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Archiv "Kurzspielfilm „Risikoperson“: Eine folgenschwere Entscheidung" (30.04.1993)

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Kurzspielfilm "Risikoperson"

Eine

folgenschwere Entscheidung

Die 18jährige lrene (Anna Fran- ziska Srna) erfährt, daß sie mögli- cherweise an Chorea Huntington lei- det. Völlige Gewißheit würde jedoch erst ein genetischer Test bringen.

Dieser Test kann jedoch nur vorge- nommen werden, wenn auch Irenes Vater (Hermann Treusch) seine Erb- anlagen untersuchen läßt. Doch er lehnt den Test ab und besteht auf sei-

nem "Recht auf Nichtwissen".

lrene beginnt gemeinsam mit dem an Chorea Huntington erkrank-

Vor dem Krankenhaus mit der Beratungsstelle de- monstrieren einige verkleidete Medizinstudenten gegen Gentests. Sie bedrängen lrene und warnen sie eindringlich davor, sich als Forschungsobjekt benutzen zu lassen. Foto, Matthios·Film

ten Eric (Stephan Kolosko) die Fa- miliengeschichte zu erforschen.

Schließlich hat sie genug herausge- funden, um sich auch ohne Unter- stützung des Vaters testen lassen zu können, doch ist sie so verunsichert, daß sie sich zunächst zu keiner Ent- scheidung durchringen kann. Wenn sie sich testen ließe, hätte sie mögli- cherweise die Gewißheit, gesund zu sein; auf der anderen Seite würde ein positives Ergebnis nicht nur ihr eige- nes Leben, sondern auch das ihres Vaters radikal verändern.

...

FILMKRITIK/GLOSSEN

Bei der Uraufführung von "Risi- koperson" (Regie: Jörg Gfrörer) in Bann erhielt der Film, der mit Unter- stützung des Diakonischen Werkes der Evangelischen Kirche in Deutschland produziert wurde, mehr als nur freundlichen Beifall. Beein- druckend war besonders die schau- spielerische Leistung von Stephan Kolosko. Einfühlsam und überzeu- gend verkörperte Kolosko den behin- derten Eric. Schon Monate vor den Dreharbeiten hatte er sich mit Erics Vorbild, dem an Chorea Huntington erkrankten Arwed Pusch aus Berlin, auseinandergesetzt "Daraus ist eine Freundschaft entstanden, die auch jetzt noch anhält", berichtete der Re- gisseur. Ohne erhobenen Zeigefinger und durchaus humorvoll ist es Gfrö- rer gelungen, Verständnis für Behin- derte zu wecken. In der Auseinan- dersetzung mit der Gendiagnostik hat der Film, der für den Einsatz im Schulunterricht konzipiert ist, dage- gen einige Schwächen. Weil er sehr kurz ist (27 Minuten), muß der Film zu sehr an der Oberfläche und für den Laien teilweise nur schwer nachvoll- ziehbar bleiben. Zu begrüßen ist, daß er dem Zuschauer keine festen Ant- worten vorgibt. Das Bedürfnis der jun- gen Frau, einen Gentest vornehmen zu lassen, wird ebenso verständlich wie die Haltung des Vaters. Der Arzt in der genetischen Beratungsstelle (Pe- ter Matic) erscheint als Mensch, der niemanden zwingt, etwas von seinen Anlagen zu erfahren. Allerdings bleibt er distanziert, zu einem engagierten Beratungsgespräch kommt es nicht.

Auf diesen Mangel des Films machte Stefan Engel von der Huntingtonge- sellschaft während der Podiumsdis- kussion aufmerksam, die im Anschluß an die Vorführung stattfand. Er selber habe da ganz andere, viel positivere Erfahrungen mit Humangenetikern gemacht. Und gerade bei einer solch schwierigen Entscheidung sei eine en- gagierte Beratung erforderlich.

Die Thematik wurde übrigens mittlerweile von der Realität "einge- . holt". Das Gen der Chorea Hunting- ton konnte nunmehr identifiziert werden, dadurch ist im März 1993 ein direkter Test möglich geworden.

... Deutscher Vertrieb: Matthi- as-Film gGmbH, Gäusheidestraße 67, W-7000 Stuttgart 1. Kli

Nothelfer

A

ls 1874 in New York der Fall eines Kindes bekannt wurde, das von seinen Adoptiveltern schwer vernach- lässigt und mißhandelt wurde, sahen sich die Behörden außerstande zu inter- venieren; das Eingreifen des Tierschutz- vereins rettete damals das Kind und führte zur Grnndung des ersten Kinder- schutzbundes.

Als 1993 irgendwo in Deutschland der Fall einer chronisch kranken Pa- tientin bekannt wurde, die wegen des von der Regierung erlassenen GSG nicht mehr die teuren Medikamente be- kam, welche sie dringend benötigte, da sahen sich die Kassenärzte und die Krankenkassen außerstande, im Inter- esse der ihnen Anempfohlenen eine Ge- setzesänderung zu bewirken. Ein jeder zeigte lediglich mit dem Finger auf den anderen, und der Tierschutzverein ist auch bis zum heutigen Tag noch nicht mit einem solchen Fall konfrontiert worden. Vielleicht könnte er den chro- nisch kranken Kassenpatienten helfen, da es ja sonst niemand tut.

Dr. med. Werner Schütz/er

Manager-Reform

A

us der Abrechnung für den staatli- chen Gesundheitsdienst Großbri- tanniens: 1987 wurden für die Ärzte 1, 067 Milliarden Pfund ausgegeben, im Jahre 1991, also vier Jahre später, wa- ren es 1,585 Milliarden. Aber andere Zweige des Gesundheitsdienstes hatten es noch besser: Für die Manager gab es 1987 nur 25, 7 Millionen Pfund - 1991 waren es stolze 251,5 Millionen, also glatt das Zehnfache.

Allerdings entfiel davon auf den Einzelnen wohl nicht viel. Denn in der gleichen Zeit hat sich die Zahl der Ma- nager von 700 auf 13 200 fast verzwan- zigfacht. Theoretisch hat sich das Durchschnittseinkommen eines Natio- nal Health Service-Managers demnach sogar halbiert. Ein Sprecher des Ge- sundheitsministeriums begründete die wundersame Vermehrung dieses Perso- nenkreises mit den in dem Beobach- tungszeitraum erfolgten Reformen.

Was allerdings auch anregt, dar- über nachzudenken, ob nicht ein Ver- zicht auf Reformen der wirtschaftliche-

re Weg wäre . . . bt

Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 17, 30. April 1993 (19) A1-1255

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