, entspricht qualitativ der Intrakutan- testung, ist quantitativ aber eher größer. Grundsätzlich besteht die Gefahr eines anaphylaktischen Schocks; deshalb ist eine sorgfälti- ge Antigendosierung sowie eine peinlich genaue Überwachung des Patienten erforderlich. Er muß während der Provokation unter di-

rekter Aufsicht eines Arztes stehen.

Ein Reanimationsbesteck mit der Möglichkeit zur Intubation und zur maschinellen Beatmung sowie eine Schockapotheke müssen einsatz- bereit sein. Wegen des nur schwer zu kalkulierenden Risikos halten wir es auch für erforderlich, daß in- halative Provokationen ausschließ- lich stationär durchgeführt werden.

Die ambulante Provokationsprobe ist zudem wegen des großen Zeit-

aufwands praktisch kaum mög- lich. Als zusätzlicher Gesichts- punkt kommt die Notwendigkeit der Antigenkarenz hinzu. Die Pro- vokationsergebnisse sind sicher unzuverlässig, wenn etwa der Hausstauballergiker abends in sein Antigenmilieu zurückkehrt. Patien- ten mit Bettfedernallergie sind in federnfreien Krankenzimmern un- terzubringen.

Literatur

Debelic, M.: Ein einfacher registrierbarer inhalativer Provokationstest. Acta allergolo- gica 23 (1968), 103. — Fuchs, E., Gronemey- er, W., und lvanoff, I.: Die Ermittlung des aktuellen Antigens mit Hilfe des inhalativen Antigen-Pneumometrie-Tests. Dtsch. med.

Wschr. 81 (1956) 235-238 — Gonsior, E., Meier-Sydow, J., und Thiel, Cl.: Die Weiter- entwicklung der inhalativen Provokations- probe durch Benutzung der Ganzkörperple- thysmographie. In: Werner, M., und Grone- meyer, W. (Hrsg.): Arzneimittelallergie. Z.

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79 (1973) 901-903. — Meier-Sydow, J., Beck, W., Ehrenforth, H., Gonsior, E., und Klinkhardt, U.: Klinischer Schweregrad und Funktionsbefund bei chronischer Bronchi- tis. In: Bopp, H., und Hertie, W. (Hrsg.):

Chronische Bronchitis, Stuttgart—New York, 1968, p. 199-208

Anschrift des Verfassers:

Dr. med. Einhard Gonsior 6 Frankfurt am Main Theodor-Stern-Kai 7

Berichtigung Spätfolgen

nach Lungenresektion

In der Arbeit „Spätfolgen nach Lun- genresektion" Heft 40/1974, Seite 2851 ff., steht die Abbildung 4 b, Seite 2856 rechts unten, auf dem Kopf. Wir bitten, dieses Versehen zu entschuldigen. DÄ

3566 Heft 49 vom 5. Dezember 1974 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

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