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Archiv "Keine zentralen Stimulantien bei Hirngefäßsklerose" (05.08.1976)

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Zur Fortbildung Aktuelle Medizin KONGRESS-NACHRICHTEN

Keine zentralen Stimulantien

bei Hirngefäßsklerose

Stimulantien verbessern bei zere- brovaskulärer Insuffizienz die Si- tuation nicht, sondern verschlech- tern sie. (Bohnenkaffee wirkt, wie Theophyllin, nicht als zentrales Sti- mulans im engeren Sinn.) Stimu- lantien vom Amphetamintyp ver- bessern weder die Substrat- bezie- hungsweise Sauerstoffzufuhr, noch erhöhen sie die Hypoxidosetole- ranz der Neuronen (Professor Dr.

C.-J. Estler, Pharmakologisches In- stitut der Universität Erlangen). Die Stimulation verstärkt vielmehr den Stoffwechsel im Neuron. Die Zellen beanspruchen deshalb eine Mehrdurchblutung, die die arteriolo- sklerotische Gefäßveränderung im ZNS gar nicht mehr zuläßt. Sti- mulantien beschleunigen bei zere- brovaskulärer Insuffizienz unter Umständen den Weg der Neuronen in den irreversiblen Defekt. WP

(4. Fortbildungstagung „Neurologie und Psychiatrie" für niedergelassene Ärzte, April 1976, Erlangen)

Magnetimplantationen in die Augenlider

bei Fazialisparese

Bei einer Lähmung des Gesichts- nerven (Facialis) stört besonders die Unmöglichkeit, das Auge zu schließen. Es kommt deshalb leicht zu Verletzungen und Austrocknung des betroffenen Auges mit der Ge- fahr, die Sehkraft zu verlieren. Um die Augenlider wieder schließen zu können, sind verschiedene Opera- tionsmethoden entwickelt wor- den. Die neueste Methode ist das Einsetzen von sehr feinen, den Lid- rändern nachgeformten Magne- ten, die durch ihre Anziehungskraft das gelähmte Auge schließen kön- nen. Da die Öffnung des Auges von anderen Muskeln und Nerven be- wirkt wird, ist eine völlig normale Funktion des Auges wieder mög- lich. Die 1973 erstmals von Mühl- bauer vorgestellten Magneten be- stehen aus einer Edelmetall-Legie-

rung mit 77 Prozent Platingehalt.

Die Operationsmethode des Einset- zens der Magneten in die Lider ist heute weitgehend vereinfacht: In das Augenlid schiebt man eine dik- ke Kunststoffkanüle, durch welche der Magnet eingeführt wird. Bei richtiger Lage des Magneten kann die Kanüle wieder entfernt werden.

Dadurch ist kein größerer Ein- schnitt in die sehr dünne und emp- findliche Haut der Augenlider nö- tig. Auch die Gefahr, daß der Ma- gnet durch Entzündungen wieder abgestoßen wird, ist durch dieses Vorgehen verringert.

W.-G. Momma, B. Biermann

(26. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Mai/Juni 1976, Münster)

Ernährung und Krebs

Die häufigsten Krebsformen des Menschen lassen sich durch indivi- duelle Vorsorge durchaus bekämp- fen, wenn auch noch nicht elimi- nieren. Vorsorgemaßnahmen sind vor allem das Meiden von Zigaret- tenrauchen und verschiedener Er- nährungsnoxen. — Beispiele (Prof.

J. H. Wasserburger, Naylor Dana Institute for Disease Prevention, American Health Foundation, Val- halla, New York, USA): Krebs der Atemorgane, des Pankreas und der Harnblase: Unterlassen des Ziga- rettenrauchens; Magenkrebs: Ver- minderung der Nitritaufnahmen und angefaulter Lebensmittel (basi- sche Amine), Erhöhung des Ver- zehrs askorbinsäurehaltiger roher Lebensmittel; Dickdarm-, Brust-, Prostata- und Pankreaskrebs: Ver- minderung des Fettanteils in der Nahrung. — Damit ist stets freilich nur ein Teil der multifaktoriellen Karzinogenese umrissen, ein ubi- quitärer Faktor, der zumeist nur auf tierexperimentelle Aussagen zu- rückgeht. — Wasserhärte und Pflanzenschutzmittel sind dagegen in kanzerogener Hinsicht mit größ- ter Wahrscheinlichkeit nicht rele- vant. WP

(Wissenschaftliches Symposium des Bun- desgesundheitsamtes über „Bewertung von Risiken für die Gesundheit", Mai 1976, Ber- lin)

O Kleine symptomlose Karzinome, die sich der Diagnostik entziehen, werden belassen.

Zusammenfassung

Wegen zunehmenden Alkoholkon- sums und verbesserter Untersu- chungsmethoden (Sonographie und endoskopische Pankreasgang- darstellung) wird die chronische Pankreatitis immer häufiger dia- gnostiziert. Eine chirurgische The- rapie ist notwendig, wenn die Pa- tienten an schweren rezidivieren- den Schmerzen leiden, wenn die Krankheit zu Komplikationen ge- führt hat oder wenn der Verdacht auf ein Karzinom besteht.

An der Erlanger Chirurgischen Uni- versitätsklinik wurden in den letz- ten elf Jahren bei 307 Patienten 330 Pankreasoperationen durchge- führt, davon 216 in den letzten drei Jahren. Unter den Operationsme- thoden dominieren die Linksresek- tionen. Drainierende Verfahren werden vorwiegend für die innere Ableitung von Pseudozysten be- nutzt. Die Operationsletalität be- trug 6,5 Prozent. Sie war am höch- sten bei den Duodenopankreatek- tomien, am niedrigsten bei Linksre- sektionen. In einem Fünftel der Fäl- le trat nach der Operation ein insu- linbedürftiger Diabetes mellitus auf. Bei Nachuntersuchungen fan- den sich Pankreatitisrezidive in 18 Prozent nach Resektionen und in 30,6 Prozent nach anderen Eingrif- fen. Das Ergebnis von Pankreas- operationen wird nicht zuletzt da- durch beeinflußt, ob der Patient gewillt ist, auf weiteren Alkoholkon- sum zu verzichten.

Literatur beim Verfasser Anschrift des Verfassers:

Professor Dr. Konrad Schwemmle Abteilung Allgemeinchirurgie

mit Schwerpunkt Abdominal- und Thoraxchirurgie

am Zentrum für Chirurgie der Justus-Liebig-Universität Klinikstraße

6300 Gießen

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 32 vom 5. August 1976 2071

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